Sonntag, 24. März 2019

Vertreterbesuch


Noch ein Erlebnis  aus 40 Jahre Arbeitsleben



Unsere Lagerbestände an Konserven und Tiefkühlkost mussten regelmäßig aufgefüllt werden und deshalb kamen Vertreter der großen Anbieter im Vorfeld um die Bestellungen einzuholen.
Ich weiß, heute läuft das anders, aber mein Bericht spielt in der Mitte der 1980er –Jahre.
Meine Güte, ist das lange her.
Es gab feste Tage, aber ich mochte sie nie wirklich, weil die Besuche oft ausgeartet sind. Heute wäre das nicht mehr möglich.
Die Herren kamen in Schlips und Kragen und zogen sich mit Küchenchef und Metzger ins Büro zurück.
Es wurde natürlich bestellt, aber wehe wenn auf einmal der Ruf kam: „XY, hole mal 3 Flaschen Bier.“
Irgendwie war der Tag dann gelaufen. Das blieb dann meistens nicht bei einer Flasche Bier, das wurden meist auch mehr und die Verantwortung, dass das Essen pünktlich zur Station kam, lag dann beim kompletten, restlichen Küchenteam und es hat immer geklappt. Wir konnten uns da aufeinander verlassen.
Irgendwann gegen Dienstschluss ging dann meist die Bürotür wieder auf und leicht derangierte Herren verließen den Raum und die Küche.
Meist wurde nachgefragt, ob wie alleine zu recht kämen. Die Frage musste nicht gestellt werden. 
Wir kamen immer ohne die Männer zurecht. Wir waren ein eingespieltes Team, jede hat der anderen geholfen.
Nach solchen Tagen war ich auch immer froh, wenn unsere „Chefs“  weg waren.
Im Nachgang stelle ich mir gerade die Frage: Wie sind die Vertreter weg gekommen? ;-)



Ich wünsche Euch ein erholsames Wochenende




Bild von Peggy und Marco Lachmann-Anke auf Pixabay

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