Sonntag, 24. April 2022

gelesen: "Nachhaltig kochen unter 1€"


50 vegetarische Rezepte: Gut für dich, deinen Geldbeutel und die Umwelt; von Hanna Olvenmark; erschienen im Südwest- Verlag; ISBN:978-3-517-10032-6; Preis: 18,00€

 
Sparen möchten wir ja gerade alle und das Einkaufen macht gerade auch nicht wirklich Spaß wenn ich mir die explodierenden Lebensmittelpreise so anschaue. Mein Anspruch ist es frisch zu kochen und wenn möglich saisonal und regional.
Ob das Versprechen der Autorin deshalb gerade noch gehalten werden kann, nämlich das eine Portion um 1€ herum kostet mag dahin gestellt sein.
Das Buch ist sehr praxisnah.
Ich finde Tipps zur Verarbeitung z.B. von Hülsenfrüchten. Es geht um Restverwertung, wie stelle ich eine Lunch-Box zusammen. Es wird immer mal wieder berechnet was zu sparen ist, wenn ich, statt irgendwo auswärts zu essen, mir eine Lunch-Box zur Arbeit mitnehme.
Einkaufslisten für den Wocheneinkauf für knapp 30 €. Wie gesagt, ich weiß bei den jetzigen Lebensmittelpreisen nicht ob es „unter“ 30 Euro bleibt.
Einkaufslisten erleichtern das Leben ungemein, weil ich dann nicht wirklich lange überlegen muss, was ich einkaufen möchte. Die Einkaufslisten und Wochenpläne sind dann auch noch auf die Jahreszeiten abgestimmt. Trotzdem sind diese Rezepte, da nachhaltig immer noch günstig und außerdem klimaneutral.
Wir werden uns wirklich umstellen müssen wenn es ums Essen und damit ums Kochen geht. Nicht nur wegen des Klimawandels sondern auch weil uns gerade nicht alle Lebensmittel zur Verfügung stehen.
Wir müssen nicht jeden Tag vegetarisch essen, aber wenn wir das tun, dann sollte es schmecken und keinen großen Aufwand bedeuten.
Dafür ist dieses Buch ein guter Einstieg.
Dieses Buch wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt was keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung hat. Hier noch der Link zum  Buch.
Euch allen einen schönen Sonntag.



Die Bildrechte liegen beim Verlag.

Mittwoch, 20. April 2022

gelesen: Eating your way

 #fruktosearm #histaminarm #glutenfrei Über 60 Rezepte + Tipps bei Unverträglichkeiten von Isabell Hener; erschienen im Südwest Verlag; ISBN:978-3-517-10094-4; Preis: 22.00€

Nahrungsmittelunverträglichkeiten, ein Thema das meinen beruflichen Alltag stark prägt, Themen, mit denen ich immer wieder konfrontiert werde.

Zuallererst: Beim ersten Durchblättern des Buches, beim Querlesen habe ich gespürt, dass die Autorin Isabella Hener, bei Instagram bekannt unter @die_intolerante_isi, viel Herzblut in dieses Buch gesteckt hat.

Zuallererst habe ich mir die Quellenangaben im Buch angeschaut. Da dort nur ein kleiner Auszug zu finden war, habe ich mir, wie angeboten, die komplette Liste zumailen lassen. Fünf Seiten mit Quellenangaben. Fachliches Hintergrundwissen scheint wichtig gewesen zu sein. J

Wie kommt es zur entsprechenden Nahrungsmittelunverträglichkeit? Fachlich korrekt.
Wie wird sie diagnostiziert: Fachlich korrekt. Beides wird auch grafisch gut erklärt.
Trotzdem hat der theoretische Teil  Schwächen. Man kann es mir als Erbsenzählerei auslegen, aber wenn es um den Fruktosegehalt in Obst geht, warum wird dann Kakaobutter aufgeführt?
Bleiben wir bei der Fruktosemalabsorption. Ich habe noch einmal in meiner Literatur und auch im Netz recherchiert was z.B. den Fruktosegehalt in roten Paprika angeht, die im Buch als fruktosereich beschrieben werden. In meiner Beratung ist dieses Gemüse in der Karenzphase durchaus erlaubt. Ich finde nirgends Werte, die rote Paprika mit mehr als 3,5g Fruktose auf 100 g aufzeigen.

