Mittwoch, 31. März 2021

Der erste Pieks

 Ich gehöre zu den Gesundheitsberufen, die sich impfen lassen können. Ich habe mit chronisch kranken Menschen zu tun und ich sehe es als meine Pflicht an meine Patient*innen und natürlich auch mich zu schützen.
Am vergangenen Donnerstag hatte ich den Termin zum ersten Pieks.
Als dieser Termin fix war, da ging aber das Kopfkino los. Ich bedanke mich dafür ganz herzlich bei denjenigen, die Horror- und Fake-Meldungen verbreiten. Auch das ist in meinem Kopf angekommen und musste verarbeitet werden. Es hat mir aber auch bewusst gemacht wie wichtige der Umgang mit den richtigen Worten ist. Reißerische Headlines mit einem anderen Text darunter verunsichern da nur.
Das nehme ich auf jeden Fall mit für meine Beratungsgespräche. Aktiv zuhören und positiv kommunizieren.
Das Procedere der Impfung war genauso wie es beschrieben wurde, ich habe auf das Arztgespräch nicht verzichtet, habe dort auch noch Fragen gestellt auf die ich eine Antwort brauchte.

Der eigentliche Pieks war nicht der Rede wert. Die Impfärztin sagte mir mit einem Lachen:"Jettz ist es drin und das bekommen wir auch nicht mehr raus. Machen Sie sich keine Sorgen."
Zuhause war ich trotzdem in einer Art Hab-Acht- Stellung.

Aber außer leichten Kopfschmerzen keine Reaktion.

Warum ich das Ganze öffentlich mache? Ich habe mich schon sehr mit dem Thema Long- Covid beschäftigt. Da sind Impfreaktion nichts dagegen. Die gehen, wenn sie denn kommen, vorbei. Die Menschen, die unter Long- Covid- Symptomen wirklich leiden, die erleben das wochen-, teilweise monatelang und wie sich das auf das weitere Leben auswirkt, das weiß niemand. Ich möchte aber auch die seltenen Impfreaktionen nicht klein reden. Es ist darauf zu achten. Danach habe ich im Impfzentrum auch gefragt.

Wie drückte es eine Nachbarin aus, die als Intensivschwester arbeitet und die nach der Zweitimpfung mit dem Biontec- Impfstoff knapp zwei Tage mehr oder weniger aus dem Verkehr gezogen war:
"Mir ging es in dieser Zeit nicht gut. Ich habe es als mein "persönliches Corona" eingeordnet und konnte dann mit Fieber und Gliederschmerzen umgehen, weil ich wusste, dass es vorbeigeht."

Jede/r von uns sollte selbst entscheiden, ob man sich impfen lässt oder nicht. Für eine Impfpflicht bin ich nicht. Sollte sich jetzt ein Restaurantbetreiber*in dafür entscheiden, dass nur geimpfte Menschen in sein Haus dürfen, dann ist es Hausrecht und hat mit einer staatlich angeordneten Impfpflicht absolut nichts zu tun. Ich wünsche mir trotzdem, dass es da auf Dauer nicht zu einer Trennung kommen soll. Es gibt ja auch noch Schnelltests.
Ich habe mich bewusst für die Impfung entschieden und zwar aus rein gesundheitlichen Gründen.






Bild von Angelo Esslinger auf Pixabay

Sonntag, 28. März 2021

gelesen: BECOMING - Erzählt für die nächste Generation


Von Michelle Obama; erschienen bei cbj; ISBN: 978-3-570-16630-7; Preis: 20,00€
 

Ich möchte direkt im Vorfeld schreiben, dass ich die „normale“ Version dieses Buches nicht kenne und somit auch keine Vergleiche ziehen kann.
Für mich war und ist die ehemalige First- Lady der Vereinigten Staaten von Amerika schon immer eine faszinierende  Frau gewesen. Sie wirkte während der Amtszeit ihres Mannes Barack Obama in sich ruhend, unaufgeregt.
Deshalb habe ich ihre Biografie gerne gelesen, auch wenn sie sich an Jugendliche ab 13 Jahre richtet. Vielleicht auch gerade deshalb.😉
Das Buch beginnt mit ihrer Kindheit und Jugend ( unter dem Absatz „Becoming me – Ich werde). Ich empfinde sie als äußerst zielstrebig mit dem Wissen darum was sie will. Neugierig, aber auch die Zweifel, die immer wieder aufkommen. „Bin ich gut genug?“
Diese Fragen stellen sich speziell viele junge Frauen.  Ich habe einiges für mich interpretiert und das sollte jungen Menschen  Mut machen.  An sich selbst glauben, immer mal wieder hinterfragen ob es noch passt.

