Sonntag, 2. Juli 2023

Warum mir meine Berufsbezeichnung so wichtig ist

 Ich feiere im nächsten Jahr Berufsjubiläum.

2024 darf ich mich seit 45 Jahren "Diätassistentin" nennen. Im September 1979 habe ich mein Examen gemacht und ich erinnere mich daran als wäre es gestern gewesen. Vor 5 Jahren habe ich hier im Blog über 40 Jahre Berufstätigkeit einige Erlebnisse dazu beschrieben. einfach mal die Suchfunktion nutzen, falls es von Interesse ist.

Seit dieser Zeit wird über die Berufsbezeichnung mal mehr, mal weniger, geschimpft. Das Wort "Diät" ist negativ besetzt, "Assistentin" hört sich doch so klein an.
Ich wiederhole gebetsmühlenartig wie ich meinen Beruf interpretiere:
"Diät" bedeutet nichts anderes als "Lebensweise" und ich assistiere meinen Patient*innen dabei ihre Lebensweise zu optimieren."
Natürlich kann ich auch den behandelnden Ärzten und Ärztinnen assistieren, in dem ich z.B. Beratungsberichte schreibe.
Es geht ja letztendlich um unsere Patient*innen.
Schon seit ewiger Zeit wird sich eine Umbenennung unseres Berufes gewünscht, aber da hat sich in den bisher 44 Jahren nicht wirklich etwas getan, deshalb arbeite ich mit dem, was da ist und stecke dort meine Energie rein.
"Ernährungsberater*in" ist keine geschützte Berufsbezeichnung. Das ist mittlerweile in vielen Köpfen angekommen.
Auch "Ernährungscoach", "Ernährungstherapeut*in", das liest sich vielleicht ganz gut, aber wenn ich mich da mal in die Tiefen der Bürokratie von Verbänden, Krankenkassen uns Co. einlese, dann werden diese Berufsbezeichnungen für die Ernährungstherapie, also für die Arbeit mit kranken Menschen, ausgeschlossen.

Ich würde mir doch selbst ein Bein stellen, wenn ich das weiß und nutze meine Berufsbezeichung nicht, die in solchen Papieren, wie oben beschrieben, explizit als Anbieter aufgeführt werden.

Ich bin keine Ernährungsberaterin, ich bin keine Ernährungstherapeutin. Ich bin Diätassistentin und bleibe das auch, es sei denn es kommt eine andere Bezeichnung, die offiziell anerkannt ist.
Bis dahin erkläre ich weiterhin, wie ich meinen Beruf verstehe.
Ich überlege gerade noch, ob ich im kommenden Jahr wieder eine Blogreihe zum Berufsjubiläum starten soll, aber ich weiß noch nicht über was oder wie.
Bei Instagram kann ich einen Fragesticker in die Story stellen: Worüber soll ich aus 45 Jahren Berufsleben berichten?

Ich nehme aber gerne auch hier jetz schon mal Anregungen entgegen.
Euch allen einen schönen Sonntag.



Bild von Mohamed Hassan auf Pixabay

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