Sonntag, 10. Dezember 2023

Ein kleiner Rück- und Ausblick

Ich weiß, es ist gerade mal wieder still und zwar auf beiden Blogs. Ich habe gerade einfach nicht die Muße viel zu schreiben.
Mein Ziel ist es aber jetzt nicht einfach einen Blogpost zu schreiben nur um etwas zu schreiben.
Dann schreibe ich lieber nichts.
Das Thema "Wechseljahre" hat im vergangenen Jahr so richtig Fahrt aufgenommen. Darüber könnt Ihr hier lesen. Oder geht auf meinen Instagram-Account oder noch eine Option für all diejenigen, die nicht auf Instagram unterwegs sind: Seit ein paar Tagen habe ich einen WhatsApp- Kanal. Dort teile ich die Inhalte, die ich auch auf Instagram teile.

Hoffentlich ist für jede/n etwas dabei.

Was ich gerade vorbereite ist mein Berufsjubiläum im kommenden Jahr. 2024 arbeite ich seit 45 Jahren als Diätassistentin. Ein lange Zeit, in der ich viele Ernährungsempfehlungen habe kommen und wieder gehen sehen, andere Dinge kamen nach einiger Zeit dann doch zurück. Das macht es in der Beratung dann auch etwas schwierig zu erklären, warum sich gerade wieder etwas verändert hat. Es entwickelt sich halt alles, es gibt neue Studien und Leitlinien und an die halte ich mich.

Vor fünf Jahren habe ich über Erlebnisse aus meinem Berufsleben berichtet. Angefangen hat es mit dem Examen. Wenn Ihr den Suchbegriff "Berufsjubiläum" hier in die Suchleiste eingebt solltet Ihr etwas Lesestoff bekommen.

Im kommenden Jahr mache ich es etwas anders.
Ich habe Kollegen und Kolleginnen gewinnen könne, die das weite Feld unseres Berufes abbilden.
Ihr werdet bekannt und unbekannte Namen lesen (die dann bekannt sind), die einige Fragen von mir beanwortet haben.
Schon jetzt dafür "Dankeschön".

Seit gespannt. Ich werde diese Posts in loser Reihenfolge veröffentlichen.

Jetzt wünsche ich Euch einen schönen 2. Advent.


Sonntag, 5. November 2023

Die Sache mit den "Siegelchen"

 Am vergangenen Wochenende hatte ich einen Briefumschlag in der Post auf dem groß stand:
"Urkunde. Bitte nicht knicken"

Absender war ein große Zeitschrift, die einmal im
Jahr ein Gesundheitsheft herausgibt , in dem Ärzte, Kliniken etc aufgeführt sind, die laut diesem Magazin empfehlenswert sind.
Ich war natürlich neugierig und fühlte mich geehrt als mir auf einmal entgegensprang:
"Wir gratulieren Ihnen zur XY- Empfehlung".
Auf der Urkunde steht, dass ich im Bereich Ernährungsberatung/-Therapie für die Redaktion auf Basis einer unabhängigen Datenerhebung zu den empfohlenen Gesundheitsberufen 2024 gehöre.
Dazu gab es noch einen Bestellschein, über den ich für 995€ zzgl. Mehrwertsteuer die Lizenz für dieses Siegel beantragen kann um es für mich im Businessbereich nutzen zu können.
Für diese 995€+ muss ich lange arbeiten, aber ich habe mir gedacht:Nutze diese Urkunde und poste mal bei Instagram mit der Frage ob das jemand auch noch bekommen hat?

Relativ schnell haben sich Kolleg*innen gemeldet und in mir kam das Gefühl hoch:
"So besonders scheint das nicht zu sein", wobei ich die fachliche Qualität der Kolleg*innen aber bitte nicht infrage stellen möchte.

