Samstag, 2. August 2025

Longevity- mit einem anderen Blickwinkel

Ich mache mir zum Thema schon seit einiger Zeit Gedanken, weil ich zwei alte Menschen (94 und 88 Jahre)in der Familie haben und die wiederum haben im privaten Umfeld auch alte Menschen um sich herum.
Zuerst einmal zur Wortbedeutung.  Longevity bedeutet nichts anders als Langlebigkeit
Ich habe ein bisschn im Netz recherchiert und bin darauf gestoßen, dass Deutschland bei der Lebenserwartung hinten liegt.
Wir möchten alle gesund alt werden und dann, wie es bei einem Vortrag mal hieß:"...so fit wie möglich in die Kiste."

Die sozialen Netzwerke sind voll von Empfehlungen, wie wir alle gut alt werden können.

  • Gesunde Ernährung( mediterrane Kost, pflanzenbetone Kost...) , 
  • Sport (Ausdauer- und Kraftsport), 
  • zum Teil werden Nahrungsergänzungsmittel empfohlen, 
    Eisbaden, 
  • nicht Rauchen und kein Alkohol (das ist für mich eigentlich immer gesund), 
  • guter Umgang mit Stress, 
  • ausreichend Schlaf
  • ...

Ich habe mir jetzt einmal die Lebenswege meiner alten Menschen angeschaut, übrigens beides Frauen.
Beide haben Kinder bekommen, die eine drei, die andere vier. Das macht sich bei beiden mehr oder weniger bemerkbar, weil es das Thema "Rückbildungsgymnastik" damals noch nicht gab. 
Eine Hormonersatztherapie wurde in deren Wechseljahren nicht angeboten, gab es in dem Sinne wahrscheinlich auch noch nicht wirklich. 
Darüber können wir jetzt diskutieren, ob es ihnen geholfen hätte, Erkrankungen zu vermeiden.Das, was jetzt möglich ist, da wird es auch die Zeit zeigen, wie es den heutigen Wechseljahre-Frauen in späteren Jahren geht. In die Glaskugel schauen kann ich nicht.

Sport war für die beiden Frauen absolut kein Thema. Weder Ausdauersport noch Kraftsport. Die eine erzählt davon, dass sie hart arbeiten musste, Sowohl auf dem Bauernhof, als auch im Haushalt.

Wenn ich mir bei beiden anhöre, wie s mit dem Essen war, dann geht es in die Richtung : deftig, fettes Fleisch gehörte in den Eintopf, der von Kartoffeln dominiert wurde. 
Abends gab es Milchreis, Grießbrei, Reibepfannkuchen, Eierpfannkuchen und ich erinnere mich noch an eine "Biersuppe", die es an kalten Tagen für die komplette Familie gab. (Wahrscheinlich ertönt jetzt ein Aufschrei bei allen, die sich mit gesunder Kinderernährung beschäftigen.)Olivenöl- unbekannt. Es wurde mit Sonnenblumenöl gebraten. Gegenhalten kann bei der stark kohlenhydrathaltigen Kost, dass sich diese Menschen viel mehr bewegen mussten und bewegt haben und sich dieses Essen dann auch verdient haben. Dafür geht man heute dann ins Gym.😊

Ich möchte jetzt aber mal weg von diesen Lebensstilfaktoren, die für uns heute alle wichtig sind.
Ich möchte hin zum Thema "Stress".
Wenn Ihr bitte einmal zurückrechnet, wann diese Frauen geboren bzw. groß geworden sind: 
Beide in der Zeit des 2. Weltkrieges.
Was muss das für die beiden ein "Stress" (das Wort ist irgendwie viel zu wenig) gewesen sein, nachts bei Bombardements in Bunker zu müssen, Familienmitglieder zu verlieren, die dabei umgekommen sind oder aus dem Krieg nicht zurückgekommen sind? Wie war es da mit dem Essen? Wie war das mit Sport?

