Mittwoch, 27. Februar 2019

Erfolgreich scheitern


Eigentlich wollte ich gestern Abend ins Bett, mein Mann zappte gewohnheitsmäßig noch durch die Kanäle. 
Wir sind dann bei Vox hängen geblieben, wo gerade die Sendung „Der Vertretungslehrer“, in diesem Fall mit Tim Mälzer  lief.
Der Mann ist ein bekannter (Fernseh-) Koch, spaltet die Gemeinde, denn auch ich empfinde ihn als laut und sehr von sich überzeugt, aber er bringt das witzig rüber. 
Man darf ja von sich überzeugt sein, wenn man etwas kann- finde ich.
Er besuchte eine Gymnasialklasse und hatte das Thema „Scheitern“ bzw. „Erfolgreich scheitern“ im Gepäck. Erfolgreich scheitern- irgendwie ein Widerspruch in sich, oder?
Gerade das hat mich angesprochen, an zu Bett gehen war für mich nicht mehr zu denken. Diese Stunde habe ich mir dann noch gegönnt.
Die Sendung ist bei TV Now  noch anzugucken, aber fürchterlich anstrengend, weil laufend Werbung dazwischengeschaltet ist. Wer sich das also antun möchte…
Ich möchte jetzt auch nicht in die Inhalte der kompletten Sendung einsteigen.
 
Tim Mälzer wollte den Schülern klar machen, sich mit den Dingen zu beschäftigen, die wir beeinflussen können und nicht mit denen, die wir sowieso nicht beeinflussen können. 
Dazu mussten sie anhand eines Beispiels filtern. Was ist beeinflussbar ist und was nicht?

Er riet den Schülern dazu, an sich und an die eigenen Dinge, das was aus einem selbst kommt, zu glauben. 
Bin ich mit dem glücklich, was ich gerade tue oder mache ich das, weil z.B. meine Eltern das möchten? Mache ich andere damit glücklich? 
Scheitern ist auch ein Lernprozess, an dem wir wachsen können.

Was ich mir direkt notiert habe ist die Interpretation des englischen Wortes „fail“ (scheitern, versagen…) von Tim Mälzer:

F           First
A           Attempt
I            in
L           Learning
Das bedeutet „erster Lernversuch“ . ;-)

Jedes vermeintliche Scheitern lehrt uns etwas. Also nicht alles negativ betrachten, sondern positive Dinge aus dem Erlebten ziehen. 

Bild von geralt auf Pixabay

Sonntag, 17. Februar 2019

Die besten Brötchen ever

Der Sonntag ist für viele Menschen der Tag, an dem ausgiebig gefrühstückt wird. Mit frischen Brötchen, Eiern, Saft und viel Zeit.
Die besten Brötchen habe ich in den ersten Jahren meiner Tätigkeit in besagtem Krankenhaus gegessen.
Es gab neben der Metzgerei auch eine Bäckerei mit Herrn T. und Herrn D.. Beides Bäcker aus Leidenschaft.
Diese Brötchen waren die Highlights in der Frühstückspause. Sie waren kross, sie wurden nicht pappig und sie schmeckten einfach göttlich.
Wie oft haben wir die Herren gefragt, was das besondere an ihren Brötchen ist? Immer war nur ein Lächeln die Antwort.
Es gab aber auch täglich frischen Kuchen. Damals aufgeteilt nach Vollkost, leichter Kost, "Diabeteskuchen" und fettarmer Kuchen. Die Stationen haben bestellt und in der "Brotküche" wurden die entsprechenden Tabletts fertig gemacht.
Ab und zu gab es auch Struwen, eine münsterländische Spezialität, die ich als Niederrheinerin bis dato nicht kannte, aber schätzen gelernt habe.
Der Hefeteig wurde von unseren Bäckern in großen Wannen angesetzt und ich kann mich daran erinnern, dass irgendwann nicht aufgepasst wurde und der Hefeteig sich den eigenen Weg über den Wannenrand hinaus suchte und da war Putzen angesagt.
Aber irgendwann war es mit dieser Herrlichkeit vorbei.

Dienstag, 12. Februar 2019

gelesen: „Warum Sie essen müssen, um abzunehmen“


Ernährungsmythen, die Sie getrost vergessen können

von Michael Handel; erschienen im Scorpio- Verlag; ISBN: 978-95803-234-7; Preis: 20,00€


#Werbung#  Das Buch wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt. Das hatte keinerlei Einfluss auf meine Meinung