Kurz drauf kam eine Mitteilung einer Kollegin über PN, dass ich bitte vorsichtig sein soll. Sobald ich das veröffentlichen würde, würde Geld gefordert. Ich solle mal rechchieren. Sie meinte, das stände auch kleingedruckt auf der Urkunde. Auf der Urkunde steht davon nichts ,aber auf dem Bestellzettel steht im Bürokraten-Deutsch, dass die Nutzung nur dann erlaubt ist, wenn die Lizenzgebühren bezahlt sind. In gewisser Weise habe ich ja dann doch das Siegel durch das Foto für meine Zwecke genutzt.
Aber nicht lange. Es gibt ja Funktionen, durch die man alles zurücknehmen kann.
Dazu habe ich diese Aussage gefunden:
"Jeder von FOCUS empfohlene Therapeut erhält für seine hervorragende Leistung eine entsprechende Urkunde ausgestellt. Die Urkunde können Sie gerne in Ihren geschlossenen Büroräumen aufhängen. Nicht gestattet ist jedoch eine werbliche Nutzung der Urkunde (z.B. das Vervielfältigen oder online stellen). Möchten Sie Ihre Empfehlung in Form des FOCUS-Siegels für Ihre werbliche Kommunikation nutzen, so können Sie die Lizenzrechte für das entsprechende FOCUS-Siegel erwerben. Nach Bestellung erhalten Sie das Siegel in drei verschiedenen Dateiformaten (PDF, PNG und EPS) zugesandt. Das FOCUS-Siegel darf in die komplette Kommunikation (online wie offline) eingebunden werden (z.B. E-Mail-Anhang, Webseite, Briefkopf, Aufkleber, Broschüren, Werbung, Terminkarten, Rechnungen u.v.m.)." Quelle

Was ich aber getan habe ist den Rat meiner Kollegin zu befolgen und zu recherchieren.
Ich war ehrlich entsetzt. 
Frei nach einem Song der "Prinzen" nenne ich es einfach mal:"Es ist alles nur erkauft."
Es ist bereits ein Urteil ergangen, dass ich Euch hier verlinke. Laut Artikel wurden "Ärzte-Siegel als irreführend beanstandet".Lest am besten selbst und überlegt, wie Ihr mit diesem Dokument umgehen möchtet. Hier noch ein weiterer kritischer Beitrag dazu. Ich habe es daraufhin im Umschlag im Schrank vergraben.
Am kommenden Tag hatte ich noch einen Austausch dazu mit der Kollegin Birgit Blumenschein. Sie hatte keine Erinnerungslücke zu dem Procedere. 😉Sie hat sich daran erinnert, dass zu Beginn dieses Jahres eine Anfrage kam und sie nach Kontaktdaten, Informationen zu ihrer Tätigkeit usw. abgefragt wurde, die sie eintragen konnte. Außerdem wurde gefragt, ob sie Kolleg*innen empfehlen könne. Bei mir kam dann dunkel die Erinnerung zurück. Irgendetwas war da auch bei mir?
Daraufhin habe ich mir die Homepage noch einmal angeschaut:Ja, die Informationen über mich stimmen.
Was mich an dieser Urkunde aber stört ist, die Aussage, dass "auf Basis einer unabhängigen Datenerhebung" gewertet wurde? Ist es unabhängig, wenn ich meine eigenen Daten eingebe? Ich habe nichts zu verbergen, aber theoretisch kann ich mich besser machen als ich  bin. In einem beigelegten Flyer wird zwar explizit erklärt wie es zur Bewertung kommt, aber mich nimmt das nicht wirklich mit. Die Empfehlungen werden übrigens für FactFields durchgeführt
Unter "Reputation" steht: Patienten- bzw. Klientenfeedbacks.
Woher kennt man die oder fällt es unter die Weiterempfehlung durch Kolleg*innen? Ich gehe davon aus, dass meine Kollegin nur Namen weitergegen hat, deren Arbeit sie einschätzen kann.
Kann ich aber theoretisch nicht auch Freundschaftsdienste leisten um meine Freund*in auf diese Liste zu bekommen?
Ich gebe zu, dass ist schon weit gedacht, aber alles ist möglich.
Da fehlt es dann an Transparenz.

