Sonntag, 28. Januar 2018

Pflegenotstand



In den letzten Tagen habe ich den Notstand im familiären Umfeld miterleben müssen.
In meiner Familie gibt es Menschen, die in Krankenhäusern und Altenheimen arbeiten und wenn die erzählen, dann ist das schon gruselig.
Beispiel: An einem Morgen steht jemand auf der Station eines Pflegeheimes alleine da, da sich der Kollege kurzfristig krank gemeldet hat. Trotzdem müssen die alten Menschen versorgt werden.
2. Beispiel:Zu Besuch bei einem älteren Angehörigen  im  Krankenhaus.
Der Patient wurde als dritte Person  auf ein Zweibettzimmer zugeschoben und das hat sich während des kompletten Krankenhausaufenthaltes nicht geändert obwohl zwischenzeitlich andere Patienten entlassen wurden. Auch der sog. Tagesraum, indem sich Patienten mit Angehörigen zusammen setzen können, war mit Betten besetzt.
Die Krankenschwestern hasteten über den Flur, kein Blick nach rechts und links. An der Körpersprache war abzulesen:“Bitte sprich mich nicht an.“
Mir wurde auch durch den Patienten erzählt, dass die Pfleger „kurz ab“ waren. Keine überflüssigen Worte. Ein Mit-Patient, der nicht alleine zur Toilette konnte musste zum Teil 20 Minuten warten bis Unterstützung kam.
Im WDR habe ich zum Thema einen Beitrag gesehen. AlexanderJorde, der junge angehende Krankenpfleger, der Angela Merkel Paroli geboten hat, ist mit dem WDR auf Reisen gegangen um die Missstände aufzuzeigen. Bei den Negativbeispielen, die gezeigt wurden, möchte ich nicht krank werden.
In Erinnerung habe ich, dass es keinen Schlüssel dafür gibt, wie viele Pflegekräfte es für wie viele Patienten gibt. Allein bei Kitas ist das wohl geregelt.
Stand im Moment ist wohl, dass auf eine Pflegekraft  10 Patienten kommen.
Dass es auch anders geht zeigen uns die Norweger. 3,4 Patienten auf eine Pflegekraft. Zeit, Zuwendung sind hier kein Thema. Die Hierarchien sind anders. Pflegekräfte und Ärzte stehen sich auf Augenhöhe gegenüber.
Trockener Kommentar von Alexander Jorde: “Sprachkurs belegen.“
Die Politik ist gefragt. Es müssen Vorgaben her, die festgeschrieben sind. So könne  (Privat-)Kliniken nicht nur um des Geldes willen Patienten aufnehmen aber die Personaldecke dünn halten.
Es fehlen 70. 000 Pflegekräfte in der Krankenpflege. Wo sollen die auf einmal herkommen, wenn es solche Berichte gibt über schlechte Arbeitsbedingungen und schlechte Bezahlung? Wer hat da noch Lust sich ausbilden zu lassen um dann irgendwann selbst durch den  Beruf  auszubrennen?
Die geburtenstarken Jahrgänge kommen so langsam in ein Alter, wo man an Krankheit und Pflege denken kann. Ich gehöre zu diesen Jahrgängen. Ich möchte aber bei Krankheit nicht darunter leiden müssen, dass unsere verantwortlichen Politiker da etwas verschlafen.
Ich habe einen Wahnsinnsrespekt vor den Menschen, die in die Pflege gehen, die den Beruf ausüben.
Da braucht es mehr Wertschätzung und eine bessere Vergütung um die Attraktivität des Berufes zu steigern. Wichtig ist mir, dass Menschen, die in der Pflege tätig sind, diesen Beitrag nicht als Angriff sehen. Ganz im Gegenteil.

Schaut euch den Beitrag an. Ich weiß nicht, wie lange er noch online ist.
 Bildquellenangabe: Paul-Georg Meister  / pixelio.de


Mittwoch, 24. Januar 2018

gelesen: "Basenfasten im Glas"

