Sonntag, 27. Oktober 2024

Schreiben mit KI

Das Thema KI oder schreiben mit ChatGBT findet sich mittlerweile überall.
Es gibt bereits Kurse, Seminare, Webinare wo ich lernen kann die künstliche Intelligenz zun utzen um Zeit zu sparen.
Zeit ist bekanntlich Geld und oft habe ich nicht vermeintlich nicht die Zeit eine Buchrezension zu schreiben.
Bisher habe ich immer so lange gewartet bis ein Satz bei mir aufgeploppt ist, mit dem ich dann den Einstieg hatte.

Vor einiger Zeit habe ich dann doch mal ChatGBT genutzt um mir mal anzeigen zu lassen, was dieses Tool zu einem Buch zu "sagen" hatte.
Viel Hoffnung hatte ich nicht, da das Buch frisch aus der Druckerpresse kam, also komplett neu auf dem Markt, wie alle Bücher, die ich hier vorstelle.

Aber falsch gedacht. Ich habe den Wortlaut nicht mehr ganz im Kopf, aber mir wurde ein Schreiben für eine positive Rezension zu Buch XY vorgeschlagen.

Stop, habe ich da gedacht. Wenn es einen Vorschlag für eine postive Rezension gibt, gibt es auch einen Vorschlag für eine negative Rezension? Nichts einfacher als das. Meine Frage eingegeben mit der Bitte um eine negative Rezension und schon hätte ich kopieren können. 

Ich habe mir beide Texte rauskopiert und durchgelesen. Es waren fachliche Fehler im Text und es war absolut nicht mein Schreibstil. Es wurden Worte verwendet, die in meinem Sprachgebrauch wenig Platz haben.

Ich fand das Ganze sehr erschreckend.
Was mich angeht, so muss sich kein*e Autor*in Sorgen machen: Ich schreibe meine Texte weiterhin selbst. Es geht um meine Meinung und nicht um die einer künstlichen Intelligenz.


 

Image by Franz Bachinger from Pixabay

Sonntag, 20. Oktober 2024

Eine Kollegin, die ihr Hobby zum Beruf gemacht hat

So schreibt Andrea Stallmann in den Antworten. Was gibt es Schöneres, aber ich kann es auch sehr gut nachvollziehen.
Ihr Motto lautet:
„Essen und Trinken bedeutet für mich ein Stück Lebensgenuss. Gesunde Ernährung ist aber auch die beste Investition für mich selbst“

Das bringt das Thema Ernährungsberatung/Ernährungstherapie auf den Punkt.
Andrea macht aber noch so viel mehr. Lest selbst. Andrea, Dir schon mal Danke für die Beantwortung meiner Fragen.

1.     Was hat dich am Beruf der Diätassistentin gereizt und wie bist du auf diesen Beruf aufmerksam geworden?
Ich habe immer schon gern gekocht und wollte damals gern im Krankenhaus arbeiten…


2.     Wo und wann hast du deine Ausbildung gemacht?
In Köln , 1989


3.     Wie ging es dann für dich weiter?
Ich habe in Düsseldorf in einem Krankenhaus in der Diätküche angefangen
mehr findest du im Lebenslauf https://praxis-essgenuss.de/team/. Wenn Ihr diesem Link folgt, dann erfahrt Ihr noch sehr viel mehr über Andrea Stallmann.


4.     Hast du ein, ich nenne es „Alleinstellungsmerkmal“ oder eine Tätigkeit, die nicht jede/r in unserem Beruf macht und wenn ja, wie ist es dazu gekommen?
Da gibt es 3  Punkte:
1) meine Weiterbildung in der Ernährungszahnmedizin. Es ist mein Herzensthema und ich freue mich immer wieder, wenn ich zum Thema Mundgesundheit/ Ernährungsberatung in der Zahnarztpraxis als Referentin gebucht werde.
Ich bin auch Mitautorin des Buchs:  Ernährungszahnmedizin
2) In meiner Kochschule verbinde ich mit meinem Team die Ernährungsberatung mit dem Kochtopf.
Ich habe einen Lehrauftrag für die Uni Bonn Wahlfach Culinary Medicine - IHM (hausarztmedizin-bonn.de)
3) als Ernährungsexpertin betreue ich Eventreisen für MEIN Schiff, Robinson und Aldiana Club


5.     Gab oder gibt es „Stolpersteine“, die ab und an im Weg liegen und wie gehst du damit um?
Corona – war für mich als Selbständige ( wie für alle ) sehr schwierig.