Bitte überlegt wie Ihr mit den Menschen, Berufen, Kliniken etx. umgeht, die mit diesem Siegel werben.

Es fühlt sich für mich nicht echt an, es bleibt ein bitterer Beigeschmack Da ist mir ein Lob oder eine Google-Bewertung meiner Klient*inen und Patient*innen dann doch lieber. Das ist dann ehrlich gemeint.Hoffentlich
Nutzt diese Urkunde oder nutzt sie nicht. Das bleibt jedem selbst überlassen. Ich habe mittlerweile so Einges gefunden, wie auch z.B. dass das Siegel für den Top-Arbeitgeber auch schon wieder aufgegeben wurde.
Ich werde nicht weiter recherchieren. Ich habe mir meine persönliche Meinung gebildet.

Euch allen einen guten Start in die neue Woche.



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Sonntag, 29. Oktober 2023

Das macht mir wirklich Sorge

 In der vergangenen Woche stand in der Borkener Zeitung ein Artikel, indem Hausärzte vorgerechnet haben bei wieviel Patientenaufkommen noch wieviel Zeit pro Patient bleibt. Das ist erschreckend.
Ein Arzt hatte für einen Montag 1,7 Minuten berechnet. Im Laufe der Woche erhöhre sich die Zeit dann auf über 2 Minuten. Nicht wirklich befriedigend.
Ich habe dann mal überlegt, wie alt die Ärzte hier in der Umgebung sind, wie alt mein Hausarzt ist.
Die meisten bewegen sich noch unter 60, viele aber bereits über 60 Jahre. Die Hausärzte werden mit uns alt, aber jemand Jüngeres ist nicht in Sicht.
Wenn ich online einen Termin buche, dann kann ich sehen, in welchem Zeitraum getaktet wird. 10 Minuten Zeit von einem zum nächsten Patienten.
Bei einigen Praxen wird es dann auch noch so sein, dass von einem Besprechungszimmer zum nächsten gelaufen werden muss.
Wie wird es meiner Generation 60+ gehen, wenn wir mal um die 80 Jahre alt sind? Gibt es dann noch Hausärzte (speziell auf dem ländlichen Gebiet), die Zeit für mich haben? 

Ich hoffe nicht, dass ich irgendwann pflegebedürftig werde, aber ich kann es nicht voraussehen. Wenn ich mir dann anhöre wie es in machen Pflegeeinrichtungen mit der Zeit und der Personaldecke aussieht, dann wird mit Angst und Bange.
Ich stelle mir vor, dass ich fit alt werde und dafür tue ich vieles. Aber garantiert mir das dann wirklich, dass ich gesund altere? Ich glaube nicht.
Was tun? Mehr als arbeiten können Ärzte auch nicht. Es muss Anreize geben, dass sich junge, engagierte Ärzte wieder als Hausarzt niederlassen und sich in der Geriatrie auskennen. Die Lebenserwartung steigt und damit auch das Risiko Krankheten zu bekommen. Im Gegenzug macht die Forschung enorme Fortschritte.
Mein Wunsch ist trotzdem von einem erfahrenen Mediziner*in wirklich behandelt und nicht abgefertig zu werden.

Ich hoffe, dass sich mein Wunsch erfüllt.




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Sonntag, 22. Oktober 2023

gelesen: Masterplan Gesundheit

 


Was Körper und Geist brauchen, um lange jung und fit zu bleiben

Von Jörg Blech; erschienen im Spiegel-Buchverlag; ISBN: 978-3-421-07011-2: Preis:26,00€

Wir alle möchten doch fit altern und wie hat es einmal ein Referent gesagt: „Am besten fit in die Kiste“. Ja, auch ich möchte nicht möglichst ohne viele Gebrechen alt werden und ich tue schon jetzt viel dafür, wobei es bei einigen Dingen besser sein könnte. Deshalb war ich gespannt auf dieses Buch.
Was ich vom Aufbau her positiv finde, ist, dass es am Ende eines jeden Kapitels eine kurze Zusammenfassung und am Ende des Buches dann noch acht Regeln gibt, die ein gesundes Altern ermöglichen sollen.
Für mich immer wichtig: ein Quellennachweis, wobei mir klar ist, dass es zu jeder Studie eine Gegenstudie gibt, aber das kann ich gut filtern.

