Sonntag, 31. März 2019

Unser „Kakerlakensofa“


Und noch ne Geschichte aus 40 Jahren Berufsleben.

So ekelig, wie die Überschrift sich vielleicht liest ist diese Erinnerung nicht. Ich habe in keinem Krankenhaus gearbeitet, in dem es Kakerlaken gab. 
Doch, Halt-Stopp. Da war doch was. Später vielleicht mal.

Was hat es mit diesem Sofa auf sich?
 Es stand in unserem Aufenthaltsraum und der befand sich direkt neben der Küche. Auch das wäre heute nicht mehr denkbar.
Wir haben dort gerne Zeit verbracht. Es gab die stillschweigende Absprache, dass wir, sobald das Mittagessen raus war, Pause machen durften.
Es waren wirklich alte Möbel, die man uns dort zur Verfügung gestellt hat inklusive unserem „Kakerlakensofa“.
Den Begriff hat mein Vater irgendwann geprägt, als er irgendwann mal an meinem Arbeitsplatz war und dabei blieb es dann.
Es war so ein typisches Sofa, welches man in uralten Wohnungen findet, mit einer Art Plüschstoff und mit einer undefinierbaren Farbe, die sich zwischen rosa und braun bewegte. Aber ein Platz dort war heiß begehrt. Wer einmal saß, der kam so schnell nicht wieder hoch. Die Sprungfedern hatten nämlich auch schon bessere Zeiten gesehen. Aber dieses schlecht Hoch- Kommen hatte auch Vorteile. Wurde von den Stationen Essen nachgefordert, waren diejenigen Kolleginnen schneller, die auf den Stühlen saßen.
Diese Pausen in unserem Pausenraum mit zusammengewürfelten Möbeln hatte etwas, sonst würde ich mich nicht gerne daran erinnern. 
Uns hat niemand getrieben, wir haben schöne Gespräche geführt  und da dort das Telefon hing habe ich dort auch die Mitteilung bekommen, dass mein Patenkind geboren war. 
Dort konnte ich vor Freude dann auch mal ein paar Tränen verdrücken- auf unserem Kakerlakensofa. 
 Dieses Bild, das ich bei Pixabay gefunden habe, trifft das beschriebene Sofa noch am besten, halt nur in einer anderen Farbe und nicht so stylisch.

Mittwoch, 27. März 2019

Im Notfall besser zum Spezialisten


Wenn es um handwerkliche Tätigkeiten geht, besonders das Arbeiten mit Strom, dann ist ein Spezialist zu fragen. Wer sich damit nicht auskennt könnte im besten Fall eine kleinen Stromschlag bekommen und die Sicherung fliegt raus. 

Ich glaube, da sind wir alle einer Meinung. 
Bestimmte Dinge gehören in Hände von Menschen, die diese Dinge gelernt haben und es beruflich ausüben.
Wie oft höre ich in der Ernährungsberatung:“Mein Arzt hat gesagt er stellt mir keine Bescheinigung für eine Beratung aus. Sie finden alles im Internet.“
Diese Ärzte halte ich für unqualifiziert, sie wissen nicht, was Ernährungstherapie alles zu leisten vermag und was alles vor und hinter einer Beratung steckt. und dann ist solch eine Verordnung auch noch budgetneutral. Das mal für den Hinterkopf.
Mal eben googlen, das kann jeder.
Kann Dr. Google denn auch den kompletten Menschen hinter der „Diagnose“ sehen und Befindlichkeiten in Zusammenhang bringen, also eine Anamnese erstellen? 
Ich glaube kaum.
Natürlich kann ich mir eine vermeintliche Therapie auch aus dem Netz runterladen. Das bleibt jedem unbenommen. Aber für mich ist das Sparen am falschen Ende.
Ich möchte mit meiner Arbeit Geld verdienen. Und ich darf das auch.
Mir geht der Hut hoch, wenn ich in diversen Gruppen lese, dass die Ernährungsberaterin ja sooo teuer ist, dass das Abzocke sei.
Nein, ist es nicht. Ich kalkuliere mein Honorar.
Wenn zu euch derbesagte  Elektriker kommen muss, hinterfragt Ihr da auch den Stundenlohn? Fragt Ihr im Vorfeld überhaupt? Hauptsache, das Problem wird gelöst.
Genauso ist das mit uns Ernährungsfachkräften. Wir lösen Euer Ernährungsproblem und haben deshalb das Recht eine Rechnung zu schreiben.
Im Vorfeld gibt es immer die Möglichkeit  Kostenvoranschläge  anzufordern und zu vergleichen.
"Ich kann nur gut, ich kann nicht billig!" (Zitat Oliver Schumacher)
Wem ich zu "teuer" bin, der kann sich gerne einen anderen Anbieter suchen. Da habe ich kein Problem mit.
Aus gegebenem Anlass meine Gedanken zum Mittwoch.
Bleibt gesund!