6.     Was liebst du an unserem Beruf?
Alles- ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht.  Ich freu mich jedes Mal, wenn ich Menschen vom gesunden Essgenuss begeistern kann. 

7.    Was möchtest du noch erreichen?
Ich arbeite gerade an einem neuen Buch und freu mich schon sehr, dieses in den Händen zu halten. 




Die Bildrechte liegen bei Andrea Stallmann

Sonntag, 6. Oktober 2024

gelesen: Dein Ayurveda

 Das Praxisbuch für ein Leben in Balance

hrsg. von Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer, Autorin: Ulli Allmendinger; erschieneen im Südwest- Verlag;
ISBN:978-3-517-10329-7; Preis: 36,00€

Ich habe mich schon immer für "Heilweisen" aus anderen Kulturen interessiert und deshalb war ich auch gespannt auf dieses Buch.
Vor mir liegt ein Buch im Hardcover-Format, das durch Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer herausgegeben wurde, Autorin ist Ulli Allmendinger. Beide habe ich Euch oben verlinkt. 

Die Autorin erklärt auf eine gut zu lesende Weise die doch komplexen Herangehensweisen im Ayurveda.
Prof. Grönemeyer gibt zwischendrin einen Blick aus der westlichen Medizin dazu.

Das Buch ist klar strukturiert und bietet eine Fülle von Informationen über die verschiedenen Doshas(=Konstitutionstypen), Ernährung(inkl. Rezeptteil), Lebensstil und Heilmethoden.
Frau Allmendinger beschreibt ganz viele Routinen, die es in der aryurvedischen Lehre gibt.
Dazu gehört z.B. das Aufstehen vor Sonnenuntergang. Das wäre nichts für mich.
Es gibt dann aber Alternativen, wie ich im Kleinen starten kann und da handelt es sich dann um Maßnahmen, die ich mir auch in meinem Alltag vorstellen kann. Als Beispiel: Statt einer Selbstölmassage für den ganzen Körper einfach nur die Füße auf diese Art und Weise pflegen.

Was die empfohlenen Heilkräuter angeht, da halte ich mich zurück. Beispiel:Ashwagandha.
Es wurde festgestellt, dass dieses Kraut lebertoxisch wirken kann. Es steht gerade auf einer Liste von Mitteln, die überprüft werden. Im Buch wird es, weil in der ayurvedischen Lehre eingesetzt, empfohlen.

Insgesamt ist "Dein Ayurveda" ein gutes Buch für alle, die ein ausgewogenes und gesundes Leben wünschen. Es ermutigt dazu, auf den eigenen Körper zu hören und die eigene Balance zu finden. Es gibt Werkzeuge an die Hand zur Umsetzung. Prakikabel also.Wer sich für diese Thematik interessiert, dem kann ich das Buch empfehlen.

Wie immer gilt: Das Buch wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt, was keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung hat.Natürlich auch hier der Link für den Blick ins Buch.




