Samstag, 24. März 2018

"Listenberater"

Zuerst einmal herzlichen Dank an die Kollegen und Kolleginnen, die dieses Wort in der letzten Zeit gehäuft benutzt haben und mich zu diesem Blogbeitrag inspiriert haben.
Ich verstehe das Wort so, dass z.B. bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten Listen mit vermeintlich verträglichen und vermeintlich unverträglichen Lebensmitteln eingesetzt werden und sich der Klient dann nur noch an "gut" und "böse" orientiert und vielleicht auch in die Schiene verfällt, das vermeintlich Unverträgliche auf Dauer weg zu lassen und somit in eine Unterversorgung zu kommen. Rein aus der Angst heraus, dass z.B. die Bauchschmerzen schlimmer werden.
Ich oute mich jetzt mal.
                                                        Ich setze auch Listen ein!


Aber keine Sorge. Ich nutze sie, um mit meinen Klienten /Patienten ins Gespräch zu kommen.
Es gibt immer Klienten, mit denen es zu Beginn schwierig ist, die nicht wissen wie sie mich einschätzen sollen. Bei der ersten Beratung bin ich ein fremder Mensch und ich frage Dinge ab, die vielleicht nicht immer angenehm zu beantworten sind. Stuhlanamnese als Beispiel.
Wenn es dann aber an die Lebensmittel geht und sich der Kopf meines Gegenübers über diese Liste beugt, dann kann ich davon ausgehen, dass das Gespräch entspannter läuft. 
Ich schreibe und notiere sehr viel während eines Beratungsgespräches, auch in diese Listen. Da wird gestrichen, wenn ein Lebensmittel keine Beschwerden macht, da wird hinzugefügt, wenn irgendetwas absolut nicht vertragen wird und so entsteht im Laufe eines Beratungsgespräches eine individuelle Anregung.
Ich biete immer an, das Ausgearbeitete am Computer in Form zu bringen. Da musste ich bisher noch nie tun. Der Klient hat es verstanden, kann es nachvollziehen, da wir gemeinsam daran gearbeitet haben.
So setze ich Listen ein.
Wenn es aber darum geht unflexibel mit diesen Tabellen und Listen umzugehen, sie als Non-plus-ultra darzustellen, wie in Stein gemeißelt, dann bin ich absolut gegen Listenberatung.
Flexibel bleiben und dem Klienten zuhören.


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