Sonntag, 20. November 2022

Webinar-Reihe: (Ernährungs-)Beratung bei Frauen in den Wechseljahre

 

Zum ersten Mal war ich in die Leitung einer solchen Webinar- Reihe involviert, aber wenn es um ein Thema geht, dass einem wichtig ist, dann steckt man dann schon viel Herz rein.

Ich bin überaus dankbar dafür, dass meine Kollegin AnjaSchneider sich gemeinsam mit mir diesem Thema angenommen hat. Ich habe schon einige Male über Anja Schneider hier geschrieben. Bei ihr habe ich den NLP- Practitioner gemacht, sie ist also im Bereich Coaching tätig, aber auch im Bereich Tiefenpsychologie und Fitness-Trainerin ist sie auch noch.

Im Vorfeld war natürlich gaaanz viel Recherchearbeit nötig, denn die Wirkung der Hormone gehörte nicht in unsere Ausbildung. Das bedeutete viel zu lesen, in die Biochemie einzusteigen. 

Unser Anliegen war es, dass die Teilnehmerinnen anhand der unterschiedlichen Hormonwirkungen und Veränderungen in den Phasen der Wechseljahre ableiten konnten, was ernährungstherapeutisch zu tun ist. 

Es ging nicht darum noch zu besprechen, wie ist die Ernährungstherapie z.B. bei Osteoporose bzw. was gebe ich meiner Klientin/Patientin präventiv mit. Dass solche Themen beraten werden können, davon sind wir ausgegangen. Dafür gibt es auch diverse Anbieter mit sehr guten Referent*innen.

Im Vorfeld haben uns Anja und ich für viele Stunden online getroffen um die Präsentationen vorzubereiten, die Inhalte abzusprechen und sind dabei selbst auch in Diskussionen gekommen, die ich als sehr bereichernd empfunden habe.

Hinter uns liegen vier Abende á ca. drei Stunden, die wir mit 25 tollen Kolleginnen verbringen durften.
Es waren nicht an jedem Abend alle Teilnehmerinnen dabei. Für diejenigen, die zum Termin nicht anwesend sein konnten, haben wir aufgezeichnet und den Link zur Aufzeichnung für eine Woche zur Verfügung gestellt.
Was ist wirklich schön fand war, dass es aus den Reihen der Teilnehmerinnen viel Input zu verschiedenen Themen gab, die dann wieder ergänzt haben, was wir vorbereitet haben.
Spannend war auch, wie die Teilnehmerinnen mit den Coaching-Parts umgegangen sind. Uns waren diese Teile wichtig, denn Frauen in den Wechseljahren brauchen auch manchmal Entlastung. Sie erkennen sich auf einmal selbst nicht mehr wieder, wissen nicht, woran das liegt. 

Dafür war dann der „Blick über den Tellerrand“ = Coaching- Part gedacht, durch den mit gezielten Fragen oder auch Anregungen den Frauen ein anderer Blick mitgegeben werden kann.

Es hat mir großen Spaß gemacht, ich möchte mich auf diesem Weg noch einmal ganz herzlich bei Anja bedanken, dass sie sich auf diese Arbeit zum Thema eingelassen hat. Ich möchte mich aber auch ganz herzlich bei unseren tollen Teilnehmerinnen bedanken und wünsche mir, dass sie für ihr Arbeitsfeld etwas mitnehmen konnten.


 

Sonntag, 6. November 2022

gelesen: #RespectMySize

 von Julia Kremer; erschienen bei Blanvalet, ISBN: 978-3-7645-0791-6; Preis: 16,00€

Im Frühjahr und im Herbst erscheinen immer viele neue Bücher und da ich in meiner Beratung viel mit mehrgewichtigen Menschen arbeite und ich auf Instagram viel zu Bodypositivity, intuitivem Essen und Health at every size lese war ich neugierig auf ein Buch, das von einer Autorin stammt, die sich für #respectmysize einsetzt.
Ich habe hier im Blog bereits einige Gedanken dazu aufgeschrieben. 

Nach den ersten Seiten kam bei mir der Gedanke:"Da möchte isch jemand etwas von der Seele schreiben."

Ja, diese Autorin wurde wegen ihres Gewichtes gemoppt, es sind Sätze gefallen, die weh tun. Das beschreibt sie in einigen Kapiteln und ich finde da auch Aussagen wieder, die meine Patient*innen mir spiegeln. Solche Aussagen ziehen sich durchs Leben. Es kommt das Gefühl: "Ich genüge nicht."

Ich persönlich werde immer zickig, wenn jemand einen Menschen mit Mehrgewicht allein aufs Essen reduziert. Aus mittlerweile mehr als 40 Jahren Berufserfahrung weiß ich, dass hinter jedem Menschen eine Geschichte steckt, die nicht unbedingt nur allein am Essen hängt.

Das ist leider noch nicht wirklich überall angekommen. Julia Kremer beschreibt ihre persönliche Geschichte inklusive ihrer Therapieerfahrung, die erst spät erkannte ADHS- Diagnose. 

Das Wort "Adipositas" und auch "Übergewicht" wird in dieser Schreibform nicht verwendet.  Geschrieben werden sie im Buch "A*ipositas" und "Ü*ergewicht". 

Mir zeigt das, dass Worte verletzend wirken. Vor kurzem hat mir noch eine Dame erzählt, dass ihr übel wird, wenn sie das Wort "abspecken " hört. Das verbindet sie mit einem Schwein und damit verbindet sie sich in keinster Weise.

Vielleicht mal drüber nachdenken, bevor über das Gewicht einen Menschen (egal ob vermeintlich zuviel oder zu wenig) geurteilt wird. Disen Menschen kennenlernen mit seiner Geschichte und Respekt hat doch eigentlich jeder Mensch verdient. Wobei es aber auch Menschen gibt, die meinen Respekt aufgrund von despektierlichem Verhalten verlieren können. Aber das ist ein ganz anderes Thema.

Wer sich für dieses Buch interessiert, der kann den folgenden Link für eine Leseprobe anklicken.
Mir wurde das Buch kostenfrei zur Verfügung gestellt was keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung hat.


Die Bildrechte liegen beim Verlag.