Sonntag, 29. September 2024

„Ich brauche eine Pause.“


Das sagte mir in den letzten Tagen eine Patientin, die wegen Mehrgewicht bei mir in der Beratung war.
Es war schon im ersten Gespräch nicht ganz einfach Kontakt zu ihr zu bekommen, im zweiten und bisher letzten Gespräch kamen dann einige Dinge auf den Tisch, die zu Tränen führten und zum Satz: 

"Ich brauche eine Pause"
Diese Mittdreißigerin hatte ziemlich viele „Baustellen“ in ihrem Leben und keine davon war wirklich fertiggestellt.
Sie wollte an Gewicht abnehmen mit dem Ziel: Wenn 10kg runter sind, dann versuche ich schwanger zu werden. Sie hatte vor 1,5 Jahren eine Fehlgeburt erlitten.
Im zweiten Gespräch hat sie mir so einige Dinge aus ihrem Leben erzählt.
Sie hat zwei Mal das Abitur nicht geschafft. Sie hat den Führerschein nicht geschafft. Sie hielt sich selbst für eine Verliererin. Sie wäre sowieso überall das schwarze Schaf. Sie bekäme nichts auf die Reihe. Dann habe sie auch noch einen Mann aus einem anderen Kulturkreis geheiratet, was bei ihrer Familie nicht gut angekommen ist.
In der Familie ihres Mannes wird sie immer mit eingeladen. Sie versteht aber die Sprache nicht und ihr Mann könne nicht immer übersetzen.
Er wolle sich ja auch mit seiner Familie unterhalten und wenn er dann immer übersetzen müsse… Auf meine Nachfrage, ob er das so gesagt habe, dass ihm das Übersetzen irgendwie nicht passt kam ein klares „Nein“.
Ich habe dann gefragt, ob es eine Option wäre die Sprache zu lernen um mitreden zu können kam ein klares „Nein“.
Ich muss noch erwähnen, dass sie vom ersten bis zum zweiten Beratungstermin 2 kg abgenommen hatte, aber das war ihr zu wenig. Es ging einfach nicht schnell genug. Sie erwarte mehr von sich.
Ich habe noch einige Werkzeuge aus meinem Coaching-Koffer eingesetzt, wobei sie letztendlich zu dem Ergebnis kam, dass sie sich den ganzen Druck selbst macht, dass sie zurück in die Therapie muss, die sie eigentlich abbrechen wollte.
Ich wünsche dieser Frau, dass das, was gerade zu sehr auf den Schultern lastet, sich löst. Dann werden sich auch die angedachten Kilos lösen und sie wird ihr Ziel, ein Kind zu bekommen, erreichen.
Ich hoffe, sie nutzt die Pause jetzt auch um weiter mit fachlicher Kompetenz an sich zu arbeiten und die unbearbeiteten Baustellen abzuschließen.


 



Image by AndyPandy from Pixabay

Sonntag, 22. September 2024

Eine Kollegin, die das Heilmittel hat


 

Nancy Lau ist eine der wenigen Kolleginnen, die bei seltener angeborener Stoffwechselerkrankungen oder Mukoviszidose (Cystische Fibrose − CF) ernährungstherapeutisch tätig werden darf. Die Ernährungstherapie bei diesen Erkrankungen Teil des Behandlungsplans. Sie beinhaltet insbesondere die Beratung zur Auswahl und Zubereitung natürlicher Lebensmittel sowie die Erstellung und Ergänzung eines Ernährungsplans. Aber Nancy ist auch auf anderen Gebieten tätig.
Schaut Euch gerne ihre Antworten auf meine Fragen an.

1.      Was hat dich am Beruf der Diätassistentin gereizt und wie bist du auf diesen Beruf aufmerksam geworden?

Ich bin damals für einen Freund zum Infoabende zur „Die Schule“ in Oldenburg, gegangen und hab dann gemerkt DAS ist es für mich! Das möchte ich machen. Ich war zu dem Zeitpunkt noch in der Ausbildung zur Zahnarzthelferin, kurz vor der Prüfung.

2.      Wo und wann hast du deine Ausbildung gemacht?

Ich hab 2002 angefangen in Oldenburg bei der Privatschule „ Die Schule,IFBA“  die auch monatliches Schulgeld haben wollte.

