Sonntag, 18. Dezember 2022

Es war sehr ruhig

 Ja, es war sehr ruhig hier und wird auch noch bis zum Jahresende (bis auf eine kleine Statistik, die ich jedes Jahr veröffentliche) ruhig bleiben.

Mich hat es grippetechnisch komplett erwischt und mir hat mein Körper gezeigt was er braucht: RUHE!

Es ist doch immer wieder erstaunlich was so ein Virus im Körper bewirken kann. Und nein, es war nicht das Corona-Virus. Das wurde per PCR-Test abgeklärt.

Fieber, das Bedürfnis zu schlafen, alles Dinge, die ich zum letzten Mal 2018 erlebt habe. Ich werde auch nicht jünger, das heißt wohl, dass mein Immunsystem mittlerweile mehr Unterstützung braucht.

Gott sei Dank war es in der Zeit arbeitsmäßig etwas ruhiger. Die Termine, die anstanden, konnte ich gut verschieben. Das große Projekt mit der Webinarreihe war Gott sei Dank vorbei. Das hätte ich nicht geschafft, weil quasi nach jedem gesprochenen Wort eine Hustenattacke folgte.

Mittlerweile bin ich froh, dass ich mein Zeitmangement so handhabe, dass ich für solche Fälle auch mal Lücken im Terminkalender lasse. 

Ich hatte nicht den Stress ganz schnell wieder gesund werden zu müssen. 

Wir stehen jetzt vor der Weihnachtswoche. Gönnt Euch eine gute, freie Zeit. Verbringt Zeit mit lieben Menschen. 

Ich wünsche Euch schon jetzt wunderschöne, erholsame Feiertage.



Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Sonntag, 4. Dezember 2022

  gelesen: Brain Fog

Der Nebel im Gehirn
von Dr. Sabina Brennan; erschienen im Goldmann Verlag; ISBN: 978-3-442-17953-4; Preis: 14,00 €

Brain Fog- ein Symptom, das vielen bekannt sein kann, wenn wir über Long Covid lesen oder sprechen.

Mir ist es auch als eines der Leitsymptome in den Wechseljahren ein Begriff.

Ich war wirklich neugierig darauf, was im Buch alles beschrieben wird, ob die Hormone ein Thema sind.

Die Hormone sind ein ganz großes Thema, alle hormonbildenden Hormone und ihre Wirkung werden beschrieben.

Das Buch ist gut strukturiert. Es geht über eine verständliche Wissensvermittlung, z.B. wie unser Gehirn funktioniert und hier dann auch welche Rolle die Hormone spielen über das, was wir für ein gesundes Gehirn tun können, welche Veränderungen es dafür braucht und es wird abgeschlossen durch ein 30tägiges Programm, das sich mit Schlaf, Stress, Ernährung und Bewegung beschäftigt.

Durch Arbeitsblätter kann jeder Leser/jede Leserin selbst erkunden, wie der Stand der Dinge ist . Ich halte es aber für unabdingbar, nicht alles alleine mit sich zu klären, sondern Fachleute mit ins Boot zu holen. Wichtig finde ich trotzdem, dass es möglich ist selbst etwas für sich und gegen den Brain Fog zu tun, also ins Handeln zu kommen.

Für den Blick ins Buch stelle ich Euch den Link ein.

Wie immer gilt: Das Buch wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt, was keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung hat

Die Bildrechte liegen beim Verlag.

Dieser Beitrag erscheint textgleich in meinem Blog zu den Wechseljahren, da das Buch in beide Themengebiete passt.

Sonntag, 20. November 2022

Webinar-Reihe: (Ernährungs-)Beratung bei Frauen in den Wechseljahre

 

Zum ersten Mal war ich in die Leitung einer solchen Webinar- Reihe involviert, aber wenn es um ein Thema geht, dass einem wichtig ist, dann steckt man dann schon viel Herz rein.

Ich bin überaus dankbar dafür, dass meine Kollegin AnjaSchneider sich gemeinsam mit mir diesem Thema angenommen hat. Ich habe schon einige Male über Anja Schneider hier geschrieben. Bei ihr habe ich den NLP- Practitioner gemacht, sie ist also im Bereich Coaching tätig, aber auch im Bereich Tiefenpsychologie und Fitness-Trainerin ist sie auch noch.

Im Vorfeld war natürlich gaaanz viel Recherchearbeit nötig, denn die Wirkung der Hormone gehörte nicht in unsere Ausbildung. Das bedeutete viel zu lesen, in die Biochemie einzusteigen. 

Unser Anliegen war es, dass die Teilnehmerinnen anhand der unterschiedlichen Hormonwirkungen und Veränderungen in den Phasen der Wechseljahre ableiten konnten, was ernährungstherapeutisch zu tun ist. 

Es ging nicht darum noch zu besprechen, wie ist die Ernährungstherapie z.B. bei Osteoporose bzw. was gebe ich meiner Klientin/Patientin präventiv mit. Dass solche Themen beraten werden können, davon sind wir ausgegangen. Dafür gibt es auch diverse Anbieter mit sehr guten Referent*innen.

Im Vorfeld haben uns Anja und ich für viele Stunden online getroffen um die Präsentationen vorzubereiten, die Inhalte abzusprechen und sind dabei selbst auch in Diskussionen gekommen, die ich als sehr bereichernd empfunden habe.

Hinter uns liegen vier Abende á ca. drei Stunden, die wir mit 25 tollen Kolleginnen verbringen durften.
Es waren nicht an jedem Abend alle Teilnehmerinnen dabei. Für diejenigen, die zum Termin nicht anwesend sein konnten, haben wir aufgezeichnet und den Link zur Aufzeichnung für eine Woche zur Verfügung gestellt.
Was ist wirklich schön fand war, dass es aus den Reihen der Teilnehmerinnen viel Input zu verschiedenen Themen gab, die dann wieder ergänzt haben, was wir vorbereitet haben.
Spannend war auch, wie die Teilnehmerinnen mit den Coaching-Parts umgegangen sind. Uns waren diese Teile wichtig, denn Frauen in den Wechseljahren brauchen auch manchmal Entlastung. Sie erkennen sich auf einmal selbst nicht mehr wieder, wissen nicht, woran das liegt. 

Dafür war dann der „Blick über den Tellerrand“ = Coaching- Part gedacht, durch den mit gezielten Fragen oder auch Anregungen den Frauen ein anderer Blick mitgegeben werden kann.

Es hat mir großen Spaß gemacht, ich möchte mich auf diesem Weg noch einmal ganz herzlich bei Anja bedanken, dass sie sich auf diese Arbeit zum Thema eingelassen hat. Ich möchte mich aber auch ganz herzlich bei unseren tollen Teilnehmerinnen bedanken und wünsche mir, dass sie für ihr Arbeitsfeld etwas mitnehmen konnten.


 

Sonntag, 6. November 2022

gelesen: #RespectMySize

 von Julia Kremer; erschienen bei Blanvalet, ISBN: 978-3-7645-0791-6; Preis: 16,00€

Im Frühjahr und im Herbst erscheinen immer viele neue Bücher und da ich in meiner Beratung viel mit mehrgewichtigen Menschen arbeite und ich auf Instagram viel zu Bodypositivity, intuitivem Essen und Health at every size lese war ich neugierig auf ein Buch, das von einer Autorin stammt, die sich für #respectmysize einsetzt.
Ich habe hier im Blog bereits einige Gedanken dazu aufgeschrieben. 

Nach den ersten Seiten kam bei mir der Gedanke:"Da möchte isch jemand etwas von der Seele schreiben."

Ja, diese Autorin wurde wegen ihres Gewichtes gemoppt, es sind Sätze gefallen, die weh tun. Das beschreibt sie in einigen Kapiteln und ich finde da auch Aussagen wieder, die meine Patient*innen mir spiegeln. Solche Aussagen ziehen sich durchs Leben. Es kommt das Gefühl: "Ich genüge nicht."

Ich persönlich werde immer zickig, wenn jemand einen Menschen mit Mehrgewicht allein aufs Essen reduziert. Aus mittlerweile mehr als 40 Jahren Berufserfahrung weiß ich, dass hinter jedem Menschen eine Geschichte steckt, die nicht unbedingt nur allein am Essen hängt.

