Sonntag, 25. August 2024

Eine Kollegin, die noch "tiefer" schaut

Nach einer kleinen Sommerpause geht es heute weiter mit der Vorstellung von Kolleg*innen anlässlich meines 45jährigen Berufsjubiläums.

Wer regelmäßig hier liest,dem ist der Name Anja Schneider ein Begriff. Sie hat mich weitergebildet zum NLP-Practitioner und mit ihr gemeinsam biete ich eine Fortbildung für Kolleg*innen an in der es um Beratung undCoaching bei Frauen in den Wechseljahren geht.

Was hat Dich am Beruf der Diätassistentin gereizt und wie bist Du auf diesen Beruf aufmerksam geworden?

      Ich habe mich bereits in der Schule für Bio und Biochemie sehr interessiert. Und da ich auch gerne mit Menschen arbeiten wollte, bot sich das an

 

      Wo und wann hast Du Deine Ausbildung gemacht?

Ich habe meine Ausbildung von 1995 bis 1998 gemacht. Vorher hatte ich meine Vordiplom in Ökotrophologie an der TU München gemacht, jedoch konnte ich mit überhaupt nicht vorstellen, wie ich mit diesem dort erlangten Wissen Menschen beraten sollte. Deshalb bin ich 1995 auf DA umgeschwenkt und wurde nicht enttäuscht

 

        Wie ging es dann für Dich weiter?

Ich hatte, vor meiner Kinderpause von 2001 bis 2003, in einer Rehaklinik im Nordschwarzwald als 2. Küchenchefin und DA gearbeitet. Dort ging ich die ersten praktischen Beratungsschritte und konnte diese Stelle relativ eigenverantwortlich gestalten und ausfüllen.

Danach begann ich meine Selbstständigkeit. Mit kleinen Kindern im Background natürlich zeitlich begrenzt. Jedoch konnte ich damals mit meiner ersten Kooperation mit einer Krankenkasse wirklich wichtige Erfahrungen als Freiberuflerin machen: von Kalkulation über Planung und Gestaltung von Aktionen in Schulen, Kitas, über Abnehmkurse bis hin zu Ernährungsberatungen. Seither bin ich Freiberuflerin und zwar mit ganzem Herzen!2007 verlegte ich meinen Wirkungskreis vom Schwarzwald wieder zurück in meine Heimat, den Bayer. Wald, wo ich seither in Deggendorf meine Praxis betreibe.

 

        Hast Du ein, ich nenne es „Alleinstellungsmerkmal“ oder eine Tätigkeit, die nicht jede/r in unserem Beruf macht und wenn ja, wie ist es dazu gekommen?
Mein absoluter Beratungsschwerpunkt sind mittlerweile ernährungspsychologische Beratungen. Hier arbeite ich mit Patienten mit Essstörungen, gestörtem Essverhalten sowie anderen Erkrankungen mit psychosomatischem Zusammenhang.

Interessiert hat mich die Psychologie immer schon. Ich habe einige Monate nach einer passenden Fortbildung gesucht, die mir bei schwierigen Beratungen weiterhalf. Damals fand ich im NLP tolle Beratungsmethoden, die mich durchaus ein großes Stück weitergebracht haben. Jedoch war ich noch nicht zufrieden damit. Meine Suche blieb: ich machte deshalb eine weiter Ausbildung im Bereich Hypnotherapeutische Kommunikation.

Gleichzeitig startete ich eine umfangreiche Weiterbildung zur Tiefenpsychologischen Beraterin und Supervisorin an der Akademie für Beratung und Philosophie.

Hier fand ich dann auch meine Berufung, da in der Tiefenpsychologie wirklich ganzheitlich (ein Begriff, der leider sehr oft falsch verwendet wird) und tiefgreifend.

Besonders bereichernd war in dieser Weiterbildung auch die Lehrberatungen, in denen man selbst auf dem Klientenstuhl sitzt, und die eigenen Tiefen erkundet.

 

        Gab oder gibt es „Stolpersteine“, die ab und an im Weg liegen und wie gehst du damit um?

Natürlich gibt es immer wieder Stolpersteine: Kooperationen lohnen sich nicht mehr oder fallen weg, manchmal auch Ärzte, die eher gegen Ernährungsberatung argumentieren statt dafür usw.

