Mittwoch, 24. Juni 2020

Mobile Beratung in Coronazeiten

"Hast Du eigentlich keine Angst?"
Diese Frage wurde mir letztens einmal gestellt als ich erzählt habe, dass ich mobil beraten, d.h. dass ich meine Klienten /Patienten zuhause besuche.
Ich muss nicht mehr Angst haben als die Kolleginnen und Kollegen, die ihre Patienten zu sich in die Praxis lassen. Ich kommuniziere im Vorfeld unter welchen Bedingungen die Beratungen stattfinden müssen.
Das habe ich schon vor Wochen mit dem Gesundheitsamt und Ordnungsamt geklärt.
Mindestabstand, Mund- Nasenschutz, eigener Kugelschreiber....
Bisher hatte ich damit auch keine Probleme. Ganz im Gegenteil, die Klienten machen sich wirklich Gedanken, wie alles eingehalten werden kann.
Bei einer Beratung war der Tisch noch zusätzlich ausgezogen, so dass der Mindestabstand mehr als eingehalten werden konnte.
Oder wir haben (mit Mindesabstand) draußen im Garten gesessen.
Da werden meine Klienten wirklich kreativ, was ich auch als Wertschätzung mir und meiner Arbeit gegenüber empfinde.

Sollte jetzt aber jemand beim Termin das nicht einhalten (wollen), was im Vorfeld abgesprochen war, dann würde ich mir auch das Recht herausnehmen die Beratung nicht durchzuführen oder abzubrechen.
Altersmäßig gehöre ich zur Risikogruppe, andererseits hält sich mein Klient  dann auch nicht an Absprachen.
Aber ich wünsche mir, dass das nicht passieren wird.
Das Virus ist nicht weg und nur wegen Geld werde ich mich garantiert keinem Risiko aussetzen.

Mittwoch, 17. Juni 2020

Die Esshelden


Ich möchte Euch heute ein sehr schönes, liebevolles Projekt der Kolleginnen Anja Schneider und Tanja Lorenz vorstellen. Anja Schneider habe ich hier schon zweimal vorgestellt im Rahmen zweier Fortbildungen, Tanja Lorenz ist eine Kollegin, die ich auch schon lange kenne und die immer gut für neue Inspirationen ist.
Es geht um die Esshelden. Mit dem Untertitel: „ Mach den kleinen Gemüsemuffel zu einem Esshelden.“
 Zielgruppe und worum es geht, dass erklärt dieser Satz:
(Zitat):
„ Liebe Eltern, pädagogischen Fachkräfte und all diejenigen, die das Thema Essen & Kids interessiert, wir unterstützen euch dabei, eure Gemüsemuffelchen, Obstverweigerer und Schleckermäulchen zu Esshelden zu machen. Denn: Esshelden sind mutig und wissen, wies klappt!“

Wer kennt das nicht, ich auch, denn ich bin auch Mutter und mein Kind war auch mal klein. Ich habe auch zwischendurch mal gezweifelt, wenn nur eine Gemüsesorte gegessen wurde, dann wurde nur im Essen rumgestochert, eine kurze Zeit später wurde wiederum gegessen als gäbe es kein Morgen.
Die Esshelden erklären auf eine ganz tolle Art und Weise die verschiedensten Sachen zum Thema Essen und Trinken. Und wenn dann Ronja erklärt, wie man die Hände richtig wäscht oder wie man mit „Drachenzähnen“ umgeht…  Ronja müsst Ihr Euch, wenn Ihr bei Instagram seid, unbedingt Anschauen.
Ja, „Die Esshelden“  gibt es im Moment  (noch) nur auf Instagram und Facebook, aber die Homepage ist schon in der Mache. 
Ich glaube, das ist nur noch eine Frage der Zeit. Speichert Euch den Link einfach schon mal unter den Favoriten ab und schaut immer mal wieder rein. Oder folgt auf Facebook oder Instagram, dann bekommt Ihr bestimmt die Info wann die Homepage online ist.
Ich wünsche Euch ganz viel Spaß, insbesondere den Kindern. 
Anja und Tanja wünsche ich ganz viel Erfolg mit ihrem Projekt, denn da steckt ganz viel Herzblut und Liebe drin. 
Bildrechte:Anja, Schneider, Tanja Lorenz

"20% Eiweiß, was halten Sie davon?"

