Sonntag, 29. August 2021

gelesen: "Goodful –Das Kochbuch"


Einfache Rezepte für ein nachhaltiges Leben; Erschienen im Südwest- Verlag;
ISBN: 978-3-517-09904-0: Preis: 26,00€

 
Ich habe ein wirkliches Schwergewicht an Kochbuch vor mir liegen.
Ein Kochbuch mit 50 Rezepten zusammengestellt aus der Goodful- Community
Im Vorwort heißt es: „…Ernährung als Form der Selbstfürsorge.“
Das ist auch mein Credo, denn Essen ist ein Grundbedürfnis und sich damit dann etwas Gutes  tun zu können, umso besser.
Die Rezepte sind zu 55% vegetarisch, auch mit veganen Varianten und der Rest ist fleischhaltig. Unter jedem der Rezepte findet sich eine Nähwertberechnung und auch eine Angabe ob vegetarisch, vegan, glutenfrei und / oder milchfrei.
Es geht um schnelle Küche, die soll dann aber auch gesund sein.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Rezepturen natürlich auch nach eigenem Gusto verändert werden können.
Zu finden im Buch : 

  • Hinweise zur Vorratshaltung
  • Was bedeuten verschiedene Ernährungsweisen z.B. „Keto-Küche“
  • Lagerung von Lebensmittel
  • Ein Saisonkalender sortiert nach Jahreszeiten
  • Nachhaltigkeit

Mit dem letzteren tue ich mich in einigen Punkten schwer. 

Süßkartoffeln werden den hiesigen Kartoffeln vorgezogen. Ich lebe in einem Kartoffelland, also regional und saisonal immer zu bekommen.
Lachs: Wildlachs- überfischt?
             Zuchtlachs? Fütterung?
Avocados: CO²- Bilanz?
Im Rezeptteil finden sich Rezepte von süß bis pikant, von Frühstück bis Abendessen, für den Singlehaushalt bis zum Mehrpersonenhaushalt.
Wer sich für diese Themen interessiert, der sollte fündig werden auch wenn es darum geht einmal komplett  andere Gerichte auszuprobieren. Ich bin mir nicht sicher ob ich ein glutenfreies Blumenkohlbrot in meiner Familie etablieren kann.
Ich stelle Euch einen Link für den Blick ins Buch (an dem ich nichts verdiene) ein. Gerne den heimischen Buchhandel stärken.
Das Buch wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt was keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung) hat.



Die Bildrechte liegen beim Verlag

Sonntag, 22. August 2021

gelesen: "Fit und schlank mit Hula Hoop"


Das Buch zum Fitness-Trend- mit 60 Übungen und vielen Workout-Plänen; von Corinna Loroff; erschienen im Südwest-Verlag: ISBN: 978-3-517-10091-3; Preis: 16,00€

Einige meiner Patient*innen und Klientinnen haben das „Hullern“ für sich entdeckt und berichten darüber wie viel Spaß ihnen dieser Sport macht.
Für mich war es bis vor Kurzem eigentlich nur ein Spielzeug das meine Tochter in der Kindheit genutzt hat. Ich habe es damals natürlich auch ausprobiert, aber das ständige Runterfallen des Reifens hat mich frustriert. 

Das beschreibt  Corinna Loroff (bei Instagram zu finden unter @thecosmococo) genauso und ruft dazu auf sich die Ziele nicht zu hoch zu stecken, langsam zu starten und dann dranzubleiben.
Die Autorin hat mit dem Hullern begonnen damit dadurch + Ernährungsumstellung die Schwangerschaftspfunde purzeln sollten. Ihre Geschichte hat sie aufgeschrieben.
Im Buch finden sich viele gut bebilderte und erklärte Übungen mit diesem Reifen und es geht nicht nur ums Kreisen lassen sondern mit diesem Teil kann man noch so viel mehr tun. Ganze Work- outs werden beschrieben. Irgendwie ein Allround- Gerät.
Es liest sich dann für mich auch entspannend, wenn zu Beginn 2-5 Minuten reichen.
Hullern funktioniert wohl besonders gut mit Musik. Dazu gibt es eine Playlist, die besonders gut funktioniert. Aber da muss wohl jede/r dann auch seine eigenen Vorlieben entdecken.
Diese Übungen helfen dabei Muskulatur aufzubauen und Fett abzubauen. Das wirkt sich auch positiv auf den Beckenboden aus. Wichtig für Frauen !
Wer sich für diesen Sport interessiert, der sollte dann aber auch auf Qualität achten.

Wie immer gilt: Das Buch wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt was keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung hat.

Die Bildrechte liegen beim Verlag.