3.      Wie ging es dann für Dich weiter?

Ich war damals noch sehr jung, erst 20 und habe leider deswegen keine Stelle bekommen, weil ich unterschätzt worden bin. Ich hatte ja schon zwei Ausbildungen bestanden. Ich wollte dann erst kurz noch Hauswirtschafterin lernen aber habe dann bei einer Zahnarztpraxis angefangen und dort dann und wann einen Vortrag gehalten und schon angefangen extern „Selbstständig“ zu arbeiten und Kurse zu geben. Bis ich dann eine Anstellung in Bremen gefunden habe. 1500 Essen, kleines Band und bisschen Beratung.  Von Bremen ging es dann später nach München, was das Beste ist was ich getan habe, beruflich gesehen! Ich war dann noch in einem Rehazentrum und in der Kinderklinik. Dann habe ich mich selbstständig gemacht und das bin ich zu 100%

4.      Hast Du ein, ich nenne es „Alleinstellungsmerkmal“ oder eine Tätigkeit, die nicht jede/r in unserem Beruf macht und wenn ja, wie ist es dazu gekommen?

Ich würde sagen ich habe zwei Schwerpunkte, einmal das Heilmittel für Mukoviszidose und der andere Bereich ist dass ich mich sehr für die weiblich- feministische  Ernährung stark mache und interessiere. Also Zyklusernährung, Nährstoffbedarf für Frauen und auch das gesunde Gewicht der individuellen Frau in ihrem Alter.

 

G   Gab oder gibt es „Stolpersteine“, die ab und an im Weg liegen und wie gehst Du damit um?

Ich habe immer Angst gehabt mit meiner „schlechten Rechtschreibung und Legasthenie“.

Aber es wird besser und bis lang hat mir noch keine Kundin oder das Finanzamt gesagt „das geht so gar nicht“.

Ansonsten sind die Berufspolitik und Politik immer wieder schwer und die Mieten in München!

Ich versuche mich mit einzubringen in einem Verein und aktiv teilzuhaben an dem Geschehen, durch Netzwerken. Die Miete in München, tja, das müssen die Kundin leider mittragen und ich hoffe das ich noch lange bleiben kann. Ich habe zum Glück eine private Vermieterin, die fair ist!

6.      Was liebst Du an unserem Beruf?

Alles! Ich liebe die Freiheit, die Möglichkeiten, die Fortbildungen und dass ich Menschen weiterbringe sich selber besser zu verstehen und zu lieben und dadurch gesund zu sein, fitter zu sein. Ich denke Ernährung hat einen großen Einfluss auf das Weltgeschehen. Mit dem was wir kaufen und essen beeinflussen wir den Markt, also die Landwirtschaft.

Ich schätzte das Netzwerk des „Nischenberufes“ Diätassistentin in der Freiberuflichkeit und bin dankbar für den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen. Als kleine Schülerin habe ich immer mal gedacht! Wow, mit Personen zusammen an einem Tisch sitzen die Vorträge auf Kongressen halten, nun mach ich das selber teils und lerne immer weiter von den Kolleginnen, wie von Dir! Danke.

 

7.      Was möchtest du noch erreichen?

Ich mag weiterhin so glücklich zur Arbeit gehen wie jetzt! Ich möchte meine Praxis so rund zum Laufen bringen dass ich Personen einstellen kann und würde gerne weiter Politik machen für unseren Beruf. Damit das alte Bild von der Diätassistentin am Band in der Küche endlich verfliegt! 


 Die Bildrechte liegen bei Nancy Lau.

 

 

Mittwoch, 18. September 2024

gelesen:"Dein neues Selbstbild"

 Wie die klare Sicht auf dich selbst deine Leben verbessert.

von Sara Wragge; erschienen bei Irisiana; ISBN: 978-3-424-15462-7; Preis:18,00 €

Als mir dieses Buch vom Verlag angeboten wurde bin ich mit dem Gedanken  reingegangen :
Es handelt sich um ein Buch,  in dem es um das Körperbild geht, ein Thema, dass gerade in den sozialen Netzwerken auf die unterschiedlichste Art und Weise beleuchtet wird.


