Mit diesem Buch musste ich mir sehr viel Zeit nehmen, sowohl beim Lesen als auch jetzt beim Formulieren.
Ich biete selbst Beratung bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten an und bin, was Fortbildungen angeht, auf dem neuesten Stand.
Bei diesem Buch kann ich nur sagen: "Zei Herzen schlagen ach in meiner Brust"
Zum Einen finde ich es sinnvoll den Blick auch auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit zu lenken, wenn Ärzte bei Patienten nichts mehr finden. Nahrungsmittelunverträglichkeiten haben viele Gesichter und oft hat ein Arzt solch eine Diagnose nicht auf dem Schirm. Wenn Patienten dann mal in diese Richtung schieben ,weil sie etwas über die Hintergründe kennen, ist das für mich vollkommen okay.
Aber, ein dickes aber...
Für mich geht es absolut garnicht, wenn Patienten sich selbst testen sollen. Und schon garnicht, wenn z.B. bei der Fruktosemalabsorption mit 50 g Fruktose getestet werden soll.
Mein Kenntnisstand: Es wird mit 25 g getestet.
Dann bei der Sorbitintoleranz steht wörtlich
"Bestellen Sie in der Apotheke Sorbitol (die kleinste bestellbare Größe sind 250 g)und lassen Sie sich 5 g abwiegen oder wiegen Sie selbst mithilfe einer Digitalwaage ab..."
Warum dieser ganze Aufwand? Wenn ich den Verdacht auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit habe, dann mache ich einen Termin beim Gastroenterologen und lasse die Diagnose absichern.Wozu bin ich krankenversichert?
Aber ich will dieses Buch auch nicht komplett verreißen.
Die Autorin hat viele Beschwerdebilder ausführlich erklärt, ein Beschwerdebild war mich selbst noch nicht so bekannt.
Aber, schon wieder ein aber...
Gerade bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten bin ich pingelig. Und wenn ich dann die Lebensmittellisten im Buch mit denen des DAAB e.V. vergleiche, dann sind doch diverse Unterschiede zu finden.
Beispiel: Bei Histaminintoleranz steht Essig, auch der Balsamico-Essig bei den Gewürzen, die aus Erfahrung nicht so gut vertragen werden.Im Rezeptteil des Buches findet sich der weiße Balsamico durchgehend.
Die Autorin wird selbst Erfahrungen mit Patienten gemacht haben und aus diesem Wissen geschrieben haben.
Patienten mit einer Unverträglichkeit kann und darf man nicht in eine Schublade mit Liste XY stecken.
Trotzdem rate ich persönlich nicht zu den vorgeschlagenen Selbsttests.
Oder hat jemand aus meinem Leserkreis bereits Erfahrungen mit solch einem Selbsttest gemacht und kann mich vom Gegenteil überzeugen?
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