Freitag, 31. Oktober 2014

gelesen: "Die Time-Out-Taktik"

Effektive Regeneration bei Leistungsdruck, Stress und Erschöpfung
von Peter Solc, erschienen bei Humboldt;Preis: 19,99€
Wieder einmal ein Buch , das sich als Lösung mit Entspannung beschäftigt .
Für mich ein sehr gutes Buch, denn es kann sich jeder angesprochen fühlen. Angefangen von einem alleinerziehenden Elternteil, über Hausfrauen, Angestellte, Arbeiter, Chefs...
Denn jeder Mensch kommt so ab und zu an seine Belastungsgrenze und in diesem Buch finden sich Techniken, die jeder mit in den Alltag nehmen kann.
Direkt vorne weg: Alle Time-out-Taktiken gibt es kostenlos zm Download auf der obengenannten Homepage.Allerdings muss man sich registrieren.
Die Dateien können abgespeichert werden und immer wieder gehört werden. Also hier muss nicht gelesen und dann umgesetzt werden. Entspannend!
Der Autor versteht es anhand von Beispielen aus dem Sport aufzuzeigen wie wichtig Regeneration zum richtigen Zeitpunkt ist.
Ein Beispiel dazu:Sportler wird krank, grippaler Infekt. Es gibt für diese Person nur eine Lösung: Ins Bett und auskurieren um zum Wettkampf dann wieder fit zu sein.
In der Alltagsroutine merkt ein Mitarbeiter drei Wochen vor dem Urlaub, dass es in der Nase kribbelt. So kurz vor dem Urlaub kann man doch nicht krank werden, also durchhalten. Im Urlaub bahnt sich dann der Infekt seinen Weg.
Mich hat dieses Buch gepackt. Warum? Gut und verständlich geschrieben. Ich habe schon Gedanken, wo ich entsprechende Beispiele einsetzen kann (auch als Diätassistentin), ganz egal ob Übungen, Beispiele, wie oben beschrieben oder die "theoretischen" (die aber nicht theoretisch-trocken sind) Teile im Buch, die sich damit beschäftigen wie und warum Stress entsteht.
Es ist ein Buch für Chefs, die ihren Mitarbeitern helfen wollen nicht in die Stressfalle zu geraten.
Ich kann es im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung einsetzen.
Und ich kann es für mich einsetzen, denn auch ich bin immer auf der Suche nach neuen Anregungen gegen Stress.


Freitag, 24. Oktober 2014

Loben Ärzte eigentlich?

Diese Frage habe ich mir heute in einem Beratungsgespräch gestellt.
Mein Klient hat seine Ernährung umgestellt und der Lohn war, dass sich sowohl die Blutfettwerte als auch die Leberwerte in den Normbereich verzogen haben.
Auf meine Frage, was der Hausarzt gesagt hätte, kam:"Nichts. Der meldet sich nur, wenn die Werte nicht gut sind."
Es gibt da so einen schönen Spruch von Marc Twain:
„Von einem guten Kompliment kann ich zwei Monate leben.“
Tauschen wir das "Kompliment" gegen ein "Lob" dann passt das auch. Auch Patienten sollen spüren, dass ihre Arbeit, in diesem Fall eine Ernährungsumstellung, gewürdigt wird. Denn das mache nicht ich oder der Arzt.
Ernährungsumstellung ist nicht immer einfach. Deshalb finde ich, dass meine Klienten, die das schaffen, ein Lob verdient haben, am besten auch vom Arzt.

Bildquellenangabe: Petra Bork  / pixelio.de


Donnerstag, 23. Oktober 2014

gelesen: "Reizdarmsyndrom lindern"