Wer Menschen in diesem Alter (es sind die 1930er Jahrgänge+) in seiner Familie hat, der kann sich ja gerne mal erzählen lassen, wenn denn überhaupt erzählt wird. Es gibt auch viele schweigende Menschen in dieser Generation.
Wer stirbt jetzt nämlich gerade in einem "gesegneten Alter", wie es immer so schön heißt? Genau diese Jahrgänge, die in der Kindheit, Jugend ind im Erwachsenenleben "nicht viel hatte". Die letzten Worte habe ich oft auch von meiner Oma gehört (sie war Jahrgang 1910).
"Wir hatten ja nicht viel."
Ich schaue mir seit Wochen Todesanzeigen an und habe das, natürlich nicht studienbasiert, einfach nur festgestellt. Es sind auch meistens Frauen. 
Ich habe diese Geschichten, diese Gedanken, einfach nur mal aufgeschrieben um vielleicht mal in einen Austausch zu kommen. Ich freue mich über alles, was da vielleicht an Kommentaren kommt.
Ich werde den Link teilen und bin gespannt. 





Bild von Sabine van Erp auf Pixabay

Montag, 21. Juli 2025

"Liposuktion bei Lipödem wird für alle Stadien zur Regelleistung"

 Als ich diese Meldung in der vergangenen Woche in der Ärzteblatt gelesen habe, habe ich innerlich wirklich gejubelt.
Einen Tag vorher habe ich noch eine Mail einer betroffenen Frau bekommen mit folgendem Inhalt.

"Meine lipödem Op ist abgelehnt worden weil ich mittlerweile eine BMI von unter 30 habe und nur noch Stufe 2. Ich lasse das aber einklagen mit Hilfe meiner Rechtsschutzversicherung. Arzt XY aus .. meinte die Genehmigung könnte wohl 2 Jahre dauern."

Ich habe viele Frauen mit Lipödem beraten , ich habe auch einige Frauen zum Facharzt geschickt, da ich mir gedacht habe, dass eventuell ein Lipödem vorliegen kann.

Die Frauen, die eine Diagnose hatten, das waren die mit der meisten Disziplin, egal ob es um Ernährung oder Sport geht.
Das waren Frauen, die oft mit soviel Verzweiflung kamen, weil sie diese krankhafte Fettverteilung nicht in den Griff bekamen. Sie haben teilweise bariatrische Operatione, also Magenverkleinerungen auf sich genommen um  die damals geltenden Regeln zu erfüllen.
Sie wurden von vielen Ärzten in die Schublade Adipositas gesteckt, weil viele Ärzte nicht richtig hingeschaut haben.

Ich erinnere mich an eine Patientin, die weinend vor mir saß, an ihren Oberschenkeln herumzog und immer wieder sagte:

"Das muss weg!"

Frauen haben die Liposuktion zum Teil selber bezahlt, damit sie ihre Schmerzen los wurden, sich besser in ihrem Körper fühlten. Dafür wurden Versicherungen aufgelöst, es wurden Nebenjobs angenommen oder das verdiente Geld wurde für diese Operation gespart.

Das alles hat jetzt Gott sei Dank ein Ende. 
Ich wünsche mir, dass es jetzt zügig voran geht, dass das, was noch bearbeitet werden muss ganz schnell auf den Weg gebracht wird, damit dieses "Elend" (ja, dieses Wort ist auch gefallen) endlich ein Ende hat.

Ich drücke allen betroffenen Frauen die Daumen, damit sie ihre Leichtigkeit spüren können.


 

 

 

Image by Kerstin Riemer from Pixabay

Samstag, 19. Juli 2025

Die Rente ist beantragt

 Vor einiger Zeit hat mich mein Schwager darauf aufmerksam gemacht, dass ich mit 66 Jahren und zwei Monaten Rente bekommen kann.
Irgendwie war das damals noch surreal für mich, aber in den letzten Monaten hat sich ja dann doch viel bei mir getan.
Eine zeitlang konnte ich mir nicht vorstellen meine Abeit in der Ernährungstherapie aufzugeben.
Über Weihnachten war dann doch auf einmal die Entscheidung da: 45 Jahre sind gut gewesen.
Ich bin jetzt aber in dieser Phas, wo ich mir überlege: Höre ich komplett auf oder möchte ich noch ab und zu etwas machen?