Thema Histaminintoleranz- ganz schwieriges Terrain, weil viele Menschen das für sich selbst diagnostizieren, wenn sie Beschwerden haben und sich dann selbst therapieren und im Endeffekt sich nicht mehr trauen etwas zu essen, da sie sich an Listen halten, wie von der Schweizerischen Interessengemeinschaft Histaminintoleranz. Ich halte mich da gerne an die Empfehlungen, die ich durch eine Fortbildung mit Anne Kamp mitgenommen habe. Aber nichts ist so individuell wie eine Histaminintoleranz. Da muss sehr genau hingeschaut werden. Da ich aber immer neugierig bin, habe ich zu diesem Thema im Herbst noch eine Fortbildung gebucht.

Das sind nur ein paar Sachen, die ich aus dem theoretischen Teil herausgefischt habe.

Die Grafiken sind gut um eine Fruktosemalabsoption, eine Laktoseinoleranz oder auch eine Zöliakie zu erklären. Wobei die Zöliakie für mich keine Nahrungsmittelunverträglichkeit ist sondern eine Autoimmunerkrankung. Auch die Histaminintoleranz ist keine reine Nahrungsmittelunverträglichkeit. Da steckt meist noch etwas „Entzündliches“, wie z.B. eine Allergie dahinter. Als kleiner Tipp: Hier bitte auch mal die aktuelle Leitlinie lesen, die ich hier verlinke.
Auch zur Zöliakie und der entsprechenden Diagnostik und Vorgehensweise gibt es eine neue Leitlinie.

Angesprochen werden auch noch die Saccharoseintoleranz, die mir in über 40 Jahren noch nie begegnet ist und wenn sie genetisch bedingt ist, dann muss das in die Hände darin erfahrener Kolleg*innen. Auch die Salicylatunverträglichkeit tauchte bisher bei mir nicht wirklich auf. Ich erinnere mich an ein Telefonat mit einer Mitarbeiterin des DAAB e.V., die mir sagt, dass man hier ernährungstherauptisch nicht viel tun kann.

Gut finde ich, dass Isabella Hener immer wieder  darauf hinweist sich an den Arzt oder Ernährungsberater zu wenden.

Herzstück des Buches sind 60 Rezepte. Wie oben beschrieben fruktose-, histamin- laktosearm, glutenfrei und zum Teil auch noch vegan.

Da war meine erste Frage an mich selbst: Wann hatte ich einen Patienten mit dieser Kombi? Ich glaube, noch nie.
Warum sind alle Rezepte glutenfrei? Wer nicht glutenfrei essen muss der sollte es auch nicht tun.
Es funktioniert leider nicht wenn  die angegebenen Mehle   in „normale“ Mehle umgeswitcht, da glutenfreie Mehle ganz andere Backeigenschaften besitzen.
Kann ein*e Endverbraucher*in, der nicht in der Thematik steckt Inhalte des Buches quasi filtern, wenn es nicht zur individuellen Nahrungsmittelunverträglichkeit passt. Diese Frage stelle ich einfach mal in den Raum.
Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten haben oft eine lange Odyssee  hinter sich, sie greifen nach jedem Strohhalm um ihre Beschwerden zu lindern oder ganz zum Verschwinden zu bringen. Dazu braucht es dann doch eine individuelle Betreuung einer Ernährungsfachkraft. 

Aber ich habe ein paar Rezepte gefunden die ich, eventuell modifiziert, ausprobieren möchte. 

Wie immer: dieses Buch wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt was keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung hat.  

Die Bildrechte liegen beim Verlag.


 

Mittwoch, 6. April 2022

Was ist eigentlich der Unterschied...

 ...zwischen einer Ernährungsberatung und einem Coaching?
Diese Frage hat mir in der vergangenen Woche eine Patientin gestellt.

Ich habe versucht kurz und knapp zu erklären anhand eines Beispiels, denn sie hat mir ein Beispiel aus ihrem Essverhalten erzählt, wa sie stört und was sie sich nicht erklären kann.

Sie isst den ganzen Tag "gesund" und abends kommt dann der Süßhunger und Zitat "überfällt mich und ich kann es nicht kontrollieren."

Ich habe ihr dann erklärt, dass ich mittlerweile nicht mehr wirklich trennen kann zwischen Ernährungsberatung und Coaching, wobei in der normalen Ernährungsberatung Teile aus dem NLP in die Beratung mit einfließen, ich im Coaching aber dann spezielle Formate nutze, die z.B. diesem Süßhunger auf die Spur kommen. Im NLP lautet eine der Grundannahmen, dass jedes Verhalten etwas Positives bezwecken möchte.

Ich habe in sehr erstaunte Augen geschaut und dann kam die Frage, warum ich dann nicht sofort coachingtechnisch mit ihr arbeite.

