Sonntag, 24. November 2019

Nein, nicht immer „nur“ Hausfrau


Vor zwei Wochen habe ich von einer Klientin berichtet, die sich auch Frau selbst vergisst bzw. in diese Rolle gedrängt wird. Lest kurz hier, damit  Ihr wisst, wovon ich schreibe
Mittlerweile hat eine Folgeberatung stattgefunden. In der Familienstruktur hat sich in der kurzen Zeit nichts verändert. Einen 450€- Job, den sie über eine Freundin  angeboten bekam hat sie abgelehnt, weil sie ihre Kinder nicht mehr in die Schule bringen kann und auch das Essen für die Familie zu kurz kommt. Was sie mir auch mitgebracht hat: ein Ernährungstagebuch.

So eines sehe ich als Diätassistentin nicht gerne. Noch einmal der Beratungsgrund: Übergewicht, Abnehmen.

Mit der Analyse des Tagebuches war ich sehr schnell durch, da ich in der Hauptsache nur Tee, ein bisschen Quark, ein paar Kekse und ab und zu eine warme Mahlzeit eingeben musste. Der Querschnitt der Woche ergab eine unterkalorische Kost, bei der nur die Trinkmenge stimmte.

Im Grunde handelt es sich in diesem Fall um eine Fehl- wenn nicht auch eine Mangelernährung.
Der Alltag frisst diese Frau auf. Ein makaberes Wortspiel stelle ich gerade fest.

Ich habe mich nach meinem Kind bewusst für die Familienphase entschieden. Bei mir kreiste aber das Wort „Selbstständigkeit“ da schon im Hinterkopf. Und vor 25 Jahren waren die Bedingungen noch etwas anders, als heute.
Ich plädiere mittlerweile dafür, dass jede Frau einen Beruf erlernen muss.
Ich bin auch dafür, dass jede Frau nach der Geburt, sobald das Kind es zulässt, zurück in den Beruf geht. Stundenweise. Teilzeit, Home-Office. Mittlerweile gibt es diverse Möglichkeiten undModelle. Der Vater kann/sollte heute auch in Elternzeit gehen.
Die Scheidungs-/Trennungsrate ist hoch und was ist, wenn dem Mann etwas passiert? Frau muss dann einen unterqualifizierten Job annehmen um sich und die Familie über die Runden zu bekommen? Für mich geht das nicht. Wo bleibt die Gleichberechtigung?
Eine glückliche Frau, die durch ihren Beruf Bestätigung bekommt, ist auch eine zufriedene Mutter, was ich bei meiner Klientin gerade nicht sehe. Sie müsste mal raus  dem Alltagstrott.
Mich interessiert Eure Meinung zum Thema „Frau und Beruf“. Liege ich mit meiner Meinung richtig, was ist Eure Meinung, habt Ihr andere Anregungen? Wie sieht Euer Lebensmodell aus?
 Ich bin gespannt.
Ich wünsche Euch eine wunderschöne neue Woche mit viel Lob und Anerkennung, egal aus welcher Richtung.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Sonntag, 17. November 2019

gelesen: Gesundheit ist auch Gefühlssache


Wie ein Herzmediziner die Heilkraft der Emotionen entdeckte

Von Prof. Albrecht Hempel; erschien im ZS- Verlag; ISBN:978-3-89883-949-5; Preis: 22,99€

#Werbung: Dieses Buch wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt. Das hatte keinen Einfluss auf meine Meinung.


Gefühle, Emotionen- was macht das mit dem Menschen? Das hat mich immer schon interessiert und durch meine Beratungstätigkeit habe ich auch immer mal wieder mit Emotionen meiner Klienten zu tun. 
Auch im Rahmen meiner Arbeit für Klasse2000 gab es eine Stunde zum Thema „Gefühle“ und eine Stunde zum Umgang mit Wut. Das Thema ist mir also bekannt.

Und dann habe ich die Gelegenheit ein Buch zu lesen, das von einem Kardiologen geschrieben wurde. Erwartet habe ich das nicht. 
Professor Hempel ist durch ein kleines Erlebnis auf dieses Gebiet aufmerksam, vielleicht auch neugierig geworden. 
Er hatte einen jungen Mann quasi vor einem tödlichen Herzinfarkt gerettet und trifft diesen einige Tage später rauchend auf dem Klinikgelände. Warum macht ein Mensch so etwas?
Auf den ersten Seiten finde ich Sätze wie: Zitat“ … Ärzte als Meister der Reparaturwerkstatt.“ Oder
„ Moderne Schulmedizin ist technikgläubig“ 
Wir alle wissen auch, dass es krank macht oder krank machen kann, wenn wir uns etwas zu Herzen nehmen, auch von anderen.
Das sich ein Arzt solcher Dinge annimmt, sich darum kümmert-für mich ungewohnt.