... mit der Maria Holl- Methode (MHM)
von Maria Holl, erschienen bei Schlütersche; Preis: 19,99€
Ich bin immer auf der Suche nach Literatur für Patienten,  bei denen das Reizdarmsyndrom diagnostiziert worden ist.
Ich war sehr gespannt , da im Titel gesagt wird, dass die Symptome gelindert werden und nicht geheilt. Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob man das Reizdarmsyndrom heilen kann, da viele Faktoren eine Rolle spielen. Aber keine Sorge, im Buch wird dann auch die Heilung angesprochen.:-)
Das Buch ist meiner Meinung nach nichts für Menschen, die rational durchs Leben gehen, die Schwierigkeiten haben zu Visualisieren, in die Ruhe zu kommen. Es werden Übungen beschrieben, die zum Teil recht gewöhnungsbedürftig sind.
Ich denke gerade an das Beispiel sich eine Nuckelflasche mit Breisauger zu kaufen und damit seine Suppe oder seinen Brei zu "essen", weil Nuckeln den Darm beruhigen soll. Aber es gibt auch eine alternative Übung dazu.
Frau Holl beschreibt aber auch, dass jeder Reizdarmpatient individuell zu betrachten ist und jeder für sich herausfinden muss, welche(achtsamkeitsbasierten) Übungen  passen.
Die Maria-Holl-Methode stützt sich auf drei Säulen:
  •  Bewegung: Bewegung entspannt und jeder soll für sich die Bewegungsart finde, die gefällt.
  • Ernährung:  Frau Holl empfiehlt den Weg zu einem qualifizierten Ernährungsberater. Crux kann aber sein, dass diese Ernährungsfachkraft andere Ansätze für das Reizdarmsyndrom hat, als im Buch beschrieben? Verunsicherung des Patienten? Und, liebe Frau Holl:es gibt auch Diätassistenten, die bei Reizdarmsyndrom beraten und bei denen dann auch die Kosten für die Beratung anteilig erstattet werden.
  • Entspannung: Die Entspannungsübungen sind mir zum Teil bekannt gewesen, weil ich die selbst im Yogakurs mache. Wem diese aber unbekannt sind, der wird ein Problem damit bekommen zu lesen und dann umzusetzen. Da wäre eine Audio-CD gut.
Wer sich auf dieses Buch, diese Übungen einlassen kann, der sollte es mit dieser Methode versuchen, wobei ich immer ein kleines Problem damit habe, wenn jeder Therapeut seine Ansätze zu einer "Methode" macht.


Samstag, 18. Oktober 2014

"I have a dream"

Ja, ich denke schon lange Zeit darüber nach, wie man meinen Beruf pfiffig vermarkten könnte.
Meine Vision ist es, dass ein kreativer Mensch  sich mit meinem Beruf, der
  • viele Facetten bietet, 
  • viele Einsatzgebiete, 
  • diverse Arbeitsorte, 
  • für männliche wie auch weibliche Kollegen, 
beschäftigt und dann eine "Figur" kreiiert.
Diese "Figur" (ich habe keine Ahnung wie sie aussehen sollte/könnte) sollte dann mit Pfiff zeigen, was eine Diätassistentin/ein Diätassistent so alles kann und tut, vielleicht auch in Form eines
Comics ???
Es wird keine Namensänderung geben, warum dann nicht mit dem arbeiten, was da ist? Warum nicht die Energie, die in eine Namensänderung gesteckt werden müsste in eine gute Vermarktung stecken.
Vielleicht fühlt sich ein kreativer Mensch angesprochen und hat richtig Lust auf diese (ehrenamtliche) Herausforderung.
Ach ja und vielleicht funktioniert es auch mal ohne Obst und Gemüse?
Ich werde weiter träumen und hoffe, dass aus diesem Traum Realität wird, auch wenn der Titel des Fotos "Träume sind wie Seifenblasen" ist.
Bildquellenangabe: Lupo  / pixelio.de

Mittwoch, 15. Oktober 2014

BGF- im Klitzekleinen

Gestern bekam ich einen Anruf meines Friseurs. Meine Friseurin wäre krank. Ob es möglich wäre meinen Termin auf den Nachmittag zuverschieben und das mir Frau D. die Haare schneiden könne.
Gut, ich hatte zu diesem Termin nichts vor, Haare mussten geschnitten werden, da war es für mich egal ob morgens oder nachmittags.
Ich kam also in den Salon und die Damen, die dort arbeiten, wuselten alle irgendwie von einem Kunden zum nächsten. Ich glaube jeder kennt es, wenn Hektik hinter einem Lächeln versteckt wird.
Die Azubine entschuldigte sich mehrmals, dass das Haarewaschen bei ihr länger dauern würde, da sie ja erst knapp fünf Wochen da wäre und bisher noch nie so viel hat tun müssen.
Die Chefin wirkte irgendwie "fertig", die Scherzchen klangen irgendwie gezwungen.
Ich lese gerade ein Buch, dass ich in den nächsten Wochen  hier vorstellen werden. Es heißt "Die Time- out-Taktik" und das hatte ich für die Wartezeit mitgenommen. Es passt nämlich gut zu BGM/BGF. Das mal kurz zur Info.
Beim Bezahlen habe ich der Chefin dann das Buch auf den Tresen gelegt und gesagt:" Das wäre gerade mal für Sie und Ihre Mitarbeiterinnen passend."
Sie fragte mich, ob es spürbar war, dass drei Mitarbeiter gefehlt haben und das alles etwas durcheinander lief? Ich glaube, jeder merkt, wenn in einem Betrieb, den man schon lange kennt, etwas anders läuft als sonst, auch wenn man quasi schon einen Tag vorgewarnt wird, in dem um Verschiebung des Termins gebeten wird.
Sie sagte mir dann, dass sie zwei Neukunden nicht abweisen wollte und ihnen dann noch Strähnchen gemacht hat obwohl das nicht eingeplant war. Sie wolle schließlich die Kunden zufrieden stellen. Und heute Abend käme dann für sie nur noch essen und dann ab ins Bett.Ob sie sich aber das Cover des Buches abfotografieren könne. Das war kein Problem.
Warum schreibe ich das alles? Ich arbeite mich so langsam in die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)ein und heute hatte ich das Gefühl, dass das Verständnis für die Situation im Friseursalon als klitzekleine BGF wahrgenommen wurde.
Ich möchte von meinen Klienten wertschätzend wahrgenommen werden, deshalb bin ich doch auch verpflichtet in Situationen, in denn ich selbst Kunde /Klient bin, dem Anbieter in solch stressigen Situationen wertschätzend  gegenüberzutreten. Wir können alle nicht mehr als arbeiten und jeder versucht doch auch in schwierigen Situationen die Arbeit so gut wie möglich zu verrichten.
Mir hat das heute wieder mal gezeigt, dass ich durch ein bisschen Verständnis eine gewisse Entspannung (ich finde gerade kein besseres Wort) vermitteln kann.
Ich wünsche deshalb allen einen erholsamen und stressfreien Abend.
Bildquellenangabe: Benjamin Klack  / pixelio.de