Michelle Obama gibt da sehr viel mit auf den Weg wie z.B. Fleiß, das Vertrauen in sich und die eigenen Fähigkeiten, Neugierde, aber auch das Zweifel nicht schlimm sind.
Ganz im Gegenteil. Michelle Obama hat ein Jurastudium absolviert, hat als Anwältin gearbeitet und stellt dann fest, dass dieser Beruf nicht ihre wirkliche Berufung ist. Das meine ich mit hinterfragen.
Umdenken war angesagt und sie hatte in allem die Unterstützung ihrer Familie und später auch durch ihren Partner/Ehemann Barack Obama. Sie ist wirklich Umwege gegangen um ans Ziel zu kommen und das ist dann auch in Ordnung.
Der zweite Teil titelt Becoming us, also „Wir werden“. Hier geht es um ihre Beziehung /Ehe mit Barack Obama, die Geburt ihrer Töchter und wie sie es bewältigen, als Barack Obama in die Politik geht. Da mussten Kompromisse geschlossen werden und zwar gemeinsam. Sie schreibt ausführlich über den Wahlkampf mit allen Stolpersteinen. Ein wirklicher Kraftakt.
Im dritten Teil „Becoming more“ erfahre ich sehr viel über das Leben als First Lady. Das Leben in einer Blase, wie Michelle Obama es selbst beschreibt. Der Secret Service ist immer da, die Presse, die Öffentlichkeit und natürlich auch politische Gegner.

Natürlich ist auch immer wieder Rassismus Thema. Aber das läuft gefühlt eine zeitlang unterschwellig. Zum Ende des Buches wird es aber dann doch klarer und lauter.
Was ich aus diesem Buch, aus dieser Lebensgeschichte mitnehme: Michelle Obama möchte als eigenständige Frau wahrgenommen werden, nicht reduziert werden als die „Frau von..“, „Die Mutter von..“ . Das zieht sich wie ein roter Faden durchs Buch.
Das ist eine Sichtweise, die ich jeder (jungen) Frau mit auf den Weg geben möchte. Wir sind eigenständige Menschen, die ihren eigenen Weg gehen soll(t)en. Wenn der/die  Partner*in diesen Weg mitgeht umso besser. Wenn dieser Weg blockiert sollte sich Frau/Mann überlegen ob es sich um den richtigen Partner*in handelt.

Dieses Buch wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt was keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung hat.
Auch hier wieder der Link zu einem Video bei Facebook indem Michelle Obama selbst erklärt warum es dieses Buch gibt.