Im Rahmen des Multimodalen Konzeptes bin ich von einer Klientin auf einen Fertigpudding angesprochen worden,der 20% Eiweiß enthält.
Eiweiß ist ein sehr wichtiges Thema nach einer bariatrischen Operation, denn nach einer Verkleinerung des Magens sollte trotzdem ausreichend Eiweiß aufgenommen werden und es ist für mich verständlich, dass Klienten sich dann auf die Suche machen um eiweißreiche Produkte zu finden.
Ich habe jetzt einen Pudding gekauft und habe mich mit der Zutatenliste beschäftigt und beim Anschauen sind mir dann auch noch ein paar andere Dinge aufgefallen.

Ich habe diesen Pudding vor 2 Tagen gekauft. Haltbar bis Anfang September? Was steckt da drin?
Für mich hat das mit Pudding von Oma oder Mama wenig zu tun. Es liest sich eher nach Chemielabor.  E 466 ein Verdickungsmittel, Carageen wird immer wieder kontrovers diskutiert. Dann Magermilchpulver, aber auch Sahne!?
Ich kann mir vorstellen, dass dies etwas mit der Herstellung zu tun hat. Ansonsten die Frage: Warum nicht direkt Vollmilchpulver?
Ich habe auch zwei Mal hingeschaut, auch mit Lupe: Dieser Pudding enthält Laktase, also das Enzym, das den Milchzucker aufspaltet. Der Laktose(Milchzucker-) gehalt wird mit <0,1 g/ 100 g deklariert.
Die künstlichen Süßungsmittel kommentiere ich hier nicht. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Auf jeden Fall kann dieses Produkt  mit "ohne Zuckerzusatz" werben.

Ganz wichtig: Der Geschmackstest! Vom Mundgefühl hat es absolut nichts mit einem Vanillepudding zu tun, so wie ich es kenne. Es fühlt sich schleimig an, künstlich halt.

Ich habe in meinem Nährwertberechnugsprogramm jetzt einfach mal einen ganz normalen Vanillepudding mit 250 ml Milch 1,5% Fett, Speisestärke  und einem Eigelb "gekocht".Kein Süßungsmittel!!!
Dazu habe ich dann noch 100g Joghurt 1,5% Fett gegeben und komme bei der Menge von  ca.350 g auf 278 kcal = 79 kcal/100g und einem Eiweißgehalt von insgesamt 15,1 g =ca. 5 g auf 100g.
Da kann der selbstgekochte Pudding zum Fertigprodukt nicht mithalten.Ich weiß aber was drin ist.
Es gibt noch die Möglichkeit mit einem guten Eiweißpulver aufzustocken wenn gewünscht.
Es ist natürlich einfacher einen Deckel abzuziehen als einen Pudding selbst zu kochen. Diese Entscheidung überlasse ich dann jedem selbst.

Ich deklariere sicherheitshalber als unbezahlte Werbung, falls das Produkt erkannt wird.😏


Samstag, 13. Juni 2020

fortgebildet: "Coaching in der Beratung" - Basis-Workshop



Ich habe Euch hier schon von der Fortbildung zum Thema „Essen und Psyche“ mit der Kollegin Anja Schneider berichtet.
Auch gestern war es eine Online- Fortbildung, aber Anja Schneider beherrscht diese Art der Fortbildung.
Die erste Fortbildung dauerte 3 Stunden, gestern ging es von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr. 
Auch wenn ich nirgendwo hin fahren musste, wenn ich bequem zuhause vor dem PC sitzen konnte: Es war anstrengend. Es hat eine komplett andere „Energie“ als eine Präsenzfortbildung und auch die Thematik ist nicht zu unterschätzen.
Mir war es wichtig ein paar zusätzliche Handwerkszeuge zu erlernen um meinen Klienten /Patienten noch besser unterstützen zu können.

Die habe ich bekommen, ich habe aber auch gemerkt, wie schwierig es ist z.B. Ziele zu einem bestimmten Thema so zu formulieren, so dass es wirklich ein Ziel ist.
Auch in Online- Seminaren kann geübt werden, es ist nicht nur Wissensvermittlung.
Ich habe auch für mich selbst sehr viel mitgenommen und kann nachvollziehen, wie schwierig es meinen Klienten fallen kann, wenn es z.B.um Zielformulierung geht.
Es gibt aber durchaus Möglichkeiten den Klienten dabei zu unterstützen. 