In diesem Buch werden mir die Gefühle näher gebracht.

Laut dem Claes`schen Modell  werden Gefühle und ihre Wahrnehmung bestimmten Körperregionen zugeordnet z.B. .     
  • Wut und Lebenskraft: spürbar im Oberbauch

  •        Trauer und Mitgefühl: Oberhalb der Magengrube

Und so geht das weiter mit  Glück, Eifersucht und Interesse und der Liebe. Zum Schluss kommt dann noch plus 1dazu: die Angst als Beschützer, die „wie ein Käuzchen auf der Schulter sitzt“. Angst macht nämlich  durchaus Sinn.
Unangenehme Gefühle können aber auf Dauer krank machen, dann sind Veränderungen (über-) lebenswichtig beschreibt der Autor
Er  geht auf alles ein, beschreibt Übungen und zeigt auf, wie wichtig es ist sich mit schwierigen Gefühlen auseinanderzusetzen. Dazu folgendes Zitat zu den schwierigen Gefühlen:
„Schwierige Gefühle sind sinnvolle Quälgeister die uns andauernd sagen: Kümmere Dich. Es geht auch anders und zwar besser“ (Zitat Ende)
Alles super, ich konnte das Geschriebene gut nach vollziehen , wobei mir bei einigen  Dingen natürlich die Kompetenz (Beispiel Gefühlsarbeit) fehlt.
Ich wollte die Rezension schon in der vergangenen Woche schreiben, aber irgendetwas hat mich blockiert. Es floss nicht so wie sonst. Irgendetwas war für mich nicht rund.
Jetzt, nachdem ich mir einige Tage Gedanken gemacht habe ist der Knoten im Gehirn geplatzt.
So gut die Theorie der Gefühle beschrieben wird, es fehlt mir wirklich an Praxisbeispielen. 
Mir reicht das Pärchen nicht , das Gefühle unterdrückt und letztendlich platzt die Bombe und es kommt wegen Kleinigkeiten zur Trennung.  (Das istnur ein Beispiel)
Mir fehlt es an Beispielen aus dem „Krankheitsheitswesen“. Der (Reiz-)Darm wäre z. B. ein sehr gutes Beispiel.
Oder ist es die noch offene Frage, warum ein Patient nach einem Herzinfarkt wieder anfängt zu rauchen?
Und dann noch die Sache mit dem Claes´schen Modell. Folgt bitte dem Link zu Anouk Claes und macht Euch selbst ein Bild, wobei ich die Meinung vertrete, dass es viele Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die man nicht erklären kann oder muss.
Ich stelle Euch wie immer den Link für den Blick ins Buch ein, aber bitte stärkt den heimischen Buchhandel. 

*Gesundheit ist auch Gefühlssache: Wie ich als Herzmediziner die Heilkraft der Emotionen entdeckte
 
 (*Affiliate-Link)

Sonntag, 10. November 2019

Nur Hausfrau...


Vor zwei Wochen kam eine Frau zu mir in die Beratung mit dem Beratungsauftrag vom Arzt: Adipositas also Abnehmen.

In der Anamnese frage ich immer nach dem Familienstand und auch ob es Kinder in der Familie gibt.
Diese Frau ist Mitte 40, verheiratet  und bevor ich die Frage nach Kindern überhaupt stellen konnte kam die Aussage: „… und fünf Kinder im Alter von 3- 19 Jahren.“

Da war also alles dabei angefangen vom Kitaalter über "Pubertiere" bis hin zu Kind in der Ausbildung.
Zu meiner Anamnese gehört auch, dass ich nachfrage, was wann gegessen wird. Mich interessiert die Mahlzeitenfrequenz und das Mahlzeitenmangement, natürlich auch die Lebensmittel, die zum Einsatz kommen.
Frühstück fiel aus- keine Zeit, da die Kinder in die Kita bzw. in die Schule gebracht werden müssen. Zwischendurch dann mal ein reingeschobener Keks, weil es schnell gehen muss. Mittagessen war, auf die Bedürfnisse der Kinder zugeschnitten. Zitat:“ Die essen ja nicht alles“