Sonntag, 15. August 2021

Body positivity, Body Neutrality, Health at every size


Drei Begrifflichkeiten, die gerade schwer bei Instagram angesagt sind. Ich bin dazu aufgefordert worden mich damit auseinanderzusetzen, damit ich verstehe warum den Account- Inhaber*innen diese Themen so wichtig sind. Ich werde versuchen das Ganze neutral zu betrachten so dass Leser*innen meines Blogs sich selbst eine Meinung bilden können.
Ich habe in meinem Patient*innen-Kreis auch zu diesen Themen befragt und da  gibt es dann schon klare Aussagen auf  diese Themen.
Um was geht es bei diesen Begriffen:
Body Positivity:
Die Bewegung Body Positivity (engl. für positive Einstellung zum Körper, seltener auch: Body Neutrality, Body Liberation) setzt sich für die Abschaffung unrealistischer und diskriminierender Schönheitsideale ein. Sie hat sich aus dem Fat Acceptance Movement in den USA entwickelt, ist aber unter anderem durch die Sozialen Medien (insbesondere Instagram) zu einem internationalen Phänomen geworden. In ihrem Ursprung gehen ihre Forderungen weit über die Themen Selbstakzeptanz und das eigene Körperbild hinaus, stattdessen spielen soziale Gerechtigkeit, Diversität und intersektionale Anti-Diskriminierung eine große Rolle.
Die Bewegung setzt sich dafür ein, jeden Körper zu akzeptieren, unabhängig von seinem Aussehen. Dadurch sollen sich die Ansichten zu Produkten und Dienstleistungen wie etwa von Fitnessstudios und „Health Clubs“ ändern, wie Alan Smithee in einer Studie analysierte.[1] „
Weiterlesen bitte hier .


Body Neutrality hat das Ziel seinem Körper neutral gegenüber zu stehen. Der Körper und das Aussehen sollen weder übertrieben positiv noch negativ bewertet werden. Die Botschaft lautet: „ Wir sind mehr als unser Körper.“
Health at every size: Dazu habe ich leider keine deutschsprachige Erklärung gefunden, aber ich versuche einfach es mit meinen Worten zu beschreiben worum es geht:  Seinen Körper so anzunehmen wie er ist, egal mit welchem Gewicht, sich nicht mit Diäten zu stressen und das Wort „Selbstliebe“ hat einen großen Wert. Gesundsein mit jeder Art von Gewicht. Gerne ergänzen wenn ich etwas vergessen haben sollte.
Das liest sich alles gut. Ich bin auch dafür, dass wir unseren Körper lieben und annehmen  sollen (das ist auch gerade in den Wechseljahren ein großes Thema) . Ich finde auch, dass jeder Mensch mehr ist als sein Körper.
Ich habe in den letzten Wochen diese Thematiken mit meinen Patient*innen kurz angesprochen, da ich deren Meinung hören wollte und nicht alles aus der Diätassistentinnen- Brille betrachten möchte.
Zuallererst einmal eine Antwort eines Menschen, der sich in einem Blog Gedanken zum Thema Adipositas und Adipositaschirurgie macht:
Zitat:“… So richtig weiß ich nicht, wo manche die Erkenntnisse hernehmen. Alle Daten zeigen uns doch, dass Übergewicht und Adipositas lebensverkürzend sind. Vor ein paar Jahren gab es mal "Happy Obese" als Begriff. Das sind in der Regel dann die jüngeren, die noch keine Begleit-/Folgeerkrankungen haben.

Viele sagen ja auch, dass sie keine Einschränkungen haben und alles machen können. Und dann gehst mit denen mal ein paar Stockwerke Treppen hoch. Es gibt da natürlich auch Ausnahmen und die verallgemeinern dann ganz schnell, weil sie nicht in der Lage sind über sich hinauszublicken.

Erst vor kurzem habe ich mit einer 25-jährigen gesprochen, die es mit Ernährungsumstellung und Sport geschafft hat, 50 Kilo abzunehmen und nun der Meinung ist, dass das jeder schaffen kann. Sie stimmte mir zwar zu als ich argumentierte, dass es nur eine Minderheit ist, die das schafft, kam aber dann immer wieder zu "ihrem" zurück.


Bodypositivity ist das eine und das ist auch wichtig. Alleine schon für die Psyche. Etwas für seine Gesundheit zu tun und präventiv zu agieren ist das andere….“

 
In Beratungsgesprächen wurden manche Patient*innen noch krasser in ihren Aussagen.
Angefangen von 

„Gut, dann ist es mit meiner Selbstliebe nicht weit her, aber ich möchte gesund werden und Adipositas ist nun mal eine Krankheit“. Mir wurde erzählt, dass diese Menschen endlich wieder „Leben“ möchten und damit verbinden sie z.B. bessere Beweglichkeit.
Eine Patientin hat mir auch erzählt, dass sie sich als Person sehr mag, aber den dazugehörigen Körper nicht. Sie hat auch direkt hinterher gesagt, dass sie nie eine Beratung einer Kollegin, eines Kollegen in Anspruch nehmen würde, die in diese Richtung beraten würde.
Zu guter Letzt noch kurz etwas zum intuitiven Essen. Auch gerade ein Trend der zu uns aus Amerika herüber schwappt. Eine Gute Erklärung dazu und warum das vielleicht doch nicht so positiv ist erklärt Dr. Dominik Dotzauer hier