Ich kann mir gut vorstellen, so ab und zu ein paar Vorträge zu halten, aber dann zum Thema "Wechseljahre und Frauengesundheit"  .Auch die Fortführung der Webinarreihe zur "Beratung bei Frauen in den Wechseljahren" kann ich mir vorstellen. Wenn ich neue Informationen bekomme recherchiere ich direkt, ob sie wichtig sind um eingebaut zu werden. Das Thema ist für mich noch immer wichtig.

Trotzdem werde ich die Rente ab Oktober in Anspruch nehmen. Ich habe sie am vergangenen Donnerstag unter Mithilfe einer ehrenamtlichen Rentenberaterin auf den Weg gebracht.
Diese Menschen sind geschult, werden von der Rentenversicherung für diese Tätigkeit entlohnt, wobei dies keine Reichtümer sein werden. 
Ich musste einige Unterlagen vorlegen, es wurde eingetippt und jetzt geht es ihren Lauf.
Ich werde erst einmal die sog. "Teilrente" in Anspruch nehmen. Ich lasse mir 99,99% der Rente auszahlen, damit mir weiterhin die Rentenpunkte für einen zu pflegenden Menschen in der Familie gutgeschrieben werden. Das Ganze nennt sich auch "Flexi-Rente".

Als Rentnerin darf ich soviel dazu verdienen wie ich mag, aber das muss natürlich alles versteuert werden.

Die neue Regierung hat jetzt ja oft das Wort "Aktivrente" in den Raum geworfen. Ab Januar 2026 könn(t)en Rentner, die über die Regelaltersgrenze hinaus arbeiten, bis zu 2000 Euro monatlich steuerfrei hinzuverdienen. Das scheint aber noch nicht wirklich in trockenen Tüchern zu sein, denn auf Nachfrage sagte mir die Rentenberaterin, dass dazu erst noch ein Gesetz geschrieben werden muss. Ich warte ab. Wenn möglich, warum nicht.

Noch eine Anmerkung: Ich habe versucht eine Foto zu finden, was zu diesem Thema passt. Was mir zum Suchbegriff  "Rente" angeboten wurde geht für mich nicht. Ich bin keine alte Frau mit Dutt, die am Rollator geht oder mit krummem Rücken und Stock durch die Gegend schlurft.




Bild von lisa runnels auf Pixabay

Mittwoch, 16. Juli 2025

„Hört auf, Angehörige zu verurteilen.“

So lautet die Überschrift eines Artikels bei DocCheck, der mich sofort angesprochen hat.
Zum einen habe ich einen alten Menschen in der Familie, der versorgt werden will und zum anderen habe ich in meinem Berufsleben, aber auch in meiner „Kur“, über die ich hier berichtet habe, viele Gespräche geführt, die genau in diese Richtung gingen.
Ich hatte in den letzten Jahren viele Frauen in der Beratung, die sich durch die Pflege von (Schwieger-)Eltern vergessen haben. Es ging dann auch oft darum, dass Angehörige (Kinder,Schwiegerkinder, Enkel…) von Auswärts kamen, sich an den gedeckten Kaffeetisch gesetzt haben, sich nett mit der zu pflegenden Person unterhalten haben. Letztere hat sich dann auch immer von der Sonntagsseite gezeigt. 
Ich erinnere mich noch genau an ein Gespräch mit einer Klientin, die etwas strenger mit der zu pflegenden Person gesprochen hatte und daraufhin einen Rüffel von der Schwägerin bekommen hat.
Auch in Altastenberg haben wir viel über diese Situationen gesprochen. Situationen, die jede/r dort kannte. Ich habe dort eine ganz liebe Kur-Kollegin kennengelernt, die für sich mal diese drei Wochen nutzen wollte um Kraft zu tanken. Sie pflegte seit über 10 Jahren ihren Mann. 
In den ersten Tagen wurde sie bombardiert mit Anrufen von Geschwistern ihres Mannes, warum sie ihren Mann nur in die Kurzzeitpflege „stecken“ könne. Sie hat mir dann erzählt, dass sich diese Geschwister aber nur zwei bis drei Mal im Jahr zuhause sehen lassen und nach einer Stunde wieder weg waren.
Angehörige, die pflegen, die sind „Alltag“. Sie machen alles das, was man nicht sieht, was vermeintlich keine Zeit braucht (Telefonate etc. pp.). Sie reden auch teilweise mal etwas "strenger" mit der zu pflegenden Person, weil es erforderlich ist.
Eine andere Kurkollegin hat erzählt, dass sich die Geschwister ihres Mannes komplett aus allem rausgehalten haben und auch nicht bereit waren zu unterstützen, weil dem Ehemann das Haus überschrieben worden war. Frei nach dem Motto:
„Mitgehangen, mitgefangen.“ Was sie dann besonders aufgeregt hat war die Tatsache, dass diese Geschwister zum Kaffeetrinken kamen, sie brachten auch Kuchen mit, aber das dreckige Geschirr blieb dann stehen und der übrig gebliebene Kuchen wurde auch wieder mitgenommen.
Wer sich ein Urteil über pflegende Angehörige erlauben möchte, über ihre Entscheidungen, über ihr Tun, die sollen doch bitte mal für mindestens eine Woche den Alltag übernehmen und den pflegenden Angehörigen ein paar Kaffeetrinkmomente gönnen. Den Spieß einfach mal umdrehen.
Bildhaft gesprochen: Einfach mal für eine Woche oder mehr die Schuhe der anderen tragen.
Wir sind wirklich auf das „Selbstfürsorge“ getrimmt“ worden, wenn diese Zeit dann aber auch noch genommen wird, weil kein Verständnis da ist, dann habe ich dafür absolut kein Verständnis.
Mein Fazit dazu: „Haltet Euch raus oder packt mit an.“


