Sonntag, 12. März 2023

gelesen: "Die geheimen Dickmacher"


Wie Medikamente und andere versteckte Ursachen zu Übergewicht führen

von Dr. Constanze Storr und Prof. Dr. Martin Storr; erschienen im Südwest- Verlag; ISBN: 978-3-517-10093-7; Preis: 20,00€
Ich bin sehr neugierig gewesen, weil in der Ankündigung zum Buch stand, dass auch Medikamente, wie z.B. Antidepressiva oder Betablocker, hormonelle Ursachen in diesem Buch Thema sindEs handelt sich um einen Patientenratgeber. Deshalb habe ich versucht es auch mit den Augen eines Patienten zu lesen.
Ich fand es an manchen Stellen sehr komplex, wenn kein Hintergrundwissen vorhanden ist. Das ist mir aufgefallen, als im Buch erklärt wird, wie unser Stoffwechsel funktioniert. Was mir sehr gefällt sind die Grafiken, die immer mal wieder eingestreut werden, die einen guten erklärenden Effekt haben.
Ein bisschen was aus dem Inhaltsverzeichnis:

  • So funktioniert unser Stoffwechsel und darum werden wir dick
  • Mittel- und langfristige Folgen von Übergewicht
  • Medikamente, Zusatzstoffe und Gewichtszunahme (das war der für mich interessanteste Punkt, da ich immer mal wieder Patient*innen in der Beratung habe, die solche Medikamente nehmen müssen. Aber es wird darauf verwiesen, diese Medikation nicht eigenverantwortlich abzubrechen. Ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt ist da eine Option.
  • Übergewicht vermeiden oder wieder loswerden
  • Das Abnehmprogramm: Hier wird ein 4-Wochen-Programm vorgestellt, was auch Bewegung, Entspannung und Achtsamkeit mit im Portfolio hat. Bei manchen Strategien bin ich mir allerdings nicht sicher, ob ein Patient, der z.B. Antidepressiva einnehmen muss, diese Vorschläge auch umsetzen kann. Da wäre Unterstützung eine Option.

Bei den Empfehlungen zu den sog. Makronährstoffen (Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate) orientieren sich die Autoren an den Empfehlungen der DGE. Ich bin mir mit den 50-55% Kohlenhydraten nicht so sicher ob das wirklich noch zeitgemäß ist. Da schaue ich lieber individuell hin und welche
Vorerkrankungen bringt mein Gegenüber noch mit.
 Es werden einige gängige Diätprogramme vorgestellt und bewertet und es wird auch auf eine bariatrische Operation eingegangen.
Am Ende finden sich noch sog. „Nützliche Links“.
Wo kann sich der Leser eine Vorlage für ein Ernährungstagebuch runterladen, welche Apps halten die Autoren für sinnvoll.
Wie immer stelle ich Euch den Link für den Blick ins Buch ein. 

Da könnt Ihr Euch selbst noch ein kleines Bild machen, besonders dann, wenn Ihr feststellt, dass Ihr eine für Euch unerklärliche Gewichtszunahme habt, sich  eventuellEure Medikation verändert hat. So könnte Ihr mit dem behandelnden Arzt ins Gespräch kommen.
Außerdem wie immer: Das Buch wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt, was keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung hat.



Die Bildrechte liegen beim Verlag

Sonntag, 5. März 2023

"Welche Supplemente muss ich nehmen?

 Diese Frage hat mir ein ehemaliger Patient gestellt, der 2 Jahre nach einer bariatrischen Operation war.

Im Rahmen des sog. MMK (Muldimodalen Konzept) spreche in natürlich in den Beratungseinheiten über Vitamine, Mineralstoffe...In welchen Lebensmittel stecken sie, wozu sind sie gut.
Da kommt dann natürlich auch das Thema "Supplemente" nach Op zur Sprache. Die Adipositaszentren geben auf diesem Gebiet immer Informationen mit, das weiß ich.

Wie das im Leben so ist, man trifft sich ja meistens zwei Mal.
Ich hatte eine Patientin in der Beratung, die mir von einem Nachbarn erzählt hat, der sich den Magen hat verkleinern lassen und dem ginge es garnicht gut, der wäre so blass, der hätte absolut keine Energie mehr. Irgendwann hat sie (wohl aus Versehen), den Namen genannt, ich habe mich aber wegen meiner Schweigepflicht bedeckt gehalten.