Diese Buch hat mich angenehm überrascht. Es geht um Themen, die immer mal wieder in meiner Arbeit auftauchen.
Ich mache es an einem Beispiel fest: In der Anamnese frage ich z.B. nach, wie lange das Thema "Gewicht" schon Thema ist und ob es eine familiäre Vorbelastung gibt.
Be einigen Klient*innen sprudeln dann die Glaubenssätze, die ihnen mitgegeben wurden. Genau um diese Dinge geht es in diesem Buch.Mit diesem Buch kann und soll gearbeitet werden. Am Ende jeden Kapitels  führt die Autorin  die Leser*innen  durch verschiedene Übungen.  Sie sollen dazu  anregen, das eigene Selbstbild zu hinterfragen und im besten Fall positive Veränderungen herbeizuführen.
Wichtig der Hinweis direkt zu Beginn: Wer sich in Therapie befindet soll vorher abklären ob es sich um um das richtige Werkzeug handelt.

"Dein neues Selbstbild" von Sara Wragge ist ein inspirierendes und aufschlussreiches Buch, das sich mit der Kraft des Selbstbildes und der persönlichen Veränderung beschäftigt. Wragge gelingt es, komplexe psychologische Konzepte in verständliche und anwendbare Ratschläge zu verwandeln. Gut finde ich, wie die Autorin persönliche Geschichten und Beispiele einfließen lässt, die das Thema greifbar und nachvollziehbar machen.
 Ich hatte Spaß beim Lesen, da sich das Buch "leicht"  Die praktischen Tipps sind leicht umsetzbar und motivieren dazu, aktiv an sich zu arbeiten.  Ich empfinde es als ein Buch, das ermutigt und dazu anregt, die eigene Lebensperspektive zu verändern.

Dieses Buch wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt was keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung hat.Hier noch der Link für den Blick ins Buch.



Die Bildrechte liegen beim Verlag.


 

Sonntag, 25. August 2024

Eine Kollegin, die noch "tiefer" schaut

Nach einer kleinen Sommerpause geht es heute weiter mit der Vorstellung von Kolleg*innen anlässlich meines 45jährigen Berufsjubiläums.

Wer regelmäßig hier liest,dem ist der Name Anja Schneider ein Begriff. Sie hat mich weitergebildet zum NLP-Practitioner und mit ihr gemeinsam biete ich eine Fortbildung für Kolleg*innen an in der es um Beratung undCoaching bei Frauen in den Wechseljahren geht.

Was hat Dich am Beruf der Diätassistentin gereizt und wie bist Du auf diesen Beruf aufmerksam geworden?

      Ich habe mich bereits in der Schule für Bio und Biochemie sehr interessiert. Und da ich auch gerne mit Menschen arbeiten wollte, bot sich das an

 

      Wo und wann hast Du Deine Ausbildung gemacht?

Ich habe meine Ausbildung von 1995 bis 1998 gemacht. Vorher hatte ich meine Vordiplom in Ökotrophologie an der TU München gemacht, jedoch konnte ich mit überhaupt nicht vorstellen, wie ich mit diesem dort erlangten Wissen Menschen beraten sollte. Deshalb bin ich 1995 auf DA umgeschwenkt und wurde nicht enttäuscht

 

        Wie ging es dann für Dich weiter?

Ich hatte, vor meiner Kinderpause von 2001 bis 2003, in einer Rehaklinik im Nordschwarzwald als 2. Küchenchefin und DA gearbeitet. Dort ging ich die ersten praktischen Beratungsschritte und konnte diese Stelle relativ eigenverantwortlich gestalten und ausfüllen.

Danach begann ich meine Selbstständigkeit. Mit kleinen Kindern im Background natürlich zeitlich begrenzt. Jedoch konnte ich damals mit meiner ersten Kooperation mit einer Krankenkasse wirklich wichtige Erfahrungen als Freiberuflerin machen: von Kalkulation über Planung und Gestaltung von Aktionen in Schulen, Kitas, über Abnehmkurse bis hin zu Ernährungsberatungen. Seither bin ich Freiberuflerin und zwar mit ganzem Herzen!2007 verlegte ich meinen Wirkungskreis vom Schwarzwald wieder zurück in meine Heimat, den Bayer. Wald, wo ich seither in Deggendorf meine Praxis betreibe.