Jedoch macht genau der Umgang mit Schwierigkeiten einen guten Freiberufler aus: die finanziellen Unsicherheiten, die man manchmal hat usw.

Ich erfinde mich irgendwie immer mal wieder selbst neu. Diese Hartnäckigkeit liegt mir glaube ich im Blut.

 

         Was liebst Du an unserem Beruf?

Die Abwechslung, die ich habe: kein Tag gleicht dem Anderen. Kein Patient gleicht dem Anderen. Ich könnte nicht jeden Tag das gleiche machen.

 

        Was möchtest Du noch erreichen?

Ich möchte gerne die Ernährungspsychologie bei unseren Kolleginnen und Kollegen mehr in den Fokus rücken: In meinen Augen wird viel zu viel Fachlichkeit praktiziert und viel zu wenig pädagogische Arbeitsweisen sowie Psychologie. Da wünsche ich mir viel mehr Kollegen, die die Wichtigkeit der EP erkennen. In den Sozialen Netzwerken gibt es mittlerweile viele Posts zu Themen wie Intuitives Essen, Emotionen und Essen etc., leider oft mit wenig Fundament und das kann man als Follower auch erkennen. Mit halbgaren Gedanken tun wir unserer Berufsgruppe leider keinen Gefallen. Hier wünsche ich mir eine ähnliche Gründlichkeit in der Wahl der Fortbildungen, wie sie in den Fachbereichen gemacht werden.

Deshalb gebe ich immer wieder Fortbildungen, alleine und auch mit guten Kolleginnen gemeinsam. Das macht mir unglaublich Spaß und bereichert meinen „ganz normalen Praxiswahnsinn“

Noch eine Anmerkung zum Schluss: Wer in Anjas Nähe wohnt und mal mit ihr kochen möchte folge dem Link

 

 



 Die Bildrechte liegen bei Anja Schneider.


 



 

 

 

Sonntag, 14. Juli 2024

gelesen: "Vom Glück der richtigen Gedanken"

 Was uns wirklich glücklich macht-Eine verblüffende Reise in unser Gehirn

Von Karolien Notebaert; erschienen bei Ariston: ISBN: 978-3-424-20293-9:Preis: 18,00€


Mein Fazit dieses Mal direkt zu Beginn:
Für mich ist es ein sehr gutes Buch, das mir mehr über die Zusammenhänge zwischen Gedanken und Wohlbefinden zeigt. Die Kombination aus neurowissenschaftlichen Erkenntnissen (studienbasiert)und praktischen Übungen macht das Buch zu einer inspirierenden und nützlichen Lektüre auch im Hinblick auf meinen Beruf. Und: Das Gehirn hat fasziniert mich schon lange.
Das Buch ist in mehrere Kapitel unterteilt, die jeweils unterschiedliche Aspekte unseres Denkens und deren Einfluss auf unser Leben beleuchten.
Die Autorin beginnt mit einer Einführung in die Grundlagen der Neurowissenschaften und erklärt leicht verständlich, wie unser Gehirn funktioniert und wie unsere Gedanken und Gefühle miteinander verknüpft sind.
Im weiteren Verlauf des Buches zeigt sie, wie wir durch bewusste Gedankensteuerung und -kontrolle unser Leben positiv verändern können.
Trotz des komplexen Themas ist alles leicht verständlich erklärt.
Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass Beispiele sich wie ein roter Faden durch das Buch ziehen.
Beispiel: Tante Gertrude.
Sie steht für die sog. "Energiefresser" im Leben. Immer dann, wenn dieser Name auftaucht, weiß ich sofort um was es geht.
Fallbeispiele aus der Praxis der Autorin machen die theoretischen Inhalte leicht verständlich nachvollziehbar
Gerade diese Praxisnähe macht das Buch für mich wertvoll. Ich werde noch einige Dinge nacharbeiten, denn zu den Beispielen gehören auch Themen aus meiner Ernährungsberater-Welt.
Beispiel: Warum greife ich eher zur Schokolade als zum Apfel obwohl ich weiß, dass der Apfel gesünder ist?
Ich stelle Euch den Link für den Blick ins Buch ein und wie immer:
Das Buch wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt was keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung hat.


