Dass das Bild der Diätassistentin in den Augen vieler Menschen mit Verzicht, weniger Genuss und "schmeckt nicht mehr" verknüpft ist, das habe ich während vieler Termine erkennen müssen und gerade deswegen ist es mir auch wichtig dieses Image durch meine Arbeit gerade zu rücken.
Wobei dies nicht immer einfach ist, besonders wenn ein Lebensmittelchemiker namens Udo Pollmer in einem Interview mit der Zeitschrift Effilee massivst gegen unseren Berufsstand wettert und Die Zeit dieses Interview noch weiterverbreitet.
Ich bin einfach müde mich immer wieder rechtfertigen zu müssen. Die Berufsverbände sollten sich dazu äußern.
Ich möchte durch meine Arbeit überzeugen. Und da habe ich gerade ein Beispiel, das zeigt: Oft reicht es an einigen wenigen Schräubchen zu drehen und wieder neu zu justieren.
Klient, Mitte 70, metabolisches Syndrom, BMI 45 ( da hatte sich der Hausarzt bereits mit 5 Punkten zu Ungunsten des Klienten verrechnet), drohende Immobilität.
Gemeinsam haben wir folgende Ziele ins Auge gefasst:
- mehr Bewegung (Anleitung zu Übungen im Sitzen konnte ich dank der Hilfe einer Kollegin mitgeben)
- Optimierung des Essens (Lieblingsgerichte konnten beibehalten werden, mithilfe des Klienten erarbeitet, was wie geändert werden könnte)
- kleine Schritte
Fakt ist: Der Klient hat in einem Zeitraum von acht Wochen 7 Kilo abgenommen, der Blutzuckerwert hat sich verbessert und wenn wir uns sehen, dann strahlt mich ein Mensch an, der wieder Lebensmut hat und vom Essen her nichts vermisst. Auch das, was oft als "Sündigen" ausgelegt wird, das wird genossen und am nächsten Tag geht es dann halt weiter.
Mir ist durchaus bewusst, dass es nicht so glatt weitergehen wird, aber der Klient weiß, dass es geht, dass er selbst etwas erreichen kann. Und dass ist mir letztendlich wichtig.
Ich freue mich auf Berichte und Erfahrungen als Kommentar.
Bildquellenangabe: lichtkunst.73 / pixelio.de
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