Mittwoch, 13. August 2025

gelesen: Das Vagus- Nerv- Workbook

Schritt für schritt Ängste lindern und Sicherheit finden. 50 Übungen aus der Polyvagal-Praxis
 

von Deb Dena; erschienen im Kösel- Verlag; ISBN:9783466348411; Preis: 16,00€ 

Der Vagus-Nerv begegnet mir gerade überall. In Gesprächen mit Theraput*innen, beim Yoga, in den sozialen Netzwerken...  
Aber es ist auch nicht wirklich verwunderlich, denn er wird auch als der "Entspannungs-Nerv" bezeichnet. Wer noch intensivere Informationen benötigt, klicke gerne hier

Jede*r wünscht sich Entspannung, viele Menschen werden von Ängsten geplagt, Stress ist ein großes Thema. Warum dann nicht einfach mal Übungen nutzen um den Nerv zu beruhigen? Bisher kannte ich nur Atemübungen.

Das Buch basiert auf der sog. Polyvagal-Theorie. Da ich davon bisher noch nichts gehört habe, habe ich ein bisschen recherchiert und es war schon fordernd.

Ich habe jetzt gehofft, dass es im Workbook einfacher für mich wird. Nicht wirklich, muss ich sagen. 
Der theoretische Teil, die Einführung ist recht knapp, vielleicht zu knapp für Menschen, die direkt ns Tun kommen möchten.

Die Grafiken finde ich gut, aber die Übungen empfinde ich als anspruchsvoll. Der Schreibstil  ist für mich auch nicht wirklich flüssig, leicht zu lesen war es für mich nicht, vom Schreibstil etwas "sperrig".

Ich finde, dass es wichtig ist, auch den Körper, in diesem Fall den Vagus-Nerv, einmal in den Fokus zu rücken und Ängste nicht nur mit Medikamenten zu therapieren, sondern vielleicht auch einmal körperliche Übungen mit einzubeziehen.
Einige Übungen finde ich praxisnah, leicht durchzuführen, bei anderen fühle ich mich nicht angesprochen.
Wer sich selbst ein Bild machen möchte hier der Link zu einer Leseprobe. 
Dieses Buch muss man wirklich Wollen.Es ist keine einfache Kost.

Das Buch wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt, was keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung hat. 


 Die Bildrechte liegen beim Verlag.

 

 

Samstag, 2. August 2025

Longevity- mit einem anderen Blickwinkel

Ich mache mir zum Thema schon seit einiger Zeit Gedanken, weil ich zwei alte Menschen (94 und 88 Jahre)in der Familie haben und die wiederum haben im privaten Umfeld auch alte Menschen um sich herum.
Zuerst einmal zur Wortbedeutung.  Longevity bedeutet nichts anders als Langlebigkeit
Ich habe ein bisschn im Netz recherchiert und bin darauf gestoßen, dass Deutschland bei der Lebenserwartung hinten liegt.
Wir möchten alle gesund alt werden und dann, wie es bei einem Vortrag mal hieß:"...so fit wie möglich in die Kiste."

Die sozialen Netzwerke sind voll von Empfehlungen, wie wir alle gut alt werden können.

  • Gesunde Ernährung( mediterrane Kost, pflanzenbetone Kost...) , 
  • Sport (Ausdauer- und Kraftsport), 
  • zum Teil werden Nahrungsergänzungsmittel empfohlen, 
    Eisbaden, 
  • nicht Rauchen und kein Alkohol (das ist für mich eigentlich immer gesund), 
  • guter Umgang mit Stress, 
  • ausreichend Schlaf
  • ...

Ich habe mir jetzt einmal die Lebenswege meiner alten Menschen angeschaut, übrigens beides Frauen.
Beide haben Kinder bekommen, die eine drei, die andere vier. Das macht sich bei beiden mehr oder weniger bemerkbar, weil es das Thema "Rückbildungsgymnastik" damals noch nicht gab. 
Eine Hormonersatztherapie wurde in deren Wechseljahren nicht angeboten, gab es in dem Sinne wahrscheinlich auch noch nicht wirklich. 
Darüber können wir jetzt diskutieren, ob es ihnen geholfen hätte, Erkrankungen zu vermeiden.Das, was jetzt möglich ist, da wird es auch die Zeit zeigen, wie es den heutigen Wechseljahre-Frauen in späteren Jahren geht. In die Glaskugel schauen kann ich nicht.

Sport war für die beiden Frauen absolut kein Thema. Weder Ausdauersport noch Kraftsport. Die eine erzählt davon, dass sie hart arbeiten musste, Sowohl auf dem Bauernhof, als auch im Haushalt.

Wenn ich mir bei beiden anhöre, wie s mit dem Essen war, dann geht es in die Richtung : deftig, fettes Fleisch gehörte in den Eintopf, der von Kartoffeln dominiert wurde. 
Abends gab es Milchreis, Grießbrei, Reibepfannkuchen, Eierpfannkuchen und ich erinnere mich noch an eine "Biersuppe", die es an kalten Tagen für die komplette Familie gab. (Wahrscheinlich ertönt jetzt ein Aufschrei bei allen, die sich mit gesunder Kinderernährung beschäftigen.)Olivenöl- unbekannt. Es wurde mit Sonnenblumenöl gebraten. Gegenhalten kann bei der stark kohlenhydrathaltigen Kost, dass sich diese Menschen viel mehr bewegen mussten und bewegt haben und sich dieses Essen dann auch verdient haben. Dafür geht man heute dann ins Gym.😊

Ich möchte jetzt aber mal weg von diesen Lebensstilfaktoren, die für uns heute alle wichtig sind.
Ich möchte hin zum Thema "Stress".
Wenn Ihr bitte einmal zurückrechnet, wann diese Frauen geboren bzw. groß geworden sind: 
Beide in der Zeit des 2. Weltkrieges.
Was muss das für die beiden ein "Stress" (das Wort ist irgendwie viel zu wenig) gewesen sein, nachts bei Bombardements in Bunker zu müssen, Familienmitglieder zu verlieren, die dabei umgekommen sind oder aus dem Krieg nicht zurückgekommen sind? Wie war es da mit dem Essen? Wie war das mit Sport?

Wer Menschen in diesem Alter (es sind die 1930er Jahrgänge+) in seiner Familie hat, der kann sich ja gerne mal erzählen lassen, wenn denn überhaupt erzählt wird. Es gibt auch viele schweigende Menschen in dieser Generation.
Wer stirbt jetzt nämlich gerade in einem "gesegneten Alter", wie es immer so schön heißt? Genau diese Jahrgänge, die in der Kindheit, Jugend ind im Erwachsenenleben "nicht viel hatte". Die letzten Worte habe ich oft auch von meiner Oma gehört (sie war Jahrgang 1910).
"Wir hatten ja nicht viel."
Ich schaue mir seit Wochen Todesanzeigen an und habe das, natürlich nicht studienbasiert, einfach nur festgestellt. Es sind auch meistens Frauen. 
Ich habe diese Geschichten, diese Gedanken, einfach nur mal aufgeschrieben um vielleicht mal in einen Austausch zu kommen. Ich freue mich über alles, was da vielleicht an Kommentaren kommt.
Ich werde den Link teilen und bin gespannt. 





Bild von Sabine van Erp auf Pixabay