Ich bin in einer Generation groß geworden, da wurde auf "Benimm" geachtet. Begrüßung mit Knicks durch meine Schwester und mich, mein Bruder musste einen Diener machen.
Ganz ehrlich? Ich habe das gehasst und schon als Kind hat sich etwas in mir gesträubt gegen diese Art der Begrüßung.
Was meinen Eltern aber auch noch wichtig war, das waren die Worte "Bitte" und "Danke".
Diese Worte sind mir immer noch wichtig, weil ein ehrlich ausgesprochenes "Danke" mich motivieren kann.
Ich glaube, alle Kolleginnen und Kollegen kennen das Gefühl wenn ein Klient sagt:
"Danke, Sie haben mir sehr geholfen."
Dann weiß ich, dass meine Arbeit gut war, dass ich jemandem helfen konnte, dass jemand meine Arbeit zu schätzen weiß.
Dann kommt von mir auch hinterher: "Bitte, das habe ich gerne gemacht."
Oft habe ich das Gefühl, dass dieses bisschen Höflichkeit abhanden gekommen ist. Vieles wird als selbstverständlich genommen.
Die macht ja ihre Arbeit und wird dafür bezahlt.
Natürlich werde ich für meine Arbeit bezahlt, aber ich möchte das Bestmögliche für meine Klienten tun.
Wie hieß und heißt es oft, wenn Kinder etwas bekommen?
"Wie heißt das Zauberwort?"
Ja, ein "Danke" ist ein Zauberwort.
Das Vorlassen an der Kasse zum Beispiel ist nicht selbstverständlich. Wir alle haben unsere Termine.
Jemandem mit Infos unter die Arme greifen, das mache ich und ich nehme es auch in Anspruch.
Es gibt Beratungsaufträge, da brauche ich gelegentlich den Blick einer Kollegin, die neutral drauf schaut, weil ich selbst vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehe.Dafür bin ich dankbar wenn sich jemand diese Zeit nimmt. Aber das gebe ich dann auch zurück.
Ich bin jetzt kein Freund davon diese Worte inflationär einzusetzen. Sie sollten ehrlich gemeint sein und nicht nur, weil man es halt so macht.
In diesem Sinne: Danke für´s Lesen!
Bildquelle: Pixabay