 Die Bildrechte liegen beim Verlag.

Sonntag, 7. Juli 2024

fortgebildet: „Optimale Ernährung bei Brustkrebs“

 

Vorgestern (Freitag, 5.7.24) habe ich am Seminar zu obengenanntem Thema teilgenommen.
Es war die Premiere, die bei Freiraum-Seminare angeboten wurde.
Direkt einmal zur Einordnung: Es geht in diesem Seminar nicht darum Brustkrebs zu vermeiden, es geht darum Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind oder waren optimal ernährungstherapeutisch zu beraten und zwar auf Grundlage von Evidenzen und Studien.
Im ersten Part , der durch Christine Reudelsterz (Dipl.oec.troph) gestaltet wurde ging um Stadieneinteilung, Therapiemöglichkeiten der unterschiedlichen Art. Frau Reudelsterz hat uns Teilnehmerinnen in einer flotten Art vermittelt, was es im medizinischen Bereich gibt. Sie hat aufgezeigt, wie sich die Op-Methoden, die Therapiemöglichkeiten in den letzten Jahren verbessert haben. Die Diagnose Brustkrebs ist kein Todesurteil.

Im zweiten Teil ging es dann um mein Kerngeschäft, die Ernährungtherapie. Wie kann ich Patientinnen unterstützen vor und nach einer Chemotherapie, wie in der Nachsorge?
Dieser Teil wurde von Birgit Blumenschein (Dipl. Medizinpädagogin und Diätassistentin) behandelt.
Sie hat mit Mythen aufgeräumt, Nahrungsergänzungsmittel auf den Prüfstand gestellt. Verschiedene Ernährungsformen, die den Frauen immer mal wieder „angeboten“ werden durchleuchtet . Das alles praxisnah.

Wir selbst haben am Ende Fallbeispiele bearbeitet in Gruppen bearbeitet.

Ich habe Vieles mitgenommen, was meine Beratungsarbeit in Sachen „Frauengesundheit“ unterstützt, wobei ich noch nicht viele Frauen in der Beratung mit dieser Diagnose hatte. Es ist durchaus möglich, dass Frauen auch noch gar nicht wissen, was sie selbst für sich tun können.

Ich stelle einfach den Link zu Birgit Blumenscheins Buch hier ein. Geld bekomme ich nicht dafür.

Fazit zum Seminar: Eine gelungene Premiere, die auf jeden Fall Wiederholung(en) haben sollte, denn Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen.


 

 

 

Sonntag, 23. Juni 2024

Mitarbeiter in Betrieben fit machen

 

Ein weiteres Betätigungsfeld für uns Diätassistent*innen ist die Betriebliche Gesundheitsförderung.
Für mich steht da EssWert ganz oben. Zu EssWert gehören Martina Amon und SvenBach.
EssWert verfügt über ein breites Portfolio, was die Betriebliche Gesundheitsförderung angeht.

