Donnerstag, 3. Juli 2014

DA vs. (Haus-)Arzt

In den letzten Tagen habe ich mit einigen Menschen, auch im erweiterten Bekanntenkreis, zu tun gehabt, die massive Probleme mit dem Darm hatten oder auch erhöhte Cholesterinspiegel.
Gerade nach dem Bauchschmeichlerseminar bin ich fest davon überzeugt, dass das Thema Ernährung eine Hauptrolle spielt.
Wenn ich jetzt an das Beispiel eines älteren Herren denke, der massive Probleme mit dem Darm hat, deswegen mehrere Male operiert wurde, der immer noch nicht "auf dem Damm" ist.. Er bekam im Krankenhaus Vollkost mit dem Hinweis eines Arztes:" Sie haben ja nichts am Magen".
Da sträuben sich mir die Nackenhaare. Hört der Verdauungstrakt am Magen auf? Nein, es folgt der viel empfindlichere Teil: der Darm.
Bei seiner Entlassung bekam dieser Mann zu hören ( er leidet unter massiven Durchfällen, ist dementsprechend müde und kommt nicht zu Kräften): "Das hat mit der Ernährung nichts zu tun."
Anderes Beispiel, das wahrscheinlich auch andere Kolleginnen und Kollegen kenne.
Bei erhöhtem Cholesterinspiegel werden als Erstes Butter und Eier gestrichen.
Ein Rheumatologe erklärt, dass die Beschwerden durch eine entsprechende Ernährung nicht gemildert werden können.
Wer aber die älteren Herrschaften kennt, der weiß: Was der Doktor sagt, das stimmt.
Da habe ich gerade mal keine Chance und fühle mich hilflos.
Aber ich muss auch lernen, dass jeder seinen Weg gehen muss. Ich kann die Welt nicht retten.
Aber aufschreiben musste ich es trotzdem und ich freue mich auf Kommentare hier im Blog, wenn Kolleginnen und Kollegen ähnliche Erlebnisse hatten.
Wäre es nicht toll, wenn die Ärzte erkennen würden, dass wir als Unterstützer im Bereich Ernährung hilfreich sind? Es ist doch meine Aus- und Weiterbildung, mein täglich Brot.
Aber Ernährung hat wohl nicht den hohen Stellenwert wie eine OP. Ist oft einfacher mit gleichem Effekt.

Bildquellenangabe: I-vista  / pixelio.de

2 Kommentare:

Jeannette mit Louis hat gesagt…

Ich erlebe tägliches ähnliches in der Praxis. Darmflora? Nee, was sollen wir denn noch alles beraten. Selbst die Frage in der SHG ergab: nöööööö, brauchen wir nicht. Hat keiner was von gesagt. Alles super. Vitamine aus dem Aldi und gut ist. Versuch der Erklärung meinerseits: " Na du machst dir vielleicht nen Kopf." Fazit: muss jeder selber wissen. Aber zwischendurch fragt doch mal jemand:" Du, sag mal wie war das mir dem Darm?" ...........;-))

Sarah Woskowski hat gesagt…

Ich habe die ein oder andere ähnliche Erfahrung gemacht, muss aber auch positiv anmerken, dass meine Kooperationsärzte hier in Schwabing und Neuhausen ein ganz anderes Bild im Kopf haben und sehr darauf achten, welchem Patienten eine medizinische Ernährungsberatung positiv unterstützen würde. Was ich angefangen habe und denke wohl auch ausbauen werde: immer wieder zu bestimmten Themen die wichtigsten Fakten als Newsletter an die Ärzte - mit Schwerpunkt: was bewirkt die Ernährung bei bestimmten Krankheitsbildern. Vielleicht würde das hier auch gut ankommen! :-)