Warum? Nachdem ich das erste Thema gehört habe, rotierten so viele Gedanken im Kopf und zu den nächsten Vorträgen habe ich mir einfach zu wenige Notizen gemacht um das Ganze korrekt für Euch in Form zu bringen.
Ich habe mich mit einem Thema „Milch macht starke Knochen“ getan etwas schwer getan, weil das Gehörte halt das massiv verrückt, was bisher landläufige Meinung war.
Birgit Blumenschein und Dr. Siegmann-Thoss haben sich weiterer Ernährungsmythen angenommen.
Frau Siegmann Thoss hat das Thema aus dem Blickwinkel der Biochemikerin (Theorie) betrachtet, Birgit Blumenschein aus der Sicht der Diätassistentin (Praxis).Teamteaching finde ich ganz spannend. Es wird nicht langweilig.
Ich möchte Euch heute nur meine Notizen zusammengefasst vorstellen und zwar zum Thema „Milch macht starke Knochen“. Umdenken ist angesagt.
Milch ist das Lebensmittel, das immer dann beworben wird, wenn es um Knochengesundheit geht. So weit, so gut.
Ein paar Fakten:
Wir nehmen ca. 800 mg Calcium auf und davon werden nur 300 mg aus dem Darm aufgenommen (resorbiert).
45% des Calcium im Blut sind wirklich frei und aktiv, der Rest liegt in gebundener Form vor.
Phosphat ist ein Mineral, das gerne Calcium an sich bindet und je höher der Phosphatgehalt im Blut, umso weniger ist frei verfügbar.
Wenn dem Körper jetzt wenig freies Calcium zur Verfügung steht, dann geht es an die Speicher. Wo wird Calcium gespeichert? In den Knochen. Wenn ein Calciummangel vorliegt, dann werden diese Reserven angezapft. So, klingelt es schon?
Dann beeinträchtigt ein durchschnittlicher Eiweißverzehr die Säurelast, das bedeutet wir haben es mit einer chronisch, latenten geringfügigen Übersäuerung zu tun. Diese Übersäuerung führt auch zur „Entkalkung“ des Knochens.
Woraus besteht Milch (bezogen auf 100 ml) ? Neben den Hauptnährstoffen Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten (größter Anteil!) aus Wasser und den Mineralien Calcium mit 120 mg und Phosphor mit 92 mg. Wir wissen , dass Phosphor gerne Calcium bindet. Wenn wir uns das Verhältnis Calcium: Phosphor anschauen? Danach wird das meiste Calcium durch Phosphor gebunden! Was heißt das dann für die Knochengesundheit?
Milch ist zur Frakturprophylaxe nicht geeignet!!!
Was tun? Wir müssen zurückgreifen auf calciumreiche Mineralwasser (> 250 mg Ca/l), dann gibt es noch calciumreiche Gemüsesorten (Grünkohl, Spinat, Brokkoli) und auch Nüsse und Samen (z.B. Sesamsamen).
Und: Wichtig ist auch, den Phosphatgehalt in der Ernährung, soweit es geht, gering zu halten.
Ich freue mich jetzt auf eine Diskussion. Hätte ja dann doch etwas von einer „Ernährungsrevolution“
Und jetzt ist es an mir und meinen Kollegen und Kolleginnen das neue Wissen in die Praxis zu bringen.
Bildrechte: S. Hagedorn
2 Kommentare:
Dies kann und möchte ich so nicht stehen lassen.
Wir müssen uns die tatsächlich zugeführte Mengen anschauen. Ein Glas Milch 250ml erhöht mit Sicherheit NICHT das Frakturrisiko!!!!
Die Verfügbarkeit von Calcium aus Gemüse/Soja beträgt ca. 14%, das aus Milchprodukten viel höher. Ca. 30%. Außerdem ist auch noch entscheidend das Phosphor/Protein Verhältnis. (Max-Rubner-Institut)
Hier nochmal zum Recherchieren, der Link zum KErn. Diese Publikation ist sehr lesenswert und verdammt gut in der Recherche. Mit Literaturanhang. Außerdem ein Link zum Max-Rubner-Institut!
Das so pauschal stehen zu lassen und es als Revolution anzusehen sehe ich kritisch und nicht gut.
Fazit: (Quelle Kern)
ein erhöhter Verzehr von Milchprodukten geht auf Grund des hohen Kalziumgehaltes nachweislich mit einer erhöhten Knochenmasse und Knochendichte einher. Ein konsistenter Zusammenhang zwischen dem Milchverzehr und der Entstehung einer Osteoporose sowie dem Frakturrisiko im Rahmen einer Osteoporose konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Kalzium aus Milch verhindert noch fördert es eine Osteoporose bzw . einen damit einhergehenden Knochenbruch!!!!! Als hochgradig komplexes Krankheitsbild ist die Osteoporose von zahlreichen Faktoren abhängig!!!!!!!!!!
Selbst unter optimalen Bedingungen und einer ausreichenden Kalziumversorgung mit der Ernährung, lässt sich ein Knochenabbau im Laufe des Lebens nicht aufhalten. Für die These des SäureBasenGleichgewichtes, wonach eine erhöhte Kalziumausscheidung durch eine saure Ernährung – wozu auch verschiedene Milcherzeugnisse zählen – mit einer abnehmenden Knochendichte in Verbindung steht, ist wissenschaftlich nicht belegt.
Erste Studien zeigen eine zunehmende Knochendichte durch eine erhöhte Proteinzufuhr!
https://www.mri.bund.de/de/ueber-das-mri/veranstaltungen/max-rubner-conference/2013/
https://www.kern.bayern.de/mam/cms03/wissenschaft/dateien/freispruch_fuer_die_milch_dowload.pdf
ch danke dir ganz herzlich für deinen Kommentar.Den Link werde ich mir anschauen. Ich habe das zusammen gefasst, was im Vortrag vermittelt wurde. Und ich esse auch meinen Käse weiter. ;-) Mir ist es wichtig, dassauch kontrovers diskutiert wird und nicht alles unkommentiert zu konsumieren. Aber nach fast 40 Jahren in meinem Beruf habe ich viele "Ernährungsmythen" (um mal beim Wort zu bleiben), kommen und auch wieder gehen sehen.Andere wiederum sind geblieben. Aus diesme Grund finde ich meinen/ unseren Beruf auch sehr spannend.
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