 


 

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Dienstag, 8. Juli 2025

Vertrauen und Loslassen

 

Diese Worte kann ich auch auf meine berufliche Situation anwenden, aber im Moment treibt mich gerade etwas anderes um.
Es geht um meine Tochter, die Anfang November auf eine 3monatige Reise (Sabbatical) nach Thailand, Vietnam und Sri Lanka geht.
Wir wissen das schon länger, aber jetzt trudeln Termine für Impfungen rein, Der Rucksack wurde gekauft, Unterkünfte gebucht. Sie erzählt, welche Ziele sie im Auge hat und mir als Mutter wird gerade doch anders. Bis November ist es nicht mehr weit.
Meine Tochter ist kein kleines Mädchen mehr, sie ist 30 Jahre, steht gut im Leben, beruflich wie privat.
Sie ist gut organisiert und informiert. Sie hat schon viele Gespräche geführt mit Menschen, die solche eine Reise schon hinter sich haben. Als ersten Anlaufpunkt trifft sie auf eine Freundin von mir, Konstanze Moos, die nach einer Weltreise nach Chiang Mai ausgewandert ist.

Es läuft alles rund und Ende Januar ist sie dann auch wieder zuhause.

Als Mutter ist das für mich wirklich eine Probe. Ich vertraue ihr zu 100%, aber die Sache mit dem Loslassen. Wer kennt es auch?

Gibt es da ein „Gen“ in uns, das verantwortlich ist dafür, dass ich mir so viele Gedanken mache?
Ich gönne ihr diese Reise, ich weiß, dass sie mit einem großen Paket an Erfahrungen, Erlebnissen, Erkenntnissen zurückkommen wird.
Diese drei Monate werden für sie schneller vergehen als für uns. Weihnachten und ihr Geburtstag liegen auch in dieser Zeit. Emotionale Tage.
Wer mag, Erfahrungen mit diesen Ländern hat und auch Empfehlungen geben kann, der darf mir gerne schreiben. Ich leite es dann weiter.
Noch eine Frage: Bin ich übertrieben fürsorglich oder kennt jemand diesen „Gen“ auch?

Diese Bild beschreibt gerade sehr gut, was ich aussagen möchte, was mich umtreibt.


 

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Sonntag, 8. Juni 2025

gelesen: Wie KI dein Leben besser macht

50 Denkanstösse für einen entspannten Alltag
von Franz Himpsl und Dirk von Gehlen; erschienen bei Kösel; ISBN: 9783466373420; Preis: 20,00€

Ich hatte mir das Thema "KI " für mich leichter vorgestellt, ich habe etwas länger gebraucht um in den Lesefluss zu kommen. Vielleicht liegt es daran, dass ich viele Begrifflichkeiten, als Beispiel sei hier nur "Prompten" genannt, erst erlesen musste. Diesen Begriff kannte ich bis dato nicht.
Was mich erstaunt hat ist, dass es schon seit längerer Zeit Tools gibt, die zur KI gehören, die ich aber nicht als solche wahrgenommen habe. 

