Mittwoch, 17. April 2019

Diagnose Reizdarm


Und das in Kombi mit Klient männlich...

Das empfinde ich als schwierig, wenigstens manchmal.

Für Männer ist das oft keine Diagnose, weil nicht so greifbar. 
Die H2-Atemtests waren oft in Ordnung, Gastroskopie und Coloskopie ebenfalls, Blutwerte auch alle im grünen Bereich.
Dann kommt der Arzt mit dieser Diagnose daher. REIZDARM! 
Im Vorfeld wurde schon viel gegooglet und wer bei Google diese Diagnose eingibt, der landet bei ca. 1.070.000 Ergebnissen.
Da kann man dann auch mal auf Infos stoßen, die einem Mann nicht so genehm sind, wie z.B. das Thema „Stress“.
Ich frage in der Anamnese immer den Beruf ab. Es gibt da wirklich Berufe, die ich als stressig empfinde. 
Da sind z.B. die Männer, die im Außendienst arbeiten und von Termin zu Termin fahren, die Berufskraftfahrer, die morgens schon überlegen, ob sie abends einen Stellplatz finden.
Diese Liste kann man beliebig fortsetzen.

Aber diese Männer empfinden das nicht als Stress. 
Ich muss jetzt dazu schreiben: Es ist eine spezielle Altersklientel, nämlich Männer ab ca. 45+, die das nicht  erkennen.
Diese Männer können mir auch nicht beschreiben, wo genau der Schmerz oder das Unwohlsein sitzt.
„Irgendwie überall“ kommt gerne als Antwort.
Wenn ich versuche zu  erklären, dass solch eine Diagnose doch besser ist als z.B. Darmkrebs oder ein Magengeschwür, dann habe ich auch schon gehört, dass  den Männern solch eine Diagnose lieber wäre als halt Reizdarm.   
Es ist für sie greifbarer. Gegen das andere gibt es Tabletten oder eine Therapie und danach ist es wieder gut.

Jüngere Männer sind für diese Thematik offener.
Das hat dann auch etwas mit der Erziehung zu tun. (Ich beschäftige mich gerade so ein bisschen mit der Biografiearbeit, was sehr spannend ist).
Ich versuche dann immer Fakten zu schaffen. Darm- Hirn- Achse, damit kann ich bei einigen ein bisschen punkten.
Empfindlicheres Reizleitungssystem, da wird es meist schon schwieriger.
Im Gespräch versuche ich herauszuhören, mit welchen Themen sich diese Männer beschäftigen.
Ich habe das Glück mich mit Fußball gut auszukennen und die Formel1 ist mir auch nicht ganz fremd.
Dann kann ich dann Bilder entwickeln um die Problematik des Reizdarmes zu erklären, Stressmanagement ebenfalls  und Lösungswege zu finden, aber das mache ich dann ganz individuell.
Wie sind Eure Erfahrungen mit diesem Thema?

Bild von Christian Dorn auf Pixabay

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