Mittwoch, 31. August 2016

Betriebsblinde (Haus-)Ärzte

Jede/r in seinem Bereich kann mal ein bisschen betriebsblind werden, aber im Gesundheitsbereich darf das normalerweise nicht passieren.
Deshalb finde ich es für mich wichtig mich mit meinen Kolleginnen vom Qualitätszirkel auszutauschen um mal einen anderen Blickwinkel zu bekommen. Das geschieht natürlich immer unter Einhaltung der Schweigepflicht.
Wie komme ich auf das Thema? Anruf einer alten Dame( Mitte 80) wegen einer Beratung zur cholesterinarmen Kost. Sie käme gerade aus dem Krankenhaus und dort hätte man ihr gesagt, dass der Cholesterinspiegel zu hoch wäre.
Ich habe die Beratung vorbereitet und im Beratungsgespräch kamen dann einige Dinge zur Sprache, die ich auch aus meinem privaten Umfeld kenne. Hausärzte,die gerade im Hinblick auf alte Menschen etwas übersehen.
Meine Klientin ist mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gekommen, da sie nachts plötzlich Luftnot bekommen hat, der Blutdruck stark schwankte.
Sie erzählte mir, dass der Blutdruck bei ihr ständig zwischen zu hoch und zu niedrig pendelt und dass die Sache mit dem hohen Cholesterinspiegel in der Familie liegt.
Im Krankenhaus ist sie dann mal durchgecheckt worden. Es wurde geschaut, woher eine hochgradige Anämie herrührte (wurde vom Hausarzt bisher nicht behandelt). Das Herz wurde untersucht. Es hätte schon lange eine Behandlung mit einem Blutverdünner erfolgen müssen.
Außerdem hatte sie bereits einen Herzinfarkt, aber ohne Folgen. Beim Hausarzt hatte sie sich mehrmals über Schmerzen in der Brust beklagt. Therapie: Schmerztabletten.
Da ist einiges schief gelaufen.
Ich kann verstehen, dass ein Arzt, der gerade ältere Patienten öfter sieht und vielleicht auch nicht die Zeit hat oder meint, die Zeit nicht zu haben, mal eben eine "Pille" nach Symptom verschreibt.
Das hätte in diesem Fall schief gehen können.
Die Angehörigen plädieren für einen Arztwechsel, aber die alte Dame  möchte ihren Arzt nicht wechseln. Die Macht der Gewohnheit. Sie fragte mich, was ich an ihrer Stelle tun würde.
Schwere Frage. Ich kann die Angehörigen gut verstehen, aber irgendwie kann ich die alte Dame auch verstehen. Ich habe ihr letztendlich als Tochter und Schwiegertochter von älteren Herrschaften den Gedanken mit auf den Weg gegeben bei weiteren Arztbesuchen eine Begleitung mitzunehmen, die mithört und auch Fragen stellt. Herrschaften aus dieser Generaton haben nämlich noch einen Heidenrespekt vor dem Mann im weißen Kittel.
Ich wünsche der Dame alles Gute und den Mut ihren Arzt auch mal als Menschen zu sehen, der auch Fehler macht, was abernicht sein darf.