Weihnachten und Silvester sind vorbei, die Tage werden wieder länger und neue Ernährungsratgeber kommen auf den Markt.
Der Autor holt jeden  Abnehmwilligen bereits zu Anfang mit allen Sätzen und Worten ab, die gehört werden möchten, wie „normal“ zu essen, auch mal Kartoffelsalat und Honig.
Ich habe schon lange nicht mehr so oft nach Aussagen, die in einem Buch gemacht werden, recherchiert, wie bei diesem Buch. Ein Großteil der Aussagen passt nicht zu dem, was ich in der täglichen Beratungspraxis erlebe.
Thema „Low Carb“: Der Autor lehnt das kategorisch ab.
Zitat:“ Eine aktuelle Studie zeigt auch, dass die Hirnleistung bei Menschen, die mit Low Carb abnehmen, um bis zu 30% geringer wird. Damit verlieren wir nicht nur Teile unserer Gesundheit, sondern auch noch den Verstand.“
Schlimmer geht es aber nicht, oder? 
Ja, unser Gehirn benötigt Kohlenhydrate, aber Low Carb heißt nicht No Carb.. Nach diesem Zitat müsste ein Großteil meiner Klienten dumm durchs Leben gehen.
Herr Handel bezieht sich auf Studien. Wo finde ich einen Nachweis, von welcher Studie er gerade schreibt? Für mich haben Verbraucher auch das Recht auf einen Literaturnachweis um sich selbst ein Bild zu machen.
Im Kapitel „Schluss mit dem Fitnesswahn“ werden sich viele freuen über diesen Satz:
„ Zu viel Sport macht  nicht nur krank, sondern auch dick.“
Es kommt bei allem auf das Maß an.
Weiter geht es im Buch mit den Anregungen
- ausreichend Schlaf
-maßvolle Bewegung
-Achtsamkeit
-Entspannung
….

Donnerstag, 7. Februar 2019

"So hatte ich mir eine Ernährungsberatung nicht vorgestellt"

Gestern habe ich mit einer Kollegin und Freundin gesprochen. Es ging um private Dinge, aber auch um berufliche Erlebnisse.
Sie erzählte mir, dass sich jemand bei ihr zur Ernährungsberatung anmelden wollte, der angebotene Termin war aber wohl zu weit weg.
In dieser Zeit hat sich der Klient jemand anderen gesucht.
Nach einer gewissen Zeit kam dann ein erneuter Anruf bei meiner Kollegin an, in dem dann der Satz fiel:
                           "Ich hatte mir eine Ernährungsberatung anders vorgestellt."

Es gibt jetzt verschiedene Menschen, es gibt verschiedene Beratertypen...

Wie stellt Ihr Euch eine Ernährungsberatung vor? Was muss vorhanden sein?

Es ist wichtig, dass die Chemie zwischen Klient*in  und Berater*in stimmt. Das ist für mich erst einmal das Wichtigste.
Was braucht Ihr noch? Ich freue mich über jede Rückmeldung, jeden Kommentar.
Ich bin gerade sehr neugierig.  Gibt es den idealen Berater*in?

Bildquelle: Pixabay

Samstag, 2. Februar 2019

Arbeiten mit zwei Alpha-Tieren


In meinem  zweiten Job hatte ich es mit zwei Alpha-Tieren zu tun, was die Küchenleitung angeht.
Die Küchenleitung hatte ein gelernter Koch und seine Vertretung war der Metzger des Hauses.
Ja, in diesem Krankenhaus gab es eine eigene Metzgerei und ein Bauernhof mit entsprechendem Vieh gehörte auch dazu.
Die Wochenenddienste wurden geleitet vom Koch und vom Metzger.
 
Und jeder von den beiden wollte es besser machen als der andere. Kollegialität- zwischen diesen beiden gab es das gefühlt nicht.
Nur dann, wenn Vertreterbesuch kam und die Möglichkeit bestand, ein oder zwei Fläschchen  Bier zu trinken. Heute undenkbar.
Am Wochenende wurden dann alle Tricks genutzt um das bessere Essen, speziell für die Ordensschwestern, auf den Teller zu bringen. Wer kocht die beste Sonntagssuppe, wer die bessere Herrencreme?
Ja, es gab Alkohol für die Patienten.
Ich erinnere mich noch gut an eine Herrencreme, in der mein Wochenende-Schichtleiter, der Metzger, wirklich alle Alkoholreste aus dem Lager holen ließ, die möglich waren. Rum und Eierlikör.
Wenn ich mich jetzt daran erinnere, dann war das den Patienten gegenüber grob fahrlässig. Es waren ja auch Medikamente mit im Spiel.
Aber diese Nachspeise wurde „von oben“ gewünscht, also kam sie auf den Speiseplan.
Ich habe noch nie so lustige Ordensschwestern erlebt und durch die Rückmeldung der Stationshilfen haben wir gehört, dass alle Vollkost- Patienten nach dem Mittagessen sehr gut geschlafen haben.

Das ist jetzt nur ein Beispiel von vielen, die den Kampf zweier Alpha- Tiere gezeigt haben.
Ich hatte das Glück, dass ich in der meisten Zeit mit beiden Charakteren gut klar kam.
Es gab aber auch einige Situationen, da wurde es mir zu viel, da wollte ich dann weg.
Letztendlich habe ich  15 Jahre dort gearbeitet und es gibt aus dieser Zeit noch viel zu berichten.

 Bildquelle: Pixabay