Montag, 28. Oktober 2019

gelesen: Nackt


Das Körper-Versöhnbuch für Frauen von Katrin Jonas; erschienen im innenwelt-Verlag; ISBN: 978-3-947508-39-6; Preis: 20€

Frauen und ihr Körper. Wer kennt das nicht? Da wird hier rumgezogen, da müssen ein paar Kilo vor dem Urlaub weg, die Nase ist krumm, die Lippen sind zu schmal- irgendwie eine Never-Ending-Story. Leider!

In meiner täglichen Arbeit erlebe ich regelmäßig, dass Frauen mir Ihrer Figur unzufrieden sind.
Und das ist eines der Themen, die die Autorin Katrin Jonas (ihre Vita entnehme bitte aus dem Link) in diesem (Arbeits-)Buch anpackt und aufdröselt. Arbeitsbuch deshalb, weil es immer wieder darum geht in Kontakt mit sich und dem Körper zu gehen.
Drei Themen werden in drei Kapiteln bearbeitet:

  • Figur
  • Ernährung und
  • Sexualität

Ich fange mit dem letzten Teil an, da ich hier viele Inhalte für meine Arbeit bei Frauen in den Wechseljahren und auch davor und danach  nutzen kann. Die #Meto-Debatte auch hier ein sehr großes Thema.
Für mich sind  die Themen Figur und Ernährung relevanter.
Die Autorin packt Zahlen du Fakten auf den Tisch, wo sich wirklich jede fragen sollte: 
Warum mache ich das ganze überhaupt mit? Warum reagiere ich auf Werbung, was macht der ganze Instagram-Hype mit mir? 
Muss ich in allem jedem Schönheitsideal nacheifern oder bin ich im Grunde genommen in meiner Normalität gut, so wie ich bin?
Ich habe mir ganz viele Notizen gemacht, ich möchte aber nur einige hier aufführen, damit Ihr merkt, warum dieses Buch auf meine Empfehlungsliste kommt.
91% der Frauen sind mit ihrem Körper unzufrieden. Das zeigt die Bodyimage-Forschung von Stern TV. Was für eine Zahl? Das sind gefühlt alle.
Warum zwängen sich Frauen in Shapewear? Diese Kleidung drückt nicht nur den Bauch zurück, sondern auch die inneren Organe. Und wer das regelmäßig und lange macht kann sich vorstellen, dass der Körper irgendwann reagiert.
Figurbetonte Kleidung wird gerne bei Einladungen, Events getragen. Und was gibt es dann auf diesen Events? Gutes Essen. Denkt bitte jetzt weiter.
In Deutschland werden jährlich 1,8 Millionen Euro für Diätmittel ausgegeben.
Die deutsche Fitnessindustrie erwirtschaftete 2018 5,33 Milliarden an Jahresumsatz.

Noch so eine Notiz: Kinder mäkeln nicht an ihrer Figur herum. Sie haben kein Figurbewusstsein.
Aber warum bekommen sie das irgendwann? Weil dieser Instinkt durch Einflüsse von außen verloren geht.  Wie oft wird mit Essenbelohnt alternativ durch Essbares ruhig gestellt? Ein Gedanke von mir dazu: Wie viele Kinder werden vor dem Fernseher gesetzt und haben dann keine Gelegenheit sich zu bewegen?
Die Autorin bietet natürlich auch Lösungen an, in ihrem Fall durch Meditation.
Das muss gelernt werden.. Das geht mal nicht so nebenbei durchs Lesen eines Buches. Auch die Körper- Versöhn-Übung ist nicht so meines. Muss es aber auch nicht.
Mein Fazit: Ein sehr gutes Buch um aufzuzeigen, dass viele ihren Körper und die entsprechenden Bedürfnisse nicht mehr kennen und quasi zugekleistert sind durch falsche Vorbilder, fragwürdige Ernährungsempfehlungen, Modediktate…. 

Entscheidet selbst, wie Ihr Euer Leben leben möchtet. Dieses Buch bietet reichlich  Anregung zum Nachdenken.
Ich stelle Euch den Link für den Blick ins Buch ein. 