Ich werde weiter an dieser Thematik arbeiten und das Präsenzseminar in Münster mit Anja Scheider zum Thema „Persönlichkeitspanorama“ rückt auch näher. 
Drei Tage Live- Arbeit mit Anja Schneider, das wird sehr wahrscheinlich  fordernd aber auch sehr bereichernd. Ich freue mich darauf und werde natürlich danach berichten. 


Sonntag, 7. Juni 2020

Selbstmarketing im Netz, speziell bei Instagram


Von Freitag bis gestern lief der Existenzgründer- Workshop in Münster mit der Kollegin Birgit Blumenschein und ich war am Freitag ebenfalls vor Ort. 
Der Samstag musste für mich als Teamteacherin leider ausfallen. Es gibt ja manchmal solche Termine. Aber wir sind ja flexibel und haben die Themen ein bisschen anders strukturiert. Alles okay.

Ein Thema war „Marketing“ worunter dann auch das „Selbstmarketing“ fällt. Es geht darum , wie ich mich als Person  als Diätassistentin, als Ernährungsfachkraft nach außen präsentiere um auf meine Dienstleistung aufmerksam zu machen.
Instagram ist da ja gerade eine beliebte Plattform, da ich mit Bildern zeigen kann, was ich gerade mache, was ich lese, wo ich bin. Da fällt Euch bestimmt noch etwas anderes ein.
Bei Instagram gibt es die Möglichkeit privat und beruflich unterwegs zu sein. Das ist auch gut so!

Ich versuche mit meinem Account das rein Berufliche abzudecken und überlege mehrmals, wie ich was in das world-wide-web (www) schicke. Ich möchte als professionell wahrgenommen werden.

Es sind auch viele Kolleginnen und Kollegen in den sozialen Netzwerken unterwegs, aber manchmal bleibt mir dann auch die Spucke weg. Vielleicht gehöre ich auch einer Generation an, die manche Dinge einfach nicht mehr versteht oder auch verstehen möchte. Oder ich mache mir einfach Gedanken um unseren Berufsstand. 

Jetzt bin ich lange genug um´s Thema geeiert, jetzt schreibe ich mal über das, was mich mehr als nachdenklich macht.
Ich frage mich  wirklich, ob es nötig ist mit einem Account der „Praxis für…“ oder „ernährungsberatung xy“ enthält, sich im Bikini in der Sonne zu präsentieren.
Anderes Beispiel: Da tänzelt jemand in Nacht-/ Unterwäsche oder was auch immer (ist in manchen Stories leider nicht immer zu erkennen) durch die Küche und redet über den anstehenden Arbeitstag, auf Patienten, die auf die Beratung warten.
Ich spinne jetzt mal weiter: In Zeiten von Bildbearbeitungsprogrammen, Filtern und was es auch immer gibt kann jeder, der ein bisschen Ahnung davon hat ein Screenshot von solchen Bildern machen. Das Bild wird dann ein bisschen verändert und auf ein Plakat gedruckt und mit einem Text versehen. Ich gebe zu, das ist etwas überspitzt und hätte schon mit krimineller Energie zu tun, aber es wäre denkbar. Dann gibt es ja auch noch die Sache mit dem Recht am eigenen Bild. Bitte hier mal lesen
Ich stelle einfach folgende  Fragen in den Raum:
  • Warum bin ich auf dieser Plattform?
  • Was möchte ich mit diesem Account erreichen? Berufliches oder Privates?
  • Wie werde ich von anderen wahr genommen und stimmt die Eigenwahrnehmung mit der von mir gewünschten Fremdwahrnehmung überein?
Meine Gedanken zum Sonntag. Genießt bitte das Rest- Wochenende.

