Sonntag, 29. Oktober 2023

Das macht mir wirklich Sorge

 In der vergangenen Woche stand in der Borkener Zeitung ein Artikel, indem Hausärzte vorgerechnet haben bei wieviel Patientenaufkommen noch wieviel Zeit pro Patient bleibt. Das ist erschreckend.
Ein Arzt hatte für einen Montag 1,7 Minuten berechnet. Im Laufe der Woche erhöhre sich die Zeit dann auf über 2 Minuten. Nicht wirklich befriedigend.
Ich habe dann mal überlegt, wie alt die Ärzte hier in der Umgebung sind, wie alt mein Hausarzt ist.
Die meisten bewegen sich noch unter 60, viele aber bereits über 60 Jahre. Die Hausärzte werden mit uns alt, aber jemand Jüngeres ist nicht in Sicht.
Wenn ich online einen Termin buche, dann kann ich sehen, in welchem Zeitraum getaktet wird. 10 Minuten Zeit von einem zum nächsten Patienten.
Bei einigen Praxen wird es dann auch noch so sein, dass von einem Besprechungszimmer zum nächsten gelaufen werden muss.
Wie wird es meiner Generation 60+ gehen, wenn wir mal um die 80 Jahre alt sind? Gibt es dann noch Hausärzte (speziell auf dem ländlichen Gebiet), die Zeit für mich haben? 

Ich hoffe nicht, dass ich irgendwann pflegebedürftig werde, aber ich kann es nicht voraussehen. Wenn ich mir dann anhöre wie es in machen Pflegeeinrichtungen mit der Zeit und der Personaldecke aussieht, dann wird mit Angst und Bange.
Ich stelle mir vor, dass ich fit alt werde und dafür tue ich vieles. Aber garantiert mir das dann wirklich, dass ich gesund altere? Ich glaube nicht.
Was tun? Mehr als arbeiten können Ärzte auch nicht. Es muss Anreize geben, dass sich junge, engagierte Ärzte wieder als Hausarzt niederlassen und sich in der Geriatrie auskennen. Die Lebenserwartung steigt und damit auch das Risiko Krankheten zu bekommen. Im Gegenzug macht die Forschung enorme Fortschritte.
Mein Wunsch ist trotzdem von einem erfahrenen Mediziner*in wirklich behandelt und nicht abgefertig zu werden.

Ich hoffe, dass sich mein Wunsch erfüllt.




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Sonntag, 22. Oktober 2023

gelesen: Masterplan Gesundheit

 


Was Körper und Geist brauchen, um lange jung und fit zu bleiben

Von Jörg Blech; erschienen im Spiegel-Buchverlag; ISBN: 978-3-421-07011-2: Preis:26,00€

Wir alle möchten doch fit altern und wie hat es einmal ein Referent gesagt: „Am besten fit in die Kiste“. Ja, auch ich möchte nicht möglichst ohne viele Gebrechen alt werden und ich tue schon jetzt viel dafür, wobei es bei einigen Dingen besser sein könnte. Deshalb war ich gespannt auf dieses Buch.
Was ich vom Aufbau her positiv finde, ist, dass es am Ende eines jeden Kapitels eine kurze Zusammenfassung und am Ende des Buches dann noch acht Regeln gibt, die ein gesundes Altern ermöglichen sollen.
Für mich immer wichtig: ein Quellennachweis, wobei mir klar ist, dass es zu jeder Studie eine Gegenstudie gibt, aber das kann ich gut filtern.

Jörg Blech sieht sein Buch als Resümee aus 25 Jahren Medizinjournalismus.

Mein Fazit aus dem, was ich  gelesen habe ist, dass wir uns einfach nur auf das besinnen müssen, was uns die Evolution mitgegeben hat.
Menschen sind gemacht um sich zu bewegen, wir sollten unser Immunsystem pflegen (Stichwort:Darmgesundheit), auf ein gutes Essen achten. Natürlich auch unser stresslevel niedrig halten bzw. lernen uns zu entspannen.
All das, was ich in meinen Beratungsgesprächen bereits seit Jahren mit meinen Klient*innen bespreche.

Natürlich suche ich auch nach Informationen zur Frauengesundheit und ich bin fündig geworden.

Ein Kapitel lautet: “Warum Frauen länger leben“
Eine Informationen, die ich für mich abspeichern werde:
„Frauen, die sich regelmäßig bewegen haben ein deutlich niedrigeren Östrogenspiegel als inaktive Frauen mir Übergewicht. Laut Autor scheint dies ein Schutzschild gegen Tumorwachstum zu sein. Keine Sorge, wir müssen jetzt nicht stundenlang Gewichte stemmen und Ausdauersport betreiben. Schon moderate Bewegung soll das Brustkrebsrisiko um 41% senken.

Ich lese daraus, dass wir alle in Bewegung kommen müssen, aber dafür hätte ich das Buch jetzt nicht wirklich gebraucht, weil ich das weiß. Es war aber ein Anstupser das auch mal wieder umzusetzen.
Hier der Link für den Blick ins Buch und...

...Mir wurde das Buch kostenfrei zur Verfügung gestellt was keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung hat. 😉


Die Bildrechte liegen beim Verlag.