*nackt. Das Körper-Versöhnbuch für Frauen  (*Affiliate-Link)

Sonntag, 27. Oktober 2019

Wünsche bzw. Erwartungen von Frauen....


Wer mein Blog schon länger verfolgt weiß, dass ich mich zur Wechseljahreberaterin weitergebildet habe.
Seit Monaten rotieren jetzt Gedanken in meinem Kopf wie ich das am besten kommunizieren kann. Das Thema ist nämlich "größer" als zuvor gedacht.
Was liegt da näher als Euch, meine Leser/Innen selbst zu fragen. 

Ich bin gerade doch bei der Überschrift „Frauengesundheit“ angekommen, wobei ich die Themen „Schwangerschaft und Stillzeit“ bewusst ausklammern möchte, da ich selbst aus dieser Thematik raus bin. 
Bedienen kann ich das natürlich, aber mir geht es eher um die Frauen 35/40+.Wobei diese ja auch noch schwanger werden können. Hmmm?
Dennoch  habe ich das Gefühl, dass bei dieser Altersklasse  vieles durchs Raster fällt.
Natürlich möchte ich beraten und informieren zu Gewichtszunahme, Knochengesundheit und Darmgesundheit.
Aber ich möchte auch das neue Wissen zu den Wechseljahren vermitteln.
Jetzt kommt Ihr ins Spiel.
Was wünscht Ihr Euch? Sind die angesprochenen Themen ausreichend oder fehlt Euch etwas?

Reicht Euch ein Navigationspunkt auf meiner jetzigen Homepage oder wäre  Euch eine komplett neue Homepage mit einem neuen Logo lieber?   
Verlinkungen von hier nach da sind ja immer möglich.
Bei mir hakt es gerade auch an meiner Bezeichnung. Mit meinem Berufsnamen „Diätassistentin“  ist klar definiert, was ich mache.
Bin ich dann „Beraterin für….“ ? Das gefällt mir einfach nicht.Ist irgendwie so sperrig. ;-)
Wer Lust auf ein gemeinsames Brainstormen hat, darf gerne seine konstruktiven Ideen, Gedanken, auch Gedankenblitze als Kommentar, als persönliche Nachricht oder per Mail schicken. Es gibt so viele Möglichkeiten in Kontakt zu kommen.
Bitte nicht  missverstehen: Ich möchte keinen Ideenklau betreiben. Ich möchte einfach, dass ich auf Dauer die Themen bedienen  kann, die wirklich von Interesse sind.
 
Und natürlich habe ich mir bereits selbst Gedanken gemacht, was sinnvoll  ist, mit welchen „Werkzeugen“ ich arbeiten möchte. Vielleicht bestätigt Ihr mich ja mit euren Ideen .

 Damit Ihr jetzt auch etwas davon habt habe ich mir gerade überlegt, dass jede/r, (Männer will ich nicht ausschließen), der mir ein Stichwort, einen kleinen Kommentar liefert etc.  (konstruktiv sollte es aber schon sein) mit Namen in einen Lostop wandert und ich lasse  am 30.November 2019 ziehen. Diese Person bekommt von mir ein Wohlfühlpäckchen.
Ich bin total gespannt und freue mich auch drauf. 
 # unbezahlte Werbung, da das Buch zu kaufen ist.

Sonntag, 20. Oktober 2019

Der Knoten im Kopf


Kennt Ihr das auch? Ihr habe Klienten in der Beratung, die mit einer Diagnose kommen und in der Anamnese kommen da auf einmal noch ganz viele andere „Erkrankungen“ , ich nenne es auch gerne „Baustellen“ dazu?

Okay, ich habe mich vorbereitet auf die Diagnose, die, die auf der Notwendigkeitsbescheinigung steht.
Erst muss ja mal ein Anfang gemacht werden. Und ich habe gerne etwas Struktur, damit ich bei der Sache bleibe und mein Klient sich auf diese eine Sache einstellen kann. 

