Sonntag, 26. September 2021

fortgebildet: Rheuma und Silent Inflammation

 Rheuma, Silent Inflammation, speziell vom letzteren habe ich in den letzten Wochen und Monaten viel gehört und gelesen.Deshalb habe ich mich gefreut, dass über Freiraum- Seminare ein Online- Seminar zum Thema mit der Kollegin Birgit Blumenschein als Referentin angeboten wurde.

Online- Seminare, das hört sich immer so easy an. Keine Fahrtzeit, bequem zuhause vor dem PC sitzen- nein, für mich ist es das nicht. Ich finde es fordernder als Präsenzseminare, speziell der ständige Blick auf den Bildschirm strengt meine Augen an. Ich habe noch einige solcher Seminare vor mir. Aber ich habe es so gewollt, also nicht meckern.

Die Thematik war nicht so einfach, denn im Laufe des Tages hat sich für mich herauskristallisiert, dass die sogenannte "Antienzündliche Ernährung" weitaus häufiger eingesetzt werden kann und muss als nur bei rheumatischen Erkrankungen.
Diabetes mellitus Typ 2 ist da noch ein Thema, Autoimmunerkrankungen und noch so einige Indikationen mehr.
Nach knapp einer Woche sortiere ich immer noch.
Birgit Blumenschein hat den Stoff auf ihre eigene, lebendige Art rübergebracht. Im Teilnehmerinnenkreis gab es immer wieder sehr gute Diskussionen, die wiederum einen anderen Blickwinkel geöffnet haben. 

Das Thema PPI (Protonenpumpeninhibitoren) kamen auch noch auf´s Tablett. Ist Long Covid eventuell auch eine Indikation für diese Art von Ernährung?

Bei "Rheumaernährung" lese ich oft, dass Schweinefleisch nicht mehr gegessen werden darf.
Falsch, jede Art von Fleisch enthält die Arachidonsäure, die für Beschwerden verantwortlich ist.
Sind Nahrungsergänzungsmittel wie Omega- 3- Fettsäuren sinnvoll?
Warum besser Olivenöl als Leinöl?
Alles wurde gut aufbereitet und mit Praxisbeispielen oder anhand  von Studien erklärt .
Die Besprechung der Fallbeispiele waren spannend. Davon wurde in der Schlussrunde auch mehr gefordert.
So wie ich Bigit Blumenschein verstanden habe wird auch darüber nachgedacht diese Fortbildung über 1,5 Tage zu verteilen. Ja, es war viel. Das macht Sinn. 👍




Bild von Steve Buissinne auf Pixabay

Sonntag, 19. September 2021

Ein sehr trauriges Mädchen

 Ich habe gerade ein 12jähriges Mädchen in der Beratung mit der Diagnose "Adipositas".
Sie kam gemeinsam mit ihrer erwachsenen Schwester, die "diese Sache mal in die Hand genommen hat, weil sie sich Sorgen macht."
Die Eltern sprechen nur schlecht deutsch, sind aber in ihrem Ort gut integriert.
Schon mit sechs Jahren wurde durch den Kinderarzt festgestellt, dass es mit dem Gewicht in eine falsche Richtung geht. Es ist aber nichts passiert.

Jetzt saß ein sehr trauriges Mädchen vor mir, die mir kaum in die Augen schauen konnte, die sich mit allen möglichen Dingen beschäftigte, die ihr gerade im wahrsten Sinne des Wortes "in die Finger" kamen. Broschüren, Kugelschreiber...

Ihre ältere Schwester hat mir erklärt wo sie die Problematik sieht. Die Eltern verbieten komplett die Süßigkeiten. Wir alle wissen: Was verboten ist, das reizt erst recht.

Die Eltern möchten schnelle Ergebnisse sehen, was bei diesem Kind nicht funktionieren wird.
Dann auf einmal kullerten Tränen in die Maske. Irgendetwas im Gespräch hat etwas bei diesem Mädchen berührt.

Das Erste was ich gemacht habe war: Ich habe meiner jungen Klientin  natürlich eine Portion Süßigkeiten erlaubt. Mir ist es lieber, sie isst es öffentlich als heimlich. Die Schwester hat mir bestätigt, dass dies auch komplett aureichen würde.