Es tut sich gerade auch eine Gegenbewegung in den sozialen Netzwerken auf. Darauf bin ich bei meinen Recherchen gestoßen. Die oben erklärten Bewegungen werden als „toxisch“ eingestuft, da der gesundheitliche Aspekt komplett außer Acht gelassen würde. In jungen Jahren wäre das alles (noch) nicht so schlimm, aber in späteren Jahren würde sich das rächen. Beispiele waren dann Beschwerden mit den Knochen oder auch der Herzgesundheit.
Wie ist Eure Meinung zu diesen Themen? Ich hoffe es ist mir gelungen neutral zu beleuchten. Ich als Diätassistentin arbeite auf Anordnung des Arztes. Aber letztendlich ist der Mensch mit dem ich arbeite meine Kunde und somit der Chef/die Chefin im Ring.
Ich berate meine  Patient*innen nach ihren persönlichen Wünschen. Oft gehört dazu auch den „Hass“ auf ihren eigenen Körper mal näher anzuschauen. Wenn ich in der Anamnese frage, warum oder wozu jemand abnehmen möchte, dann ist der meist genannte Satz: „ Ich möchte etwas für meine Gesundheit tun.“ Das wird bei mir auch nicht an den BMI gekoppelt. Das unterstütze ich dann natürlich. Ach ja, noch ein Wort zu „Diäten“. Auch mir ist bewusst, dass „Diäten“ so wie der Begriff meist verwendet wird, nichts bringen. Ich versuche mit den Ressourcen zu arbeiten, die mein Gegenüber mir anbietet und dann gemeinsam etwas zu entwickeln was dieser Person hilft ans Ziel zu kommen. 

Ich freue mich auf eine konstruktive Diskussion.



Bild von athree23 auf Pixabay

Mittwoch, 11. August 2021

Der Urlaub ist vorbei


Ja, es tat gut mal ohne Terminkalender und Wecker zu leben. Trotzdem war dieser Urlaub fordernd. Mental. Ich konnte mich da zwischenzeitlich rausholen, aber was da gerade in unserer näheren Umgebung abgeht, das macht mich gerade sehr nachdenklich.


Die Flutkatastrophe hat mir einmal wieder gezeigt, dass wir Menschen in manchen Situationen absolut machtlos sind. Wir fliegen zum Mond, Menschen mit ganz viel Geld fliegen mal eben kurz ins All um sich einen Traum zu erfüllen.
Ich habe einen Traum ganz anderer Art entwickelt. Ich möchte, dass jede/r einfach mal überlegt wo er/sie für sich selbst anfangen kann etwas für unseren Planeten zu tun.
Wir können uns gegen ganz viele Dinge schützen. Aber vor der Kraft des Wassers da ging absolut gar nichts. Das ist Natur und die Natur zeigt uns für mein Gefühl gerade mal wo der Hammer hängt.
Wie sagte ein Betroffener:

„Corona ist ein Kindergeburtstag dagegen. Dagegen können wir uns schützen. Gegen die Wassermassen hatten wir keine Chance.“

Natürlich heißt das jetzt nicht, dass wir wieder zurück in die Steinzeit müssen. Es gibt wahrscheinlich so viele technische Errungenschaften, die uns jetzt helfen können weitere Flutkatastrophen aber auch Dürreperioden irgendwie noch in den Griff zu bekommen.
Wenn ich in der Sendung „Lanz“ von Peter Wohlleben höre, dass ein Kilogramm Fleisch zur Herstellung 15.500 l Wasser benötigt was einer Befüllung von 80 Badewannen entspricht oder jeden Tag 5 Minuten duschen. Dann noch ein Satz, den ich mal sinngemäß wiedergebe:

„Auf einem Hektar Wald werden 1600 kg C0² gespeichert oder es steht eine Kuh drauf.“

Wir brauchen nicht jeden Tag Fleisch. Es gibt auch pflanzliche Eiweißträger.
Eine Frage hat mich auch nachdenklich gemacht. Sie wurde mir von einer Patientin gestellt:

„Macht es überhaupt noch Sinn Kinder in diese Welt zu setzen, wenn die nachher mit all diesen Katastrophen leben müssen? Solch eine Welt kann man doch keinem Kind überlassen.“

Macht Euch zu dieser Frage selbst Gedanken. Kinder sind etwas wahnsinnig Schönes.
Ich will jetzt aber nicht nur über das Negative schreiben.
Was mich sehr beeindruckt hat war die Solidarität der Menschen untereinander. Es wurden Millionen gespendet, aber es war auch ganz viel persönliche Hilfe am Start. Was da wie gelaufen ist, das muss ich hier nicht aufführen. Das konnten wir alle in den Medien verfolgen.
Solidarität benötigen wir noch lange. Es braucht noch eine lange Zeit bis im Katastrophengebiet wieder ein bisschen von Normalität gesprochen werden kann.
Also nicht vergessen und vielleicht noch einmal spenden wenn ein paar Euros übrig sind.
Solidarität sollte auch weiter Thema bleiben, auch auf vielen anderen Gebieten.





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