5 Zutaten 5 Tage 55 Rezepte von Elisabeth Fischer; erschienen im Kneipp Verlag Wien;
ISBN:978-3-7088-0728-7; Preis: 19€

Die Karnevalzeit rückt näher und damit auch die Fastenzeit. Für viele ein Anlass zu Fasten, egal in welcher Art.
Egal wie man zum Säure-Basen Haushalt steht, wobei für mich etwas" dran ist", wie man hier sagt. ;-): mir gefällt das Buch.
Die Rezepte bestehen zu 95% aus Gemüse, Früchten, Kartoffeln und Kräutern. Weniger Fleisch zu essen ist schon aus ökologischen Gründen gut.
In der Einleitung werden von der Autorin Anleitungen gegeben, wie man die Rezepte für sich nutzen kann. Es ist flexibel zu gestalten.
Beim Frühstück kann gewählt werden zwischen Porridge, Oats (=Haferflocken) oder Smoothies.
Mittags und abends gibt es eine Suppe oder einen Salat + 1 Portion Kartoffeln .Rezepte für Dressings fehlen auch nicht.
Wer nicht jeden Tag Kartoffeln essen möchte, der isst entweder die doppelte Menge Salat oder kombiniert den Salat mit 1/2 Portion Suppe. Anregungen, um das Ganze individuell zu gestalten, gibt es ausreichend.
Die Hauptgerichte haben ca. 300 kcal.
Jetzt zu den Rezepten.
Nicht mehr als fünf Zutaten , alles kann vorbereitet werden, in Gläsern transportiert werden.
Zu allem gibt es Kalorien- und Nährwertangaben.
Appetitliche Bilder machen Lust aufs Nachmachen.
Und liebe Kolleginnen und Kollegen, die Ihr in der Betrieblichen Gesndheitsförderung tätig seid:
Die Rezepte sind auch als Anregung für diesen Zweck geeignet.
Aber bitte dann auch die Quellenangabe beachten. :-)
Ich habe mir schon Rezept ausgeschaut, die ich nachkochen und nachschnippeln werde.






* Basenfasten im Glas: 5 Zutaten / 5 Tage / 55 Rezepte  
 (*Affiliate-Link = vielleicht- werde- ich -durch- Klicks- ja- mal- reich-Link ;-)

Sonntag, 21. Januar 2018

nachgekocht: Eier- Gemüse- Muffins

Das Rezept habe ich von meiner Tochter bekommen und ich musste das jetzt mal nachkochen, denn es sah lecker aus, eignet sich zur Resteverwertung und es ist etwas, was man mit in den Betrieb nehmen kann für eine gute Mahlzeit.
6 Eier werden mit 1 bis 2 Esslöffel Milch und 1 Teelöffel Mehl vermengt. Gewürzt habe ich mit Salz und Pfeffer aus der Mühle.
Eine Muffinform wird eingefettet und nach Belieben mit Zutaten gefüllt. Ich habe Papierförmchen in meine Muffinform gesetzt, da die Beschichtung meiner Form nicht mehr gut ist, aber das war nicht so ganz die optimale Lösung, da die Förmchen geklebt haben. Da muss etwas Neues her.
Ich habe genutzt: Lauchzwiebeln, Paprikastreifen, Champignons, geraspelte Möhren,Schafskäse,Kirschtomaten- alles gemischt ,nach Gefühl und schön bunt. Nicht zuviel einfüllen! s. Foto unten

Über dieses Gemüse wird die Eimischung gegeben  und bei 180° C für 20-25 Minuten gebacken. Danach auskühlen lassen und stürzen.

Für uns habe ich noch ein paar Bratkartoffeln dazu gemacht. Männer brauchen  manchmal etwas mehr.;-)

Disese Muffins schmecken mir warm, aber auch kalt und sind auch eine gute Mahlzeit ,um sie mit zur Arbeit zu nehmen.
Schreibt mir gerne, welche Zutaten Ihr noch genutzt habt oder nutzen würdet.
Viel Spaß beim Nachkochen.
Bildrechte: S. Hagedorn

Freitag, 19. Januar 2018

Gelesen: "Hormonpower"



Mit der richtigen Ernährung die Hormone ins Gleichgewicht bringen und neue Lebensenergie gewinnen; von Marjolein Dubbers; erschien im Heyne Verlag; ISBN:978-3-453-20162-0; Preis: 20€