Jede/r Patient*in hat eine digitale Akte auf meinem PC, das bedeutet, dass ich jederzeit schnell nachschauen kann, welche Themen wir besprochen haben. Ich dokumentiere nämlich alles.
Natürlich waren Vitamine, Mineralstoffe und somit Supplemente in dieser Beratung Thema.
Kurz drauf kam eine Nachricht über WhatsApp und die Frage, die Ihr in der Überschrift lest.
Ich habe zurückgemeldet, dass wir darüber gesprochen haben, dass er darüber Unterlagen hat, weil er diese von mir angefordert hat. Diesem Mann ging es richtig schlecht, aber auf Rückfrage hat er mir gesagt, dass er direkt nach der Op nicht mit der Einnahme dieser Supplemente begonnen hat, so wie es empfohlen wird.

Ich habe ihn an sein Adipositaszentrum verwiesen. Im Nachhinein hat er ir Rückmeldung gegeben, dass das ein "teurer Spaß" für ihn war, denn diese Supplemente sind keine Krankenkassenleistung.

Es hat lange gedauert, bis die Blutspiegel wieder auf einem normalen Level waren.
Für ihn war jetzt alles wieder gut, aber ich habe auch (mir) die Frage gestellt, was dieser Mangel im Körper bereits bewirkt hat? 

Diese Supplemente haben einen Sinn, sie werden nicht umsonst dringend empfohlen.
Passt also bitte auf Euch auf.


Bild von Clker-Free-Vector-Images auf Pixabay

Sonntag, 19. Februar 2023

"Ich weiß nicht ob ich das jetzt schaffe!"

 In der vergangenen Woche hatte ich einen Beratungstermin mit einer Frau, Mitte 30, die ihren Arzt auf eine Ernährungsberatung angesprochen hat, weil sie sich nicht mehr wohlfühlte mit ihrem Gewicht.

Zu Beginn habe ich die übliche Anamnese gemacht, also Erkrankungen abgefragt, falls welche Vorliegen.
Ich frage auch immer nach, seit wann und warum das Thema Gewicht ein Problem darstellt.

Bei dieser Frau sprudelte es dann nur so. Sie ist Mutter von drei Kindern im Alter von 2-10 Jahren.
Sie schmeißt den Haushalt.
Dann kam der Satz:"Und abends sieht es dann wieder aus als wenn eine Bombe eingeschlagen hat."
Wir haben über Anspüche an sich selbst gesprochen. Ja, sie wollte es ordentlich haben, fühlte sich in ihrer Arbeit als Hausfrau nicht anerkannt.

Natürlich haben wir auch über das Abnehmen gesprochen. Mir ist es immer wichtig herauszufinden ob es schon einmal eine Situation im Leben gab, wo es mit dem Abnehmen geklappt hat und wie sich das angefühlt hat.

Bei dieser Frau gab es im vergangenen Jahr nach dem Ramadan solch ein Hochgefühl. Sie hatte 4 Kilo abgenommen, hatte überhaupt nicht das Gefühl Süßigkeiten zu brauchen (das hat sie im Moment) und sie war auch immer satt. Ihre Freundinnen haben ihr auch gesagt, dass man sehen könne, dass sie abgenommen hat.

Ich habe nachgefragt, wie sie sich gefühlt hat. Da ging ein Strahlen über das Gesicht. Sie war stolz und glücklich.

Kurz danach veränderte sich die Mimik, die Augen wurden feucht und sie sagte:"Ich weiß nicht, ob ich das jetzt schaffe."

Sie hat es schon geschafft. Wir haben jetzt abgesprochen, dass sie zuerst einmal in die Eigenbeobachtung geht. Wann esse ich was und warum? Das jetzt nur als Beispiel.
Sie vergisst über Tag auch das Trinken und wenn, dann greift sie gerne zu Cola. 

Im März beginnt in diesem Jahr der Ramadan und den möchte ich gemeinsam mit ihr nutzen um dieses Glücksgefühl wieder nach vorne zu holen. Um quasi den Reset-Knopf zu drücken um in die Ernährungsumstellung zu kommen. Die Strategie aus dem vergangenen Jahr müssen wir etwas verändern. 

Ich bin total gespannt wie die gemeinsam erarbeitete Strategie funktionieren wird.Ansonsten müssen wir anpassen. 

