Mittwoch, 31. Oktober 2018

Grenzen kennen


Die Ernährungstherapie hat auch Grenzen, wobei unterstützend kann sie immer eingesetzt werden. Wobei dies manche Ärzte noch immer nicht erkennen, aber es wird mehr.
Mich hat ein Patient angerufen mit der Bitte um Hilfe wegen massiver Darmprobleme. Ein Krankenhausaufenthalt wegen Ileus (Darmverschluss) ist schon mehrere Male notfallmäßig erfolgt.
Einige werden jetzt bei den ersten Infos denken: Okay, Darmverschluss, zu wenige getrunken, zu wenig Ballaststoffe, vielleicht auch zu wenig Bewegung.
Nein, da war noch viel mehr. Der Klient bekommt seit Jahren Morphin und unter dieser Therapie kann es, auch wenn Laxantien (Abführmittel) gegeben werden, immer wieder eine Obstipation (Verstopfung) vorkommen.
Ich berate mobil, war bei dem Klienten zuhause. So viel „Elend“ (ich nenne es einfach mal so) braucht man nicht jeden Tag. Beatmung durch die Luftröhre inkl. Schläuchen mit einer Länge, dass jemand in der Wohnung beweglich ist,  Krankenbett  und eine Schublade voller Medikamente.
Erste Hürde für mich: Appetitlosigkeit.
Wie will man jemanden zum Essen bewegen, der keinen Hunger hat und der auch nicht alles verträgt?
Wir haben dann gemeinsam die Empfehlungen, die es für einen solchen Krankheitsfall gibt, durchgesprochen und sind zu kleinen Zielen gekommen, wie zum Beispiel viele kleine Mahlzeiten immer wieder über den Tag verteilt.
Letztendlich sind mir im Medikationsplan noch ein paar Dinge aufgefallen, die man dem Arzt in einem Beratungsbericht schreiben kann.
Was macht langjährige Gabe von Protonenpumpeninhibitoren oder auch Antibiotika?
Ich habe für mich da eine Grenze gesehen. Wie oben schon beschrieben: Ernährung, Lebensmittel können hier unterstützen, wenn die Umsetzung möglich ist. 
Es sind aber noch andere Baustellen zu bearbeiten, aber diese Baustellen sind durch den Arzt zu erledigen.
Bleibt gesund!
 Bildquelle:Pixabay

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