Schon seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit der ketogenen Kost, habe sie während meiner Tätigkeit im Krankenhaus auch schon kochen müssen, da wir einen Kinderarzt hatten, der diese Kostform bei Epilepsie verordnet hat. Aber damals war das Ganze doch ziemlich unausgereift.
Hauptsache viel Fett und wenig Kohlenhydrate. Wie und in welcher Relation die Nährstoffe zueinander stehen sollten, das war relativ egal.Wenn ich darüber nachdenke tun mir die Kinder noch im Nachhinein leid.
Mittlerweile gibt es sehr gute Literatur zum Thema. Das Buch Krebszellen lieben Zucker- Patienten brauchen Fett. ist ein mehr als guter Einstieg in die Thematik, aber es ist halt graue Theorie.
Jetzt gibt es ein Buch mit alltagstauglichen Rezepten, die es den Menschen, die sich auf diese Kostform einlassen möchten, erleichtert, auch ketogen zu kochen.
Trotzdem stellen sich mir noch ein paar Fragen, auf die ich durch diesen Blogbeitrag dann doch eine Antwort bekomme.
- Alle Rezepte werden als glutenfrei bezeichnet. In einigen Rezepturen finde ich dann das Eiweiß-Abendbrot. Wenn ich danach google, komme ich zu Eiweißmischungen, die Weizeneiweiß= Gluten enthalten. Ist ein anderes Brot gemeint?
- Ein Hinweis zur Haltbarkeit der Erdbeer-Himbeer-Marmelade wäre sinnvoll.
- Was sollten Sojallergiker als Alternative nutzen?
- Und ich tue mich ja immer schwer, wenn so viel Süßstoff eingesetzt wird. Aber vielleicht sollte ich da die Formulierung: "Mittel zum Zweck." nutzen?
Abwiegen, Zutatenliste lesen, viel trinken - alles Pflicht!
Und bitte unter ärztlicher Aufsicht und ernährungstherapeutischer Begleitung anwenden, so dass gegengesteuert werden kann, wenn etwas nicht passt.
4 Kommentare:
Sojaeiweiß ist keine gute Idee, auch für Nichtallergiker. Es hemmt in großen Mengen die Schilddrüsentätigkeit und seine östrogenen Wirkungen sind offenbar alles andere als ohne. Schwierig wird es allerdings, einen Proteinersatz zu finden. Magermilchpulver fällt mir dazu ein, sollte aber auch nicht in allzu großen Mengen benutzt werden. Ich bin gespannt, ob jemand einen Ausweg weiß. Viele Grüße, Marianne
Vielleicht hat Ulrike Gonder, Mitautorin des Buches, dazu noch eine Erklärung.
Hallo Frau Hagedorn und Kolleginnen!
"Alle Rezepte werden als glutenfrei bezeichnet."
Da ist uns tatsächlich ein Fehler unterlaufen, denn das Eiweiß-Abendbrot hat viel Gluten. Beim Körnerbrot und dem süßen Stuten werden zudem Weizenkleie/Weizenkeime verwendet, die ebenfalls nicht glutenfrei sind. Man kann sie ersetzen, indem man z.B. den Nuss- oder Saatenanteil im Rezept erhöht. Wir werden das in der zweiten Auflage ändern.
"Ein Hinweis zur Haltbarkeit der Erdbeer-Himbeer-Marmelade wäre sinnvoll."
Grundsätzlich sind die zuckerfreien Speisen deutlich weniger lange haltbar und sollten zügig aufgebraucht werden. Also am besten kleine Gläser verwenden und im Kühlschrank aufbewahren bzw. wo möglich einen Teil der Speise einfrieren.
"Was sollten Sojallergiker als Alternative nutzen?"
Frau Stuth hat gerne Sojaprodukte eingesetzt, weil die weniger KH als normale Milch/-produkte haben. Sofern diese vertragen werden, können sie natürlich eingesetzt werden - unter Berücksichtigung der KH-Menge. Ansonsten gibt es sicher auch sojafreie Eiweißpulver, allerdings bin ich da nicht sicher, weil ich noch keins gekauft habe.
"Und ich tue mich ja immer schwer, wenn so viel Süßstoff eingesetzt wird."
Das geht mir auch so (man kann sicher auch weniger verwenden), das muss aber im Einzelfall entschieden werden, ob man Süßsstoff einsetzen möchte. Wenn er zur Compliance beiträgt, ok. Allerdings sollte eine ketogene Kost m. E. nicht nur aus Süßspeisen bestehen, sinnvoller wäre auch hier, die Süßschwelle zu senken.
Soviel von mir (der Theorietante) zum Praktischen ....
Beste Grüße! Ulrike Gonder
Ganz herzlichen Dank für die Beantwortung der Fragen. Jetzt bin ich auf jeden Fall schlauer. Dankeschön!
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