Jörg Blech sieht sein Buch als Resümee aus 25 Jahren Medizinjournalismus.

Mein Fazit aus dem, was ich  gelesen habe ist, dass wir uns einfach nur auf das besinnen müssen, was uns die Evolution mitgegeben hat.
Menschen sind gemacht um sich zu bewegen, wir sollten unser Immunsystem pflegen (Stichwort:Darmgesundheit), auf ein gutes Essen achten. Natürlich auch unser stresslevel niedrig halten bzw. lernen uns zu entspannen.
All das, was ich in meinen Beratungsgesprächen bereits seit Jahren mit meinen Klient*innen bespreche.

Natürlich suche ich auch nach Informationen zur Frauengesundheit und ich bin fündig geworden.

Ein Kapitel lautet: “Warum Frauen länger leben“
Eine Informationen, die ich für mich abspeichern werde:
„Frauen, die sich regelmäßig bewegen haben ein deutlich niedrigeren Östrogenspiegel als inaktive Frauen mir Übergewicht. Laut Autor scheint dies ein Schutzschild gegen Tumorwachstum zu sein. Keine Sorge, wir müssen jetzt nicht stundenlang Gewichte stemmen und Ausdauersport betreiben. Schon moderate Bewegung soll das Brustkrebsrisiko um 41% senken.

Ich lese daraus, dass wir alle in Bewegung kommen müssen, aber dafür hätte ich das Buch jetzt nicht wirklich gebraucht, weil ich das weiß. Es war aber ein Anstupser das auch mal wieder umzusetzen.
Hier der Link für den Blick ins Buch und...

...Mir wurde das Buch kostenfrei zur Verfügung gestellt was keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung hat. 😉


Die Bildrechte liegen beim Verlag.

Mittwoch, 4. Oktober 2023

gelesen: "Blut- Der Fluss des Lebens"

Wie Körper und Geist, Wirtschaft und Kultur mit unserem roten Organ verwoben sind.
von Dr. Reinhard Friedel; Erschienen bei Goldmann; ISBN: 978-3-442-31698-4; Preis: 22,00 €

Wer mich gut kennt, der weiß, dass ich ein Krimi-Fan bin. Ein Sonntag ohne Tatort geht für mich nicht.
Deshalb war ich sehr schnell im Buch drin, denn es beginnt mit einer Bluttat.Eine Stichverletzung ins Herz eines jungen Mannes namens Hamid.

Die Geschichte dieses Mannes und alles was mit seiner schweren Verletzung zu tun hat, zieht sich wie ein (blut-)roter Faden durch das Buch.

Blutgruppen Rhesusfaktor, Sepsis, Blutfluss, Blutspende, Kreislauf....alles ist mit der Verwundung von Hamid verwoben und wird an diesem Beispiel erklärt.
Ich war mir nicht bewusst, dass Blut mit 400$ die Nummer 10 in der Liste der teuersten Flüssigkeiten der Welt ist. 

Auch das Thema Epigenetik findet seinen Platz. Traumata, die unsere Vorfahren erlebt haben werden wohl weitervererbt. Dieses war im Fall von Hamid auch seine Flüchtlingsgeschichte.

