Freitag, 30. Oktober 2015

Seminar:"Die Zukunft auf dem Tisch"...

...Was essen wir (übermorgen)... und wie werden unsere Nahrungsmittel erzeugt und verarbeitet?
Gestern war ich mit meiner Kollegin Elisabeth Schmelting- Finke auf diesem Ein-Tages- Seminar in Münster.
Das war eines dieser Seminare,das lange nachwirken wird. Es ging darum, wie wir demnächst essen könn(t)en, Nachhaltigkeit, Ressourcen, Alternativen zu jetzigen Lebensmitteln und noch ganz viel mehr.
Ich möchte nur auf zwei Vorträge eingehen, die mich aus unterschiedlichen Gründen besonders beeindruckt haben.
Aus dem Vortrag von Prof. Ritter von der FH Münster möchte ich ein paar Zitate( einige sinngemäß) hier aufschreiben, die uns alle zum Nachdenken anregen sollten:
  • Die Natur ist nicht genormt, nicht standardisiert
  • Es werden 30.000 Apfelsorten beschrieben, aber es verkaufen sich nur sieben Sorten gut in den Supermärkten
  • Wir haben nur eine begrenzte Fläche auf unserem Planeten, die wir nur ein Mal nutzen können
  • Wir nutzen die Ressourcen der nächsten Generation.
  • Der Mensch verbraucht 1,5 Planeten
  • Wir brauchen die Fläche Österreichs zusätzlich zu unserem Planeten für die Futtermittelproduktion
  • Der weltweite Proteinbedarf wird steigen.
Und da kamen dann Grillen, Würmer und andere Insekten ins Spiel, die Prof. Richter in gegrillter Form zur Verkostung mitgebracht hatte. Elisabeth Schmelting- Finke hat sich getraut. Ich brauche so etwas z.Z. noch nicht.
Ob diese Insekten als Futtermittel eingesetzt werden oder über das Novel-food-Gesetz- die Zeit wird es zeigen.
Der zweite Referent, den ich genauer vorstellen möchte, das ist der Landwirt Manfred Fockenbrock.
Er war nicht den ganzen Tag vor Ort, sondern kam aus betrieblichen Gründen kurz vor seinem Vortrag. Keine Präsentation, kein  technischer Schnick-Schnack, nur er und eine übergroße Milchverpackung.
Authentizität wie aus dem Bilderbuch.
Er vermarktet seine Milch selbst. Warum? In einer Besprechung ging es vor einigen Jahren um die ESL- Milch.Milchbauern wollten sie nicht, die Molkereien eigentlich auch nicht. Auf seine Frage, wer das denn dann will kam die Antwort: ALDI.
Er wäre wütend nach Hause gefahren, hätte mit der Faust auf den Tisch gehauen und gesagt:"Uschi, das machen wir jetzt selbst."
Und er hat mittlerweile alles selbst in der Hand und die Milch verkauft sich gut, auch wenn sie etwas teurer ist und ein paar Tage weniger haltbar. Dieser Mann war ehrlich, ist seinen eigenen Weg gegangen, dabei er selbst geblieben und das kam beim Publikum sehr gut an.
Da arbeitet noch viel nach, es war ein rundum gelungener Tag.
Dank auch an den regionalen LandfrauenService Münsterland für die tolle Verpflegung und an Frau Jutta Kuhles aus Ratingen für die entspannte Moderation.
Bildrechte: S. Hagedorn

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