Sonntag, 21. Januar 2024

Ich möchte Diätassistent*in werden

 

Mir war das schon mit 15 Jahren klar. Wie es dazu kam, dass könnt Ihr hier lesen. (https://selbst-staendig-als-da.blogspot.com/2019/01/40-jahre-als-diatassistentin-aktiv.html)

Bei den Diätassistenten handelt es sich um den einzigen Gesundheitsfachberuf für den Bereich der Diätetik und Ernährung. Die Ausbildung erfolgt an staatlich anerkannten Schulen oder an Privatschulen und wird mit einer Examensprüfung abgeschlossen. Zu meiner Ausbildungszeit betrug die Ausbildungszeit zwei Jahre, mittlerweile dauert sie drei Jahre.
Was liegt also näher als Euch jemanden vorzustellen, der eine solche Schule leitet.
Michael Hilker ist 52 Jahre alt, im Ev. Johannesstift Bielefeld (gehört jetzt zum Ev. Klinikum Bethel) geboren. Sein Geburtsort ist seit fast 25 Jahren auch sein Arbeitsort.
Nach seiner Ausbildung zum Koch (1987-1990) hat er bis 1992 die Ausbildung zum Diätassistenten in der Schule für Diätassistenten in  Bielefeld-Bethel absolviert.
Er hat diverse Fort- und Weiterbildungen besucht und leitet seit dem 01.09.2023 die Diätschule am Ev. Klinikum Bethel.
Danke dafür, dass Sie meine Fragen beantwortet haben.

1.      Was hat Sie am Beruf des Diätassistenten gereizt und wie sind Sie auf diesen Beruf aufmerksam geworden?

Kochen hat mir schon immer viel Spaß gemacht. Bei uns zu Hause wurde alles frisch aus dem Garten geerntet und verarbeitet. Das hat mich früh geprägt. Meinen ersten Kuchen habe ich selbstständig mit 6 Jahren gebacken. 
Ich entschied mich meine Ausbildung zum Koch in einem Krankenhaus zu absolvieren und dort lernte ich den Beruf des Diätassistenten kennen. Ich lernte, dass Essen nicht nur Genuss sondern auch Therapie bedeutet und wunderbar miteinander verbunden werden kann. So entschied ich mich im Anschluss meine Ausbildung zum Diätassistenten zu starten.

 

 

2.      Wo und wann haben Sie Ihre Ausbildung gemacht?

Schule für Diätassistenten in Bielefeld Bethel von 1990 bis 1992

 

3.      Wie ging es dann für Sie weiter? 

Von 1992-1993 arbeitete ich als Diätassistent im Städt. Klinikum Bielefeld Mitte.

Von 1993-1999 arbeitete ich im Ev. Lukas-Krankenhaus in Bünde in der Küche und in der Ernährungstherapie.

Während dieser Zeit machte ich 2 weitere Weiterbildungen:

1995 absolvierte ich den Lehrgang zum Ausbilder bei der IHK in Bielefeld

1996 machte ich meine Weiterbildung zum Diätküchenleiter DGE in Düsseldorf

1999 wechselte ich als Dozent an die Schule für Diätassistenten am Ev. Klinikum Bethel

Ich machte berufsbegleitend die pädagogische Weiterbildung zum „Lehrer im Gesundheitswesen“ bei der Hessischen Arbeitsgemeinschaft (HAGE)

Später übernahm ich die stellvertretende Schulleitung.

2013 nahm ich an dem VDD- Z-Kurs, gastroenterologische Ernährungstherapie in Minden teil.

Von 2019-2023 leitete ich die Diätschule mit Frau Ulrike Schweitzer als Leitungsteam gemeinsam. Seit dem Ruhestand von Fr. Schweitzer leite ich seit dem 01.09.23 die Schule für Diätassistenten allein.

 

4.      Haben Sie ein, ich nenne es „Alleinstellungsmerkmal“ oder eine Tätigkeit, die nicht jede/r in unserem Beruf macht und wenn ja, wie ist es dazu gekommen? 

In der Lehre zu arbeiten ist als Mann in diesen Beruf eher selten, aber es gibt auch weitere Kollegen an anderen Schulen.

Das Alleinstellungsmerkmal unsere Schule ist sicherlich die Zusammenarbeit mit med. Fakultät der Uni Bielefeld. Es gibt mehrere Projekte zur Interprofessionellen Lehre mit unseren Azubis und den Medizin-Studenten. Diese Woche hatten wir gerade einen Workshop zum Thema Adipositas.

 

 

5.      Gab oder gibt es „Stolpersteine“, die ab und an im Weg liegen und wie gehen Sie damit um?

 

Ich hatte viel Glück und hatte wenig Stolpersteine auf meinem Weg. Wenn sich welche aufgetan haben nahm ich diese auf, um etwas Sinnvolles daraus zu bauen.

Ich bin ein sehr motivierter Mensch, der für seinen Beruf lebt, aber auch sehr hartnäckig ist und an den Dingen dranbleibt. Das ist häufig sehr anstrengend, hat mich aber weitergebracht.

6.Was lieben Sie an unserem Beruf?