Bildquellenangabe: Martin Büdenbender  / pixelio.de

Freitag, 26. August 2016

Ernährungsmediziner vs. Diätassistent

Seit einiger Zeit ploppt die Diskussion hoch, dass die Klienten verunsichert sind, weil sie von Ärzten zu hören bekommen, dass sie z.B. vor einer bariatrischen OP noch in die Ernährungsmedizin müssen. Gemeint ist damit wohl das sog. M(ulti)M(modale)K(Konzept), das über 3-6 Monate läuft.
Eine Klientin hat angegeben,dass sie in der Beratung einer Kollegin ist und bekam als Antwort:
"Ob das wohl reicht?"
Natürlich verunsichert das die Klienten. Noch immer hat ein Arzt etwas mehr Ansehen als eine Ernährungsfachkraft, als eine Diätassistentin.
Wer sich jetzt mal die Mühe macht und recherchiert, der stößt ganz schnell auf Folgendes:
"Ernährungsmediziner" ist eine Zusatzqualifikation zum Medizinstudium.
Diätassistentin ist mein Beruf. Wenn ich jetzt weitergehe, dann stoße ich auf die Ausbildungsstunden.
Wenn ich das richtig lese, dann handelt es sich um 100 Stunden. Fortbildungen im Anschluss daran werden angeboten.
Meine Ausbildung dauert drei Jahre, ist gesetzlich geregelt und umfasst(....)aufgeführten theoretischen und praktischen Unterricht von 3.050 Stunden sowie die dort aufgeführte praktische Ausbildung von 1.400 Stunden. Dazu kommen natürlich noch ständige Fortbildungen. Hier im Blog habe ich alle ausführlich beschrieben. Wer sich dafür interessiert, kann gerne das Archiv durchwühlen. ;-)

Welcher Arzt auch immer die Aussage getätigt haben soll, ob es reicht, wenn ein Diätassistent die ernährungstherapeutische Betreuung übernehmen kann soll sich doch bitte mal genauer informieren, was Ernährungsfachkräfte leisten können.
Natürlich schicken Ärzte an Kollegen weiter, aber bitte verunsichert doch die Klienten/Patienten nicht.
Ich plädiere auch in diesem Fall wieder mal für ein Miteinander zum Wohle des Klienten/Patienten.
 Bildquellenangabe: Stephanie Hofschlaeger  / pixelio.de

Donnerstag, 25. August 2016

Immer dieser Ketchup

Heute morgen war ich einkaufen und bekam ein Gespräch zwischen Mutter und Sohn mit. Der Filius wollte Ketchup haben, Mutter nicht. Sie erklärte ihm, dass da so viel Zucker drin wäre.
Er solle sich mal an die Ernährungswoche im Kindergarten erinnern, wie viele Zuckerwürfel vor der Flasche Ketchup gestanden hätten. Und zuviel Zucker ist schlecht für die Zähne, das wüsste er ja durch die Zahnfee, die das Zähneputzen erklärt und außerdem macht zu viel Zucker dann auch dick.
Der Ketchup blieb im Regal.
Ganz klar, es ist beeindruckend, wie viele Zuckerwürfel in einer Flasche Ketchup stecken.
Aber wer isst den kompletten Inhalt einer ganzen Flasche? Es kommt doch immer auf die Menge an.
Und da haben Mütter/Eltern doch einen Einfluss, wie viel von der roten Soße letztendlich auf dem Teller landet.
Wer genau wissen möchte was im Ketchup drinsteckt, dem habe ich ein Rezept zum Selbstmachen herausgesucht. Bitte hier klicken.
 Bildquellenangabe: Unitz  / pixelio.de