Körpersprache und Mimik haben sich auch wieder verändert. Die Mundwinkel waren wieder oben und sie saß wieder gerade vor mir.
Anscheinend erschien der Berg zwischendurch zu hoch und sie fühlte sich dafür zu schwach. Ihre Ansprüche an sich selbst waren einfach zu groß, deshalb habe ich die Ziele anders formulieren lassen. So, dass sie erreichbar sind. 

Ich bin gespannt. Einen schönen Sonntag für Euch.



Bild von Tumisu auf Pixabay

Sonntag, 22. Januar 2023

30 pro Woche Challenge

30 pro Woche Challenge

Gerade läuft auf Instagram wieder diese Challenge. Es geht darum, in einer Woche 30 verschiedenen pflanzliche Lebensmittel auf dem Speiseplan zu haben. Brot ist davon ausgenommen.
Wozu ist das gut? Unsere Darmbakterien ernähren sich von dem, was bei ihnen ankommt und je größer die Vielfalt umso besser für die Diversität der Darmbakterien.
Ich finde den Gedanken top. Gleichzeitig kam bei mir der Gedanke wie nachhaltig das ist, auch im Hinblick auf Regionalität und Saisonalität.
Ich war am Dienstag einkaufen und habe mir die Gemüse-, Obst- und Nüsse-/Samen- Abteilung mal genauer angeschaut. Heimisch ist da gerade nicht viel zu finden.
Ich verlinke Euch hier einen Saisonkalender. Dann könnt Ihr gerne mal schauen, was bei uns gerade Saison hat. Wenn, dann kaufe ich auch einen ganzen Chinakohl. Gut, den Rest kann ich einfrieren und später nutzen.
Ich habe Videos gesehen, da wurden Chiasamen genutzt, Gojibeeren und noch vieles mehr. Nichts von hier. Aber auch die Alternative zu Gojibeeren, nämlich Heidelbeeren werden gerade aus Peru oder anderen Ländern importiert. Ich habe im vergangenen Jahr immer dann, wenn es deutsche Blaubeeren zu kaufen gab, diese mitgenommen und eingefroren.

Was sind Eure Gedanken zu dieser Challenge? Für mich fühlt sich das erst einmal an wie ein Wettbewerb. Das Ziel soll erreicht werden. Das kann stressen, kann aber auch den Blick schärfen.

Ich schreibe übrigens gerade auch auf. Ich werde nicht an die 30 verschiedenen Lebensmittel kommen. Aber es ist der Saison geschuldet. Ein paar Monate weiter wird die Auswahl wieder größer.
Also nicht stressen lassen. Esst regional und saisonale Produkte und schaut darauf, dass Vielfalt reinkommt. Nachhaltigkeit ist ja gerade sowieso ein sehr großes Thema.
Mein Wort zum Sonntag. 


 

 

Bild von Jasmine Lin auf Pixabay

Freitag, 30. Dezember 2022

Ich wünsche Euch allen alles Gute für das Jahr 2023

 Jahresende- immer eine Zeit für mich um ein Fazit zu ziehen, was meinen Blog angeht.

Corona ist immer noch ein Thema, aber nicht mehr ganz so präsent wie in den Jahren zuvor.
Dafür ist der Ukraine- Krieg gekommen, Unruhen im Iran.
Was den Iran angeht: Ich bewundere die Männer und Frauen, die für ihre Rechte, Rechte über die wir hier nicht nachdenken müssen, auf die Straße gehen, die dabei ihr Leben riskieren.

In der Ukraine sitzen viele Menschen ohne Strom, Gas und Wasser im Kalten. Hier wird gemeckert, wenn wir die Zimmertemperatur um 1 Grad runterregulieren sollen. Es soll sich jede/r seine eigenen Gedanken machen.

Ich  habe 42 Posts geschrieben 14 mehr als im vergangenen Jahr.
Ich bin mit einem neuen Blog zum Thema Wechseljahre gestartet. 

Mit beiden Blogs möchte ich mir keinen Stress machen. Allein der Spaßfaktor zählt . Ich möchte nicht schreiben um etwas zu schreiben. Wenn, dann möchte ich Inhalte vermitteln, die von Interesse sein können.
Ich habe einige Bücher gelesen, genau genommen 15, wobei nicht alle gleich gut waren. Ich suche mir mittlerweile auch sehr gezielt aus, welche Bücher ich vorstellen möchte.

