Mittwoch, 31. März 2021

Der erste Pieks

 Ich gehöre zu den Gesundheitsberufen, die sich impfen lassen können. Ich habe mit chronisch kranken Menschen zu tun und ich sehe es als meine Pflicht an meine Patient*innen und natürlich auch mich zu schützen.
Am vergangenen Donnerstag hatte ich den Termin zum ersten Pieks.
Als dieser Termin fix war, da ging aber das Kopfkino los. Ich bedanke mich dafür ganz herzlich bei denjenigen, die Horror- und Fake-Meldungen verbreiten. Auch das ist in meinem Kopf angekommen und musste verarbeitet werden. Es hat mir aber auch bewusst gemacht wie wichtige der Umgang mit den richtigen Worten ist. Reißerische Headlines mit einem anderen Text darunter verunsichern da nur.
Das nehme ich auf jeden Fall mit für meine Beratungsgespräche. Aktiv zuhören und positiv kommunizieren.
Das Procedere der Impfung war genauso wie es beschrieben wurde, ich habe auf das Arztgespräch nicht verzichtet, habe dort auch noch Fragen gestellt auf die ich eine Antwort brauchte.

Der eigentliche Pieks war nicht der Rede wert. Die Impfärztin sagte mir mit einem Lachen:"Jettz ist es drin und das bekommen wir auch nicht mehr raus. Machen Sie sich keine Sorgen."
Zuhause war ich trotzdem in einer Art Hab-Acht- Stellung.

Aber außer leichten Kopfschmerzen keine Reaktion.

Warum ich das Ganze öffentlich mache? Ich habe mich schon sehr mit dem Thema Long- Covid beschäftigt. Da sind Impfreaktion nichts dagegen. Die gehen, wenn sie denn kommen, vorbei. Die Menschen, die unter Long- Covid- Symptomen wirklich leiden, die erleben das wochen-, teilweise monatelang und wie sich das auf das weitere Leben auswirkt, das weiß niemand. Ich möchte aber auch die seltenen Impfreaktionen nicht klein reden. Es ist darauf zu achten. Danach habe ich im Impfzentrum auch gefragt.

Wie drückte es eine Nachbarin aus, die als Intensivschwester arbeitet und die nach der Zweitimpfung mit dem Biontec- Impfstoff knapp zwei Tage mehr oder weniger aus dem Verkehr gezogen war:
"Mir ging es in dieser Zeit nicht gut. Ich habe es als mein "persönliches Corona" eingeordnet und konnte dann mit Fieber und Gliederschmerzen umgehen, weil ich wusste, dass es vorbeigeht."

Jede/r von uns sollte selbst entscheiden, ob man sich impfen lässt oder nicht. Für eine Impfpflicht bin ich nicht. Sollte sich jetzt ein Restaurantbetreiber*in dafür entscheiden, dass nur geimpfte Menschen in sein Haus dürfen, dann ist es Hausrecht und hat mit einer staatlich angeordneten Impfpflicht absolut nichts zu tun. Ich wünsche mir trotzdem, dass es da auf Dauer nicht zu einer Trennung kommen soll. Es gibt ja auch noch Schnelltests.
Ich habe mich bewusst für die Impfung entschieden und zwar aus rein gesundheitlichen Gründen.






Bild von Angelo Esslinger auf Pixabay

Keine Kommentare: