Vor einigen Tagen hatte ich die Gelegenheit mich mit einem
Pharmareferenten zu unterhalten. Erster Eindruck? Sehr von sich überzeugt,
etwas „aufgeblasen“.
Im Gespräch kamen wir auf meinen Beruf zu sprechen und über
die Beratungstätigkeit, die aktuellen Themengebiete. Small- Talk halt.
Irgendwie drehte sich das Gespräch dann aber in eine Richtung, die mir nicht
behagte, die mir auch gezeigt hat, dass ich und wahrscheinlich viele Mitglieder
meiner Berufsgruppe eine Sache nicht beherrschen: Sich so zu verkaufen, dass
der Arzt gar nicht anders kann als uns mit ins Boot zu holen ( Hierbei
bestätigen natürlich Ausnahmen die Regeln)
Pharmareferenten werden geschult, wie ein Gespräch laufen
muss, wie ein Gesprächspartner quasi wiedereingefangen wird, wenn er in eine
andere Richtung möchte und was er auch wohl eingebleut bekommt:
Ernährungsberatung, Ernährungsumstellung bringt sowieso nichts!
Wenn dieser Pharmareferent seine Ärzte regelmäßig aufsucht,
ihm regelmäßig im Gespräch erklärt, dass Ernährungsberatung nichts bringt, dann
weiß ich aus meiner Arbeit bei Klasse 2000, dass da Verknüpfungen im Gehirn
erstellt werden, so dass der Arzt
nachher gar nicht mehr an Ernährungsberatung denkt sondern sofort an die
Tablette gegen das „Leiden“ des Patienten.
Es geht ums Geld, das hat mir dieses kurze Gespräch gezeigt.
Und die Pharmakonzerne sind sehr interessiert daran ihre Leute so zu schulen,
dass sie die GesprächsFÜHRUNG so beherrschen, dass der Arzt sich keine Gedanken mehr macht, ob es
Alternativen zu den Pillen gibt.
Wir Diätassistenten sollten uns Gedanken machen, was wir dem
Arzt liefern können, ihm den Nutzen
unserer Arbeit aufzeigen.Deshalb ist eine gute Dokumention Pflicht.
Eine Notwendigkeitsbescheinigung ist budgetneutral, die
Beratung kostet den Arzt nichts, aber Erfolge lassen sich meist schon an Veränderungen
der Laborwerte erkennen, die sowieso abgenommen werden.
Ich möchte nicht falsch verstanden werden. Wir brauchen
Medikamente, aber immer? Oder ist das verändern der Ernährung zu einfach bzw. kann damit nicht genug Geld verdient werden?
Bildquellenangabe:
Wilhelmine Wulff / pixelio.de
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