Mittwoch, 24. März 2021

Kinder in Corona-Zeiten


Es wird ja gerade sehr oft darüber geschrieben, dass Kinder in diesen Zeiten wirklich leiden. Sie kommen z.B.  mit den Kontaktbeschränkungen nicht zurecht.
Das kann ich gut nachvollziehen. Mir war der Kontakt zu meiner Freundin auch immer ganz wichtig und ich habe die gemeinsame Zeit immer genossen.
Ich habe gerade auch mehr Kinder in der Beratung, die unter Bauchschmerzen leiden, bei denen dann meist eine Fruktosemalabsorption diagnostiziert wurde. Ich frage natürlich die die Symptome ab, ich frage die Kinder danach, was sie meinen, welches Essen, welche Lebensmittel ihnen Bauchschmerzen machen. Ich frage nach wann das begonnen hat.
Ihr könnt Euch wahrscheinlich denken, wann das bei vielen Kindern begonnen hat. Ja, meist laufen sie schon seit dem vergangenen Jahr mit Problemen durchs Leben wobei sich die Symptome auch oft in gewissen Zeiten verschlimmern und Kinder wissen meist genau wie sie das in einen Kontext bringen. Ich habe natürlich einen Anamnesebogen, aber ich versuche Antworten zu meinen Fragen in einem Gespräch zu bekommen. Also nicht stur abarbeiten.
Kinder erzählen mir von ihren Sorgen um Opa und Oma, sie sind gestresst durch das ständige Hin und Her was den Präsenzunterricht angeht.
Meine „Denkerkinder“ schlafen schlechter, weil sie ihre Gedanken mit in den Schlaf nehmen. Durch meine Arbeit mit Klasse2000 habe ich da noch ein paar Werkzeuge parat, die ich den Kindern und den Eltern an die Hand geben kann.
Ich erlebe aber auch, dass die Kinder meist weniger Probleme z. b. mit dem Tragen des  Mund-Nasenschutzes haben wie ihre Eltern.
Wenn Eltern dieses Thema ansprechen, dann schießt da entsprechende Kind oft dazwischen mit einen Satz wie: „Mensch, daran habe ich mich längst gewöhnt.“  Diesen Satz nehme ich den Kindern auch ab. Kinder sind  ehrlich, die sagen frei raus was sie stört und was nicht, besonders die jüngeren.
Was mich wirklich lange beschäftigt hat war das was mir ein Junge erzählt hat, den ich auch mal zu den "Denkerkindern" zähle. Ich gebe es einfach mal sinngemäß wieder.
Er hat von einem Gespräch mit seiner Urgroßoma erzählt.
Die hat mit ihm über den 2. Weltkrieg gesprochen. Er hat für sich seine Schlüsse daraus gezogen. Er meinte, dass seine Uroma ja über  Jahre irgendwie in Quarantäne war, dadurch dass sie bei Bombenangriffen in den Bunker mussten. Sie hätten nicht die Möglichkeit gehabt übers Smartphone mit Freund*innen, Mitschüler*innen in Kontakt zu kommen. Oma hätte erzählt, dass sie zwischen Trümmern gespielt hat und sie war nicht wirklich lange in der Schule. Er meinte, das wäre doch eigentlich viel schlimmer als das, was wir jetzt nicht tun können.  Das hat mich doch mitgenommen, das hat mich nachdenklich gemacht worüber Kinder nachdenken.
Kinder sind oft stärker als wir denken. Sie müssen aber wissen was gerade so läuft, sie brauchen eine Erklärung warum was gerade getan wird.
„Denkerkinder“ reden oft nicht, fressen in sich rein zum Teil auch um die Eltern nicht zu belasten. Vielleicht einfach mal abends ein Ritual einführen.
Ich denke da in die Richtung, dass jede/r sagen kann was gerade ärgert/bedrückt und alles ist okay. Das was ausgesprochen wurde ist dann hoffentlich „weg“ aus dem Kopf.


 



Bild von stine moe engelsrud auf Pixabay

Sonntag, 21. März 2021

gelesen: Buchreihe „Der kleine Selbstcoach“


Diverse Autoren; erschienen im Scorpio –Verlag, ISBN: nach Buchtitel ermitteln; Preis 14,00 €

 

Ich habe gerade sechs Bücher vor mir liegen, Bücher wie ich sie gerne mag. Arbeitsbücher  in Gewebeoptik mit ganz vielen Übungen zu diversen Themen, die ich Euch jetzt einmal auflisten möchte. Die Reihenfolge habe ich willkürlich gewählt.
•    Mut zur Veränderung von Christine Marsan und Rosette Poletti
•    Trau Dich, Grenzen zu setzen von Anne van Stappen und Rosette Poletti
•    Gewaltfrei kommunizieren von Anne van Stappen
•    Sei gut zu dir selbst von Anne van Stappen
•    Resilienz: Die Kunst Krisen zu meistern von Isabelle Filliozat und Jaques de Coulon
•    Mit Achtsamkeit durch den Tag von Ilios Kotsou und Alia Cardyn
Es handelt sich um Themen, mit denen die wir uns gerade in der jetzigen Zeit beschäftigen können/müssen/sollen.
Resilienz:  Der Umgang mit Krisen. Wir leben gerade in einer weltweiten Krise und das macht vielen Menschen Angst. Sinnvoll ist es doch dann diese Krise für sich zu nutzen und stark daraus hervorzugehen.
Gut zu sich selbst  zu sein, sich in seiner eigenen Haut wohl zu fühlen. Nicht ausrasten, Menschen, die einem wichtig sind schlimme Worte vor  den Kopf zu hauen.
Nein, herauszufinden, warum ich gerade wütend bin und wie ich das in Worte packen kann ohne andere Menschen eventuell zu verletzen. Das gilt übrigens auch in der Kommunikation mit Kindern.
Respektvoll miteinander umgehen, was dann wiederum auch etwas mit der Sprache zu tun hat.
Den Mut haben Grenzen zu setzen, weil Worte verletzt haben oder damit es mir einfach gut geht und das alles mit Achtsamkeit.
Das bedeutet dann aber auch, dass der Mut aufgebracht werden muss sich eventuell in einigen Dingen zu verändern. Wer oder was tut mir gut? Muss ich etwas loslassen?
Ich habe mich von den Titeln einfach leiten lassen.
Ihr werdet, genau wie ich merken, dass da verschiedenste Themen ineinandergreifen.
Wenn Ihr mögt, dann gönnt Euch eines dieser Bücher oder verschenkt es an jemanden, der/ die sich für die Thematik(en) interessiert.
Einen Blick ins Buch habe ich dieses Mal leider nicht. Hier könnt Ihr Euch die Bücher aber etwas näher beschreiben lassen.
 