Mittwoch, 4. Oktober 2023

gelesen: "Blut- Der Fluss des Lebens"

Wie Körper und Geist, Wirtschaft und Kultur mit unserem roten Organ verwoben sind.
von Dr. Reinhard Friedel; Erschienen bei Goldmann; ISBN: 978-3-442-31698-4; Preis: 22,00 €

Wer mich gut kennt, der weiß, dass ich ein Krimi-Fan bin. Ein Sonntag ohne Tatort geht für mich nicht.
Deshalb war ich sehr schnell im Buch drin, denn es beginnt mit einer Bluttat.Eine Stichverletzung ins Herz eines jungen Mannes namens Hamid.

Die Geschichte dieses Mannes und alles was mit seiner schweren Verletzung zu tun hat, zieht sich wie ein (blut-)roter Faden durch das Buch.

Blutgruppen Rhesusfaktor, Sepsis, Blutfluss, Blutspende, Kreislauf....alles ist mit der Verwundung von Hamid verwoben und wird an diesem Beispiel erklärt.
Ich war mir nicht bewusst, dass Blut mit 400$ die Nummer 10 in der Liste der teuersten Flüssigkeiten der Welt ist. 

Auch das Thema Epigenetik findet seinen Platz. Traumata, die unsere Vorfahren erlebt haben werden wohl weitervererbt. Dieses war im Fall von Hamid auch seine Flüchtlingsgeschichte.

Im Buch wird auch erklärt, dass wir Menschen mehr mit Schweinen gemeinsam haben, als wir wahrscheinlich wahr haben möchten.
Der Autor versucht auch zu erklären, dass das Herz keine Pumpe ist. Er beschreibt das Herz als Sinnesorgan. Die Erklärungen dafür scheinen plausibel.Zum Ende des Buches hat mich der Inhalt nicht mehr so ganz mitgenommen. Es mag daran liegen, dass ich die Art der Medizin, die Dr. Friedel jetzt praktiziert, nocht kenne.
Trotzdem konnte ich aus diesem Buch wieder Einiges mitnehmen. Für mich ist Das Broken Heart Syndrom gerade interessant, da es oft bei Frauen in und nach  den Wechseljahren auftritt.

Wie immer gilt: Das Buch wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt was keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung hat. Hier folgt der Link für den Blick ins Buch.


Die bildrechte liegen beim Verlag.


Sonntag, 1. Oktober 2023

Diagnose: Adipositas und Hyperthyreose

 Wer sich so ein bisschen mit der Schilddrüse auskennt, der weiß, dass Menschen mit einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) meist abnehmen, da die Schilddrüse verstärkt arbeitet und so auch den Stoffwechsel ankurbelt.
Auf der Notwendigkeitsbescheinigung des Arztes stand jetzt aber, dass die Patientin Adipositas in Kombination mit einer Hyperthyreose hat +  Bluthochdruck (Hypertonie).
Natürlich habe ich in meinen Unterlagen zur Fortbildung zur Schilddrüse nachgeschaut, bin dort aber nicht fündig geworden. Die große Suchmaschine hat mir nur ausgegeben, dass es angeblich selten solche Fälle gibt.
Ich habe mit dieser Patientin jetzt erst einmal einen Termin abgesprochen. Seit längerer Zeit schaue ich mir meine Patientinnen genauestens an, wenn sie zu mir in den Beratungsraum kommen.

Zu mir kam eine Patientin mit einem schmalen Gesicht, einem schmalen Hals, feingliedrigen Fingern und ab der Taille ging es dann in die Breite.
Mir war in diesem Moment eigentlich schon klar wohin die Reise geht, aber ich darf als Diätassistentin keine medizinische Diagnose stellen.
Ich habe seit geraumer zeit meinen Anamnesebogen um das Feld Lip- und Lymphödem erweitert. Das frage ich ab.
Das ist so ein Ansatzpunkt, dass ich mit meinen Patientinnen ins Gespräch kommen kann. Entweder möchten sie wissen, wonach ich da frage oder, wie bei dieser Patientin, kam der Satz:"Ich vermute schon länger, dass ich das habe." Sie kannte auch die Symptome. Sie hat mir erzählt, dass Ihr Partner sie nicht zu fest anpacken darf, weil sie sonst schlimme Schmerzen hat.
Diese Patientin hat meine Anmnese jetzt zum Anlass genommen um einen Termin mit einem Facharzt abzusprechen, was sehr schnell ging.
Die Diagnose ist gesichert. Das Thema "Adipositas" ist weitesgehend vom Tisch. Jetzt lässt sich auch die Hyperthyreose erklären.
Diese Patientin hat mich auch nachhaltig sehr beeindruckt, weil sie mit sich und ihrer Figur im Reinen ist. Sie hat sich irgendwie gefreut, dass sie eine Diagnose hat, so dass sie manche Dinge entkräften kann und darauf hinweisen kann, dass sie ein Lipödem hat. Sie wird sich weiter firgurbetont kleiden, sie achtet weiter darauf, dass sie nicht an Gewicht zunimmt und sie misst Arme und Beine. Ansonsten ändert sich bei ihr nichts, außer der tatsache, dass sie jetzt noch Lymphdrainage bekommt (die ihr gut tut) und sie mit Kompressionsstrümpfen versorgt wird.
Manchmal lohnt es sich wirklich genauer hinzuschauen.

Bild von PDPics auf Pixabay