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Gelesen: "Ernährungsratgeber Histamin-Intoleranz Genießen erlaubt"



Von Sven- David Müller und Christiane Weissengerber; erschienen bei Schlütersche; Preis: 19,99€
Ein Thema, das sowohl in Ernährungsfachkreisen als auch unter Betroffenen immer wieder Anlass zu Unstimmigkeiten gibt. Gibt es eine Histaminintoleranz (HIT) oder gibt es sie nicht? Aber es gibt eine Leitlinie für die Beratung und ich finde es wichtig, diese Thematik ernst zu nehmen.
Aus diesem Grund war ich sehr neugierig auf dieses Buch und bin letztendlich enttäuscht, denn ich finde nichts Neues.
Da bietet mir das Buch von Anne KampGesundessen bei Histaminintoleranz“  viel mehr praktische Infos, auch wenn es bei Amazon neben vielen sehr guten Rezensionen von einigen Lesern verrissen wird. Zu Unrecht meine ich.
Was die HIT angeht, da spielen sehr viele Faktoren ein Rolle, man könnte eine  Doktorarbeit verfassen. Ich sehe sie mittlerweile nicht mehr als reine Nahrungsmittelunverträglichkeit, wie im oben genannten Buch von Sven-David Müller mit Ausrufezeichen beschrieben. Das Ganze beschwerdebild idt viel komplexer.
Im Buch von Herrn Müller gibt es natürlich einen theoretischen Teil zum Histamin, zu den biogenen Aminen, zur gesunden Ernährung, die natürlich auch bei der HIT möglich ist. Wäre ja auch schade, wenn nicht. :-)
In diesem Buch finde ich eine Liste von geeigneten und ungeeigneten Lebensmitteln. Ich finde nur  sehr wenig zur individuellen Toleranzgrenze. Es geht  quasi direkt von der Karenzphase zur Provokation.
Zitat:“ Mit diesen Tests sollten Sie sorgsam umgehen und alle Reaktionen genau beobachten.“
Eine Provokation sollte immer unter stationären Bedingungen bzw. ärztlicher Aufsicht  stattfinden.
Zitat:“ Die Einnahme von Diaminoxidase ist nur sinnvoll, wenn man sich histaminarm ernährt.“
Aus einem Seminar mit Anne Kamp weiß ich, dass man, wenn man das DAO- Präparat einnimmt auch in gewissem Umfang histaminreich essen sollte. Warum? Was sollen die Enzyme denn abarbeiten, wenn nichts histaminhaltiges im Essen ist? Dann macht nämlich das Enzym Beschwerden.
Es gibt im Buch natürlich auch einen ausführlichen Rezeptteil. 
Mein Gefühl: Auf Nummer Sicher gehen und möglichst wenig Fleischgerichte rein, da aufgewärmtes Fleisch bei einer HIT Beschwerden machen kann.  Dazu noch Zitat zum Fleisch von Anne Kamp:
“ Ein Steak geht immer!“ Bedeutet: Kurz gebraten direkt auf den Teller funktioniert meistens.
 Der Rezeptteil im Buch von Anne Kamp gefällt mir weitaus besser, denn hier wird auch auf die oft kombinierten Kohlenhydratunverträglichkeiten (Fruktose, Laktose) eingegangen und die Rezepte werden entsprechend deklariert.
Für mich ist klar, welches Buch ist meinen Klienten in der Beratung empfehlen werde.
Da ich selbst erleben durfte was es heißt einen, ich nenne es mal „Histaminschub“ zu erleben, kann ich die Klienten gerade mal gut verstehen, die oft eine Odyssee  hinter sich haben und nach Literatur suchen.
Das Ganze nur als Nahrungsmittelunverträglichkeit zu sehen ist mir mittlerweile zu wenig. Es spielen noch weitaus mehr Faktoren in diese Thematik  mit ein, was ich als Diätassistentin nicht alleine abdecken kann. Was ich aber kann, das ist den Blick auf das Große- Ganze zu lenken und zu hinterfragen.
Aber dafür brauche ich das Buch für fast 20€ definitiv nicht.