Gerade bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten ist ein Ernährungs- Symptom-Tagebuch Pflicht, auch um herauszufinden, ob der Klient die Beratungsinhalte verstanden und umgesetzt hat.
Aus dem vergangenen Jahr habe ich einen Fall im Kopf, der mich wirklich sehr kribbelig gemacht hat.
Das wurde vieles nicht vertragen, jenes wurde nicht gemocht, wieder anderes war aus anderen Gründen nicht machbar. 
Das Ernährungstagebuch hat mir dann auch gezeigt, dass quasi nichts von dem, was wir besprochen hatten, umgesetzt worden ist.
Wie aus dem Nichts kamen dann noch neue „Diagnosen“ dazu, wo ich erst einmal nachgefragt habe, woher dieses „Wissen“ kommt. 
Klient hatte im Internet nach Symptomen gesucht und sie auf sich bezogen. Es war nichts von dem sauber diagnostiziert, allerdings hatte der Klient die Ernährung einfach  schon mal umgestellt. 

Trotzdem war das Ernährungstagebuch immer noch, was die Lebensmittel anging, nicht gut. Es heißt für mich nicht umsonst „Lebens“-Mittel“. 
Da waren viele Fertigprodukte im Spiel, viele Süßigkeiten… All das, was für die Diagnose nicht passte.
Als Erstes setze ich mich dann erst mal hin und versuche durch ein Mindmap für mich Struktur in die Geschichte zu bekommen. Aber manchmal reicht das nicht. Da brauche ich den Blick von außen.
Ich möchte das Beste für meine Klienten, aber manchmal komme ich auch an Grenzen, wo es mit der Compliance, dem Mit-Tun, hapert. Und da geht es dann nicht mehr weiter.

Und da bin ich so dankbar für mein Netzwerk, für meine Kolleginnen, die mir mal Licht ins Dunkel bringen, die mir den Knoten im Knopf lösen. Ich glaube, die betreffenden Personen wissen, wer gemeint ist.;-)
 Danke für die schnelle Unterstützung, das Zuhören, das schnelle Feedback. Da reicht manchmal auch nur ein Link.
Ich gebe gerne zurück, wenn Ihr mich braucht.


Bild von Clker-Free-Vector-Images auf Pixabay

Sonntag, 13. Oktober 2019

„Da braucht nochmal jemand schnell eine Beratung“


Erlebnis aus 40 Jahren Diätassistentinnen- Leben

Das war ein Satz, den ich nie mochte. Das bedeutetet Stress, schnell absprechen mit den Kolleginnen, Unterlagen zusammen packen, Kittelwechsel und weg.

Ab zum Stationszimmer, nachfragen wo Patient war und mit einem Lächeln ins Zimmer. Das war mir immer wichtig, wobei ich nicht weiß, ob mir das immer gelungen ist.

Meist saß dann da ein Mensch auf gepackten Koffern vor mir, die Angehörigen waren auf dem Weg und dieser Mensch wollte nur noch schnell nach Hause.
Meine Kolleginnen und ich haben immer versucht unser Bestes zu geben. Was letztendlich beim Patienten angekommen ist, das weiß ich bis heute nicht. Es war unbefriedigend für beide Seiten. Damals gab es in unserer Umgebung auch noch niemanden, der ambulant tätig war und an den wir hätten weiter verweisen können.  Also eine Art Notfallberatung für die ersten Tage zuhause und dann eine intensive Beratung vor Ort. Heute geht das.

Meine Kolleginnen und ich haben dann versucht, das etwas besser zu strukturieren. Eine von uns kontrollierte das Frühstücksband und besuchte dann die Patienten, die eine Beratung benötigten.
Aber so reibungslos klappte das auch nicht immer. Personalmangel, Urlaubszeit, spezielle Events und schon hing man in der Küche fest.
Bei der Besetzung des Bandes durch einen Koch kam dann oft die Frage:“ Bist du zur Bandkontrolle wieder da?“   
Puh, eine halbe Stunde Zeit für eine vernünftige Beratung? Es war schwierig. 
In Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen, die in der Küche tätig sind, höre ich oft, dass sie immer noch mit den gleichen Problemen zu tun haben, aber ich höre auch, dass sich der Stellenwert unserer Arbeit zum Positiven verändert hat. 
Das hängt natürlich mit den Ärzten, mit der  Verwaltung etc. zusammen.

