Mittwoch, 7. Juli 2021

Wenn mein Drucker mir vorschreibt wie ich einzukaufen habe

Ich habe vor einigen Jahren einen Drucker von Hewlett Packard (HP) geschenkt bekommen und er hat mir bis jetzt treue Dienst erwiesen.
Aber jetzt scheint dann Schluss mit lustig zu sein, denn ich habe mich erdreistet aus Umweltschutzgründen und natürlich auch aus Preisgründen wiederbefüllte Patronen zu bestellen.
Die Garantiezeit für meinen Drucker ist schon lange abgelaufen und ich nehme mir als Konsumentin das Recht heraus die Produkte zu kaufen, die mir passen. Das Geld für die Druckerpatronen muss ich ja auch verdienen.
Vergleich: Originalpatrone in schwarz kostet kosten bei Tonertiger (unbezahlte Werbung)  9,3 Cent pro Seite, die wiederbefüllten kosten 8,1 Cent pro Seite.
Gut, 1,2 Cent Unterschied sind auf den ersten Blick nicht die Welt, aber wer viel druckt, da leppert sich das im Laufe des Jahres.
Ich habe jetzt schon öfter die kompatiblen Patronen bestellt und natürlich hat mein Drucker sofort bemerkt, dass es sich nicht um Originalpatronen handelt und ich wurde aufgefordert zu bestätigen, dass mir bewusst ist, dass damit die Garantieansprüche erloschen sind (was sie ja sowieso schon sind) oder dass ich direkt Originalpatronen online bestellen kann.
Das Spiel ging eine Weile gut. In letzter Zeit hatte ich das Gefühl, dass ich die Patronen häufiger wechseln musste.
Dann habe ich vor einigen Tagen komplett neue Patronen eingesetzt, alles gemacht, was der Drucker so vorgeschrieben hat mit Ausrichtung, scannen der Testseite… Ich wollte dann ganz normal etwas ausdrucken und es kam nichts.
Ein paar graue Striche, ein bisschen rosa statt einem kräftigen Magenta. Ich habe das mehrmals versucht, immer mit dem Gefühl: Papierverschwendung.
Natürlich war mein Lieferant erster Ansprechpartner um mich über die Qualität der Druckerpatronen zu beschweren.
Die erste Antwort war:“Sie sind heute nicht die Erste. Wir hatten bereits mehrere Beschwerden von HP- Nutzern, bei denen die „Ersatzpatronen“ nicht oder nur sub-optimal funktionieren“
Mir wurde direkt eine Mail geschickt mit Retourenschein und ich musste dann zähneknirschend wieder die Originalpatronen bestellen. Eine Gutschrift für die noch nicht genutzten Patronen habe ich auch bekommen . Allerdings konnte ich nicht direkt ausdrucken, da ja noch Patronen fehlten. Die kamen aber zeitnah bei mir an.
Ich kann Druckerhersteller verstehen, dass sie natürlich ihre Originalpatronen verkaufen möchten. Das ist bei Blutzuckermessgeräten das Gleiche. Verdient wird nicht an den Geräten sondern an den Teststreifen. Drucker kosten nicht mehr die Welt, aber die Patronen bringen das Geld. Ich als Verbraucherin möchte aber nicht gegängelt werden. Ich fühle mich gerade gezwungen und das mag ich nicht.
Ich habe die Dame gefragt welcher Druckerhersteller am wenigsten Probleme macht: klare Antwort „Brother“ (unbezahlte Werbung). Dor hätte ich auch die Möglichkeit einzelne Farben zu bestellen.
Ich ziehe daraus meine Schlüsse. Ein HP-Drucker wird mir nicht mehr ins Büro kommen. Die automatischen Updates habe ich mittlerweile auch abgestellt.
Es ist schon mehr als krass was ein technisches Gerät alles über mich „weiß“ und somit auch zwingen kann was ich zu kaufen habe. Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? 




Bild von Norbert Höldin auf Pixabay

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