Ich sehe dieses Buch  bietet eine  Einführung in das Thema "Künstliche Intelligenz".Es zeigt den Leser*innen, wie diese Technologie in verschiedenen Lebensbereichen eingesetzt werden kann. Die Autoren erklären die Grundlagen von KI und gehen auf sowohl Chancen als auch Herausforderungen ein. KI macht vielen Menschen, die ich kenne, auch Angst.Eventuell helfen da die praktischen Anwendungsbeispiele , die mir als Leserin einen Einblick in die Potenziale dieser Technologie geben. Das Buch ist gut strukturiert, es wird transparent dargestellt, wer für das Kapitel zuständig war. Was heißt das? Vor jedem Artikel steht der Name des entsprechenden Autors.
Es richtet sich an Leser*innen, die sich  für das Thema interessieren, ohne tiefgehende technische Vorkenntnisse zu benötigen, aber sich mit dem Wording auszukennen, das wäre in meinen Augen doch sinnvoll. 

Hier der Link für den Blick ins Buch. 
Das Buch wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt was keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung hat.


 Die Bildrechte liegen beim Verlag.

Sonntag, 1. Juni 2025

Ein Vortrag zum Thema Wechseljahre im Beruf

 Für diesen Vortrag bin ich von der Gleichstellungsstelle Coesfeld angefragt worden. Einen Vortrag zum Thema Ernährung habe ich bereits im März gehalten.
Diese Mal ging es nach Senden, in die Nähe von Münster.
Angemeldet waren 20 Frauen. Zu den Themen der "Wegfinderin" sind leider keine Männer zugelassen, obwohl es eine Anfrage gab. Aber die Gleichstellungsbeauftragte meinte, dass es auch mal eine Idee wäre, solch eine Veranstaltung anzubieten.

Ich versuche meine Vorträge immer so kurz wie möglich zu halten, damit im Nachgang die Möglichkeit besteht für den Austausch. Es gibt verschiedene Impulse zu Symptomen und dan gehe ich auf die Zahlen der verschiedenen Studien ein. Fragen, die zwischendurch auftauchen beantworte ich selbstverständlich auch.

In der Diskussion war bei einer Teilnehmerin Sorge zu spüren. Sie meinte, ob es nicht besser wäre, dass weiter an Medikamenten und Therapien geforscht würde, damit die Frauen besser mit den Beschwerden zurecht kommen und es nicht in den Betrieben thematisiert werden muss.
Sie erzählte, dass in Betrieben Frauen sowieso nicht gerne eingestellt würden, da sie ja Kinder bekommen würden und dann für den Betrieb ausfallen und wenn jetzt noch die Wechseljahre dazu kämen, dann hätten gerade ältere Frauen keine Chance mehr bei den Chefs.
Das war ihre Haltung, aber aus einer Ecke kam da direkt Widerstand nach dem Motto:
"Wann sollen wir uns denn endlich auf den Weg machen, damit in den Firmen verstanden wird, dass es die Beschwerden gibt und dass Frauen damit oft massiven Leidensdruck erleben.

Eine andere Teilnehmerin meinte, dass bei solchen Fragen gleichberechtigt gehandelt werden solle.
Dass es Angebote für Frauen und Männer geben kann, den Männer würden im Alter doch auch an Lesitngsfähigkeit verlieren.
ich musste nicht viel zur Diskussion beitragen, dass haben die Teilnehmerinnen selbst getan.
Letztendlich habe ich mit auf den Weg gegeben, dass jede Frau mit den Informationen das tun soll, was für ihren Betrieb/Ihren Arbeitgeber passt. Jeder Betrieb hat ein anderes Wording, andere Strukturen.

Ich lasse jede Meinung gelten, denn das was ausgesprochen wird, hat einen Hintergrund.
Einfach die Informationen und die Diskussionsbeiträge wirken lassen und ins Tun kommen, wenn es sich für die einzelne Frau richtig anfühlt.




Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Mittwoch, 28. Mai 2025

"Mach doch kein Drama draus!"

