Freitag, 22. Mai 2020

Gelesen: Wie uns die Pille verändert


Die überraschenden Auswirkungen auf unser Denken und fühlen, den Körper und unsere Beziehungen
Von Dr. Sarah E. Hill; erschienen bei Heyne; ISBN: 978-3-453-20708-0; Preis: 18,00€

Schon lange nicht mehr hat mich ein Buch emotional so beschäftigt, wie dieses Buch. Das Buch hat mich auf zweierlei Weise mit-genommen:
 Zum Ersten: es lässt sich sehr gut lesen und zum anderen haben mich die Aussagen schockiert. 
Auch aus dem Grund, weil die Pille oft nicht als Medikament wahrgenommen wird, wie ich es in der Anamnese bei Patientinnen merke. Die Pille wird oft erst auf Nachfrage genannt.
Das sollte sich bitte ändern. Ich ziehe deshalb mein Fazit nach vorne:
Dieses Buch sollte zur Pflichtlektüre für alle Frauen werden, die hormonell (dazu gehören natürlich auch Hormonspiralen) verhüten, deren Partner und auch für Gynäkologen. 

Die Autorin möchte mit ihrem Buch auf keinen Fall vermitteln, dass eine Frau auf hormonelle Verhütung verzichten soll. Eine ungewollte Schwangerschaft ist auch nicht die Lösung.
Dr. Sarah E. Hill möchte mit ihrem Buch dafür sensibilisieren, dass Frauen Informationen bekommen, mit diesen dann kritisch umgehen und dann selbstbestimmt (vielleicht mit Unterstützung des Gynäkologen des Vertrauens) entscheiden, was sie möchten und was nicht.   
Denn wie jedes Medikament hat die Pille Wirkungen, aber auch Nebenwirkungen.  Und die können nicht ohne sein.
Aber auch hier gilt; Jedes Präparat ist anders und jede Frau reagiert individuell darauf. Manche Frauen fühlen sich auch sehr wohl damit.
Die Autorin erwähnt immer wieder, dass noch viel geforscht werden muss, dass alles am Anfang steht, aber über das, was sie in diesem Buch beschreibt sollte sich jede Frau bewusst sein. Ich werde hier nur ein paar Dinge aus diesem Buch aufschreiben, weil ich es für wichtig halte, dass möglichst viele (kritische) Frauen dieses Buch lesen. Dazu am Endes des Beitrages der Link zum Blick ins Buch.
Die Pille unterdrückt wichtige evolutionsbegründete Vorgänge. Dafür als Beispiel dieses kleiner Auszug:
Es steigt die Wahrscheinlichkeit mit Einnahme, dass die Pille Einfluss darauf hat, was für einen Typ Mann (sich frau) aussucht. Was passiert, wenn das Präparat abgesetzt wird? Da sich der Geruchssinn unter Einnahme verändert wäre es möglich, dass frau den jetzigen Partner evtl. nicht mehr riechen kann. Fatal!?
Frauen beschreiben in Interviews, dass sie schläfrig durchs Leben gegangen sind (Brainfog) und nach Absetzen des Präparates das Gefühl hatten  sich wieder wach zu fühlen.

Durch die Auswirkungen aufs Gehirn können depressive Verstimmungen/Despressionen auftreten.
Die Hormone haben einen großen Einfluss auf´s Cortisol, unserem Stresshormon. Es ist möglich, dass die Pille die weibliche Cortisolausschüttung  unter Stress unterbindet. Schlussfolgerung wäre dann, dass Frauen mit Stress nicht mehr gut zurecht kommen und möglich ist auch, dass unter Hormonen evtl. dem Muster von chronischem Stress ausgesetzt sind, so dass der Körper dann Gegenmaßnahmen ergreifen muss, was wiederum weitreichende Folgen hat.

Das Risiko für Autoimmunerkrankungen könnte steigen.
 Das soll hier reichen. Es wird geforscht und es muss noch viel geforscht werden. Ich wiederhole mich.
Alles schön zusammengefasst findet sich am Ende des Buches in einem Brief, den Frau Hill an ihre (jetzt 11jährige ) Tochter schreibt. 
Bildrechte liegen beim Verlag!
 Hier der *Link zum Buch (mit Möglichkeit zum Stöbern), dieses Mal nicht über den großen Buchversand. 

#Werbung: Das Buch wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt was aber keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung hat.

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