 

        Hast Du ein, ich nenne es „Alleinstellungsmerkmal“ oder eine Tätigkeit, die nicht jede/r in unserem Beruf macht und wenn ja, wie ist es dazu gekommen?
Mein absoluter Beratungsschwerpunkt sind mittlerweile ernährungspsychologische Beratungen. Hier arbeite ich mit Patienten mit Essstörungen, gestörtem Essverhalten sowie anderen Erkrankungen mit psychosomatischem Zusammenhang.

Interessiert hat mich die Psychologie immer schon. Ich habe einige Monate nach einer passenden Fortbildung gesucht, die mir bei schwierigen Beratungen weiterhalf. Damals fand ich im NLP tolle Beratungsmethoden, die mich durchaus ein großes Stück weitergebracht haben. Jedoch war ich noch nicht zufrieden damit. Meine Suche blieb: ich machte deshalb eine weiter Ausbildung im Bereich Hypnotherapeutische Kommunikation.

Gleichzeitig startete ich eine umfangreiche Weiterbildung zur Tiefenpsychologischen Beraterin und Supervisorin an der Akademie für Beratung und Philosophie.

Hier fand ich dann auch meine Berufung, da in der Tiefenpsychologie wirklich ganzheitlich (ein Begriff, der leider sehr oft falsch verwendet wird) und tiefgreifend.

Besonders bereichernd war in dieser Weiterbildung auch die Lehrberatungen, in denen man selbst auf dem Klientenstuhl sitzt, und die eigenen Tiefen erkundet.

 

        Gab oder gibt es „Stolpersteine“, die ab und an im Weg liegen und wie gehst du damit um?

Natürlich gibt es immer wieder Stolpersteine: Kooperationen lohnen sich nicht mehr oder fallen weg, manchmal auch Ärzte, die eher gegen Ernährungsberatung argumentieren statt dafür usw.

Jedoch macht genau der Umgang mit Schwierigkeiten einen guten Freiberufler aus: die finanziellen Unsicherheiten, die man manchmal hat usw.

Ich erfinde mich irgendwie immer mal wieder selbst neu. Diese Hartnäckigkeit liegt mir glaube ich im Blut.

 

         Was liebst Du an unserem Beruf?

Die Abwechslung, die ich habe: kein Tag gleicht dem Anderen. Kein Patient gleicht dem Anderen. Ich könnte nicht jeden Tag das gleiche machen.

 

        Was möchtest Du noch erreichen?

Ich möchte gerne die Ernährungspsychologie bei unseren Kolleginnen und Kollegen mehr in den Fokus rücken: In meinen Augen wird viel zu viel Fachlichkeit praktiziert und viel zu wenig pädagogische Arbeitsweisen sowie Psychologie. Da wünsche ich mir viel mehr Kollegen, die die Wichtigkeit der EP erkennen. In den Sozialen Netzwerken gibt es mittlerweile viele Posts zu Themen wie Intuitives Essen, Emotionen und Essen etc., leider oft mit wenig Fundament und das kann man als Follower auch erkennen. Mit halbgaren Gedanken tun wir unserer Berufsgruppe leider keinen Gefallen. Hier wünsche ich mir eine ähnliche Gründlichkeit in der Wahl der Fortbildungen, wie sie in den Fachbereichen gemacht werden.

Deshalb gebe ich immer wieder Fortbildungen, alleine und auch mit guten Kolleginnen gemeinsam. Das macht mir unglaublich Spaß und bereichert meinen „ganz normalen Praxiswahnsinn“

Noch eine Anmerkung zum Schluss: Wer in Anjas Nähe wohnt und mal mit ihr kochen möchte folge dem Link

 

 



 Die Bildrechte liegen bei Anja Schneider.