Bild von Steve Buissinne auf Pixabay

Sonntag, 24. März 2019

Vertreterbesuch


Noch ein Erlebnis  aus 40 Jahre Arbeitsleben



Unsere Lagerbestände an Konserven und Tiefkühlkost mussten regelmäßig aufgefüllt werden und deshalb kamen Vertreter der großen Anbieter im Vorfeld um die Bestellungen einzuholen.
Ich weiß, heute läuft das anders, aber mein Bericht spielt in der Mitte der 1980er –Jahre.
Meine Güte, ist das lange her.
Es gab feste Tage, aber ich mochte sie nie wirklich, weil die Besuche oft ausgeartet sind. Heute wäre das nicht mehr möglich.
Die Herren kamen in Schlips und Kragen und zogen sich mit Küchenchef und Metzger ins Büro zurück.
Es wurde natürlich bestellt, aber wehe wenn auf einmal der Ruf kam: „XY, hole mal 3 Flaschen Bier.“
Irgendwie war der Tag dann gelaufen. Das blieb dann meistens nicht bei einer Flasche Bier, das wurden meist auch mehr und die Verantwortung, dass das Essen pünktlich zur Station kam, lag dann beim kompletten, restlichen Küchenteam und es hat immer geklappt. Wir konnten uns da aufeinander verlassen.
Irgendwann gegen Dienstschluss ging dann meist die Bürotür wieder auf und leicht derangierte Herren verließen den Raum und die Küche.
Meist wurde nachgefragt, ob wie alleine zu recht kämen. Die Frage musste nicht gestellt werden. 
Wir kamen immer ohne die Männer zurecht. Wir waren ein eingespieltes Team, jede hat der anderen geholfen.
Nach solchen Tagen war ich auch immer froh, wenn unsere „Chefs“  weg waren.
Im Nachgang stelle ich mir gerade die Frage: Wie sind die Vertreter weg gekommen? ;-)



Ich wünsche Euch ein erholsames Wochenende




Bild von Peggy und Marco Lachmann-Anke auf Pixabay

Mittwoch, 20. März 2019

Uns geht es doch gut!


Ich merke ab und zu , dass ich in einen "Jammermodus" verfalle und zwar über Kleinigkeiten. Aber damit stehe ich nicht alleine. Das wurde mir schon zurückgemeldet. ;-)
Beispiel:
Wir haben im Moment die Handwerker im Haus. Das Bad wird erneuert. Mein Mann hat bereits ganz viel Vorarbeit geleistet, wie Dusche, Badewanne und Fliesen raus.
Und da hakt es dann. Meine Morgenroutine fühlt sich anders an. Ich fühle mich gerade unwohl in der eigenen Wohnung. Aber ich habe im Grunde genommen keinen Grund zum Jammern.
Wir haben warmes Wasser und wir haben ein zweites Bad im Haus. Und nachher haben wir es wieder schön. Also alles gut. Nur im Moment fühlt es sich fremd an. Das vergeht, weil temporär.

Es gibt Schlimmeres auf unserer Welt. Der Klimawandel beschäftigt mich gerade sehr und ich finde die Aktionen unserer Kinder und Jungendlichen bemerkenswert, auch wenn es eigentlich an uns Großen wäre sich um diese Themen aktiv zu kümmern und dafür auf die Straße zu gehen. Ich will aber in diesem Beitrag jetzt nicht auf Schulpflicht und Schule schwänzen eingehen.

Ich möchte auf ein Projekt der Firma Elvermann in Lembeck aufmerksam machen, in der meine Tochter (gerne) arbeitet.
Die ElverMannschaft (das Wort zeigt schon, dass es nur gemeinsam funktioniert) baut eine Schule in Ruanda, bzw. plant einen Schulbau dort. Das Geld dafür ist bereits vorhanden.
Aktionen, die ich mitbekommen habe, teilweise auch live vor Ort, waren Public Viewing während der WM (über das Ergebnis müssen wir nicht diskutieren) bei dem Würstchen und Getränke verkauft wurden, Mitarbeiter haben sich mit Sachspenden in Münster auf den Trödelmarkt gestellt und verkauft, ein Kicktipp- Spiel zur jetzigen Bundesliga –Saison läuft. Ein Teil des Einsatzes geht nach Ruanda. 
Bitte auf dem Link oben weiter runter scrollen, dort findet Ihr Berichte der Aktionen.

Jetzt war eine Delegation der Firma in Ruanda und hat von dort berichtet. Die Kinder haben sich über ganz normale Fußbälle (die Sorte, die gerne mal als Give-aways verteilt werden) gefreut. 
Die Kinder gehen gerne in die Schule, weil sie wissen, dass Schulbildung ihnen evtl. hilft aus den widrigen Lebensumständen heraus zu kommen. Ich habe auf Fotos fröhliche Kindergesichter gesehen. Das hat mich beeindruckt.
Natürlich können wir darüber diskutieren, ob es nicht sinnvoller wäre hier in Deutschland aktiv zu werden. Dazu kann jeder seine eigenen Meinung haben und sie auch vertreten.

 Ich unterstütze mit kleinen Aktivitäten gerne weiter. Bei Kicktipp stehe ich im guten Mittelfeld. Aber die Saison ist noch nicht vorbei.;-)

Ich wünsche der ElverMannschaft  weiterhin ganz viel Erfolg bei ihrem Tun und dass sie durch strahlende Kinderaugen belohnt werden. Denn das kann man nicht mit Geld bezahlen.
 Bildrechte: Elvermann