In der letzten Zeit habe ich viel mit hormonabhängigen Erkrankungen zu tun(das stellt sich meist im ersten Beratungsgespräch heraus) und deshalb kam mir dieses Buch gerade recht. Ich möchte mehr über die Zusammenhänge dieses Systems verstehen und ob bzw. wie das Hormonsystem ernährungstechnisch zu beeinflussen ist.
Es ist kein Fachbuch, es richtet sich an Frauen, die ihr Hormonsystem ins Gleichgewicht bringen möchten.
Zuallererst muss ich sagen: Ich habe mich zu Beginn schwer getan überhaupt mit dem Lesen zu beginnen. Ein sehr kleiner Schrifttyp. Mehr als gewöhnungsbedürftig und auch anstrengend. Ich vermute, der Verlag hat dies genutzt, weil sonst aus diesem Buch mit schon 287 Seiten ein noch dickerer Wälzer geworden wäre.;-)
Nicht mit allem hat mich die Autorin abholen können. Superfoods zum Beispiel. Gojibeeren und Chiasamen- da gibt es gute heimische Alternativen. Aber Dubbers weist darauf hin, dass diese weitgereisten Mittel auch pestizidverseucht sein können.
Ernährung, Bewegung und Entspannung werden für ein Hormongleichgewicht thematisiert. Im Buch finden sich ausschließlich Anregungen für die Ernährung.
Unsere Hormone (alle-nicht nur die eines Organs) sollten im Gleichgewicht sein und werden als Kommandanten beschrieben.
Diese bildhafte Beschreibung finde ich gut, weil die Zusammenhänge, die nicht einfach sind, dadurch gut zu verstehen sind.
Angesprochen werden:
1.       Östrogen und Progesteron

2.       Insulin

3.       Cortisol

4.       Schilddrüsenhormone

5.       Leptin und Ghrelin

Und dann noch unsere Gesundheitszentrum Darm und die Leber.
Die Erklärungen sind immer gut verständlich. Als Beispiel:
Auf Seite 50 findet sich folgende Beschreibung:
Zitat:“ Stecken Sie Ihren ganzen  Körper in die „Waschmaschine“ Ihr Körper muss ganzheitlich betrachtet werden, alles hängt miteinander zusammen. Gesünder und vitaler werden Sie nur, wenn Sie ihren ganzen Körper „in die Waschmaschine stecken“ und nicht nur einzelnen Flecken zuleibe rücken….“
Nach jedem Kapitel gibt es eine kurze Zusammenfassung und ein Rezept.
Für mich wichtig war auch der Hinweis auf sog. „Xenoöstrogene“ interessant. Es handelt sich um hormonwirksame Subtanzen, die z.B. in Kosmetika stecken und den Hormonhaushalt durcheinander bringen. Das habe ich bereits über meine Codecheck- App herausbekommen. Bisphenol-A ist da auch noch so ein Thema.
Das Milch nur etwas für Kälbchen ist, auch eine Überschrift, Gluten ist laut  der Autorin  ebenfalls schlecht für den Darm. Dass Milch keine starken Knochen macht, das weiß ich seit meiner letzten Fortbildung in Rheine im vergangenen Jahr. 
Gluten- in meinen Augen macht, wie bei allem, die Dosis das Gift.
Ich werde auf jeden Fall noch in den im Literaturverzeichnis angegebenen Quellen stöbern, einige Rezepte ausprobieren, weil sie mich geschmacklich angesprochen haben.
Und ich bin mir fast sicher, dass es in absehbarer Zeit ein Kochbuch zum Thema geben wird.
Ein Buch, das für mich ein guter Einstieg in das komplexe Thema Endokrinologie gibt, aber für mich brauche ich dann doch noch spezielle Fachbücher um die Thematik so zu vertiefen, dass alles gesichert für eine gute Beratung ist.
Und: Das Buch richtet sich an Frauen. Ich habe im Moment auch Männer in der Beratung, die hormonelle Probleme haben.



*Hormonpower: Mit der richtigen Ernährung die Hormone ins Gleichgewicht bringen und neue Lebensenergie gewinnen - Anders essen, besser fühlen, stressfreier leben 
(*Affiliate-Link = bringt mir vielleicht ein paar Cent ;-)

Samstag, 13. Januar 2018

Kleine Auszeit- Fußreflexzonenmassage



Letzte Woche habe ich ein Geschenk eingelöst. Meine Freundin Sylvia Gleis aus Borken hat mir zu Weihnachten eine Fußreflexzonenmassage geschenkt. Etwas zum Runterfahren und Wohlfühlen.
Sylvia ist Heilpraktikerin, ist meine  Vertrauensperson wenn es um Rückenprobleme und Verspannungen geht. Aber ich bekomme auch eine klare Ansage, wenn sie mir nicht helfen kann, wenn ein Arzt gefragt ist. Das mag ich an ihr. Sie kennt ihre Grenzen und doktert nicht noch rum, wenn es Zeit wäre abzugeben.
Und ich mag die privaten Gespräche mit ihr. ;-)
Die vergangene Woche war arbeitsreich, da ich um Weihnachten herum frei gemacht habe. Und da kam mir die Stunde Auszeit gerade recht.
Ich durfte bequem auf einer Liege mit erhöhtem Kopfteil Platz nehmen, bekam ein warmes Körnerkissen in den Nacken und dann wurden meine Füße bearbeitet.
Für all diejenigen, die kitzelig sind und meinen, das geht nicht: Keine Sorge. Der Griff ist fest. Es kitzelt nichts.
Ich habe die "Wohfühlversion" bekommen, d.h. Entspannung. Es gibt auch die Möglichkeit Körperbereiche zu bearbeiten, was man hier sehen und nachlesen kann kann.
Sylvia Gleis hat mich z.B. gefragt ob ich Stress hätte. Im Bereich für das vegetative Nervensystem hat sie das gefühlt. Gut, die Woche war anstrengend, das passt dann.
Als beide Füße  durchgearbeitet waren wurde ich gut eingepackt und hatte noch eine kurze Ruhezeit. Das war mal richtig gut. Ich fühlte mich richtig entspannt.
Im vergangenen Jahr war in mein Blog oft von Betrieblicher Gesundheitsförderung die Rede. Das war mal Persönliche Gesundheitsförderung.
Ich kann das allen, die sich mal eine Stunde Auszeit gönnen möchten  nur wärmstens empfehlen.
Bildquellenangabe: Shajenn  / pixelio.de

