Sonntag, 1. September 2019

Speiseplan schreiben


Erinnerung aus 40 Jahre Berufsleben als Diätassistentin

In der vergangenen Woche habe ich schon darüber geschrieben, dass zu unserem Krankenhaus eine eigene  Metzgerei gehörte.
Unsere Metzger haben quasi auch den Speiseplan vorgegeben, denn  nach dem Fleischvorrat haben wir uns dann gerichtet.
Auf einem handgeschriebenen Zettel bekamen wir die „Fleischvorschläge“ für die Woche und daran orientierten wir uns dann entsprechend mit Vollkost und leichter Vollkost. 

Zuerst hat die Küchenleitung oder eier unserer Köche für die Vollkost geschrieben und wir Diätassistentinnen haben uns dann um die Leichte Vollkost und andere Indikationen gekümmert.
Gemüse und Beilage wurden entsprechend angepasst, Dessert und auch Abendbeilage.
Danach gingen diese handschriftlich Pläne nach "vorne" (das hieß in die Verwaltung), wurden von der Sekretärin der Verwaltungsleitung abgetippt und kopiert.

Die einzigen Patienten, die damals wirklich schon eine Wahlmöglichkeit hatten, das waren die „Vollköstler“.
Wenn ich mir heute die Speisepläne in Krankenhäusern anschaue, dann hat sich in diese Richtung schon einiges getan.
Wobei immer daran denken: Im Krankenhaus ist keiner im Hotel!

Ach ja, das Speiseplan schreiben habe ich beibehalten. Am Ende einer Woche setze ich mich in Ruhe hin, schreibe auf, was ich kochen möchte, angepasst an Saison, Wetter etc. und schreibe dann zeitgleich meinen Einkaufszettel. Am Ende der Woche kaufe ich dann nur noch Frischprodukte, die sich nicht so lange im Kühlschrank halten.
Einige legen mir das als Macke aus, andere halten mich für sehr diszipliniert. Für mich ist es einfach eine Erleichterung, denn ich mag es nicht, wenn ich jeden Tag einkaufen muss.

Bild von Jan Alexander auf Pixabay

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