Im Buch wird auch erklärt, dass wir Menschen mehr mit Schweinen gemeinsam haben, als wir wahrscheinlich wahr haben möchten.
Der Autor versucht auch zu erklären, dass das Herz keine Pumpe ist. Er beschreibt das Herz als Sinnesorgan. Die Erklärungen dafür scheinen plausibel.Zum Ende des Buches hat mich der Inhalt nicht mehr so ganz mitgenommen. Es mag daran liegen, dass ich die Art der Medizin, die Dr. Friedel jetzt praktiziert, nocht kenne.
Trotzdem konnte ich aus diesem Buch wieder Einiges mitnehmen. Für mich ist Das Broken Heart Syndrom gerade interessant, da es oft bei Frauen in und nach  den Wechseljahren auftritt.

Wie immer gilt: Das Buch wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt was keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung hat. Hier folgt der Link für den Blick ins Buch.


Die bildrechte liegen beim Verlag.


Sonntag, 1. Oktober 2023

Diagnose: Adipositas und Hyperthyreose

 Wer sich so ein bisschen mit der Schilddrüse auskennt, der weiß, dass Menschen mit einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) meist abnehmen, da die Schilddrüse verstärkt arbeitet und so auch den Stoffwechsel ankurbelt.
Auf der Notwendigkeitsbescheinigung des Arztes stand jetzt aber, dass die Patientin Adipositas in Kombination mit einer Hyperthyreose hat +  Bluthochdruck (Hypertonie).
Natürlich habe ich in meinen Unterlagen zur Fortbildung zur Schilddrüse nachgeschaut, bin dort aber nicht fündig geworden. Die große Suchmaschine hat mir nur ausgegeben, dass es angeblich selten solche Fälle gibt.
Ich habe mit dieser Patientin jetzt erst einmal einen Termin abgesprochen. Seit längerer Zeit schaue ich mir meine Patientinnen genauestens an, wenn sie zu mir in den Beratungsraum kommen.

Zu mir kam eine Patientin mit einem schmalen Gesicht, einem schmalen Hals, feingliedrigen Fingern und ab der Taille ging es dann in die Breite.
Mir war in diesem Moment eigentlich schon klar wohin die Reise geht, aber ich darf als Diätassistentin keine medizinische Diagnose stellen.
Ich habe seit geraumer zeit meinen Anamnesebogen um das Feld Lip- und Lymphödem erweitert. Das frage ich ab.
Das ist so ein Ansatzpunkt, dass ich mit meinen Patientinnen ins Gespräch kommen kann. Entweder möchten sie wissen, wonach ich da frage oder, wie bei dieser Patientin, kam der Satz:"Ich vermute schon länger, dass ich das habe." Sie kannte auch die Symptome. Sie hat mir erzählt, dass Ihr Partner sie nicht zu fest anpacken darf, weil sie sonst schlimme Schmerzen hat.
Diese Patientin hat meine Anmnese jetzt zum Anlass genommen um einen Termin mit einem Facharzt abzusprechen, was sehr schnell ging.
Die Diagnose ist gesichert. Das Thema "Adipositas" ist weitesgehend vom Tisch. Jetzt lässt sich auch die Hyperthyreose erklären.
Diese Patientin hat mich auch nachhaltig sehr beeindruckt, weil sie mit sich und ihrer Figur im Reinen ist. Sie hat sich irgendwie gefreut, dass sie eine Diagnose hat, so dass sie manche Dinge entkräften kann und darauf hinweisen kann, dass sie ein Lipödem hat. Sie wird sich weiter firgurbetont kleiden, sie achtet weiter darauf, dass sie nicht an Gewicht zunimmt und sie misst Arme und Beine. Ansonsten ändert sich bei ihr nichts, außer der tatsache, dass sie jetzt noch Lymphdrainage bekommt (die ihr gut tut) und sie mit Kompressionsstrümpfen versorgt wird.
Manchmal lohnt es sich wirklich genauer hinzuschauen.

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Sonntag, 10. September 2023

"Nordic Diet" oder nordische Ernährungsempfehlungen

 Die mediterrane Diät sollte mittlerweile allen ein Begriff sein. 