Bild von Peggy und Marco Lachmann-Anke auf Pixabay

Dienstag, 2. Juni 2020

Erfahrung(en)


Am Wochenende habe ich über eine Thematik nachgedacht, die wir  im kommenden Existenzgründerseminar ansprechen möchten und beim Grübeln kam bei mir immer wieder das Wort „Erfahrung(en)“ hoch.
Wenn wir in dieses Leben kommen, dann haben wir nichts an Erfahrungen. Wir lernen durch`s Tun und das lebenslang.
Das sind  Lebenserfahrungen, die wir im wahrsten Sinne des Wortes sammeln und die uns als Menschen prägen. Das hat auch durchaus Auswirkungen auf meinen Beruf. Ich habe viel mit Menschen zu tun. Auch die bringen Erfahrungen mit und das kann sich dann für beide Seiten zu einem guten Mix werden.
Erfahrungen im Beruf sind auch wichtig. Ich erinnere mich dunkel an meine allererste Beratung, natürlich unter Beobachtung einer erfahrenen Kollegin. Heute würde niemand mehr eine solche Beratung anbieten. Angelehnt an Listen, reine Faktenvermittlung. Der Mensch hinter dem Ernährungsproblem war vor über 40 Jahren noch nicht so wirklich im Fokus. 
Das alles muss man lernen. Ich wage zu behaupten, dass ich mittlerweile aus einem reichen Fundus schöpfen kann und ich Gott sei Dank auch über ein Netzwerk von Kolleg*Innen verfüge, die ich im Bedarfsfall ansprechen kann, wenn ich eine „Erfahrung“ noch nicht habe und mir da weiter helfen. 
 
 Manchmal ist es für mich aber auch besser eine  Beratung abzulehnen, weil ich zu viel (Lebens-)Zeit in die Vorbereitung stecken muss. Diese Zeit kann ich lieber für etwas anderes nutzen.
Sich seiner Erfahrungen bewusst zu sein, das halte ich für sehr wichtig. 
Ich habe mich entschlossen mich der Wechseljahreberatung zu widmen. Das würde ich nicht beraten können, wenn ich selbst keine Erfahrung mit diesem Thema hätte. Ich persönlich würde auch niemanden in die Richtung buchen, der Anfang/ Mitte 20 ist. Warum? Fakten würden vorhanden sein, aber ich möchte bei diesem Thema jemanden haben, der weiß, wovon sie spricht.
Ich habe mich vom Thema der Kinderernährung verabschiedet. Ich kann das beraten, keine Frage. Zum einen habe ich das Wissen, also die Fakten und zum anderen habe ich selbst ein Kind groß gezogen. 
Aber ich bin altersmäßig mittlerweile vom Thema zu weit weg. Ich fühle mich auf diesem Gebiet nicht mehr wohl, also lasse ich es.  Allergien sind auch so ein Thema. Grundwissen ja, aber wenn es in die tiefen Tiefen geht, dann lieber nicht.
Das sind auch Erfahrungen, die man im Laufe seines Lebens macht. Was kann ich, was möchte ich und was möchte ich nicht mehr.
Ich nehme hier gerne mal die Thematik  der Beratung vor und nach bariatrische Operationen auf.  
 Ich finde es sehr wichtig beim ausgesuchten Berater nachzufragen, ob Erfahrungen auf diesem Gebiet vorhanden ist.
Das Ganze kann ich noch beliebig ausweiten.
Natürlich müssen die Kolleginnen und Kollegen, die gerade frisch aus der Ausbildung  kommen auch ihre Erfahrungen machen, denn sonst kann sich keine Beraterpersönlichkeit bilden. 
Aber bitte immer kritisch hinterfragen, was man wirklich kann. Wir arbeiten mit Menschen, wir werden für die Beratung bezahlt und jeder Klient/Patient hat das Recht auf die bestmögliche Arbeit.

Ich möchte Euch das Ganze auch noch einmal als "Bild" mitgeben, das mir eine Kollegin mal gegeben hat: Würdet Ihr Euch zu einem Fahrlehrer ins Auto setzen um den Führerschein zu machen, vondem Ihr wisst, dass er selbst diesen erst vor einem 9 Monaten (fiktives Beispiel) gemacht hat? Traut Ihr diesem Fahrlehrer zu, Euch das vorauschauende Fahren beizubringen und noch Vieles mehr, was man in der Praxis braucht? In der Theorie kann jeder ein As sein, auch dieser Fahrlehrer. Aber Theorie ist für mich nicht gleich Praxis.

Und wie es das Bild unten schön darstellt: Unsere Erfahrungen sind wie Puzzlesteinchen, die uns zu dem machen, was wir sind und was wir können.
Eure Erfahrungen, Gedanken zum Thema?




Bild von Gerd Altmann auf Pixabay