Montag, 22. August 2016

Kulinarisches aus Kühlungsborn

Frisch aus dem Ostseebad Kühlungsborn zurück , noch drei Tage Urlaub, aber meine Eindrücke müssen raus.
Im vergangenen Jahr haben wir die Ostsee für uns entdeckt. Mit wenig Erwartungen ans Wetter sind wir losgefahren und wurden überrascht. Ankunft bei strahlendem Sonnenschein und die ganze Woche wurden wir von der Sonne verwöhnt. Strand, Sonne, Abendspaziergänge an der Promenade bei Sonnenuntergang und natürlich gut gegessen. Was will das Urlauberherz mehr.
Verhungern kann kein Mensch in Kühlungsborn. Ein Restaurant-klein oder groß- reiht sich ans andere und jedes hat seine Berechtigung. Jeden Abend waren die Plätze voll.
Aber es gab Unterschiede in der Atmosphäre.  Ich nehme das als Beispiel zwei italienische Restaurants ohne Namen zu nennen.
Im ersten saßen wir auf einer schönen Terrasse, wurden  italienisch-deutsch begrüßt (ähnlich dem "Isch abe gar kein Auto"aus der Kaffeewerbung), und schnell stand das Essen vor uns. Abends gute Pasta- das reichte. Zwischendurch wurde immer wieder gefragt ohne dass es aufdringlich wirkte.
Im zweiten Restaurant war es anders obwohl das Essen ähnlich war. Es wirkte elitärer oder sollte elitärer wirken, Pasta waren nicht wirklich besser und ich kam mir vor, als wenn ich in einem Aquarium saß. Eine erhöhte Terrasse rundum verglast. Der Service war freundlich, keine Frage, aber es fehlte etwas. Das gewisse Etwas, was ich im erste Restaurant bemerkt hatte.
An der Ostsee muss natürlich auch Fisch gegessen werden. Beworben wurde Zander, Dorsch meist in Kombi mit Pfifferlingen oder Champignons.
Das ehrlichste Fisch"restaurant"-  war  mehr eine kleine Gaststätte. Außerdem wurde dort frischer Fisch verkauft und der Laden war gerappelt voll. Seelachsfilet  mit Bratkartoffeln wie von Oma und Bohnensalat wie von Mutter. Nicht viel Schnickschnack. Einfach, frisch und lecker.
Eine Woche Urlaub zum Auftanken . Nächstes Jahr gerne wieder.

Bildrechte. S. Hagedorn

Mittwoch, 10. August 2016

Blog-Urlaub

Ich mache sowohl mit der Ernährungsberatung als auch mit meinem Blog mal für zwei Wochen Urlaub.
Die letzten Wochen hatten es in sich und jetzt mache ich den Akku wieder voll.
Das Bild von Monika Schweitzer passt gerade.
Ich mag Ihre Header für Facebook, die sie kostenfrei zur Verfügung stellt. Etwas passendes ist immer dabei.
Passt auf Euch auf und bleibt gesund.
Bildrechte:Monika Schweitzer

Sonntag, 7. August 2016

Schnell gemacht: Kräuterhäppchen und Blätterteig-Tartes

In der vergangenen Woche hatte ich zwei Anlässe zu denen ich zwei pikante Kleinigkeiten brauchte, die auch noch schnell funktionieren. Bei meiner Schwester habe ich beide Dinge probiert und gebe sie gerne an Euch weiter. Meine Abwandlungen findet Ihr in Klammern.
Kräuterhäppchen
200 g Butter
250 g Magerquark
1 TL Salz
        Pfeffer
1 Paket "8 Kräuter"
1 fein gehackte Zwiebel (Lauchzwiebel)
150 g fein gewürfelte Salami (Kochschinken)
250 g Mehl
1 TL Backpulver

Alle Zutaten mischen.  Mit zwei Teelöffeln kleine "Kugeln" formen und auf auf einem, mit Backpapier ausgelegten Backblech im vorgeheizten Backofen 30 Minuten bei 200°C backen.
Anmerkung: Ich habe den Teig einen Tag vorher gemischt und konnte dann gut mit den Händen Kugeln formen. Die Häppchen lassen sich sehr gut einfrieren.
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Blätterteig-Tartes
1 Rolle Blätterteig aus dem Kühlregal
je 100 g rote und gelbe Kirschtomaten (entsprechend Paprika, in meinem Fall geschält)
Kräuter der Provence oder nach Geschmack
100 g Fetakäse
Salz
3 EL Olivenöl

Den Blätterteig in Quadrate schneiden und diagnonal halbieren. Rundum mit einer Gabel einstechen und mit einem Gemisch aus einem Eigelb und 1 EL Milch (Sahne) einstreichen.
Tomaten (Paprikawürfel), mit dem gekrümelten Fetakäse, Olivenöl, Käutern und Gewürzen mischen und auf dem Teig verteilen.
Im vorgeheizten Backofen (Ober-unf Unterhitze) bei 220°C ca. 15-20 Minuten goldbraun backen.
Sie schmecken warm am besten, können aber auch kalt gegessen werden.

                             

                                                              Guten Appetit!