Die Bücher wurden mit kostenfrei zur Verfügung gestellt was keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung hat.


 


Mittwoch, 17. März 2021

fortgebildet: SARS-CoV2 Infektionen – was kann Ernährungstherapie leisten?


Am Montagabend habe ich für dieses Online- Seminar (über Freiraum-Seminare) von 18.00 Uhr bis 22.00 Uhr vor dem PC gesessen und ich muss sagen, dass sich jede Minute und jeder Cent gelohnt haben.
Die Diätologin Linda Christian, tätig am AKH- Wien hat uns vom Thema so viele Informationen über diese Erkrankung mit auf den Weg gegeben und zwar mit so viel Herzblut, dass ich wirklich sagen kann: Sie lebt das Thema. Ihr ist es wichtig, dass diese Patienten auch mit der Ernährung gut versorgt sind.
Für mich persönlich werden es wohl eher die Long- Covid- Patienten sein, also die Menschen ,die nach einer Infektion noch mit massiven Beschwerden zu kämpfen haben. Diese Beschwerden sind vielfältig und gehen über die Symptomatik einer „normalen“ Grippe weit hinaus.


Natürlich war es für mich auch wichtig, was stationär passiert. Dass es durchaus möglich ist Patienten zu ernähren, die in Bauchlage sind. Es muss immer individuell geschaut werden.
Es handelt sich wirklich um ein multifaktorielles Geschehen und der Blick über den Tellerrand ist extrem wichtig. 

Welche Vorerkrankungen gab es vorher, was taucht das plötzlich auf, was bleibt und was geht dann wieder? Was ist der Infektion geschuldet und was ist eine bekannte Vorerkrankung?
Ich kann jeder Ernährungsfachkraft diese Fortbildung nur ans Herz legen. Wir werden auf Dauer mir diesen Patienten konfrontiert werden, vielleicht auch nur in einem Nebensatz. Dann können wir für uns aber Schlüsse ziehen und das in die Versorgung dieser Patienten mit reinnehmen.
Die (wirtschaftlichen) Folgen einer Coronainfektion sind auch nicht absehbar-
Ich möchte da etwas zitieren was nachdenklich machen sollte:

„45% reduzierte Arbeitsstunden, 22% nicht berufstätig“

Wie geht es mit diesen Menschen weiter? Was macht das im Hinblick auf ihre Arbeitsfähigkeit und was macht das mit den Firmen in denen sie arbeiten.
Nach diesem Seminar bin ich noch mehr hinterher mir diese Virus nicht einzufangen, auch ein „milder Verlauf“ ist absolut keine Option. Die Reaktionen auf eine Impfung sind da für mich das kleiner Übel.
Für diesen Beitrag wurde ich übrigens nicht bezahlt!😉


 