 Das wurde mir in den letzten Tagen von einer medizinischen Fachangestellten gesagt, nachdem wir auf die Wechseljahre zu sprechen kamen und was ich zu diesem Thema mache.

Diese Frau hat all die Sätze ausgesprochen, die immer wieder zu hören sind:
"Unsere Mütter haben das auch überlebt!"

"Es ist eine ganz normale Lebensphase." 

"Da muss jede Frau durch."

"Das geht auch wieder vorbei."

"Hör mir auf mit Hormonersatztherapie. Die verursacht soch sowieso Brustkrebs."

Ich war wirklich erstaunt, dass eine MFA so wenig zum Thema wusste, wobei es nicht verwunderlich ist, da das Thema Wechseljahre im Facharztstudium Gynäkologie ja bekanntlich nicht vorkommt.

Ich sehe die Wechseljahre auch als normale Lebensphase und nicht als Krankheit. Aber in und aus dieser Lebensphase können Krankheiten entstehen.
Das habe ich thematisiert, habe die Anregung gegeben mal genau hinzuschauen, in welchem Alter bei einigen Frauen auf einmal der Cholesterinspiegel steigt.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich in der kurzen Zeit so überzeugen konnte, wie es nötig war, ich hoffe aber, dass ich Denkanstöße geben konnte.
Ich will auch nicht missionieren.Ich möchte aufklären. Das werde ich auch weiter tun.

Deshalb freue ich mich über jeden Vortrag, der angefragt wird. Da sitzen Frauen, die sich fürs Thema interessieren, die kritische Fragen stellen.
Es gibt noch viel zu tun. Der Weg ist das Ziel.




Bild von 巻(Maki) auf Pixabay

Sonntag, 25. Mai 2025

gelesen:Beim nächsten Gespräch läuft alles besser

Selbstbewusst, effektiv und authentisch kommunizieren
von Jefferson Fisher; erschienen im Goldmann Verlag; ISBN: 978-3-442-18037-0; Preis: 18,00€

Es heißt ja: Wir kommunizieren immer. Verbal, non-verbal, in Beratungsgesprächen immer wichtig. Besonders dann, wenn ich es auch mal mit schwierigen Klient*innen zu tun habe.
Aus diesem Grund lese ich solche Bücher immer gerne, denn ich kann aus jedem Buch für meine Kmmunikation etwas mitnehmen. Auch aus diesem Buch.
Der Autor ist Strafverteidiger, kein Psychologe oder Therapeut. Vielleicht macht das gerade den Unterschied zu anderen Büchern und Autoren.Sein Buch beruht auf Erfahrungen, nicht auf Studien.

Das Buch lässt sich sehr leicht und flüssig lesen und einen Satz habe ich direkt für mich abgespeichert:

"Die Person, die man sieht, ist nicht die Person, mit der man spricht."

Kurz mal drüber nachdenken.
 

Im Buch geht es um drei Prinzipien:

  1. „Sag es mit Kontrolle“ – Die Fähigkeit, die eigenen Emotionen zu regulieren und nicht impulsiv zu reagieren. Hier hat mir das Bild der Zünd- und Abkühlphase gefallen.
  2. „Sag es mit Selbstvertrauen“ – Klar und bestimmt auftreten, ohne aggressiv zu wirken.
  3. „Sag es, um zu verbinden“ – Zielgerichtet kommunizieren, um Verständnis und Zusammenarbeit zu fördern. 

Zu allem finde ich praktische Beispiele im Buch und nach jedem Kapitel gibt es eine kurze Zusammenfassung.
Das Buch kann durchgehend, aber auch in Teilen gelesen werden. Teile, die ich gerade brauche.
Natürlich braucht es dann Zeit um die Anregungen aus dem Buch umzusetzen.
Hier lautet der Rat von  Jefferson Fisher: Mit kleinen Dingen beginnen, wie z.B. einer erklärten Atemtechnik.

Mir hat das Buch sehr gefallen.Ich werde mir die Parts, die mich angepiekt haben, noch intensiver nacharbeiten um sie dann, wenn ich sie brauche, auch anwenden zu können.

Wie immer gilt: Das Buch wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt, was keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung hat.
Hier noch der Link für den Blick ind Buch.