Dieses Thema treibt mich seit einigen Tagen um. Irgendetwas sträubt sich bei mir, weil es wieder einmal darum geht Menschen Lebensmittel madig zu machen und zwar über den Preis.
Aus der Pressemitteilung:
"...Bisher gilt für die meisten Lebensmittel der ermäßigte Steuersatz von sieben Prozent, auch
für ungesunde Produkte mit viel Fett und Zucker. Die Studie des Hamburger Ökonomen Dr.
Tobias Effertz untersucht als Alternative Szenarien mit verschiedenen Staffelungen. Am
erfolgversprechendsten und politisch realistischsten erweist sich dabei das System „Ampel Plus“ mit folgenden Steuersätzen:
- Grün 0 %:
Obst und Gemüse
- Gelb 7 %:
Normale Lebensmittel wie Nudeln, Milch oder Fleisch
- Rot 19 %:
Produkte mit viel zugesetztem Zucker, Salz oder Fett wie Fertiggerichte, Chips
oder Süßigkeiten
Zusätzlich könnte der Steuersatz für die besonders gesundheitsschädlichen Softdrinks wie
Cola oder Fanta von heute 19 auf 29 Prozent erhöht werden... "
Ich weiß aus der täglichen Beratungspraxis, dass 50% der Menschen mit Übergewicht zu kämpfen hat. Diese Menschen wissen meistens wie man gesund kocht, haben eine Diätenkarriere hinter sich und sind letztendlich dadurch in der Jojo-Falle gelandet. Jede neue "Diät", die auf dem Markt aufgetaucht ist,wurde als Strohhalm genutzt und ausprobiert.
Bringt es jetzt etwas wenn Lebensmittel einfach höher besteuert werden? Wenn ich die Pressemitteilung lese, dann wurden Studien erstellt, es wurde berechnet.
Wo bleibt der Mensch mit seinen Bedürfnissen? Wer hat nachgefragt, warum es gerade in einem bestimmten Moment Süßigkeiten sein müssen, die meiner Meinung nach in diesen speziellen Momenten nicht einfach durch Möhrenstifte mit Quark-Dip ersetzt werden können?
Da wird von außen etwas aufgedrückt, was wahrscheinlich nicht greifen wird. Zigaretten werden auch weiter gekauft, trotz schrecklicher Bilder,Warnhinweisen und einem hohen Preis.
Vielleicht hinkt dieses Beispiel aber auch?
Für mich braucht es eine Begleitung von Kindesbeinen an, immer wiederkehrend über Kindergarten, Schule, Berufsleben.... Und es müssen auch die Familen erreicht werden, die sich noch nicht richtig im Bereich der gesunder Ernährung auskennen. Das muss im gemeinsamen Tun, im gemeinsamen Erarbeiten passieren, so dass erkannt wird, dass es besser ist den kompletten Süßkram zu reduzieren, sich mehr zu bewegen, Obst und Gemüse auf den Speiseplan zu bringen.
Im Grunde genommen wissen alle wovon ich schreibe.
Ich freue mich über Eure Kommentare zum Thema, Eure Meinung, Eure Erfahrungen...
Bildrechte. S. Hagedorn
2 Kommentare:
Die "Studie", von der hier die Rede ist, verdient diesen Namen nicht - es handelt sich um ein Elaborat von 23 Seiten, voller Vermutungen und Behauptungen, die von fragwürdigen Berechnungen unterlegt sind. So zweifelhaft die "Ergebnisse" dieser Studie sind, so fragwürdig ist die Forderung der Diabeteslobby, die daraus abgeleitet wird. Eigentlich ist es eine Bankrotterklärung der Diabetes- und Adipositasforscher, die hinter dieser Forderung stehen. Weil die Wissenschaft versagt hat, sollen es nun die Steuern richten. Dabei wäre es so einfach: Nämlich genau so, wie Du es beschreibst: Begleitung von Kindesbeinen an! Liebe Grüße Friedel
Tja Susanne, was soll ich sagen. Medizinische Fachgesellschaften gehen einen Pfad wo mam meinen könnte, sie wüssten es besser.
Wenn man dann eine Kritik äußert, die in die gleiche Richtung geht wie Dein Beitrag, bekommt man in netten Worten erklärt, dass man keine Ahnung hat.
Das Thema "Zuckersteuer" wird ja auch auf Ebene mancher Kassen gesteuert.
Als ob man quasi ein Alibi sucht um sagen zu können "Wir wollen ja etwas tun".
Dummerweise nicht für die, die es betrifft. Wo wir dann beim geschriebenen Wort wären ;-)
Gruß
Michael
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