Abgemacht haben wir dann, dass meine Patientin mir jeden Tag Fotos ihrer Mahlzeiten schickt.
Da hakt es aber gerade: Sie vergisst es oft, warum auch immer. Sie schreibt mir dann aber  ehrlich hinterher, dass sie es vergessen hat und schreibt, was sie gegessen hat.
Ich möchte mir erst einmal einen Eindruck verschaffen, was bei diesem Mädchen nicht gut läuft. 

Und: ich möchte Vertrauen schaffen. Ohne Vertrauen ist ein gemeinsames Arbeiten nicht möglich.

Ich bin gespannt auf den Termin in der kommenden Woche. Ob sich etwas verändert hat und wenn ja was. Es geht mir da in allererster Linie auch nicht ums Essen sondern darum ob sich in der Familie etwas verändert hat.

Ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntag. Beim nächsten Mal werde ich Euch von meiner Fotbildung zum Thema "Rheuma und Silent Inflammation" berichten. Das ist gerade noch sehr frisch.


 


Bild von Giacomo Zanni auf Pixabay

Sonntag, 12. September 2021

Aus mobil wird stationär

15 Jahre lang habe ich meine Patient*innen, meine Klient*innen zuhause besucht.

Aber schon seit längerem war dieses Gefühl da: Da muss sich etwas ändern.
Die Benzinpreise sind doch sehr in die Höhe gegangen, Fahrtzeit ist Lebenszeit, wobei ich diese oft genutzt habe um im Kopf bereits die Dokumentation zu formulieren.😉

Aber es klappe auch nicht immer die Termine so zu koordinieren, dass ich alles hintereinander bearbeiten konnte.
Es war für eine zeitlang gut, aber jetzt war das Gefühl für "Veränderung" da.
Natürlich habe ich auch gerechnet und kalkuliert.
Es stand auch im Raum die Honorare zu erhöhen, damit meine Patient*innen weiterhin zuhause beraten werden können. 

Ich habe mich dagegen entschieden wobei ich natürlich weiter die mobile Beratung anbieten werde, allerdings müssen mir dann die Fahrtkosten erstattet werden. Eine Online- Beratung ist auch weiterhin eine Option.
In unserem Haus habe ich jetzt nicht die Möglichkeit einen Büroraum einzurichten.

Da fiel mir Frau Thieman vom IDPM ein. Mit ihr hatte ich bereits Kontakt, da ich dort, wenn alles wieder in geregelten Bahnen läuft und die Nachfrage da ist meine Kurskonzepte zur Darmgesundheit anbieten werde.

Im IDPM gbit es aber auch die Möglichkeit im Rahmen des Co-Working einen Raum anzumieten wenn ich Bedarf habe. Also nicht für einen Monat Miete bezahlen, sondern nur dann bezahlen, wenn ich den Raum wirklich nutze.

Am Montag habe ich kostenlos dort mal probe- gearbeitet. Zuallererst: Meine Patient*innen waren vom Ambiente angetan.

Es gibt einen kleinen Wartebereich und es steht Wasser und Kaffee kostenfrei zur Verfügung.
Die Einrichtung dieses Raumes war top. Der Tisch ist höhenverstellbar, so dass ich auch im Stehen arbeiten könnte, was in der Beratung natürlich nicht vorkommt.
Flipchart und eine weiße "Tafel" stehen zur Verfügung. Und ich habe viel Platz um mich auszubreiten
 

Was ich demnächst aber häufiger einsetzen werde ist der große Bildschirm, an den ich mein Laptop anschließen kann. Dort kann ich dann Grafiken, Ernährungstagebücher, Laborwerte uvm. auf den großen Bildschirm bringen und bequem mit meinen Patient*innen besprechen. Gerade in Zeiten von "Abstand halten" eine gute Möglichkeit.
Ach ja, freies WLAN und auch Parkplätze und Reinigung sind im Mietpreis inklusive

Ob ich diesen Raum  "Rolf" jetzt immer zur Verfügung gestellt bekomme, das ist nicht sicher. Aber es gibt Ausweichmöglichkeiten. Da kann natürlich die Frage kommen:
"Wie finden Deine Klient*innen Dich denn dann wenn die Räume gewechselt werden können?"
Ganz einfach: Ich habe mein Logo ausgedruckt und einlaminiert und hänge es an die Tür. Außerdem kann ich das mit meinen Menschen besprechen.
Mir wurde gesagt: "Wir finden für alles eine Lösung."

Vielleicht ja auch eine Möglichkeit für andere Menschen, die ab und zu mal Ruhe brauchen.😉

Natürlich ist das für mich eine Umstellung, aber ich bin guten Mutes das die Umstellung gelingt.

