Oft höre ich den Satz am Telefon:"Sie sind doch Ernährungsberaterin. Ich möchte gerne abnehmen."
Gut, der Beratungsauftrag für mich ist definiert, die bürokratischen Vorgänge werden dann auch geklärt und egal, ob es um Adipositas oder die berühmten 5 kg- zuviel geht, es wird ein Termin vereinbart.
Zu Beginn steht immer die Anamnese und dazu gehören die Fragen: "Seit wann besteht das Übergewicht und welche Auslöser waren dafür zuständig?"
Diese Fragen werden meist ohne langes Überlegen beantwortet.
Ich frage dann auch, warum diese Kilos sich nicht nicht wieder verdünnisiert haben?
Wenn der Grund Schwangerschaften sind, dann kommt meist: Keine Zeit für sich selbst, Familie geht vor.
Kann ich gut nachvollziehen.Irgendwann sollte aber der Punkt erwischt werden um festzustellen, dass jetzt mal wieder "Zeit für mich" eine Berechtigung hat. Aber was sich dann über einige Zeit an Gewohnheiten eingeschlichen hat, das ist dann schwierig zu lösen. Das kann ich meinen Klienten und Klientinnen nicht abnehmen. Ich kann Anregungen geben, wie, was verändert werden kann, aber Umsetzen muss jede/r für sich selbst.
In letzter Zeit habe ich auch festgestellt, dass es berufliche Schwierigkeiten sind, die den Klienten Probleme machen. Wenn die Kollegin immer auf Krawall gebürstet ist und die andere harmoniebedürftig ist und Konflikten lieber aus dem Weg geht, dann muss an dieser Baustelle gearbeitet werden. Auch da kann ich nur Anregungen geben.Ändern muss der Klient.
Aber Veränderung kann weh tun bzw. Angst machen.
An diesem Punkt wird die Beratung gerne mal auf Eis gelegt. Das ist mir recht.Da setzt nämlich auch die Eigenverantwortung ein. Wenn mein Klient diese Baustellen bearbeitet oder geordnet hat, dann ist Zeit für sich und die entsprechende Bedürfnisse. Vorher wird der "Panzer" oft gebraucht um mit den Unannehmlichkeiten im Leben klar zu kommen.
Abnehmen hat nämlich auch immer etwas mit Loslassen zu tun.
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Sebastian Göbel / pixelio.de
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