Ich wurde zu diesem Blogbeitrag weder aufgefordert noch bezahlt.

Mittwoch, 3. Januar 2018

gelesen:" Wenn das Leben um Hilfe ruft"

Angehörige zwischen Hingabe, Pflichtgefühl und Verzweiflung, von Annelie Keil; erschienen im Scorpio- Verlag; ISBN: 978-3-95803-128-9; Preis: 16,99€


Es ist doch manchmal gut, wenn ich Zeit habe mich intensiv mit einem Buch zu befassen, die Zeit um Weihnachten herum.
Dieses Buch hat mich wirklich gefordert und ich war manchmal drauf und dran auszusteigen.
Aber nicht, weil das Buch schlecht geschrieben ist, nein, ganz im Gegenteil, das Thema ist schwierig.
Ich war gespannt, weil ich selbst zwei ältere Damen im Familienkreis habe, die pflegebedürftig werden könn(t)en und auch in der Beratung treffe ich immer wieder Menschen, die Angehörige zu hause pflegen. Ich habe großen Respekt vor dieser Leistung.
Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der eventuell einmal in die Situation kommen kann einen angehörigen zu pflegen, egal ob Partner, Kind, Eltern(teil).
Ich hatte so viele Aha-Momente beim Lesen, weil mir Dinge aufgezeigt wurden, an die ich noch nicht gedacht habe oder aber daran gedacht habe,  der Blickwinkel war aber ein anderer.
Die Beschäftigung mit dem Thema sollte nicht erst dann erfolgen "wenn es mal soweit  ist".Es sollte im Fall der Fälle vorher schon "klar" sein, wer in welchem Fall "dran" ist. Das war so eine Sache, die mich sehr nachdenklich gemacht hat.
Auszug aus dem Buch:"...wer übernimmt in Krisensituationen die innere Führung, wer wird der Sprecher nach außen, wer regelt die Finanzen? Wer hat die bessere Beziehung zum betroffenen Angehörigen, wer die erforderlichen Fähigkeiten....wer die besseren Ressourcen....?"
Wir alle "kommen als Angehörige auf die Welt" und "wir brauchen andere Menschen".
Wie gehen wir mit Veränderungen im Wesen unserer Angehörigen um? Meine Oma hat immer gesagt:
"Im Alter verstärkt sich jede Macke- die positive und auch die negative."
Wie ist die jetzige Generation, die gepflegt werden muss, z.B. durch den Krieg geprägt worden? Was hat sich aus den Erlebnissen entwickelt, was auch in der Pflege beachtet werden muss?
Ein Beispiel dazu ist eine alte Dame, die in ein Pflegeheim kommt, sich aber schämt, da sie stark abgenommen hat und sie weiß nicht so recht, wie sie ansprechen soll, dass sie gerne mal eine Zigarette raucht und einen Schnaps trinkt.
Gerade diese Beispiele, Gefühlslandschaften, bringen das Leben ins Buch. Das war auch ein Grund, warum ich beim Buch geblieben bin. Diese Beispiele haben mich mitgenommen, Tatsachen verdeutlicht und spannend gemacht.
Und ein letzter Satz aus diesem Buch, den sich viele pflegende Angehörige immer mal wieder vor´s Auge führen sollten:
"Wer pflegt muss Anspruch auf ein eigenes Leben haben."

*Wenn das Leben um Hilfe ruft: Angehörige zwischen Hingabe, Pflichtgefühl und Verzweiflung
*Affiliate-Link = bringt mir vielleicht ein paar Cent ;-)