Erlebnis aus 40 Jahren Diätassistentinnen- Leben
Das war ein Satz, den ich nie mochte. Das bedeutetet Stress,
schnell absprechen mit den Kolleginnen, Unterlagen zusammen packen, Kittelwechsel
und weg.
Ab zum Stationszimmer, nachfragen wo Patient war und mit
einem Lächeln ins Zimmer. Das war mir immer wichtig, wobei ich nicht weiß, ob
mir das immer gelungen ist.
Meist saß dann da ein Mensch auf gepackten Koffern vor mir,
die Angehörigen waren auf dem Weg und dieser Mensch wollte nur noch schnell
nach Hause.
Meine Kolleginnen und ich haben immer versucht unser Bestes
zu geben. Was letztendlich beim Patienten angekommen ist, das weiß ich bis
heute nicht. Es war unbefriedigend für beide Seiten. Damals gab es in unserer
Umgebung auch noch niemanden, der ambulant tätig war und an den wir hätten
weiter verweisen können. Also eine Art
Notfallberatung für die ersten Tage zuhause und dann eine intensive Beratung
vor Ort. Heute geht das.
Meine Kolleginnen und ich haben dann versucht, das etwas besser zu strukturieren. Eine von uns kontrollierte das Frühstücksband und besuchte dann die Patienten, die eine Beratung benötigten.
Aber so reibungslos klappte das auch nicht immer.
Personalmangel, Urlaubszeit, spezielle Events und schon hing man in der Küche
fest.
Bei der Besetzung des Bandes durch einen Koch kam dann oft
die Frage:“ Bist du zur Bandkontrolle wieder da?“
Puh, eine halbe Stunde Zeit für eine
vernünftige Beratung? Es war schwierig.
In Gesprächen mit Kolleginnen und
Kollegen, die in der Küche tätig sind, höre ich oft, dass sie immer noch mit
den gleichen Problemen zu tun haben, aber ich höre auch, dass sich der Stellenwert
unserer Arbeit zum Positiven verändert hat.
Das hängt natürlich mit den Ärzten,
mit der Verwaltung etc. zusammen.
Ich möchte nicht mehr zurück in diese Arbeit. Ich genieße
meine Selbstständigkeit, ich habe aber einen großen Respekt vor den Kolleginnen
und Kollegen, die den Spagat zwischen Küche und Station hin bekommen.
Und wenn
es dann noch klappt mit der Zusammenarbeit zwischen den Krankenhauskolleg*innen und den
ambulant Tätigen, dann ist für die Patienten viel gewonnen.
Genießt den Rest- Sonntag.
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