Und zum Schluss: Ich wurde nicht dazu aufgefordert Werbung zu machen.


 


Sonntag, 5. September 2021

Bei sich selbst ankommen

 "Ich bin bei mir angekommen" oder alternativ "Ich suche gerade nach mir selbst".
Das sind Sätze die ich oft von Frauen höre, die bei mir wegen einer Diagnose, meist Adipositas, in der Beratung sind und die im Wechselalter stecken.
Warum aber sind die Frauen, die doch bei sich angekommen sind dann bei mir in der Beratung?
Weil sie etwas für ihre Gesundheit tun möchten, sich möchten Folgeerkrankungen vermeiden, sie möchten sich selbst etwas Gutes tun.

Diejenigen, die noch nach sich selbst suchen, die sagen mir oft, dass sie das Gefühl haben sich im Laufe der Jahre verloren zu haben. Zwischen  Beruf, Familie, Haushalt sind sie auf der Strecke geblieben. In den Wechseljahren ändern sich die Verhältnisse. Die Kinder sind aus dem Haus, es bleibt mehr Zeit für sich selbst und dann geht es auch darum sich selbst etwas Gutes zu tun besonders im Bereich "Gesundheit".

Diese Frauen wissen viel, sie wissen auch genau was sie verändern müssen um ihr Ziel zu erreichen, aber es fehlt am Austausch, dem Schubser in die Richtung.
Ich schubse jetzt nicht so gerne, aber ich gebe gerne Anregungen, den Blick von außen, was veränderrt werden kann. Letztendlich verändern muss diese Frau es dann selbst. 

Als ich diesen Blogbeitrag vorbereitet habe kam bei mir der Gedanke:

"Komme ich eigentlich immer an?"

Ja, natürlich komme ich an. Aber trotzdem geht der Weg dann weiter, es kommt wieder eine Veränderung ins Leben, egal welcher Art und dann muss das Ziel wieder anders definiert werden. 

Eigentlich sind wir doch immer auf einem Weg, der beileibe nicht immer gerade ist. Dieses  "immer wieder ankommen" sind doch Etappen, die fordern, die zum Umdenken anregen.
Was will ich, was passt zu mir, was passt nicht mehr? Das kann endlos weiter geführt werden.

Das liest sich eventuell stressig, aber jede Herausforderung hält geistig fit. Es ist zeitweise wirklich anstrengend, weil es gerade mal bergauf geht, aber irgendwann ist dann die Spitze auch erreicht und es geht wieder abwärts.
Um Struktur in sein Leben zu bekommen biete ich immer gerne das Persönlichkeitspanorama an. Es ist eine Zeit, die Ihr mit Euch selbst und mit meiner Begleitung verbingen könnt.  Einen Flyer zum Download findet Ihr hier.

Ich wünsche Euch allen einen stressfreien Sonntag und genießt die Sonne soweit möglich.



Bild von Vinson Tan ( 楊 祖 武 ) auf Pixabay

Mittwoch, 1. September 2021

Ja, es ist gerade ruhig hier

 Vor meinem Urlaub habe ich zwei Mal pro Woche Blogbeiträge verfasst. Immer am Mittwoch und am Sonntag.
Seit meinem Urlaub gerade mal zwei Rezensionen über Bücher.
Mir ist durchaus bewusst, dass ein Blog "gefüttert" und dann natürlich beworben werden muss, aber bei mir ist es in Wirklichkeit garnicht so ruhig. Es denke gerade über viele Dinge nach, Strukturen müssen verändert werden- Umbruch!

Meinen Instagram- Account   @susanne_hagedorn ich jetzt komplett für das Thema "Wechseljahre" nutzen, weil mir das ein Herzensthema ist.

Ich möchte mich jetzt auch nicht zum Sklaven meines Blogs machen und mir Themen aus den Ecken holen, damit ich überhaupt etwas schreibe. Das fühlt sich für mich auch nicht richtig an. 

Der Spaß am Schreiben, nein, das ist falsch ausgedrückt, Spaß habe ich immer beim Schreiben: Mein Kopf muss aber dafür komplett frei sein. Da schwirren gerade viele andere Dinge rum, die sortiert werden möchten. Diese Zeit des Sortierens nehme ich mir einfach.



Bild von Peggy und Marco Lachmann-Anke auf Pixabay