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Mittwoch, 9. Juni 2021

"Willst Du das wirklich auch noch?"

 


Diese Frage bekam ich in der vergangenen Woche gestellt und ich nehme es mal Vorweg: Ja, ich will es wirklich!

Worum geht es denn jetzt? Ich habe mich in der vergangenen Woche entschlossen den
NLP- Practitioner zu machen. Im Moment ist es noch möglich einen Teil online zu erlernen und zwei Termine in Präsenz sind angesetzt.

Für mich ist das eine Art Luxus, denn meine Ausbilderin AnjaSchneider (diesen Namen habt Ihr hier bereits öfter gelesen) wohnt nicht mal gerade um die Ecke, sie wohnt im bayerischen Wald. Für die Präsenztermine wird das eine kleine Weltreise, aber ich möchte das.

Ich verstehe nicht wirklich, warum mir die Frage aus der Überschrift gestellt wurde. Nur weil ich über 60 bin und eher an Rente denken sollte? Das kommt bei mir noch nicht infrage. Ich möchte noch mehr und wenn nur ich selbst davon profitiere. Lebenslanges Lernen hat noch niemandem geschadet. Außerdem hält es den Kopf fit.

Ich möchte damit aber auch mein Portfolio erweitern. Es gibt solch tolle Möglichkeiten die Ernährungstherapie oder auch die Beratung bei Frauen in oder um die Wechseljahre zu unterstützen.

Beispiel: Warum funktioniert es mit dem Abnehmen nicht? Das Übergewicht liegt meist nicht nur beim Essen, das übermäßige Essen hat einen Grund und das kann bearbeitet werden. Da ist dann mal das Ernährungstagebuch unwichtig.

Wenn ich es richtig im Kopf habe, dann sind noch Plätze frei. Kontaktiert Anja Schneider. Ich freue mich immer mit bekannten und (noch) unbekannten Kolleg*innen gemeinsam zu lernen und zu arbeiten.

Einige Wergzeuge aus diesem großen Koffer kann ich jetzt schon anbieten.Als Beispiel nenne ich das Persönlichkeitspanorama. Auf meiner Homepage habe ich dort einen kleinen Infoflyer im Downloadbereich hinterlegt. Wer sich dafür interessiert: Gerne melden.


 

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Mittwoch, 8. Januar 2020

„Sie haben genau eine Chance!“


Feiertage sind vorbei, ein Buch  konnte ich Euch schon  vorstellen jetzt wieder mal ein Erlebnis aus meinem Berufsleben.
Genau der Satz aus der Überschrift ist in einem Telefonat gesagt worden, als es um einen Termin wegen einer Ernährungsberatung ging. Das legt die Latte natürlich schon mal hoch und baut auch Druck auf.

Worum ging es? Eigentlich um eine ganz „normale“ Fruktosemalabsorption (FM). Die Klientin ist bei einer Krankenkasse versichert, die 100% der Kosten übernimmt. Wenn das nicht der Fall wäre würde sie keine Beratung mehr in Anspruch nehmen. Mehr konnte ich nicht erfahren.
Ich habe mich genauso auf die Beratung vorbereitet wie auf jede andere Beratung auch, weil ich auch nicht wirklich wusste, warum ich nur diese eine Chance bekommen sollte.

Ich hatte schon ein bisschen Herzklopfen als ich vor der Haustür stand, aber ich wurde freundlich ins Haus gebeten.
Ich habe nach der ganzen Bürokratie mit Beratungsvereinbarung und Datenschutzerklärung dann mit meiner Anamnese begonnen. 
Berichte über die Atemtestungen lagen nicht vor. Die Testungen waren aber schon vor ca. 3 Jahren gemacht worden mit der Diagnose FM.
Während der Anamnese fiel der Satz: „Das alles hat mich Ihre Vorgängerin nicht gefragt. Sie hat mir nur gesagt, dass ich alles aus meinem Speiseplan raus lassen soll, was mit Zucker zu tun hat und Obst ist auch schlecht.“ 
Außerdem: “ Ich bin dann aber nicht mehr zur nächsten Beratung gegangen, weil ich das Gefühl hatte, dass die Dame keine Ahnung hatte.“
Meine Klientin lebt also seit 3 Jahren quasi fruktosearm/frei. Sie hat sich nach der ersten Beratung im Internet schlau gemacht und wer die Empfehlungen dort kennt, der weiß, dass diese meist nicht zielführend sind.
Nachdem ich die Hintergründe wusste konnte ich meine Klientin viel besser  einschätzen und so langsam baute sich die unsichtbare Wand ab. Es wird noch etwas dauern, bis ich gemeinsam mit dieser  Klientin die Beschwerden wieder in den Griff bekommen werde, auch weil sich da noch eine andere „Baustelle“ aufgetan hat.
Was ich mit diesem Beitrag bezwecken möchte ist, dass es sehr wichtig ist sich gut auszukennen, was die Beratungsthemen sind (Stichwort: Lebenslange Fortbildung) und dass man für einen Beratungsberuf Empathie benötigt und den Spaß daran haben muss mit Menschen zu arbeiten. Es geht meist nicht nur um die Diagnose. 
Hinter der Diagnose steckt als erstes der Mensch.


Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Sonntag, 3. November 2019

Reis- Obst- Tag und selbst gekochte Sondennahrung


Erinnerungen aus 40 Jahren Berufsleben.

Das waren wirklich „Gerichte“ (ich setze es bewusst in Anführungszeichen), bei denen ich froh war, als wir es geschafft haben, das abzuschaffen. 
Diese Sondennahrung würde heute keinerlei Hygienestandards entsprechen und ob sie den Effekt hatte, die standardisierte Trink-/ Sondennahrungen heute haben, wage ich stark zu bezweifeln.

Fange ich mal mit dieser Sache an. Das Rezept dazu habe ich aus meiner Ausbildung mitbekommen und es wurde eingesetzt, wenn ein Patient halt über die Sonde ernährt werden musste.

Zutaten an die ich mich noch erinnere: Milch,Quark, Apfelsaft, Schmelzflocken, Maltodextrin und noch ein paar andere mehr. Im Nachhinein Körperverletzung, aber von den Ärzten gerne gefordert. In normalen Töpfen gekocht und in Suppenschalen zur Station befördert, wo sie dann, bei Bedarf angewärmt  verabreicht wurde. 

Später dann kamen Gott sei Dank die Firmen mit den  kleinen Fläschchen auf den Markt. Wir bekamen , genau wie das Pflegepersonal, eine kleine Schulung über den Umgang mit dieser Nahrung. Wobei dies aber jetzt keine Sondennahrung sondern Zusatznahrung  war.
"Bitte auf Hygiene achten !!!! Restmengen entsorgen, Aufbewahrung im Kühlschrank."
 Trotzdem erinnere ich mich daran, dass ich solch ein Fläschchen auf einem Nachttisch gesehen habe, verschlossen mit dem Kronkorken einer Bierflasche.

Und dann der Reis- Obst- Tag für Schwangere mit Hypertonie und Ödemen, zum Teil drei Mal pro Woche jeweils drei Portionen.
Ungesalzener Reis in Kombination mit Obst. Kulinarisch wirklich kein Highlight. Wir haben uns zwar alle Mühe gegeben das optisch alles schön anzurichten, aber schon damals konnte ich mir nicht vorstellen, dass das den Tag der Patientinnen versüßen konnte.
Gott sei Dank habe ich mit einer Kollegin dann eine Fortbildung besucht, wo auf diese Thematik eingegangen worden ist. 
Credo: bitte nicht anbieten, denn an solchen Tagen sind Mutter und Kind in einer Mangelernährung.  
Wir haben uns beide damals nur angeschaut und auf der Rückfahrt besprochen, wie wir das jetzt an die Gynäkologen vermitteln. 
Letztendlich haben wir die Ärzte angesprochen, informiert über unser neues Wissen und darum gebeten, dass bei Anforderung eines Reis-Obst-Tages die Unterschrift des Arztes nötig ist. Ab diesem Tag kam keine Anforderung mehr.
Wenn ich über diese beiden Dinge nachdenke, dann war unser Tun zum Teil wirklich schon grenzwertig.
Gott sei Dank gibt es heute so viele Fortbildungen zu diversen Ernährungsthemen, die mich auf den neuesten Stand bringen und ich fühle mich auch zur Fortbildung verpflichtet, auch zu Besten meiner Klienten/ Patienten. 
Das, was ich vor über 40 Jahren in der Ausbildung gelernt habe, das gehört zum größten Teil in die Ablage „P“.
Also lebenslanges Lernen!



Bild von Andreas Lischka auf Pixabay