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Sonntag, 12. Juli 2020

gelesen: Brust bewusst

Alles über unseren fabelhaften Busen
Von Dr. med. Carmen Jochem, erschienen im Heyne- Verlag; ISBN:  978-3-453-20721-9; 
Preis: 18,00€


Was sind Eure ersten Gedanken, wenn Ihr an die weibliche Brust denkt?
Ich hatte das Buch natürlich öffentlich liegen und es wurde von Familienmitgliedern und bekannten angeschaut. 
Diese Gelegenheit habe ich genutzt und  die obengenannte Frage zu stellen.
Ich war erstaunt welche Antworten ich bekommen habe.
Natürlich ging es um das hervorstechende  Merkmal einer Frau, es wurde über die Größe diskutiert. Dessous waren auch Thema, nämlich als schöne Verpackung. Brustkrebs wurde angesprochen und erst ziemlich spät wurde das Thema  „Stillen“ angesprochen.
Das hat mich sehr nachdenklich gemacht. Durch die Brust ist uns Frauen die Möglichkeit gegeben ein kleines Wesen zu ernähren und zwar immer wohltemperiert und in der Zusammensetzung, die das Kind gerade benötigt.Wobei dies in der Öffentlichkeit ja oft nicht gerne gesehen wird, was im Buch auch thematisiert wird.
Ich weiß nicht ob die junge Frau mitliest, die mir gesagt hat: 
„ Ich stille sowieso nicht. Dadurch versaue ich mir die Brust.“ (Zitat Ende)
Dieser jungen Dame sei gesagt, dass sich die Brust schon während der 10 Monate Schwangerschaft bereits so verändert, dass sie nach der Geburt evtl. auch nicht mehr dem Schönheitsideal entsprechen würde.
Jetzt wieder zurück zum Buch.
Auf dem Klappentext steht:
 „ Für alle Busenfreundinnen, die ihren Körper besser kennenlernen möchten.“
Das vermittelt dieses Buch. Frau Jochem erklärt alles über die Brust angefangen von der Pubertät über Schwangerschaft bis hin zu den Wechseljahren.
Keiner Frau wird  das Gefühl vermittelt,  dass ihre Entscheidung z.B gegen das Stillen, falsch ist. Die Autorin überlässt die Entscheidung der Leserin. Sie vermittelt Fakten.
Credo ist immer wieder: Jede Brust ist schön!
Brusterkrankungen, die Pflege und das Abtasten der Brust, all dies wird leicht verständlich erklärt. Auch Tipps zum Kaufen eines guten BH´s gehören ins Buch.
Aber auch die Männerbrust wird thematisiert.
Für mich ein Buch, das über das Organ „Brust“ aufklärt und nicht nur auf das Schönheitsattribut, was meiner Meinung nach durch die sozialen Netzwerke falsch gezeigt wird und Frauen unter Druck setzt, da ihre Brust vermeintlich nicht dem Ideal entspricht.
Bildrechte liegen beim Verlag.
Der Link für den Blick ins Buch.


Sonntag, 3. November 2019

Reis- Obst- Tag und selbst gekochte Sondennahrung


Erinnerungen aus 40 Jahren Berufsleben.

Das waren wirklich „Gerichte“ (ich setze es bewusst in Anführungszeichen), bei denen ich froh war, als wir es geschafft haben, das abzuschaffen. 
Diese Sondennahrung würde heute keinerlei Hygienestandards entsprechen und ob sie den Effekt hatte, die standardisierte Trink-/ Sondennahrungen heute haben, wage ich stark zu bezweifeln.

Fange ich mal mit dieser Sache an. Das Rezept dazu habe ich aus meiner Ausbildung mitbekommen und es wurde eingesetzt, wenn ein Patient halt über die Sonde ernährt werden musste.

Zutaten an die ich mich noch erinnere: Milch,Quark, Apfelsaft, Schmelzflocken, Maltodextrin und noch ein paar andere mehr. Im Nachhinein Körperverletzung, aber von den Ärzten gerne gefordert. In normalen Töpfen gekocht und in Suppenschalen zur Station befördert, wo sie dann, bei Bedarf angewärmt  verabreicht wurde. 

Später dann kamen Gott sei Dank die Firmen mit den  kleinen Fläschchen auf den Markt. Wir bekamen , genau wie das Pflegepersonal, eine kleine Schulung über den Umgang mit dieser Nahrung. Wobei dies aber jetzt keine Sondennahrung sondern Zusatznahrung  war.
"Bitte auf Hygiene achten !!!! Restmengen entsorgen, Aufbewahrung im Kühlschrank."
 Trotzdem erinnere ich mich daran, dass ich solch ein Fläschchen auf einem Nachttisch gesehen habe, verschlossen mit dem Kronkorken einer Bierflasche.

Und dann der Reis- Obst- Tag für Schwangere mit Hypertonie und Ödemen, zum Teil drei Mal pro Woche jeweils drei Portionen.
Ungesalzener Reis in Kombination mit Obst. Kulinarisch wirklich kein Highlight. Wir haben uns zwar alle Mühe gegeben das optisch alles schön anzurichten, aber schon damals konnte ich mir nicht vorstellen, dass das den Tag der Patientinnen versüßen konnte.
Gott sei Dank habe ich mit einer Kollegin dann eine Fortbildung besucht, wo auf diese Thematik eingegangen worden ist. 
Credo: bitte nicht anbieten, denn an solchen Tagen sind Mutter und Kind in einer Mangelernährung.  
Wir haben uns beide damals nur angeschaut und auf der Rückfahrt besprochen, wie wir das jetzt an die Gynäkologen vermitteln. 
Letztendlich haben wir die Ärzte angesprochen, informiert über unser neues Wissen und darum gebeten, dass bei Anforderung eines Reis-Obst-Tages die Unterschrift des Arztes nötig ist. Ab diesem Tag kam keine Anforderung mehr.
Wenn ich über diese beiden Dinge nachdenke, dann war unser Tun zum Teil wirklich schon grenzwertig.
Gott sei Dank gibt es heute so viele Fortbildungen zu diversen Ernährungsthemen, die mich auf den neuesten Stand bringen und ich fühle mich auch zur Fortbildung verpflichtet, auch zu Besten meiner Klienten/ Patienten. 
Das, was ich vor über 40 Jahren in der Ausbildung gelernt habe, das gehört zum größten Teil in die Ablage „P“.
Also lebenslanges Lernen!



Bild von Andreas Lischka auf Pixabay