In meinem Beruf trifft man in der Beratung immer mal wieder auf
folgende Situation:
Klient kommt, Beratung startet und irgendwann kommt ein Einwand:
„ Ich habe aber letztens im Fernsehen gesehen, dass…“
oder
Klient kommt, Beratung startet und irgendwann kommt ein Einwand:
„ Ich habe aber letztens im Fernsehen gesehen, dass…“
oder
„ Herr/Frau XY hat aber gesagt…“
oder
„Mein Arzt meint aber, dass…“
Speziell wenn es um Äußerungen, der sog. Ernährungsberater
geht, die sich in Fernsehen, Presse und sozialen Netzwerken tummeln, dann muss
ich mich selbst zur Räson rufen.
Ruhig bleiben, tief durchatmen. Der Klient ist jetzt bei mir
und ich muss dann vielleicht etwas in Kontext zum Klienten bringen, weil eine
Aussage jetzt gerade mal so gar nicht zum Krankheitsbild meines Gegenübers
passt.
Auch Ärzte dürfen gerne eine Meinung haben, aber wenn die
Ernährungsempfehlung von anno tuc ist und die aktuellen Leitlinien längst etwas
anderes empfehlen, dann muss ich das auch aufklären.
Ich möchte niemanden in die Parade fahren, ich versuche das dann
auf sachlicher Ebene zu klären.
Gerade in meinem beruflichen Bereich tummeln sich viele, die
mitreden möchten, die aber keine qualifizierte Ausbildung haben.
Wichtig ist mir, dass ich eine kontinuierliche Fortbildung
zu verschieden Themen, die ich berate, nachweisen kann. Ich möchte nicht stehen
bleiben. Ich möchte immer mehr wissen, das Neueste vermitteln. Und mich dann
auch an Leitlinien halten. Die werden ja nicht aus Spaß erstellt.
Aber ganz wichtig: Im Mittelpunkt steht immer mein Patient/
Klient.
Er muss verstehen, warum ich jetzt gerade nicht auf die Info
von Ernährungsspezialist XY anspringe und das für ihn nicht als richtig
empfinde.
Nur mal als Beispiel: die Low Carb Ernährung.
Meine Güte, was wurde vor vielen Jahren dagegen gewettert. Mittlerweile hat sie sich bei vielen Indikationen bewährt.
Meine Güte, was wurde vor vielen Jahren dagegen gewettert. Mittlerweile hat sie sich bei vielen Indikationen bewährt.
Ich bleibe immer kritisch, ich schaue mir die Ernährungsempfehlungen
genauestens an, tausche mich mit Kolleg*innen darüber aus. Daraus schließe ich
dann meine Schlüsse. Ich übernehme nichts sofort.
Dafür habe ich in 40
Berufsjahren zu viel Empfehlungen kommen und wieder gehen sehen.
Also bleibt auch kritisch, auch was Dr. Google angeht. ;-)
Also bleibt auch kritisch, auch was Dr. Google angeht. ;-)
Bildrechte:S. Hagedorn
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