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Montag, 15. März 2021

„Versprechen müssen gehalten werden!“


Mit diesem Spruch bin ich groß geworden. Ein Spruch meiner Oma. Ja, ich weiß, ich zitiere ihre Sprüche hier öfter, aber sie stimmen.
Genau wie die Dinge, die mir mein Vater mit auf den Weg gegeben hat. Auch einen Spruch von ihm werdet ihr noch lesen.
Gestern habe ich Euch hier ein Buch vorgestellt. Heute muss zu Kopf-Hand-Herz noch etwas anderes raus.
Wir leben jetzt seit einem Jahr mit dieser Pandemie. Im vergangenen Frühjahr sind wir gut dabei weg gekommen, aber jetzt droht die sog. „Dritte Welle“.
Ich kann mich noch gut an die Maßnahmen halten, weil ich mir eher Sorge um eine Infektion mit diesem Virus mache und den eventuell daraus entstehenden Langzeitfolgen. Das erlebe ich nämlich gerade im engeren Freundeskreis.
Jetzt zurück zum Thema „Versprechen“.
Von diversen Seiten werden gerade Versprechen gemacht und diese werden nicht eingehalten. Das macht mich ungehalten. Das verstärkt meine Coronamüdigkeit nur noch, aber ich werde trotzdem weiter durchhalten. Versprochen!
Unsere Politiker versprechen gerade sehr viel. Es geht darum, wann wer bis wann ein Impfangebot bekommen soll, es geht um Öffnungsperspektiven, es geht um ganz viele Dinge.
Morgens gehen die Versprechen über die diversen Kanäle raus und abends steht dann auf den gleichen Kanälen, dass sich dann doch wieder etwas ändert.
Da zieht ein Pharmaherstellung die Lieferung von Impfstoffmengen zurück, die vertraglich zugesichert waren. Da wird dann auch ein Versprechen gebrochen.
Viele Menschen warten auf einen Impftermin. Wenn dieser dann abgesagt wird, dann bricht für viele (alte) Menschen eine Welt zusammen. Sie möchten sich sicher fühlen und das verspricht ja diese Impfung.
Und bitte jetzt nicht kommen und von Nebenwirkungen schreiben. Es sind keine Nebenwirkungen, es sind Impfreaktionen, die bei jeder Impfung normal sind. Keiner von uns hat mit diesem Virus über eine Impfung Kontakt gehabt. Und ja, es gibt auch Nebenwirkungen. Aber die werden genauestens beobachtet.
Wer Versprechen bricht der macht sich für mich unglaubwürdig. Da kommt dann der Spruch meines Vaters ins Spiel. Er hat uns immer gesagt. „Erst denken, dann reden.“
Verflixt nochmal, wenn die Politiker sich nicht sicher sind ob ein Versprechen gehalten werden kann, dann sollen sie doch lieber nichts versprechen, den Mund halten.   Oder alternativ klar und  deutlich sagen, dass sie es gerade nicht wissen. Das wäre für mich ehrlich.
Beispiel aus meinem Beruf: Wenn ein Arzt mir ehrlich sagt, dass er von „Ernährung“ keine Ahnung hat, dann strahlt er für mich Kompetenz aus, weil er weiß wo seine Grenzen sind. 
Aber gerade geht es  ja um Wählerstimmen. Mit gebrochenen Versprechen bekommt man aber keine Wählerstimmen.
Da möchte ich dann noch das Thema ansprechen, das durch diverse Sharepics verbreitet wird.
Es geht um den Bankkaufmann der jetzt gerade Gesundheitsminister ist. Klar, das passt vom Kopf her absolut nicht zusammen. Es gibt aber keinen Ausbildungsberuf „Politiker*in“ oder „Gesundheitsminister*in“ oder „Bundeskanzler*in“. Einige haben Politologie studiert, aber das ist dann wieder „Kopf“. Sie werden beraten von Menschen, die in den entsprechenden Thematiken stecken.
Es geht auch um Geld, wie die Maskenaffäre gezeigt hat. Solch ein Verhalten ist für mich nicht akzeptabel.  Diese Menschen sollten sich wirklich schämen wenn sie das Wort überhaupt kennen.
Ist es dann doch sinnvoller mal den Kopf abzuschalten und das Herz sprechen zu lassen?  
Ich mache jetzt mal Schluss. Das soll reichen. Wobei ich noch viele andere Dinge im Kopf habe, die ich hier runter schreiben könnte. Ich bin mit vielen Dingen, so wie sie gerade laufen, nicht einverstanden, aber ich kann es auch nicht besser machen. Meckern kann jede/r. Wer meckert, der muss dann aber auch zeigen wie es besser geht.
Das alles  habe ich jetzt wirklich aus dem Herzen geschrieben. Nicht mehr und nicht weniger. Vielleicht denke ich auch etwas naiv. Keine Ahnung.
Sollte ich irgendwo dann das Gendern vergessen haben, seht es mir nach,
Bleibt gesund.
Heute abend bin ich dann im Seminar zur Ernährungstherapie bei Covid-19- Patientinnen. Darüber schreibe ich dann wieder wie gewohnt am Mittwoch.




Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Sonntag, 14. März 2021

gelesen: "Kopf Hand Herz"

Das neue Ringen um Status. Warum Handwerks- und Pflegeberufe mehr Gewicht brauchen
von David Goodhart: erschienen im Penguin Verlag ISBN: 978- 3-328-60136-4; Preis: 22,00€


Vor mir liegt ein fast 400 Seiten starkes Hardcover- Buch und es ist keine leichte Kost, besonders weil es berufsfremde Literatur ist. Ich habe mich aber auf´s Lesen eingelassen, weil ich immer wieder feststelle, dass „studierte Menschen“ oft einen besseren Ruf haben als Menschen, die z.B. im Handwerk gute Arbeit leisten.
Auf der Rückseite des Buches steht ein Satz: „Was wir verlieren, wenn alle studieren“ Das sollte nachdenklich machen, der Autor stellt auch provokante Thesen auf.
Zum Buchtitel selbst, was ist damit gemeint:
Mit „Kopf“ sind die Menschen gemeint, die hauptsächlich kognitiv, also mit dem Kopf arbeiten, dazu zählt der Autor auch Akademiker.
Mit „Hand“  und „Herz“ sind die handwerklichen, nicht akademischen Berufe und Tätigkeiten gemeint, z.B. im Bereich „Herz“ die Menschen, die im Bereich Erziehung und im großen Bereich Pflege tätig sind.
Laut Autor ist durch die Akademisierung die Gesellschaft aus dem Gleichgewicht geraten.
Jetzt, in Coronazeiten, kristallisiert sich heraus wer wirklich systemrelevant ist. Das sind in den meisten Fällen nicht die „Kopf-Arbeiter“, das sind die „Hand“- und natürlich ganz wichtig „Herz“arbeiter. Wobei ich der Meinung bin, dass es durchaus Mischtypen gibt. 

Eine Pflegedienstleitung eines Altenheimes (das ist laut Definition des Autors ein "Kopfmensch“) sollte für mich durchaus auch mit „Herz“ arbeiten  um nicht die Pflegekräfte so unter zeitlichen Druck zu setzen, dass keinen Zeit mehr für den zu pflegenden Menschen bleibt. Jetzt kommt das große „Aber“. Die Pflegedienstleitung ist aber wiederum jemandem unterstellt, der nur nach Wirtschaftlichkeit und damit Zahlen schaut, da kommt dann der absolute "Kopfmensch" ins Spiel
Ich möchte einfach mal an ein paar Beispielen erklären warum ich nicht unbedingt für jede Arbeit ein Studium benötige bzw. ein Studium benötigt wird.
In der Ernährungstherapie arbeite ich als Diätassistentin (damals reichte noch die Mittlere Reife und eine zweijährige- mittlerweile dreijährige schulische Ausbildung inkl. Praxis in der Großküche und auf der Station meines Ausbildungskrankenhaus in Münster), dann gibt es die Oecotrophologen  (laut Wikipedia Studienfach der Ernährungs- und Haushaltswissenschaften) und die Ernährungsmediziner.
Es gibt wirklich Menschen, die mich als Ernährungsfachkraft abgelehnt haben, weil ich nicht studiert habe. 

Das hat mich mal angepiekt, aber mittlerweile gehe ich mehr als gelassen damit um, weil merke, dass da ein Umdenken stattfindet und das natürlich auch meine Arbeits"leistung" zählt. Aber über die Akademisierung meines Berufes wird intensiv nachgedacht.Hoffentlich bleiben dann da auch noch ganz viele „Herzmenschen“ übrig.😉
Anderes Beispiel: Mein Vater hat in einem Betrieb seine Ausbildung gemacht, hat durch seinen Fleiß (nicht durch seine schulische Ausbildung) die Prokura bekommen und hat Lehrlinge ausgebildet. Nach zig Jahren Ausbildertätigkeit sollte er einen Ausbilderschein machen. Da hat die Chefetage erfolgreich interveniert.
Dort war man der Ansicht, dass Berufserfahrung mehr wert ist als ein Zertifikat, das man durch einen Lehrgang erworben hätte. Da war in der Chefetage (studierte Menschen, daran erinnere ich mich noch) dann doch das „Herz“ aktiver.
Als letztes Beispiel, geprägt vor ewigen Zeiten, bei alten Menschen aber noch sehr präsent. Es gab da Statusberufe, vor denen man Respekt zu haben hatte, das waren der Pastor und der Arzt. 