Das ist leider noch nicht wirklich überall angekommen. Julia Kremer beschreibt ihre persönliche Geschichte inklusive ihrer Therapieerfahrung, die erst spät erkannte ADHS- Diagnose. 

Das Wort "Adipositas" und auch "Übergewicht" wird in dieser Schreibform nicht verwendet.  Geschrieben werden sie im Buch "A*ipositas" und "Ü*ergewicht". 

Mir zeigt das, dass Worte verletzend wirken. Vor kurzem hat mir noch eine Dame erzählt, dass ihr übel wird, wenn sie das Wort "abspecken " hört. Das verbindet sie mit einem Schwein und damit verbindet sie sich in keinster Weise.

Vielleicht mal drüber nachdenken, bevor über das Gewicht einen Menschen (egal ob vermeintlich zuviel oder zu wenig) geurteilt wird. Disen Menschen kennenlernen mit seiner Geschichte und Respekt hat doch eigentlich jeder Mensch verdient. Wobei es aber auch Menschen gibt, die meinen Respekt aufgrund von despektierlichem Verhalten verlieren können. Aber das ist ein ganz anderes Thema.

Wer sich für dieses Buch interessiert, der kann den folgenden Link für eine Leseprobe anklicken.
Mir wurde das Buch kostenfrei zur Verfügung gestellt was keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung hat.


Die Bildrechte liegen beim Verlag.

 

Sonntag, 23. Oktober 2022

Endlich mal wieder in Präsenz und dann zu meinem Herzensthema


 Viele andere Kolleg*innen sind schon seit einiger Zeit wieder mit Vorträgen und Events in Präsenz unterwegs und mir wurde immer wieder berichtet, dass das eine ganz andere Qualität hat wie die virtuellen Events.
Ich habe viele Fortbildungen in den vergangenen Jahren mitgemacht, natürlich aufgrund von Corona digital. Das funktioniert auch.
Am 20.10., also dem vergangenen Donnerstag durfte ich für die VHS Borken einen Vortrag halten zum Thema "Wechseljahre- was Ernährung leisten kann".

Und ja, es ist ein anderes Gefühl, wenn die Teilnehmerinnen vor mir sitzen, ich direkte Reaktionen bemerke. Das war sehr schön. Es tat gut und wenn ich dann noch über ein Thema referieren darf, was mir sehr am Herzen liegt, dann bin ich in meinem Element.

Angemeldet waren, wenn ich mich recht erinnere, 19 Teilnehmerinnen. Interesse für das Thema "Wechseljahre" ist da und das ist gut so. Es kam nämlich auch die Rückmeldung, dass Mütter sagen:" Ich weiß nicht, warum Du da hin gehst. Da müssen wir alle durch." Natürlich müssen alle Frauen  da durch, aber wenn ich durch Essen und Trinken einige Beschwerden, die auftreten können, lindern kann, dann ist das doch gut. Ich werde gerne weiter aufklären. Wir brauchen da das "Peng". Die Beschreibung zum "Peng" ist hier zu finden.

Das größte Dankeschön für mich waren Sätze wie:
"Ich hätte noch stundenlang zuhören können." oder "Der Abend war sein Geld wert."

Es hat mich auch gefreut, dass die Mitarbeiterin der VHS anfragte ob ich mir vorstellen kann, diesen Vortrag in einem anderen Ort zu halten oder ein anderes Thema anbieten kann.

Erstes kann ich bejahen, bei einem neuen Thema muss ich noch nachdenken. 


 


Mittwoch, 19. Oktober 2022

"Was bekommst Du dafür?"

Diese Frage habe ich schon häufiger gestellt bekommen.
Manchmal lautet die Antwort dann: "Nichts!"

In der vergangenen Woche rief mich eine ehemalige Patientin an, die in der Schwangerschaft einen Diabetes entwickelt hat und jetzt vom behandelnden Diabetologen die Anweisung bekommen hat:
"Stellen Sie mal Ihre Ernährung um. In sechs Wochen treffen wir uns dann wieder."
Das war alles.
Sie wusste noch, worüber wir vor einigen Jahren gesprochen hatten, aber sie war verunsichert, weil sie ja einen zweiten Menschen versorgen muss. Da habe ich ihr eine Info gegeben, damit sie diese  Zeit für die eRnärhungsumstellung optimal nutzen kann mit dem Hinweis, dass sie die Beratung bei ihrem Dabetologen weiterführen soll. Ich bin auf diesem Gebiet einfach nicht fit. Das war für mich eine Serviceleistung.