Freitag, 3. Oktober 2014

Wie ich meine Arbeit sehe

Eine Klientin von mir hat einen Satz gesagt, der mich sehr nachdenklich gemacht hat und aus diesem Grund möchte ich beschreiben , wie ich meine Arbeit sehe.
Diese Dame kam zu mir mit der Diagnose Adipositas und in der 1. Folgeberatung sagte sie mir auf Nachfragen, wie sich das Gewicht entwickelt habe: " Ich habe in den drei Wochen nur 4 Kilo abgenommen."
Ich habe mich innerlich und äußerlich richtig gefreut, denn es ist eine normale Gewichtsabnahme für diesen Zeitraum. Aber durch Erfahrungen mit Bekannten, die aus der Kur kamen (dort hatten diese wohl 8-10 kg in 4 Wochen abgenommen) fühlte sich diese Frau schon fast wie ein Versager. Dann kam natürlich das Schützenfest dazu, ein gesellschaftliches Ereignis, was in den Dörfern hier ein MUSS  ist. Gut, das hat vielleicht ein Pfund gemopst, aber ist das schlimm?
Was mich sehr nachdenklich gemacht hat, war auch der Blick der Frau, als sie mir diese "nur" 4 kg gebeichtet hat. Ja, es kam mir vor, wie eine Beichte, wie eine Rechtfertigung vor einem Richter.
Das bin ich nicht und dazu habe ich auch nicht das Recht!
Liebe Klienten, liebe Patienten,
wenn Sie mich als Diätassistentin für Ihre individuelle Diagnose anfragen, dann geben Sie Ihre Selbstbestimmung dadurch nicht an mich ab. Sie bestimmen das Tempo, ich gebe Anregungen, die Sie umsetzen oder auch nicht. Wenn Sie mit dem, was ich Ihnen vorschlage nicht zurecht kommen, weil es nicht in Ihren Alltag passt, dann suchen wir gemeinsam aus meinem Wissenschatz das heraus, was Sie zu Ihrem Ziel führt.Egal, um welches Ernährungsthema es sich dreht. 
Natürlich gibt es einige Gebiete, da muss ich etwas wegnehmen bzw. reduzieren modifizieren, aber ich erkläre dann auch genau, warum das nötig ist. Aber letztendlich sind Sie für sich verantwortlich und ich bin für eine gewisse Zeit an Ihrer Seite um Sie zu unterstützen. Ich habe den Blick von außen und kann Ihnen z.B. erklären, dass Ihr einstündiger Spaziergang mit dem Hund unter "Bewegung" fällt. Viele Menschen haben für diese Alltagstätigkeit den Blick verloren. Auch die Zahl auf der Waage ist allein nicht ausschlaggebend, besonders dann, wenn Sie sich in einem Fitnessstudio angemeldet haben. Da geht der Zeiger der Waage gerne mal nach oben oder das Gewicht stagniert. Warum? Weil sie gerade Muskulatur aufbauen und die ist schwerer als Fett.
Ich habe mich jetzt am Beispiel der Dame mit dem Übergewicht orientiert. Natürlich gibt es noch andere Beratungsthemen, aber da gilt das Gleiche.
 Beratung vor einer bariatrischen  OP im Rahmen des MMK: Ich habe nicht das Recht Ihnen eine solche OP auszureden. Es ist Ihr Ziel, Ihr Weg. Wer mit dieser Methode zur Gewichtsreduktion nicht umgehen  kann, der sollte in diesem Fall die Beratung an Kolleginnen oder Kollegen weitergeben.
Ich sehe mich als Ihre DIÄT-Assistentin, Ihre Begleitung. 

In diesem Sinne noch einen schönen Feiertag und ein erholsames Wochenende
Bildrechte: S. Hagedorn