Martina Amon hat meine Fragen beantwortet.
1.    Was hat Dich am Beruf der Diätassistentin gereizt und wie bist Du auf diesen Beruf aufmerksam geworden?
Zufällig tatsächlich durch eine Eignungsempfehlung durch die Arbeitsagentur, welche anhand meiner Fähigkeiten diesen Beruf vorgeschlagen hat. Mit jungen 16 Jahren dachte ich mir, ach das probiere ich mal aus.
2.    Wo und wann hast du Deine Ausbildung gemacht?
Würzburg, 2006-2009
3.    Wie ging es dann für Dich weiter?
Erste Anstellung in einer Klinik in Bad Nauheim, dann noch mal Abi nachgeholt, Soziale Arbeit studiert und parallel die Selbständigkeit aufgebaut. Erst mit einer Praxis gestartet, heute mit EssWert gemeinsam mit Sven Bach in der BGF unterwegs mit einem Team aus 9 Mitarbeiterinnen und 3 Praxen in Würzburg, Stuttgart und Horb a. Neckar.
4.    Hast Du ein, ich nenne es „Alleinstellungsmerkmal“ oder eine Tätigkeit, die nicht jede/r in unserem Beruf macht und wenn ja, wie ist es dazu gekommen?
Kombination Ernährung & Stressmanagement. Als Sozialpädagogin und Stressmanagementtrainerin ZPP qualifiziert. So kann ich vor allem im Bereich BGF auch auf Themen wie Stress & Essen eingehen aber auch reine Maßnahmen zur Stressprävention, Schlafoptimierung etc. anbieten.
5.    Gab oder gibt es „Stolpersteine“, die ab und an im Weg liegen und wie gehst du damit um?
Die gibt es täglich. Ich konzentriere mich immer auf die Lösung statt mich zu lange mit dem Problem selbst aufzuhalten.
6.    Was liebst Du an unserem Beruf?
Diese unglaubliche Vielfalt. Mein Herz schlägt für Vorträge und Kochworkshops oder Kochshows in Unternehmen. Hier eine breite Masse für gutes Essen zu begeistern
7.    Was möchtest du noch erreichen?
Ein deutschlandweites Netzwerk schaffen gemeinsam mit Sven Bach, um möglichst viele Mitarbeiter/innen in Unternehmen zu erreichen und endlich gesunde Ernährung wieder sexy machen, leckeres Essen statt traurige,langweilige Salate.





Die Bildrechte liegen bei EssWert/Martina Amon

Sonntag, 16. Juni 2024

gelesen: Make every move a meditation

von Nita Sweeney; erschienen im Goldmann Verlag; ISBN: 978-3-442-22395-4; Preis: 13,00€

Schon über einen längeren Zeitraum versuche ich mich in der Meditation.
Die bekannte Sitzmediation-schwierig. Wenn es eine geführte Mediation ist, dann fällt es mir einfacher.
Bei meinen strammen Spaziergängen hier in unserer schönen Umgebung ist mir bereits einige Male aufgefallen, dass sich ab einem gewissen Zeitpunkt mein Kopf ausschaltet. Jetzt ist nicht jeder Tag so, dass ich meine Runde laufen kann, denn bei diesem Wetter sind die Wege zum Teil doch schon schlammig und mit Gummistiefeln ist dann auch nicht so mein Ding.
Ich bewege mich aber sowieso jeden Tag und deshalb war ich neugierig, als mir dieses Buch angeboten wurde.

Ich habe aber schon beim Lesen gemerkt, dass Mediation in Bewegung ebenfalls nicht so einfach ist.

Die Autorin, eine erfahrene Meditationslehrerin und Läuferin, zeigt Perspektiven auf für die Verbindung von körperlicher Bewegung und Achtsamkeit.

In unterteilten Kapiteln beschreibt Nita Sweeney, wie jede Bewegung, egal ob Laufen, Gehen, Yoga oder sogar Haushaltsarbeiten zu einer Möglichkeit werden kann, Achtsamkeit zu praktizieren.

Jede Aktivität wird genauestens erklärt, und ich als Leserin erhalte konkrete Anweisungen, wie ich Achtsamkeit in ihre täglichen Bewegungen integrieren kann.

Aber dieses Buch zeigt mir auch, dass es geübt werden muss. Das Buch zeigt Anregungen, die ich dann in meine „Bewegungsart“ integrieren muss.
Was ich bereits festgestellt habe: Mir gelingt es am leichtesten mich auf meinen Atem zu fokussieren. Außerdem ist für mich eine Mischung aus (geführter) Sitzmediation und Mediation in Bewegung optimal. Die Mischung macht es für mich.

Warum ist mir das Thema „Mediation“ wichtig? Ich habe viele Menschen in der Beratung, die komplett gestresst (dazu gehören z.B. auch Patient*innen mit einem Reizdarm-Syndrom) sind, die aber ins Fitnessstudio gehen um sich dort auszupowern. Vielleicht bietet ihnen dieses Buch die Möglichkeit ein bisschen -ruhe ins Ganze zu bringen. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.

Aber: Man muss es wollen und sich darauf einlassen.
Ich lasse Euch hier den Link für den Blick ins Buch da.

Wie immer: Das Buch wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt was keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung hat.


 Die Bildrechte liegen beim Verlag.