Ich bin angefragt worden ob ich bei verschieden Kalenderaktionen ein Rezept beisteuern kann. Ich bin jetzt nicht die, die regelmäßig Rezepte erstellt und die dann z.B. bei Instagram postet. Aber bei diesen Aktionen passte es, auch weil ich auf mein Thema "Wechseljahre" aufmerksam machen konnte.

Das, was bisher die größte Anfrage war, das war ein Buchkapitel zur Selbstständigkeit von der Kollegin Birgit Blumenschein. Gut, dafür gibt es im Jahr ein paar Euros durch den Verkauf der Bücher. Ich bin aber nicht mit der Intention daran gegangen: Ich will mit dieser Arbeit Geld verdienen.
SICHTBARKEIT war da das Zauberwort und natürlich die Dankbarkeit, dass mir diese Aufgabe zugetraut wurde. Es gab aus dieser Arbeit auch eine Erkenntnis:  Ich werde nie ein Fachbuch schreiben.
Ich bleibe bei meinen Blogs. Da muss ich nicht  immer auf Literaturverweise, Zugriffsdatum etc. achten.😉

Das bedeutet jetzt natürlich nicht, dass ich als Wohltätigkeitsinstitution tätig bin, aber es gibt ein paar Dinge, die verbuche ich unter Service und es gibt Dinge, die erhöhen meine Sichtbarkeit.
Dafür nehme ich dann kein Geld.




Bild von Anja-#pray for ukraine# #helping hands# stop the war auf Pixabay

Sonntag, 25. September 2022

Da hat sich wieder einmal eine Schublade geöffnet

 Ja, auch mir passiert es immer mal wieder, dass sich nach einem Telefonat, nach einer Anfrage für ein Beratungsgespräch eine Schublade öffnet und mein noch unbekanntes Gegenüber da erst einmal verschwindet. 

In diesem Fall geht es um einen Patienten (m/w/d), der wegen einer zweiten bariatrischen Operation drei Termine Ernährungsberatung nachweisen muss.
Was ist da der erste Gedanke? Was ist denn da wohl schief gelaufen, wie kann so etwas passieren? Was hat der wohl gegessen, dass er wieder zugenommen hat?
Zack, Schublade auf und wieder zu.
Zum Termin kam ein sehr netter Patient, der meiner Meinung nach, nicht wirklich als sehr stark adipös daher kam.
Ich habe natürlich eine auaführliche Anamnese gemacht und ganz schnell hatte ich den Grund für das Hochgehen des Gewichtes. Dieser Mann war vor ca. 5 Jahren an Krebs erkrankt und ist in dieser Zeit wieder in alte Verhaltensmuster zurück gefallen. Das finde ich komplett nachvollziehbar. Da war gerade etwas wichtiger als weiter auf den verkleinerten Magen zu schauen. 

Dieser Patient ist vor ca. 10 Jahren operiert worden. Seine Krankenkasse wollte damals die Kosten für diese Operation nicht übernehmen. Ein Sachbearbeiter hat ihm sinngemäß gesagt:
"Sie sind es ja selbst schuld, dass Sie sich das Gewicht angefuttert haben." 

Da kommt bei mir dann der Satz:" Hinter jedem Menschen steckt eine Geschichte."

Vor 10 Jahren ist dieser Patient auch nicht im Rahmen eines MMK auf die bariatrische Operation vorbereitet worden. Er hat sich viele Dinge angelesen und das Adipositaszentrum hat ihm auch ein paar Inforamtionen mitgegeben.

Das hat mir auch wieder gezeigt, dass sich in den letzten 10 Jahren auf dem Gebiet wahsinnig viel getan hat.

Zurück zu meinem Patienten: Er weiß, dass er eine zweite Chance bekommt und die will er nutzen.

Ich werde mich jetzt immer wieder daran erinnern, dass ich mir erst den Menschen anschaue und mit ihm rede, bevor ich mir ein Urteil bilde. 

Bild von Alexa auf Pixabay