Ein Coachingformat braucht Zeit. Ich plane dazu immer 1,5 Stunden ein und die brauche ich bzw. mein Gegenüber auch. Die Lösung liegt nämlich im Menschen selbst und ich unterstütze da z.B. mit Fragen. 
Es ist auch für einige Menschen gewöhnungsbedürftig, wenn ich nach einem Symbol oder einer Farbe frage. 😉 Es ist eine Sache des sich "Drauf- Einlassens". 

Mein Terminkalender ist zeitlich getaktet und zwar so, dass ich ausreichend Zeit für alle meine Klient*innen und Patient*innen habe. Lüften zwischendurch ist auch noch wichtig. In dieser Zeit dokumentiere ich dann noch das Vorgespräch und atme selbst auch mal durch.

Ein Coaching von jetzt auf gleich, das funktioniert aus zeittechnischen Gründen leider nicht. Aber nach Terminabsprache jederzeit.
Ich bin dann selbst auch immer wieder erstaunt, welche "Schätze" meine Menschen ausgraben, welche Lösungen sie finden, was dann hilft das Ernährungsproblem anders zu sehen und zu bearbeiten.


 



Bild von Pezibear auf Pixabay

Sonntag, 3. April 2022

NLP- Practitioner- jetzt endlich in Präsenz


Ich habe Euch schon so Einiges über meine Ausbildung hier erzählt. Bisher ist alles Online gelaufen und das war schon total intensiv und unter uns Teilnehmerinnen  hat sich eine gute Beziehung aufgebaut.
Jetzt musste in Präsenz gearbeitet werden, da es sich um „Probleme“ größerer und kleiner Art gehandelt hat. 

Diese Formate lehrt Anja Schneider nicht online und das hat wirklich einen tieferen Sinn.
Wir Nordlichter haben uns am vergangenen Dienstag (22.3.22) auf den Weg in den Bayerischen Wald gemacht.
Mittwoch sind wir dann um 9.00 Uhr mit einer Wiederholung der schon gelernten Formate gestartet. Schon da zeigte sich wie viel intensiver das wirkt, wenn wir in einem Raum arbeiten können, wo unsere Klienten z.B. Bodenanker legen können. Das war schon eine erste Erkenntnis.
Es gibt Formate, die funktionieren durchaus online, aber sie gewinnen an Intensität wenn ich sie in Präsenz durchführe.
VK Disso und die Problem-Timeline, die funktionieren wirklich nur in Präsenz.
Bevor mir jetzt jemand vorwerfen sollte, dass ich da mit Worten um mich werfe, die kein Mensch einordnen kann eine kurze Erklärung.
VK Disso wird dann eingesetzt wenn sich ein Problem z.B. durch eine Schrecksekunde manifestiert hat und irgendwie am Klienten „klebt“.
Die Problem- Timeline wird dann eingesetzt wenn  das Problem immer wieder auftritt.
Nur kurz dazu, da wir ja mit unseren Themen gearbeitet haben: Es war sehr intensiv, wir haben gelacht, es kullerten aber auch Tränen.
Am Freitag war ein Outdoor-Tag geplant und der wurde natürlich auch durchgeführt. Es ging auch darum wie wir in der freien Natur mit Klienten arbeiten können. 

Klamottentechnisch waren wir alle gut ausgerüstet, aber ich war noch nie im Bayerischen Wald. Ich kürze es ab: Wir waren von ca. 9.30 Uhr bis 18.00 unterwegs, laut meinem Fitnesstracker bin ich ca. 15km gelaufen was so knapp 22.000 Schritten entspricht. Meine Gelenke habe ich gefühlt, aber es war dieses Erlebnis wert.
Es stimmte wirklich alles. Angefangen über das Wetter, Seminarraum, Verpflegung und das MITEINANDER. Zwei Teilnehmerinnen sind dazu gekommen, aber es fühlte sich nicht fremd an.

Mein Fazit: Es war einfach komplett rund und perfekt.

Jetzt steht im Mai das Testing an, im Vorfeld schreiben wir alle noch eine Arbeit und dann darf ich mich „NLP- Practitioner“ nennen. Eine Entscheidung, die ich absolut nicht bereue.
Ich danke meinen Mädels Sandra Kalter, Sarah Gierszewski und Sabine Dück. In Präsenz waren Birgit Blumenschein und Kerstin Geigenmüller dabei. Und last but not least natürlich Anja Schneider für all das was gelaufen ist wie es gelaufen ist.

Für einen kleinen Eindruck habe ich ein paar Fotos zusammengefügt. Jede von uns (ich allerdings weniger) hat Fotos in den großen Topf getan so dass wir alle davon profitieren und in Erinnerungen schwelgen können.