Respekt, weil sie studiert hatten, zu den „besseren Leuten“ gehörten. Diesen Menschen bitte auch nicht widersprechen.
Ich merke gelegentlich noch, dass viele Menschen ihre Eigenverantwortung am Tresen des Empfangs der Arztpraxis ablegen. Der Arzt oder Pastor, beides sind auch „nur“ Menschen.
Ich konnte dem Autor sehr gut folgen, wie Ihr wahrscheinlich auch an den Beispielen merkt, die mir beim Lesen in den Kopf gekommen sind.
Es muss eine gesunde Mischung aus Kopf, Hand und Herz geben.
Jeder Beruf hat einen Wert und jede Arbeit sollte deshalb auch entsprechend entlohnt und wertgeschätzt  werden. Da sollte es nicht danach gehen ob jemand studiert hat, eine Lehre im Handwerk gemacht und erfolgreich beendet hat. Bitte überlegen, was viele Menschen leisten und was passieren würde, wenn diese Arbeiten von niemandem mehr gemacht würden.
Jetzt habe ich schon mehr geschrieben als ich eigentlich wollte.
Wie immer der Link für den Blick ins Buch. Bitte den heimischen Buchhandel dann stärken, falls das Buch für Euch interessant ist.
Und: Das Buch wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt. Das hatte keinen Einfluss auf meine (subjektive) Meinung.



Die Bildrechte liegen beim Verlag.

Mittwoch, 10. März 2021

Weltfrauentag


Okay, ich bin ein paar Tage zu spät dran, aber am Tag selbst wird so viel veröffentlicht.
Ich engagiere mich seit geraumer Zeit für die Frauengesundheit, besonders für Frauen in den Wechseljahren und Frauen mit Lipödem.
Wenn ich mich mit Frauengesundheit beschäftige, dann komme ich um die Ungerechtigkeiten, die es im 21. Jahrhundert noch gibt, nicht wirklich herum.
Frauen erzählen mir, dass sie z.B. nach der Geburt eines Kindes so schnell als möglich wieder in ihren Beruf zurück möchten. Das klappt, aber nicht immer. 

Sei es, dass der Vater des Kindes keinen Erziehungsurlaub nehmen kann oder möchte

Wobei ich bei Letzerem dann auch nachfragen möchte:
„Hallo Papa. Du warst an der Entstehung deines Kindes beteiligt. Du musstest keine Schwangerschaft aushalten und keine Geburt durchmachen. Wäre es dann nicht angebracht deine Partnerin wenigstens soweit zu unterstützen, dass sie wieder in den Beruf zurück kann, wenn sie es möchte?“
Gleichberechtigung halt.
Für mich ist jedes Familienmodell in Ordnung wenn beide Parteien mit der Lösung einverstanden sind und nicht alles an einem Partner (meistens sind es immer noch die Frauen) hängenbleibt. 


Mir ist es wichtig, dass Frauen sich ihre "Rentenpunkte" selbst erarbeiten können.
Ein Partner kann auch mal, aus welchen Gründen auch immer, ausfallen. Dann sollte die Frau die Chance haben schnell zurück in den Beruf zu kommen, bzw. sie war schon immer dabei.
Frauen werden auch von jungen Männern oft noch für die Arbeit an Heim und Herd verortet. Das ist natürlich der Ziehung geschuldet. Das ist überholt. Junge Frauen erzählen mir, dass sie gerne mal etwas anderes sehen würden als nur die eigenen vier Wände und den Weg, der zum Spielplatz führt. Das muss doch machbar sein.
Aber ich möchte jetzt nicht nur auf den Männern rumhacken. Ich bin für GLEICHBERECHTIGUNG!
Das bedeutet für mich auch, dass eine Frau nicht in eine führende Position rutschen sollte nur weil sie eine Frau ist, aber ihre Arbeit ist nachweislich schlechter als die ihres Kollegen.
Und natürlich muss auch die gleiche Arbeit mit dem gleichen Entgelt entlohnt werden.
Meine Gedanken zum vergangenen Weltfrauentag.  




Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Sonntag, 7. März 2021

Wo hält sich meine potentielle Klientel auf…

 
…und zwar in den sozialen Netzwerken?
Im Grunde genommen war mir das schon irgendwie klar, aber die österreichische Seite Mimikama hat das jetzt mit der etwas provokanten Titelzeile „Hey, du bist alt!“ mal aufgedröselt.
Schon in der Beschreibung dieser sog. „alten“ Menschen finde ich mich wieder. Facebook gerne, Instagram so ein bisschen aber halt nicht so intensiv.
Wenn ich mir die Altersklasse meiner Patient*innen so anschaue, dann müssten die auch vermehrt bei Facebook zu finden sein.
Und ja, oft wird mir im Erstgespräch am Telefon gesagt: “Ich habe Sie bei Facebook gesehen.“
Da kommt natürlich auch wieder die Frage der Ansprache: „Du“ oder „Sie“?
Menschen mit einer 4 am Beginn des Alters, die sieze ich selbstverständlich.
Die Altersgruppe von 11-17 Jahren, die im Artikel beschrieben wird weil vorwiegend bei Instagram unterwegs, die habe ich auch in der Beratung, allerdings werden die Termine meist von den Eltern abgesprochen und auch bezahlt.  Die Eltern sind dann laut Definition auch schon „alt“ und finden sich nach diesem Beitrag wiederum bei Facebook.
Bei Instagram bin ich vorwiegend bin Berufskolleg*innen vernetzt. Bisher hat mir noch niemand, der eine Beratung benötigte gesagt, dass ich bei Instagram aufgefallen wäre. Aber was nicht ist kann ja noch werden.😉
Aber was soll´s. Jede Plattform hat ihre Zielgruppe.
Wie sind Eure Erfahrungen?

Ich wünsche Euch noch einen schönen Sonntag.  



Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Mittwoch, 3. März 2021

Arbeiten im Stehen oder: Aus Schaden wird man klug


Es wird ja schon seit geraumer Zeit darauf hingewiesen dass Sitzen das neue Rauchen ist.
In Zeiten von Homeoffice, Onlineberatungen, dem ganzen Bürokram… sitze ich gerade natürlich auch mehr. Deshalb habe ich mir eine sog. Schreibtischerhöhung gekauft.
Das Ganze lief leider über einen Umweg. 

Ich habe mich von einer Facebook-Anzeige verführen lassen.  Die Homepage machte auf mich eine sehr guten Eindruck, sie war ansprechend gemacht, alle wichtigen Angaben waren hinterlegt. So weit so gut. Ich habe meine Bestellung aufgegeben und dann begann das große Warten. 

Irgendwann kam eine Mail einer „Anne“, die total traurig darüber war, dass sich die Bestellung verzögert und sie sich natürlich vorstellen könnte, dass meine Bewertung deshalb wohl nicht positiv ausfallen würde.
Danach kam eine Mail einer „Emine“, die mir versicherte, dass meine Bestellung in den kommenden fünf Tagen bei mir eintreffen sollte.
Nach fünf Tagen immer noch nichts. Mails wurden ausgetauscht. Keine vernünftige Antwort. 

Ich habe dann von meinem „Wiederrufsrecht“ (ja, da fiel es mir wie Schuppen von den Augen) Gebrauch gemacht. 

Ich habe mich auch noch mit der Verbraucherzentrale kurzgeschlossen um nicht falsche Fristen zu setzen.
Nachdem dann ein korrekt formulierter Widerspruch per Einschreiben mit Rückantwort und dieser Ankündigung per Mail raus war hatte ich mein Geld ganz flott zurück.
Trotzdem trudelte das bestellte Teil ein paar Tage später bei mir ein. Es kam nicht von dieser Firma, sondern es kam direkt aus China. Rücksendung erfolgte postwendend mit Sendungsverfolgung.
Aus Schaden wird man klug und muss manchmal auch ein bisschen Lehrgeld bezahlen. Bei mir hielt sich das Gott sei Dank noch in Grenzen.
Jetzt habe ich mir ein Teil bestellt mit dem ich zufrieden bin, aber ich habe auch sehr lange recherchiert.
Beim Schreiben dieses Beitrags stehe ich auch und es fühlt sich gut an, aber auch anders. 

Ich hoffe aber, dass mein Rücken es mir danken wird.