Und noch ne Geschichte aus 40 Jahren Berufsleben.
So ekelig, wie die Überschrift sich vielleicht liest ist
diese Erinnerung nicht. Ich habe in keinem Krankenhaus gearbeitet, in dem es
Kakerlaken gab.
Doch, Halt-Stopp. Da war doch was. Später vielleicht mal.
Was hat es mit diesem Sofa auf sich?
Es stand in unserem
Aufenthaltsraum und der befand sich direkt neben der Küche. Auch das wäre heute
nicht mehr denkbar.
Wir haben dort gerne Zeit verbracht. Es gab die
stillschweigende Absprache, dass wir, sobald das Mittagessen raus war, Pause
machen durften.
Es waren wirklich alte Möbel, die man uns dort zur Verfügung
gestellt hat inklusive unserem „Kakerlakensofa“.
Den Begriff hat mein Vater irgendwann geprägt, als er
irgendwann mal an meinem Arbeitsplatz war und dabei blieb es dann.
Es war so ein typisches Sofa, welches man in uralten
Wohnungen findet, mit einer Art Plüschstoff und mit einer undefinierbaren
Farbe, die sich zwischen rosa und braun bewegte. Aber ein Platz dort war heiß
begehrt. Wer einmal saß, der kam so schnell nicht wieder hoch. Die Sprungfedern
hatten nämlich auch schon bessere Zeiten gesehen. Aber dieses schlecht Hoch-
Kommen hatte auch Vorteile. Wurde von den Stationen Essen nachgefordert, waren
diejenigen Kolleginnen schneller, die auf den Stühlen saßen.
Diese Pausen in unserem Pausenraum mit zusammengewürfelten
Möbeln hatte etwas, sonst würde ich mich nicht gerne daran erinnern.
Uns hat
niemand getrieben, wir haben schöne Gespräche geführt und da dort das Telefon hing habe ich dort
auch die Mitteilung bekommen, dass mein Patenkind geboren war.
Dort konnte ich
vor Freude dann auch mal ein paar Tränen verdrücken- auf unserem
Kakerlakensofa.
Dieses Bild, das ich bei Pixabay gefunden habe, trifft das beschriebene Sofa noch am besten, halt nur in einer anderen Farbe und nicht so stylisch.
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