Außerdem habe ich  die Ausbildung zum NLP- Pratitioner beendet. . Eine Ausbildung, eine Zeit, die ich niemals missen möchte.
Ich habe viele Menschen kennengelernt, wobei es hier ist wie bei Büchern: Nicht alle sind so gut wie zu Beginn gedacht. Aber von jedem Menschen lerne ich etwas.

Mein Herzensthema "Wechseljahre" ist auf einem guten Weg. Im kommenden Jahr wird da noch so Einiges kommen. Wenn es so weit ist, werde ich berichten.

Was soll ich uns allen wünschen? 

Zuallererst einmal Ruhe in unserer Welt. Es sollen keine Menschen mehr sterben, nur weil sie für ihre Recht auf die straße gehen oder weil ein Mensch meint, er muss ein anderes Land überfallen. 

Bleibt positiv, geht neue Wege, wenn es Euch in eine neue Richtung treibt.
Wir treffen uns im neuen Jahr 2023.



Bild von Alexandra_Koch auf Pixabay

Sonntag, 18. Dezember 2022

Es war sehr ruhig

 Ja, es war sehr ruhig hier und wird auch noch bis zum Jahresende (bis auf eine kleine Statistik, die ich jedes Jahr veröffentliche) ruhig bleiben.

Mich hat es grippetechnisch komplett erwischt und mir hat mein Körper gezeigt was er braucht: RUHE!

Es ist doch immer wieder erstaunlich was so ein Virus im Körper bewirken kann. Und nein, es war nicht das Corona-Virus. Das wurde per PCR-Test abgeklärt.

Fieber, das Bedürfnis zu schlafen, alles Dinge, die ich zum letzten Mal 2018 erlebt habe. Ich werde auch nicht jünger, das heißt wohl, dass mein Immunsystem mittlerweile mehr Unterstützung braucht.

Gott sei Dank war es in der Zeit arbeitsmäßig etwas ruhiger. Die Termine, die anstanden, konnte ich gut verschieben. Das große Projekt mit der Webinarreihe war Gott sei Dank vorbei. Das hätte ich nicht geschafft, weil quasi nach jedem gesprochenen Wort eine Hustenattacke folgte.

Mittlerweile bin ich froh, dass ich mein Zeitmangement so handhabe, dass ich für solche Fälle auch mal Lücken im Terminkalender lasse. 

Ich hatte nicht den Stress ganz schnell wieder gesund werden zu müssen. 

Wir stehen jetzt vor der Weihnachtswoche. Gönnt Euch eine gute, freie Zeit. Verbringt Zeit mit lieben Menschen. 

Ich wünsche Euch schon jetzt wunderschöne, erholsame Feiertage.



Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Sonntag, 4. Dezember 2022

  gelesen: Brain Fog

Der Nebel im Gehirn
von Dr. Sabina Brennan; erschienen im Goldmann Verlag; ISBN: 978-3-442-17953-4; Preis: 14,00 €

Brain Fog- ein Symptom, das vielen bekannt sein kann, wenn wir über Long Covid lesen oder sprechen.

Mir ist es auch als eines der Leitsymptome in den Wechseljahren ein Begriff.

Ich war wirklich neugierig darauf, was im Buch alles beschrieben wird, ob die Hormone ein Thema sind.

Die Hormone sind ein ganz großes Thema, alle hormonbildenden Hormone und ihre Wirkung werden beschrieben.

Das Buch ist gut strukturiert. Es geht über eine verständliche Wissensvermittlung, z.B. wie unser Gehirn funktioniert und hier dann auch welche Rolle die Hormone spielen über das, was wir für ein gesundes Gehirn tun können, welche Veränderungen es dafür braucht und es wird abgeschlossen durch ein 30tägiges Programm, das sich mit Schlaf, Stress, Ernährung und Bewegung beschäftigt.

Durch Arbeitsblätter kann jeder Leser/jede Leserin selbst erkunden, wie der Stand der Dinge ist . Ich halte es aber für unabdingbar, nicht alles alleine mit sich zu klären, sondern Fachleute mit ins Boot zu holen. Wichtig finde ich trotzdem, dass es möglich ist selbst etwas für sich und gegen den Brain Fog zu tun, also ins Handeln zu kommen.

Für den Blick ins Buch stelle ich Euch den Link ein.

Wie immer gilt: Das Buch wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt, was keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung hat

Die Bildrechte liegen beim Verlag.

Dieser Beitrag erscheint textgleich in meinem Blog zu den Wechseljahren, da das Buch in beide Themengebiete passt.