Ich möchte nicht mehr zurück in diese Arbeit. Ich genieße meine Selbstständigkeit, ich habe aber einen großen Respekt vor den Kolleginnen und Kollegen, die den Spagat zwischen Küche und Station hin bekommen. 
Und wenn es dann noch klappt mit der Zusammenarbeit  zwischen den Krankenhauskolleg*innen und den ambulant Tätigen, dann ist für die Patienten viel gewonnen.
Genießt den Rest- Sonntag.

Bild von MorningbirdPhoto auf Pixabay

Sonntag, 6. Oktober 2019

(A-) Soziales Verhalten in den sozialen Netzwerken


Am vorletzten Freitag (27.9.19) habe ich beim Kölner Treff ein Interview mit Sascha Lobo gesehen.

Irgendwie haben mich seine Aussagen, die ihr auch in einem Buch nachlesen könnt nachdenklich gemacht und haben mich meine kleine internette Welt hinterfragen lassen. Auch hat mich der Bericht eines Kollegen zu diesem Blogbeitrag gebracht.

Wie sozial sind diese Netzwerke eigentlich noch, wer bedient sich dieser Plattformen, wie viel Falschmeldungen kursieren, die ungefiltert weiterverbreitet werden und wer schreibt welche Kommentare, wo mir dann manchmal die Spucke weg bleibt, weil ich dies von diesem Menschen absolut nicht erwartet hätte? 
Niedrigere  Hemmschwellen, weil man den Menschen dahinter gerade mal nicht sieht, aber sich nicht bewusst ist, wer alles mitliest, weil man den Überblick über seine sog Freundesliste verloren hat?

Menschen, die eine kritische Meinung zu unterschiedlichsten Themen haben, werden entweder gehyped oder niedergemacht. Hasstiraden mit Worten, die wahrscheinlich im realen Leben nicht genutzt würden.Gibt es noch Kompromisse?
Dazu habe ich einen Spruch gefunden,über den wir nachdenken sollten. Quelle ist der DGB Bayern:
"Unser Vorschlag:
Bevor man einen Kommentar postet, stellt man sich vor, wie man ihn abends seinen Kindern, seiner Frau (Anmerkung von mir: oder seinem Mann/Partner) und seinen Eltern vorliest.

Würde man sich dafür schämen, postet man ihn nicht.P.S.Nennt sich Anstand, nicht Angriff auf die Meinungsfreiheit."

Wie ist der Umgang mit sog. „Freunden“ (diesen Begriff finde ich sowieso schon etwas seltsam) in dieser virtuellen Welt:
In den letzten Tagen habe ich eine Bloggerkollegin auf eine Wortwahl aufmerksam gemacht, die ich als abwertend empfunden habe. Das aber nicht öffentlich, sondern per E-Mail.
Prompt kam eine Mail zurück mit einem Danke zum Hinweis. Man hätte nicht darüber nachgedacht und würde es sofort ändern.
Es gibt aber auch Menschen, die absolut nicht kritikfähig sind. Da wird mal eben auf diversen Kanälen blockiert, es wird ent-freundet (was für ein Wort). 
Natürlich gibt es Kritik, die nicht angebracht ist, aber es gibt auch konstruktive Kritik, mit der ich mich dann auch beschäftige, wenn ich auf etwas aufmerksam gemacht werde. 

Es gibt aber auch positive Dinge, die allein durch soziale Netzwerke möglich sind. Ich denke da an die ganzen Food-Sharing- Seiten, regionale Seiten, wo einem bei einem Problem ein Problemlöser genannt wird und natürlich die wirklichen Freunde, die dann schnell erreichbar sind.
Aber mich haben die Erklärungen von Sacha Lobo sehr nachdenklich gemacht. Wer sich dafür interessiert, kann ja mal schauen, ob der Bericht in der Mediathek noch zu sehen ist.

Bitte bleibt kritisch, hinterfragt, aber freut Euch auch über schnelle Wege zu Menschen, die man vielleicht sonst nie kennengelernt hätte. Alles hat zwei Seiten.


Bild von ijmaki auf Pixabay