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Sonntag, 21. Mai 2023

Wenn sich ein Patient selbst mal auf die Schulter klopfen darf

 Vor einigen Wochen rief mich ein Patient, Mitte 20, an. Er braucht dringend Hilfe. Sein behandlender arzt hatte ihm nach Blutentnahme und Leberbiopsie erklärt, dass er eine Leberfibrose Stadium 2 hätte und wenn er jetzt nicht gegensteuern würde, dann besteht das Risiko einer Leberzirrhose.

Die Leberwerte waren wirklich jenseits von Gut und Böse, aber gerade die Leber ist ein Organ, dass sich,wenn die entsprechenden Maßnahmen durchgeführt werden, sehr schnell wieder erholt.

Vor mir saß ein Mensch mit ganz viel Sorge in den Augen. Verständlich.
Wir haben besprochen, was alles machbar ist.
Ich habe das Durchführen von Hafertagen, die gerade eine Renaissance erleben, erklärt, ich habe erklärt was ein Zuviel an Kohlenhydraten in der Leber macht.

Doe Motivation war da. Zwei Tage Haferfasten waren schnell der Einstieg in eine kohlenhydratreduzierte Kost.
Zwischedurch kamen kurze Fragen per Mail.
Ich wusste, wann die nächste Laborkontrolle war, deshalb haben wir kurz danach einen Termin abgesprochen. Ich habe schon lange nicht mehr so mit einem  Patienten mitgefiebert. 

Abends waren die Werte bereits da und mich rief ein total glücklicher Mensch an. Die Leberwerte hatten sich massiv verbessert, es hatte eine Gewichtsabnahme von knapp 10 kg gegeben. Der Arzt war mehr als zufrieden, hatte aber darauf hingewiesen, dass der weg jetzt noch weitergehen muss.

Das haben wir dann auch entsprechend besprochen.
Was ich aber schon im Vorfeld bemerkt habe, ist, dass sich da eine Angst vor Kohlenhydraten eingeschlichen hat. Der Patient will sich seinen Erfolg quasi sichern. Er möchte nicht noch einmal diese Diagnose hören. Die hatte ihm, das hat er mir erzählt, den Boden unter den Füßen weggezogen.
Wir haben ein paar Strategien besprochen, denn Vieles spielt sich bei ihm im Kopf ab. 

Aber ich kann mich bei diesem Patienten wirklich nur für das Vertrauen bedanken. Letztendlich hat er sein Ziel aber selbst erreicht, denn er musste die Dinge umsetzen, die ich vorgestellt habe.
Er kann stolz auf seine Lesitung sein. Ich begleite jetzt noch ein Stück. Das haben wir so abgesprochen.

Das sind immer Highlights in meinem Beratungsalltag, die nicht nur meine Patient*innen glücklich machen, sondern auch mich.




Bild von cgdsro auf Pixabay

Dienstag, 21. April 2020

Gedanken und Wünsche in Coronazeiten

Ich bin keine Influencerin, ich weiß nicht, welche Menschen ich mit meinen Beiträgen  ereichen kann, aber das ist mir irgendwie auch egal. Ich habe hier in meinem Blog die Gelegenheit mir Dinge von der Seele zu schreiben, die auch andere erreichen können.

Gestern war nach langer Zeit der Tag der Tage. Diverse Lockerungen traten in Kraft, viele Geschäfte konnten wieder öffnen und ich kann die Geschäftsinhaber wirklich verstehen, wenn sie wieder Lust auf ihre Kunden haben und alles tun um die Auflagen zu erfüllen.

Trotzdem war ich gestern ein bisschen erschrocken als ich meinen Wocheneinkauf erledigt habe.
Angebotstag in einem Discounter.
Da war von Abstandhalten wenig zu sehen,da wurde in den Schütten gegrabbelt und es wurde sich in den Gängen über diverse Alltagserlebnisse ausgetauscht. Das kann man auch auf dem Parkplatz im Freien machen. Das Wetter eignet sich gerade ja prima für einen Aufenthalt im Freien.
Ich versuche alles zügig zu erledigen und wenn ich in einem Geschäft warten muss, dann ist es halt so. 2 Meter Abstand sollte erstmal weiter bestehen sein, auch ohne Abstandsmarker.

Zu Beginn von "Corona" habe ich hier geschrieben,dass wir es in der eigenen Hand haben und das gilt auch weiterhin.

Ich möchte auch bald in mein altes Leben zurück, aber dieses alte Leben, wird es noch genauso sein wie vor Corona? Ich glaube nicht. Aber das ist auch nicht schlimm.

Was ich mir auch wünsche sind einheitliche Empfehlungen, die in allen Bundesländern gleich eingehalten werden und zwar ohne Wenn und Aber. Warum trifft man sich virtuell, die Kanzlerin verkündet dann, was beschlossen worden ist und dann kochen Ministerpräsidenten doch ihre eigenen kleinen Süppchen? Warum setzt man sich dann zusammen?
Ich kann mir vorstellen, dass sich Politiker auch Industriezweige "warmhalten" müssen, aber es geht um unsere Gesundheit, um die Gesundheit aller.

Ich wünsche mir jetzt, dass alle meine Gedanken sich in zwei Wochen als überflüssig erweisen,dass ich mir zuviel Gedanken gemacht habe. Wir haben es immer noch in der eigenen Hand.

Ich wünsche mir, dass alle vernünftig bleiben und vor allen Dingen: GESUND!!!!

Noch steht alles auf wackeligen Beinen. Aber darauf hat jede/r (!) von uns Einfluss.