Sonntag, 29. Mai 2022

Ohne medizinische Diagnose keine Beratung...

...und zwar keine ernährungstherapeutische Beratung. 

Wenn es um Präventionsmaßnahmen, also gesunde Ernährung im Großen und Ganzen geht, dann brauche ich keine medizinische Diagnose.
Wie komme ich auf dieses Thema? 

Auslöser war der Anruf eines besorgten Vaters. Sein Kind (4J.) war mäkelig, was das Essen angeht. Es wurden keine neuen Lebensmittel ausprobiert. Zum Teil wurde Essen wieder ausgespuckt. Ich habe da ein paar kleine Tipps gegeben, aber als ich dann erfahren habe, dass dieses Kind weit unter der Perzentile liegt, sowohl was das Gewicht als auch was die Größe angeht, da wurde ich dann zurückhaltender. Genetisch war alles in Ordnung.
Mir ist da die aktuelle Leitlinie zur Zöliakie eingefallen in der ganz viele Indikationen aufgeführt sind bei der man eine Diagnostik auf Zöliakie durchführen soll. Kleinwuchs und verminderte Wachstumsgeschwindigkeit gehören auch dazu.
Auf meine Frage ob eine Diagnotik in dieses Richtung erfolgt ist kam ein klares Nein.
Ich habe darauf hingewiesen, dass ich ohne medizinische Diagnose nichts tun kann, weil es für mich unseriös und ein Stochern im wabernden Nebel ist.
Der Vater war zwar nicht erfreut, weil er sich gefühlt eine direkte Lösung gewünscht hat, aber es gibt da bei mir Grenzen, die ich auch nicht überschreite.
Ich bin gerne bereit diese Familie zu begleiten wenn es eine Diagnose gibt, aber im Moment kann ich nichts tun.
Natürlich ist es ein schönes Gefühl wenn ein Mensch, in diesem Fall der Vater, Vertrauen in meine Arbeit hat, aber davon möchte ich mich nicht überrumpeln lassen.
Ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntag.


 



Bild von Peggy und Marco Lachmann-Anke auf Pixabay

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