Es gibt aber auch die "nordischen Ernährungempfehlungen. Worum geht es hier?
Es geht darum, weniger Fleisch, dafür mehr Fisch und pflanzliche Lebensmittel zu essen.
Die Originalpublikation die unter dem Namen "Nordic Nutrion Recommendations (NNR)" im Juni diesen Jahres erschien ist verlinke ich Euch hier

Was genau wird empfohlen:
eine überwiegend pflanzliche Ernährung: hoher Anteil an Gemüse
Früchten und Beeren(zusammen (500- 800g), Hülsenfrüchte, Kartoffeln und Vollkorngetreide und daraus hergestellte Produkte.

Reichlich verzeht werden sollten Fisch und Meeresfrüchte(300 -400g  pro Woche), davon mindestens 200g fetter Seefisch) und Nüsse. Mäßig verzeht werden sollen fettarme Milchprodukte. Rotes Fleisch und Gemüse nur bitte begrenzt essen. Begrenzt bedeutet 350 g pro Woche. Hülsenfrüchte werden hier als Alternative empfohlen.

Minimal sollten auf dem Plan nur verarbeitete Lebensmittel, viel Fett, Salz und Zucker stehen.

Diese Empfehlungen weichen von den Empfehlungen der DGE dann doch ab.
Hier wird empfohlen:
mindestens 400 g Gemüse
250 g Obst
1-2 Portionen Fisch pro Woche, davon maximal 70 g Fettfisch,wie Hering und Makrele.

Wenn ich mir in meinen Beratungen die Gemüse- und Obstmenge anschaue und vergleiche mit den empfohlenen 500-800g , dann weiß ich, dass das machbar ist, aber die wenigsten schaffen es. Da ist noch Luft nach oben.
Arbeiten wir also weiter daran, die pflanzenbetonte Kost (nichts anderes ist die Nordic Diet für mich, weiter "unters Volk zu bringen". Es gibt da aber noch viel zu tun.



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Sonntag, 23. Juli 2023

gelesen: "77 Tipps für einen gesunden Darm"

Unser Superorgan stärken und schützen. Krankheiten wie Morbus crohn,Neurodermitis,Depressionen und Alzheimer vorbeugen und heilen.

 von Dr. med. Ulrich Strunz; erschienen im Heyne-Verlag; ISBN:978-3-453-60632-6; Preis: 13,00€

Der Darm, eines meiner Lieblingsorgane , weil ich in der Beratung zu diesem Thema gemeinsam mit meinen Patient*innen viel erreichen kann. Deshalb war ich neugierig auf diese 77 Tipps.

Ich habe versucht, die Laienbrille aufzusetzen und das Buch damit zu lesen, allerdings ist mir das nicht wirklich gelungen.

Fangen wir einfach mal an und zwar mit Erbsenzählerei. Was ist ein Tipp? Laut Duden "nützlicher Hinweis, guter Rat, der jemandem bei etwas hilft; Fingerzeig, Wink"

Ich finde viele Erklärungen, z.B. welche Konsistenz der stuhl haben sollte. Das würde ich nicht unter "Tipp" verorten. 
Natürlich schaue ich mit besonderem Interesse auf die Ernährungstipps. Warum No-Carb, Low Carb oder Paleo-Diät? Mir erschließt sich das nicht als Allgemeinempfehlung.

Hinweise auf Vitamine und Mineralstoffe. Gut, die brauchen wir in gewisser Menge. Wenn jemand mit einem Darmproblem diese Empfehlungen liest, dann wird er den Hinweis ausblenden, die Spiegel im Blut bestimmen zu lassen und sich direkt auf den Weg in den Drogeriemarkt, bstenfalss in die Apotheke machen.
Tipp 40 steht unter dem Motto: "Colitis ulcerosa heilen"
Die Colitis ulcerosa ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung. Chronisch heißt dauerhaft. Da von Heilung zu sprechen finde ich sportlich. Ich würde mich das nicht trauen.
Was ich an diesem Buch als positiv empfinde ist, dass dem Leser/der Leserin aufgezeigt wird, was wird da für ein tolles Organ in unserem Körper haben, das gepflegt werden möchte und muss.
Bei einigen "Tipps" habe ich dann eher Sorge, dass ohne fachliche Begleitung etwas umgesetzt wird, was in diesem individuellen Fall nicht förderlich ist. 

