Donnerstag, 22. Dezember 2016

"Diskussion über Modifizierung der aktuellen DGE-Nährwertrelationen"

So lautet die Überschrift einer Online-Petition, die gerade gestartet wurde.
Worum geht es konkret?
Die Kollegin Daniela Kluthe- Neis hat in einem Facebook-Post darauf aufmerksam gemacht (hoffentlich für viele lesbar), wie schwierig es ist ein Ernährungskonzept bei der Zentralen Prüfstelle für Prävention (ZPP) zertifiziert zu bekommen, wenn man nicht nach den Richtlinien der DGE arbeitet..Aus diesem Grund sind Frau Kluthe- Neis und Birgit Blumenschein jetzt mal aktiv geworden und haben diese Petition gestartet.
Auszug aus dem Antwortschreibende ZPP:
"...Den Jugendlichen muss eine Ernährungsumstellung gemäß der DGE/aid-Pyramide nahegebracht werden. Die Verwendung anderer Pyramiden mit abweichender Nährstoff-/ Lebensmittelverteilung ist nicht zulässig. Die DGE-Ernährungspyramide beinhaltet bei Einhaltung der vorgegeben Ernährungsweise eine Nährstoffverteilung nach den D-A-CH-Referenzwerten ( > 50 EN% Kohlenhydrate / 15 EN % Protein /30 EN % Fett, bei körperlicher Aktivität 35 %, DGE-Richtlinien 2011). Es wird eine kohlenhydratbetonte Ernährungsweise angestrebt.
Die von Ihnen verwendete Pyramide weicht von diesen Werten ab....
"
Im Kollegenkreis ist schon lange Unruhe, was diese Empfehlungen angeht. Es sind auch Empfehlungen für gesunde Menschen, die die DGE herausgibt
In der Therapie arbeite ich mit erkrankten Menschen.
Ich versuche jetzt mal an einem einfachen Beispielen zu erläutern, warum diese 50% Kohlenhydrate (meist) nicht funktionieren
Ich habe einen Klienten mit Diabetes mellitus,also einer "Zuckerkrankheit" in der Beratung. Ganz einfach ausgedrückt ist ein Diabetes eine Kohlenhydratverwertungsstörung. Wenn ich da jetzt noch die Hälfte der Energieprozente in Form von Kohlenhydraten gebe?Ist das sinnig?
Auch bei der nichtalkoholischen Fettleber oder erhöhten Trigyzeriden ist es sinnvoll die Kohlenhydrate zu reduzieren.Das zeigt der Alltag  der täglichen Beratungspraxis.
Jetzt kann natürlich gesagt werden:"Halt Stopp!. Es geht doch um die Prävention."Richtig!
Soll ich warten bis das Kind in den Brunnen gefallen ist, wenn ein Mensch krank ist, bis ich mit meinem Wissen um eine andere Nährstoffrelation um die Ecke komme? Das kann und will ich nicht. Das halte ich für fahrlässig. Wenn ich verhindern kann, dass jemand krank wird, dann ist es doch meine Pflicht all mein Wissen in die Waagschale zu werfen und auch (noch) gesunde Menschen nach bestem Wissen und Gewissen zu beraten.
Wer also möchte, der unterzeichne  diese Petition. Es geht um jeden von uns.

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