All das sind so Themen, mit denen sich niemand gerne
beschäftigt. Denn sie haben etwas mit dem Tod zu tun. Ein Thema, das auch noch
in weiten Teilen zu den Tabuthemen gehört.
Wie sagte eine Tante mal zu mir:“ Unter die Erde komme ich schon irgendwie.“
Was ist aber davor?
Das waren Themen, die uns in einem 2stündigen Vortrag in Altastenberg
vermittelt wurden.
Das Thema ist wirklich tricky. Wie uns die Referentin immer wieder mantramäßig
mit auf den Weg gab:
„Bei einer Vorsorgevollmacht müssen Sie sich zu 150% sicher sein.“
Ja, das muss ich. Ich muss den Menschen, denen ich eine Vorsorgevollmacht im Original (Kopie reicht das nicht) übergebe, zu 150% vertrauen. Denn ab Übergabe gilt diese Vollmacht. Wichtig ist auch, dass nicht einfach Tochter oder Sohn als Bevollmächtigte eingesetzt werden. Es muss miteinander besprochen werden und diese Personen müssen auch unterschreiben, dass sie das tu, wofür sie in der Vollmacht eingesetzt worden sind.
Patientenverfügung, noch so ein Thema, welches weitaus mehr
mit Krankheit und Tod zusammenhängt. Was möchte ich, dass Ärzte noch tun, wenn
ich mich nach einem Unfall nicht äußern kann?
Auch da muss die Familie wissen wo eine solche Patientenverfügung liegt, im
besten Fall wurde in der Familie besprochen, was der Mensch möchte. Auch hier gilt:
Eine Kopie reicht nicht, der behandelnde Arzt oder das Krankenhaus müssen nach
einem Original fragen.
In unserer Gruppe war eine Frau, die bei einem Arzt in der Praxis arbeitet und als Versorgungsassistentin Einblicke in den Alltag und das Leben, aber auch Sterben vieler Menschen hat. Sie erzählte, dass sich viele Notfallärzte nicht an diese Verfügung halten. Als Beispiel nannte sie, dass einige alte Menschen wiederbelebt worden sind, obwohl sie das nicht wollten. Da machen sich Ärzte strafbar. Die Referentin wies daraufhin, dass, wenn solche Verfügungen vorliegen, diese regelmäßig überprüft werden sollten. Eine Patientenverfügung nur zum Ankreuzen wäre heute nicht mehr üblich.
Was sie uns auch mit auf den Weg gab war, dass niemand in
diese Richtung etwas machen muss. Es ist kein Zwang.
Was mir aber wieder mal bewusst geworden ist, ist, dass ich meinen Lieben, wenn
ich meine Wünsche so detailliert wie möglich zu Papier bringe, in solchen Ausnahmesituationen
entlasten kann. Ich selbst habe Entscheidungen getroffen. Es muss kein anderer
tun.
Wir haben gutes Infomaterial mitbekommen. Damit werde ich mich noch intensiver
beschäftigen und nachjustieren und ich werde darüber reden und besprechen.
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