Ich stelle den Link für eine Leseprobe ein. Wie immer: Das Buch wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt was keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung hat.




 

Samstag, 15. Juli 2023

"Aspartam als vermutlich krebserregend eingestuft"

 Ich kann mich daran erinnern, dass dies vor einigen zig Jahren auch schon einmal ein großes Thema war. Was ist da jetzt dran und wie muss ich es einordnen?
Süßstoffe werden gerne von Menschen genutzt, die Gewicht reduzieren möchten und Süßstoffe stehen ja aufgrund der Tatsache schon in der Kritik, da sie auch das Mikrobiom negativ beeinflussen, wobei dies wohl für Aspartam nicht gilt.
Als ich auf Twitter vorbeigeschaut habe konnte ich direkt mehrere Tweets von Professor Martin Smollich finden, die dann doch etwas Entspannung in die Thematik bringen.
Professor Smollich ist Leiter der Arbeitsgruppe Pharmakonutrition am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Lübeck. Ich habe bei ihm zwei Pharmakologieseminare besucht. 

Die Einordnung „vermutlich krebserregend"  geschah durch die internationale Krebsforschungsagentur IARCWHO.
Diese Organisation stuft Stoffe/Substanzen danach ein wie gut die Datenlage in Bezug auf eine krebsauslösende Wirkung ist.

Danach gibt es drei Hauptkategorien und eine Sammelkategorie.

Klasse 1: krebserregend (starke Evidenz)
Klasse 2A: wahrscheinlich krebserregend (moderate Evidenz)  
Klasse 2B: möglicherweise krebserregend (Evidenz fast ausschließlich aus Tierversuchen)
Klasse 3: nicht beurteilbar/keine Daten

Laut Professor Smollich befindet sich Aspartam in der gleichen Klasse (2B) wie Aloe vera, Kaffeesäure (in Kaffee) und Safrol/Estragol/Isoeugenol (natürliche Bestandteile von Basilikum, Zimt, Anis, Pfeffer usw.).
Hier könnte Ihr Euch eine englischsprachige (nutzt die Filtermöglichkeiten) Liste durchschauen. Auf dem Twitter-Account gibt es eine deutschsprachige Grafik, die ich aber aus Urheberrechten nicht veröffentliche.

Wenn ich mir diese Liste durchschaue, dann müsste ich viel eher auf z.B. verarbeitetes Fleisch oder Sonneneinstrahlung verzichten.
Wie schaut es aus mit Pfeffer, Zimt, Kaffee? Allein schon bei diesen Stoffen dürfte deutlich werden, dass es sich schon um große Mengen handeln muss, die Krebs auslösen können.
Wie die Klassifizierung auch zeigt, gibt es nur eine Datenlage aus Tierversuchen.

Laut EFSA liegt wie die Empfehlung für die täglich empfohlene Menge für Aspartam bei 40 mg/kg Körpergewicht/Tag.

 Zitat von Prof. Smollich auf Twitter:
„Cola Zero hat einen Aspartam-Gehalt von 130 mg/l. Das heißt: Ein Mensch mit 70 kg Körpergewicht müsste täglich (!) 21 Liter (!) Cola Zero trinken, um den gerade noch als unbedenklich geltenden ADI-Wert für Aspartam zu erreichen.“

Ich möchte das ganze nicht verharmlosen. Nein, ich schaue immer kritisch hin. Aber wenn solche reißerischen Schlagzeilen durch die sozialen Medien schwirren sollten wir uns an Fakten orientieren und auch genau hinschauen.
Ich wünsche Euch ein erholsames Wochenende.


 


 





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