Dann musste Taxi Mama wieder aktiv werden wegen diverser Termine der Kinder. Diese Frau hat sich nicht zu ihren Kindern gesetzt um mit ihnen zu essen, da Hausarbeiten zu erledigen waren.
Abends wird dann noch einmal gekocht, weil der Ehemann auf frischem Essen besteht. Auf meine Frage, ob sie sich nicht dazu setzen könne, um hier mal in Ruhe etwas zu essen kam die Antwort:
„ Ich trinke meist nur eine schnelle Tasse Tee, denn die Kleinen müssen ins Bett gebracht werden.“

Auf meine Frage, wann sie denn Zeit hätte in Ruhe zu essen: 
„ Manchmal esse ich den ganzen Tag nichts oder halt zwischendurch Kleinigkeiten, die schnell gehen. Ich weiß auch nicht, warum ich so dick bin.“ Um ein Ernährungsprotokoll habe ich selbstverständlich gebeten. Es sind ja oft die Snacks zwischendurch, die auf die Hüfte gehen.
Aber irgendwann kamen wir an den Punkt, der allen, die ein bisschen über den Tellerrand hinausschauen, zeigt, dass dieses Übergewicht Schutzfunktion bietet.
Ihr Mann kann einfach nicht verstehen, warum sie so gestresst und müde ist. Sie ist ja den ganzen Tag nur zuhause. Der Sohn schlägt in die gleiche Kerbe. Die Einzige, die sie verstehen würde, wäre ihre 13jährige Tochter. 

Diese Frau hat sich komplett selbst vergessen, richtet sich nur nach der Familie und bekommt irgendwie auch noch Nackenschläge. Sie ist ja „nur Hausfrau“.
Hausfrau zu sein, das ist ein Fulltime- Job. Partnerin, Mutter, Chauffeurin, Hausaufgabenbetreuung, Köchin, Krankenschwester, Erzieherin… Erweitert die Liste selbst.

Ich habe vorsichtig nachgefragt, ob eine (Mutter- Kind-) Kur vielleicht eine Lösung wäre.
Das wäre ja so viel Aufwand, da müsste sie ja auch noch zum Arzt. Und dann die Sache mit der Krankenkasse… Infos hatte sie also schon.
Wir haben jetzt erst einmal vereinbart, dass sie sich morgens Zeit für ein Frühstück nimmt. Politik der kleinen Schritte.  Bei den anderen Baustellen in ihrem Leben kann ich ihr leider nicht helfen. Das ist nicht mein Beruf.
Ich bin gespannt, ob ich sie zum Folgetermin wiedersehe und ob sie etwas verändern konnte.


Bild von dadaworks auf Pixabay

Mittwoch, 6. November 2019

gelesen: "Einfach essen leichter leben bei Fruktose- und Laktoseunverträglichkeit"


von Dr. Claudia Nichterl, erschienen im Kneipp- Verlag Wien: ISBN: 978-3-7088-0768-3; Preis: 18€


#Werbung Das Buch wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt, was aber keinerlei Einfluss auf meine Meinung hat.

Die Autorin Claudia Nichterl ist Ernährungswissenschaftlerin und TCM- Expertin.

Vor mir habe ich ein Buch im Softcoverformat, das ich als solides Buch zu diesen zwei Nahrungsmittelunverträglichkeiten bezeichnen kann.
Der theoretische Teil ist für mich korrekt und für Laien gut verständlich geschrieben. 
Für mich ist es kein Buch, was ich als Ernährungsfachkraft benötige, aber wer von diesen Nahrungsmittelunverträglichkeiten betroffen ist, der findet gute Anregungen.
Ich bin in der Ernährung nach TCM jetzt keine Fachfrau, weiß aber, dass es wärmende und kühlende Lebensmittel geben soll. 
Diese Ernährungslehre ist in diesem Buch mit eingebaut. Schaden tut es auf keinen Fall. Ein warmes Frühstück z.B. kann einem  irritierten Darm auch gut tun.
Ein ausführlicher Rezeptteil mit Anregungen für jede Mahlzeit rundet dieses Buch ab. Die österreichischen Bezeichnungen diverser Lebensmittel, wie z.B. Karfiol werden auch in Blumenkohl übersetzt. ;-)
Bonusmaterial ist über die Homepage oder über einen QR-Code zu bekommen, wobei bei mir trotz Registrierung noch nichts angekommen ist.
Den Link für den Blick ins Buch stelle ich Euch ein.