 

Die vielfältigen Tätigkeitsmöglichkeiten, therapeutisch zu arbeiten, die interprofessionelle Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Berufsgruppen, aber auch die Tätigkeit in der Küche und die Zusammenarbeit mit den vielen netten Kollegen/Innen in den vergangenen 30 Jahren. Ich habe die Basis nie aus den Augen verloren.

 

6.      Was möchten Sie noch erreichen?
Ich möchte mich weiter einsetzen das unser Beruf endlich den Stellenwert bekommt dem ihm zusteht. Dazu gehört an erster Stelle das die Berufsbezeichnung in „Ernährungstherapeut“ geändert wird und der Therapievorbehalt für Ernährungstherapie fest mit dem neuen Berufstitel verankert wird.

 

Ich bedanke mich herzlich für einen Blick in eine andere Facette unseres Berufes.


 Die Bildrechte liegen bei Herrn Michael Hilker.

Sonntag, 14. Januar 2024

gelesen: Die Schlank- Strategie

Gesünder leben mit Erkenntnissen der Verhaltenswissenschaft
Wirksame Veränderungen statt sinnloser Diäten

Von Prof. Dr. Stefan Winter; erschienen im Heyne-Verlag: ISBN:978-3-453-60659-4; Preis: 16,00€
 

In meinem Berufsleben habe ich immer wieder mit Menschen zu tun, die eine lange Diätenkarriere hinter sich haben, die davon die Nase voll haben und jetzt langfristig an ihrer Ernährung etwas ändern möchten. Ich erlebe dabei aber auch Menschen, die meinen, das funktioniert mal eben auf die Schnelle.
Die Erfahrung lehrt aber, dass eine Ernährungsumstellung (Zitat) „eine Südpol-Expedition ist“, also dass solch ein Projekt Zeit braucht. Viele Menschen sind dann sehr ungeduldig und (ver-)zweifeln an sich selbst und trauen sich nicht zu, das Ziel dieser Expedition zu erreichen und werfen hin.
Für diese Menschen ist das Buch richtig.
In bildhafter Sprache erklärt Prof. Winter warum solche Veränderungen Zeit brauchen, welche Verknüpfungen im Gehirn zu Stolpersteinen werden können. Es werden viele Studien zitiert, die genau erklären, warum es mit der Ernährungsumstellung so schwierig ist.
Für mich waren manche Kapitel zu langatmig, aber vielleicht brauchen die Menschen, die an sich selbst zweifeln, gerade diese ausführlichen Erklärungen.
Das Buch ist als Arbeitsbuch gedacht. Es ist erwünscht den Textmarker zu nutzen, es ist erwünscht Eselsohren einzuknicken, das heißt, das Buch soll wirklich bearbeitet und der Inhalt erarbeitet werden. Das kann gleich anstrengend sein wie die Ernährungsumstellung selbst.
Wie heißt es: „Der Weg ist das Ziel“.
Was ich bei diesem Buch zum allerersten Mal gemacht habe ist, dass ich mir die Rezensionen bei einem  großen Online-Handler angeschaut habe(nachdem ich mir selbst eine Meinung gebildet habe). Bis jetzt sind alle Leser*innen begeistert.
Wer jetzt wissen möchte ob dieses Buch auf dem Weg zum Ziel unterstützen kann, hier ist der Link für den Blick ins Buch.
Wie immer: Das Buch wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt und das hat keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung.


 

Die Bildrechte liegen beim Verlag.

Sonntag, 7. Januar 2024

Wenn sich Prioritäten verschieben…


…und das quasi von einer Minute auf die andere, dann muss ich mein Leben anders planen.
Ich möchte nicht die ganze Vorgeschichte hier ausbreiten nur ein paar Worte:
Wenn am ersten Weihnachtstag der RTW vor der Tür steht, ein Mensch aus der Familie ins Krankenhaus muss und hilfebedürftiger nach Hause kommt… Das muss reichen.
Es ist sichergestellt, dass ich natürlich weiterarbeite. Ich werde die Blogs auch weiter mit Inhalten füllen, aber nicht nur um auf „Deibel komm raus“ Content zu erzeugen.
Ich werde Euch in diesem Jahr Berufskolleg*innen vorstellen. Das hatte ich in diesem Beitrag bereits beschrieben.
45jähriges Berufsjubiläum. Darauf bin ich stolz.
Ich werde diese doch zeitfressenden Social-media-Plattformen wie Instagram nicht mehr regelmäßig bedienen und Threads fällt wahrscheinlich komplett raus. Vielleicht ab und zu mal ein „Like“ oder ein kleiner Kommentar.
Das sind alles gerade Zeitfresser für mich.
Zeit, die ich lieber für mich, meine Familie und meinen Beruf im Real Life nutzen möchte.
Ihr werdet mitbekommen, wie ich es handhabe bzw. handhaben muss.
Vielleicht wird mich das Follower kosten, aber das ist mir letztendlich egal.
Ich habe Familie, ich habe tolle Freunde und Freundinnen, ich habe tolle Menschen um mich herum.
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen ein gutes und schönes aber vor allem friedliches 2024.



 


Bild von Bev auf Pixabay